Apochromate „Made in Germany“

  • Hallo Ralf,


    bitte missverstehe mich nicht - ich sehe Euch nicht in der Konkurrenz zu China, im Gegenteil. Mich interessiert, was mit dem Konzept so möglich wäre. Ich dachte da eher an Televue oder Borg, die ja 85 mm f/7 bzw. sogar 90 mm f/5,5 als Zweilinser realisiert haben.

  • Hallo Kai,
    zum Vorteil von langbrennweitigen Objektiven wurde ja schon einiges geschrieben aber der Punkt Lichteintritthöhe in dem Zusammenhang wurde selten erwähnt.
    In meiner Sternwarte die als kleiner Turm gebaut wurde komme ich auf gut 7m Lichteintrittshöhe für den 200er Refraktor.
    Messbar gut sind meine FWHM-Werte bei Astrofotografie in der Langzeitbelichtung sowohl am 16" ACF wie auch an den Refraktoren. In Top-Nächten geht es besser als 1,5" FWHM. Die gemessenen FWHM-Werte unterscheiden sich eigentlich nicht ob nun Linse oder Spiegel was für eine gute Auskühlung der Geräte, ordentlicher Justage und gute Nachführung spricht. Hier stimme ich Dir zu, dass die Höhe einen positiven Einfluss hat.
    Die Erfolge/Bedingungen bei Planetenfotografie waren dagegen hier nur selten wirklich Top oder jedenfalls so dass der Apo häufig die Nase vorne hatte. Das liegt dann wohl nicht an der 1m höheren Eintrittshöhe sondern das Subbogensekundenseeing scheint für mich anderen "Rätseln" zu unterliegen.


    Ich denke es ist die Summe aller Eigenschaften welche nicht einen bildverschlechternden Einfluss ausüben. Deswegen macht es viel Sinn die Optiken unter realen Bedingungen durchzusehen. Diese Erfahrung am Okular kann nicht durch Zertifikate, Rechnungen und Diagramme ersetzt werden. Sehr reizvoll ist es aber eine Wertigkeit der Einflüsse wie Seeing, Öffnung, Qualität, Tubus, Aufstellung, Farbreinheit usw. abzuschätzen und wohl auch eine Lebensaufgabe wer das wirklich genau herausfinden will.



    Wegen dem S-FPL 55 bin ich nicht qualifiziert die Partnergläser dafür zu bewerten. Mein Interesse gilt zunächst der besseren Bearbeitbarkeit des Materials, welche Voraussetzung ist um hier weitere Überlegungen anzustellen. Da müsste zunächst erstmal ein Versuch gemacht wie es sich benimmt und dann die Optionen prüfen ob optische Vorteile genutzt werden können, wovon ich ausgehe. Das ist dann eine Arbeit für die Abteilung "Optikrechnung".
    Ist derzeit ein möglicher Ausblick und das Glas noch recht neu auf dem Markt.


    Besten Gruß
    Ralf

  • Hallo Volkmar,
    Deine Gedanken kann ich sicher nachvollziehen und habe aber gleich versucht abzuschätzen ob sich die Vorstellung erfolgreich umsetzen lässt.
    Aus vielen Gründen sehe ich bei den kleinen, schnellen Optiken für uns keine Chance.


    Borg hat mit den Fluorit 2-Linsern vermutlich schon eine gute Lösung gefunden. Die Ergebnisse von solchen Geräten können auf den veröffentlichen Prüfberichten von Firma Wellenform angesehen werden.
    http://www.wellenform.biz/fern…ikatBORGFL71400Nr3_06.jpg
    Hier sieht man schon, das selbst mit Fluorit so schnelle 2-Linser und strengere Apovorstellungen nur schwer vereinbar sind. Das können wir auch nicht besser leisten, sondern nur teurer um es mal abschreckend zu formulieren.
    Für mich wurde hier ein Kompromiss eingegangen aus möglichst kompakten, leichtem Gerät im Vordergrund mit der optischen Leistung die dann noch möglich ist. ( Für die schnelle Öffnung sicherlich noch beachtlich)
    Ist also im Grunde genau das Gegenteil von unserem Ansatz den wir mit den langbrennweitigen Geräten verfolgen. Da muss man sich treu bleiben...



    Besten Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    ich bin eher für langbrennweitige Geräte, wenn sie gut abbilden.
    Wäre denn ein 102/920 oder 102/1000 oder ein 110/1100 als Zweilinser APO noch eine Ergänzung für Euer Programm. Ich weiß, dass es da schon etwas von SW gibt. Bei Skywatcher & CO ist es halt ein Glücksspiel ob man eine gute Optik bekommt oder nicht. Da geht es nicht nur um den Linsenschliff sondern um Keilfehler, Zentrierung und Verkippung der Linsen... Außerdem weiß man nicht, ob man da gerade Kinderarbeit unterstützt. Wenn der 4" f/9 oder f/10 im Bereich von ca. 2000 - 2500 Euro machbar wäre oder ein 110/1100 im Bereich 2500 - 3000 Euro, dann gäbe da bestimmt einen zusätzlichen Markt für solche deutschen APOs.


    Zum Seeing: Die Sternwarten stehen ja meistens erhöht. Das bringt aber nicht unbedingt was, da auch das lokale Seeing eine Rolle spielt. Wenn dann Leute in der Kuppel stehen, dann verschlechtert sich das lokale Seeing. Damit könnte es auch in einem Turm einen Unterschied machen, ob ich ein Gerät habe, bei dem das optische Element einen oder 3 m höher liegt. Bei den alten langen f/15 Refraktoren war das Objektiv oft über 3 m vom Kuppelboden weg...
    Manche Newtons leiden zudem je Wetter noch an Tubusseeing und an Tube currents... (Da müsste man nach dem Abkühlen einen Glasplatte vorne drauf machen [;)])


    Servus,
    Roland

  • Hallo Ralf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch bei Verwendung von FPL-53 oder interessanter mit dem neuen FPL-55 und dem N-ZK 7<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    aus optischer Sicht ist FPL55/ ZK7 nicht interessanter, im Gegenteil diese Kombi ist geringfügig schlechter als FPL53 / ZK7.
    Der Gaußfehler wäre vergleichbar aber das sekundäre Spektrum ist mit dem FPL55 größer.
    Das gilt auch für Kombinationen mit anderen guten Partnergläsern
    Mit dem FPL55 ist das sekundäre Spektrum größer als mit FPL53.
    Beim Gaußfehler gibt es kaum Unterschiede und beide Varianten sind auch vergleichbar was die Anspannung des Designs und die Korrektur der SA höherer Ordnung betrifft.
    Unterm Strich ist das FPL55 wegen des größeren sekundären Spektrums im Nachteil.


    Man sollte nicht denken nur weil das neu ist und die Nummer höher ist wäre es aus optischer Sicht auch besser.
    Die Gründe für die Entwicklung des FPL55 müssen Andere sein.
    Vermutlich ist es preisgünstiger herzustellen oder es lässt sich besser bearbeiten oder es spielt Umweltschutz eine Rolle.
    Mach doch einfach mal eine Anfrage wegen des Preises für das FPL55.



    (==&gt;)Kai


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Würde zum dem neuen FPL-55 nicht das BK7 oder BSL7 perfekt passen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie kommst du denn da drauf?


    BK7 ist bei einem Doublet absolut kein geeignetes Partnerglas, weder zum FPL53 noch zum FPL55.
    Nur bei Triplets ist BK7 eine gute Wahl da hier die Brechkräfte anders verteilt werden können und auch die SA höherer Ordnung mit den zusätzlichen Freiheitsgraden des Triplets besser korrigiert werden kann.


    Grüße Gerd

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