Kollimation Newton F/5

  • Hallo,


    Anfängerfragen.


    Kollimation mit Laser ist wesentlich genauer als mit Cheshire, richtig?
    Zumindest meine ich das beim Vergleich beider Instrumente zu sehen.


    Durch Verdrehen des Lasers im OAZ wandert der Laser weg von der Mitte des Hauptspiegels. Was ist kaputt? OAZ schief im Tubus ?


    Wie weit weg darf der Laserpunkt aus der Mitte des HS "wegwandern" um noch einigermassen ordentlich kollimiert zu bleiben?

  • Hi Arkadius,


    Justage mit einem Cheshire richtig gemacht ist genauer als mit dem Laser, außerdem kannst du damit alles justieren, mit dem Laser eher nicht.


    http://www.seeing1.de/2a_justage.html#top


    http://www.strickling.net/newtonj.htm#Versatz


    http://home.arcor.de/piu58/justg.pdf


    Laserpunkt wandert wenn du das Ding im OAZ drehst- entweder sitzt er schief oder der Laser ist selbst dejustiert. Letztes ist bei vielen der einfachen aus China der Fall.


    Gruß
    Stefan

  • Laser ist ein Hotech 2" SCA-2C


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">entweder sitzt er schief <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wer ist er ?
    Der OAZ oder der Laser.

  • Hallo Arkadius,


    Der Laserstrahl selbst ist eventuell nicht exakt koaxial zur Steckfassung ausgerichtet.
    Hast Du einen Laser-Kollimator in 1 1/4" und einen Adapter auf 2"?
    Dann könnte auch noch der Übergang 1 1/4" zu 2" das Problem verursachen. In beiden Fällen ist eine vernünftige Kollimierung des Teleskops so nicht möglich.
    Falls Du einen Drehfokussierer hast, könnte der eventuell auch eiern.


    Wenn man nicht fotografiert, ist meiner Meinung nach die beste und auch noch billigste Kollimiermethode die durchscheinende Filmdose mit 3mm Loch in der Mitte des Bodens zusammen mit einer Ringmarkierung in der Spiegelmitte. Dann noch schnell Feinkollimieren direkt am Stern bei höherer Vergrößerung, und schon passt es optimal.


    Nur wenn man einen Kamerachip exakt in die Bildebene ausrichten muss, bringt der Laser einen Vorteil. Dazu muss er allerdings selber exakt in Richtung Rotationsachse seiner Steckfassung strahlen...


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Walter,


    Ich hoffe du hast jetzt nur ein Smily vergessen. Einen präziseren Laser wie den von Drehen&Mehr gibt es nicht auf dem Markt. Zudem ist Martins Aussage mit Vorsicht zu genießen. Fehlerquellen beim Kollimieren mit einer Filmdose gibt es immer noch mehr als genug.


    Die einzige wirklich präzise Kollimation aller optischer Achsen ist nur mit dem Cheshire möglich. Hat aber seine Grenzen bei unzureichenden Lichtverhältnissen. Deshalb benutze ich den Laser nur von Drehen&Mehr zur Kontrolle der optischen Achsen bei Dunkelheit. Voraussetzung ist natürlich eine zentrische Spannung des Lasers im OAZ und eine auf dem HS mittig gesetzte Markierung. Am letzteren hapert es bei vielen Teleskopen.


    CS
    Dirk

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast Du einen Laser-Kollimator in 1 1/4" und einen Adapter auf 2"?
    Dann könnte auch noch der Übergang 1 1/4" zu 2" das Problem verursachen. In beiden Fällen ist eine vernünftige Kollimierung des Teleskops so nicht möglich.
    Falls Du einen Drehfokussierer hast, könnte der eventuell auch eiern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es passiert in 2" und mit Adapter.
    Es ist wohl die "Verkippung" des OAZ. Der OAZ wackelt deutlich sichtbar, womit sich der Laserpunkt auf dem HS auch deutlich von der Spiegelmitte entfernt (bis zu 0,5cm vom Pappring).
    Was ist davon zu halten? Richtig kollimieren unmöglich?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Voraussetzung ist natürlich eine zentrische Spannung des Lasers im OAZ und eine auf dem HS mittig gesetzte Markierung. Am letzteren hapert es bei vielen Teleskopen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zentrisch wird dieser Laser gespannt. Nutzt aber garnichts, wenn der OAZ wackelt. Du willst sagen, dass man die Mittenmarkierung unbedingt nochmal ausmessen sollte, weil sie von Werk aus oft nicht stimmt?

  • Hi Arkadius, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ist davon zu halten? Richtig kollimieren unmöglich?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Solange der OAZ so wackelt gilt das zumindest für die Justage mit dem Laser. Nimm eine mittig durchbohrte Filmdose oder frag bei TS oder ICS wegen dem einfachen Justierokular an (Prinzip Filmdose für 2-3€) oder besorg dir ein Cheshire. Damit wirkt sich das Wackeln des OAZ oder dessen Schrägstellung eher nicht aus.


    Allerdings- was hast du für einen OAZ wenn der so rumkippelt? Das ist auch nicht normal und sollte zuerst abgestellt werden. Ist das Spiel in der Führung vielleicht einstellbar?


    Mittenmarkierungen sind schon ab und an mal nicht so ganz mittig, sollte man auch mal überprüfen.


    Laser überprüfen ist auch nicht schwer- aus stabilem Karton eine U-förmige Auflage biegen, in die hochstehenden Seitenteile jeweils einen V-förmigen Ausschnitt machen und den Laser in diesen Ausschnitt einlegen. Auf möglichst große Entfernung den Punkt auf eine Wand projizieren, markieren und dann den Laser um seine Längsachse drehen- der Punkt darf/sollte dabei nicht auswandern.


    Gruß
    Stefan

  • Solange der OAZ wackelt bekommst du keine reproduzierbare Justage hin. Also erst einmal das Wackelproblem beseitigen. Parallel dazu kannst du wie von Stefan empfohlen die Justage des Lasers überprüfen. Ich kann mir aber nicht vorstellen das der Fehler am dejustierten Laser vonDrehen&Mehr liegt.


    Der Unterschied zwischen einer Laser und Cheshire oder Filmdosenjustage liegt einfache in der Ausdehnung der optischen Justageachse. Beim Laser richtest du abhängig von deiner Mittenmarkierung die Spiegel nur auf einen Achsenpunkt aus. Bei Cheshire und Filmdose richtest du die Flächen mittig aufeinander aus. Das ist dann Prinzip bedingt genauer.


    Das Problem der Mittenmarkierung ist eigentlich folgendes. Auch wenn die Markierung mittig zur Spiegelfläche gesetzt wurde, kann diese nicht mit der eingeschliffenen optischen Achse übereinstimmen. Deshalb ist es empfehlenswert auch nach der Justage mit entsprechenden Hilfsmitteln die Justage direkt am Stern zu überprüfen. Bei mir stimmt die wahre optische Achse und die aufgeklebte Mittenmarkierung pglücklicherweise erfekt zusammen, so das ich davon ausgehen kann das die Justage mit Cheshire und Laser immer passt.


    Übrigens, bei der Justage solltest du nicht zu kleinlich sein. Auch wenn die optischen Achsen nicht genau aufeinander stehen, du wirst trotzdem was sehen. Auffälig werden die Probleme nur bei hoher Vergrößerung.


    Viel Erfolg
    Dirk

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Solange der OAZ wackelt bekommst du keine reproduzierbare Justage hin. Also erst einmal das Wackelproblem beseitigen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wackelproblem beseitigt. [:I]
    Leider wird das bei den unzähligen Justageanleitungen nicht als explizit wichtig erwähnt (oder ich habe es überlesen).


    Jetzt ist das Ergebnis weitestgehend reproduzierbar (Filmdose, Cheshire und Laser).


    Der Laser ist selbstzentrierend. Das Cheshire muss mit einer Wicklung Isolierband in den OAZ gesteckt werden um es nicht mit der Feststellschraube festziehen zu müssen. Benutze ich die Festziehschraube, dann ist eine Verkipping des Cheshire die Folge.
    Selbiges passiert ja dann auch mit den Okularen.
    Das ist alles nicht besonders zufriedenstellend!


    Passen eure Okulare perfekt in den OAZ? Verkanten sie niemals beim Festziehen? Ist die Justage immer stabil?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Deshalb ist es empfehlenswert auch nach der Justage mit entsprechenden Hilfsmitteln die Justage direkt am Stern zu überprüfen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In der Stadt ist die Justage am Stern eher schwierig, da man seltenst flimmerfrei so hoch vergrößern kann, dass man die Beugungsringe sieht.
    Also ist wohl die Anschaffung eines künstlichen Sterns notwendig, nehme ich an?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens, bei der Justage solltest du nicht zu kleinlich sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wo fängt kleinlich an? Ab wann verliert man sichtbar Qualität?

  • Wenn die Luftunruhe bereits für den Sterntest zu unruhig ist, empfehle ich dir den Standort zu wechseln. Beim Sterntest musst du auch nur im Intra und Extrafokalen auf die zentrische Position des Fanspiegelschattens achten. Die Beugungsringe brauchst du nicht unbedingt, zeigt dir allerdings das entweder die Optik oder das Seeing grottig sind. Wie das Ganze auszusehen hat, gibts hier:


    http://www.pteng.de/astro/justage/newton/frame_r.htm


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Passen eure Okulare perfekt in den OAZ? Verkanten sie niemals beim Festziehen? Ist die Justage immer stabil?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit einer 2" Baader Klicklock Klemme wird dir geholfen, kostet allerdings einiges.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ab wann verliert man sichtbar Qualität?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dann wenn bei akzeptablen Beobachtungsbedingung der Sterntest eine Desachsierung der optischen Achsen anzeigt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also ist wohl die Anschaffung eines künstlichen Sterns notwendig, nehme ich an?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn du deine Optiken am Tage oder unabhängig vom klaren Nachthimmel prüfen möchtest dann ja, sonst nicht.


    CS
    Dirk

  • Auf der Seite von Thierry Legault ist das "nur im Intra und Extrafokalen auf die zentrische Position des Fanspiegelschattens achten" nur der erste <b>grobe</b> Schritt der Kollimation.
    Da wird ein fetter Newton schnell auf die Öffnung eines Refraktors &lt; 100mm abgewertet. Nach stundenlangem "Spielen" mit dem Spiegel und der Justage mit Laser und Cheshire stelle ich auch fest, dass man ausschließlich im Fokus und um den Fokus herum kollimieren darf. Ein Umhertragen des Tubus macht die exakte Kollimation zu nichte und diese ist offenbar nur in sehr, sehr engem Rahmen in Ordnung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">it einer 2" Baader Klicklock Klemme wird dir geholfen, kostet allerdings einiges.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist ein guter Tipp, danke. Gibt es stattdessen evtl. einen guten Okularauszug mit Klicklock oder ebenbürtig? Ich denke mein Okularauszug ist wirklich nicht besonders.

  • Hi Arkadius,


    die 2" Baader Klicklock Klemme hilft aber auch nur dann wenn der OAZ selbst was taugt. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt es stattdessen evtl. einen guten Okularauszug mit Klicklock oder ebenbürtig? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Klar, kommt halt drauf an was du dafür ausgeben möchtest.


    http://www.sterngucker.de/erfa…auszug-oft-unterbewertet/


    Der im Link beschriebene ist wohl einer der besten, allerdings auch einer der teuersten OAZs. Günstiger sind der von Baader oder der Moonligth - https://www.focuser.com/


    Die gängigen aus Fernost kommen da alle nicht ganz ran, auch wenn die Händler die Teile toll bewerben. Was steckt denn bei dir am Newton dran? Okular oder Cheshire sollte beim Klemmen nicht verkippen, maximal seitlich etwas verschoben werden. So funktionieren jedenfalls die mit Klemmring ausgestatten. Und zuviel Spiel sollte ein Auszugsrohr auch nicht aufweisen, die Okulare sollte schon halbwegs eng umfassst werden.


    Gruß
    Stefan

  • Der Dobson ist ein älterer Galaxy D10 von intercon mit einem NoName Auszug. Ich fand nun die Plastikschraube, die auf den beweglichten Teil des Auszugs von oben drückt und diesen damit vom Wackeln abhält. Damit lässt sich der Auszug nur noch sehr schwer bewegen.Die Klemmung ist nur mit fast roher Gewalt zudrehbar (eine Minischraube drückt auf den Klemmring).


    Noch ein Problem - der FS.
    Eigentlich ist er mit 63mm nicht viel zu groß (25% Obstruktion), aber ich müsste seinen Rand im Cheshire sehen um ihn "rund" einzustellen. Leider sehe ich den Rand nicht, sondern immer nur die volle Spiegelfläche. Für mich käme nun als Lösung, die Anschaffung eines 53mm Spiegels, der lt. "Newt for the Web" an der gleichen Stelle funktionieren würde. Damit erhoffe ich mir die Obstruktion auf 20% zu drücken und vor allem den FS-Rand im Cheshire zu sehen um beurteilen zu können, ob er rund liegt.

  • (==&gt;)Arkadius:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf der Seite von Thierry Legault ist das "nur im Intra und Extrafokalen auf die zentrische Position des Fanspiegelschattens achten" nur der erste grobe Schritt der Kollimation.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> So wie Du das schreibst, verfälschst Du völlig die Aussage der Kollimationsanleitung von Thierry Legault.
    Er schreibt, der erste Schritt sei die grobe Kollimierung an einem hellen Stern bei starkem Defokus.
    Diesem Schritt entspricht aus meiner Sicht der Kollimierung mit einer Filmdose. Im übrigen bin ich völlig d'accord mit Thierrys Ausführungen. Ich finde, die Seite sollte sich jeder mal gründlich und genau durchlesen.


    Sehr schön beschrieben wird die Feinkollimierung am Stern in zwei weiteren Schitten. Nur der letzte Schritt der Kollimierung am Stern ermöglicht es, die unter den jeweiligen Beobachtungsbedingungen bestmögliche Kollimierung des Teleskops zu erreichen.
    Bemerkenswert finde ich auch, dass in der gesamten Kollimieranleitung der Begriff "Laser" nirgends vorkommt.


    Einen spezifischen Nachteil der Kollomierung mit Laser sehe ich darin, dass sie schon vom Prinzip her keine Möglichkeit bietet, die korrekte optische Mitte des Hauptspiegel-Paraboloids zu überprüfen, die ja nicht unbedingt mit der geometrischen Mitte der Glasscheibe übereinstimmen muss. Die genaue Beobachtung der Beugungsbilder bei leichter Defokussierung und hoher Vergrößerung erlaubt aber genau das.
    Noch mal:Ich habe nichts gegen die Verwendung eines Lasers beim Kollimieren. Mit Verstand eingesetzt ist er ein nützliches Hilfsmittel. Als alleiniger Maßstab für gute oder schlechte Kollimierung eignet er sich meiner Meinung nach nicht.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Arkadius,


    Thema Fangspiegel:
    25% oder 20% Obstruktion machen in der Bildqualität nur einen so minimalen Unterschied, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das in der Praxis selbst im direkten Vergleich auffallen dürfte.
    Ein größerer Fangspiegel braucht dagegen weniger genau zentriert zu sein. So gesehen bist Du mit 63mm auf der sicheren Seite. Wenn der Fangspiegel im Okularauszug nicht rund aussieht, kannst Du sowieso nix dran ändern[;)]. Halbwegs mittig genügt.


    Für die genaue Zentrierung könnte man auch eine Mittenmarkierung drauf anbringen, aber wie gesagt, das ist bei 63mm im 10" f/4,7 nicht so kritisch. Ein paar mm neben der Mitte machen hier in der Praxis keinen Unterschied. Viel wichtiger ist, dass sich die Fangspiegelausrichtung zwischen Zenit und Horizont möglichst wenig verändert, weil sonst die Kollimierung nicht stabil ist.


    Noch ein Nachtrag zur Eingangsfrage, wie weit der Laserpunkt wegwandern darf: Das ist sehr stark abhängig vom Öffnungsverhältnis, abhängig von Spiegelqualität und aktuellem Seeing, und unabhängig von der Brennweite. Ich habe zu dieser späten Stunde keine Lust mehr, genau zu recherchieren. Unter Top-Bedingungen mit f/4,7 würde ich aber versuchen, das Wandern des Laserpunkts beim Fokussieren und beim Bewegen des Teleskops unter 1-2mm zu halten. Falls das nicht möglich ist, würde ich in kritischen Fällen einfach während des Beobachtens am Stern nachkollimieren. Bei meinem großen Dobson ist das kein Problem, da kann ich das ohne Helfer von vorn per Verlängerung machen, während ich durchs Okular blicke. Bei den Chinesendobsons ist das dagegen teilweise eine ziemlich mühsame Sache.


    Gruß,
    Martin

  • Baader Klicklock Klemme als 2" auf 1.25" Adapter ist jetzt am OAZ dran. Das ist nun eine völlig andere Welt. Da wackelt nichts mehr. Der Tipp war super.


    Jetzt aber nochmal zurück zur Kollimierung.
    Hier bin ich am Aufgeben.
    Wenn ich am Stern arbeite, dann passt die Kollimierung am Cheshire nicht und umgekehrt.
    Ich denke, dass ich jemanden, der sich damit auskennt, über die Schulter schauen muss um die richtige Vorgehensweise zu erlernen.

  • Begebe dich doch einfach auf einen der in den nächsten Tagen zahlreich stattfindenden Teleskoptreffen in deiner Nähe. Am besten schon tagsüber, denn da kann das Thema besser erläutert werden. Kannst die Besitzer von Dobsons gern darauf ansprechen, im allgemeinen beissen die nicht.


    Ach und nicht vergessen, bei der Gelegenheit kannst du gleich den eigenes Gerät mitbringen.


    CS
    Dirk

  • Guter Vorschlag, Dirk!


    (==&gt;)Arkadius:
    Mir scheint, die mechanische Mitte des Spiegels und die optische Mitte des Paraboloids stimmen nicht 100% überein. Wenn die Abweichung nicht extrem groß ist, kollimier halt per Ceshire vor und mach die Feineinstellung bei höherer Vergrößerung und leichtem Defokus am Stern. Was zählt, ist letztlich die möglichst gute Abbildung.


    Gruß,
    Martin

  • 8 Stunden später kam ich jetzt zu einem evtl. brauchbaren Ergebnis.
    Cheshire: Fadenkreuz vom Cheshire ist nicht mittig im HS, die Fadenkreuzspiegelung jedoch sehr wohl. Ebenfalls der Fangspiegelschatten/Cheshireschatten mittig im HS.
    Kontrolle mit Laser: Punkt in der Mitte vom HS und eingelocht auf der Laserzielscheibe.
    Mal sehen, wie es am Stern aussehen wird. Ich habe so das Gefühl, dass ich am defocusierten Stern den möglichen Fehler nicht erkenne. Die Beugungsscheiben waren halbwegs rund. Der Fangspiegelschatten relativ mittig.


    Am defocusierten Stern justiere ich dann nur noch an den HS-Schrauben?
    Justiere ich bei 200fach oder lieber bei 500fach?
    Ist das nachjustieren am Stern nur noch ein Hauch einer Drehung an den Schrauben?

  • Vergess die Sternjustage.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Fadenkreuz vom Cheshire ist nicht mittig im HS, die Fadenkreuzspiegelung jedoch sehr wohl.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann hast du nicht die drei Vorgänge beim Kollimieren eingehalten:


    1. Fangspiegel mittig zum Cheshire-Fadenkreuz ausgerichtet. Dazu benutzt du die zentrale Schraube/Mutter über dem Fangspiegel und die Schrauben an der Fangspiegelspinne. NICHT über die drei oder vier kleinen Einstellschrauben! Zum Anfang hilft es dabei den Hauptspiegel abzudecken. Der Vorgang ist je nach Bauart des Teleskop Justagestabil. Einmal gemacht, muss der Zustand nur noch ab und zu kontrolliert werden. Die folgenden zwei Schritte sollten nach jedem Transport durchgeführt werden. Bei Volltuben ist aber auch das recht Justagestabil.


    2. Die Spiegelung des Haupspiegels ist - auch über die aufgeklebte Mittenmarkierung - im Fangspiegel mittig zum Cheshire-Fadenkreuz auszurichten. Dazu darfst du erst jetzt die drei oder vier kleinen Einstellschrauben über dem Fangspiegel benutzen. Für diesen Vorgang muss die Abdeckung aus Schritt 1 natürlich entfernt sein.


    3. Die Spiegelung des Fangspiegels auf dem Hauptspiegel (ist der große runde dunkle Schatten) mittig zum Cheshire-Fadenkreuz ausrichten. Nun kommen die drei Einstellschrauben am Hauptspiegel zur Anwendung. Du darfst dich im Schritt 2 und 3 nicht von der Fangspiegelspinne verwirren lassen. Die kannst du vergessen!


    Bei Einhaltung dieser drei Schritte ist die Kollimation genau genug. Erkennbare Beeinträchtigungen aus möglichen Fehleinstellungen wirst du als Anfänger nicht bemerken. Versprochen!


    CS
    Dirk

  • Justage mit Cheshire. Nun alles drin. Die Fadenkreuzspiegelung sehe ich nun kaum - dürfte sich jetzt hinter dem realen Fadenkreuz verstecken.
    Überprüfung mit Laser passt, allerdings muss ich den Laser hinten am größten Hebel minimal ziehen, damit er in die Mitte des Spiegels leuchtet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Erkennbare Beeinträchtigungen aus möglichen Fehleinstellungen wirst du als Anfänger nicht bemerken. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist aber ein Problem. Woher soll ich wissen, was ich hätte sehen können, wenn ich alles richtig eingestellt hätte. Ein eher unscharfes Bild hatte ich die letzten Jahre schon. Jetzt musste ich die Sache mit der Justage mal richtig in Angriff nehmen. Hoffe auf ein schärferes Planetenbild. Ggf. noch ein Spiegelupgrade von 63 auf 53mm.


    Thierry Legault:
    http://www.astrophoto.fr/collim.html
    Er hat hier Fig. A - D aufgezeigt.
    Das "airy pattern" ist auch bei hoher Vergrößerung recht klein gewesen um gut abschätzen zu können, ob nun Fig. A oder B zu sehen war. C oder D war es jedenfalls nicht.
    Vielleicht stimmt noch was mit dem Okular nicht.
    Bei 1250mm Brennweite (250mm HS) nutze ich ein Planetary 6mm für den Sterntest (208x). Für die Hochvergrößerung schraube ich "Glasweg Ausgleich und Barlow von TS Optics mit 1,25" Filtergewinde - 2,6fach / 105mm Wegausgleich" vor das Okular.Ergebnis unklar.

  • Letzte Nacht hat die Früchte der Mühen gebracht.
    Jetzt kann ich langsam verstehen, dass ein Dobson doch brauchbar sein kann, wenn alles korrekt eingestellt ist. Plötzlich muss ich nicht mehr alle 5 Sekunden nachschubsen. Strukturen von DS Objekten werden in der Stadt sichtbar! Ein echter Erfolg.


    Hauptprobleme waren.


    1. FS Spiegel war völlig falsch eingestellt (zu weit im Tubus, Richtung HS), damit hat einiges vom HS im Okular gefehlt, womit auch oft nachgeschubst werden musste. Andere Effekte überblicke ich garnicht. Dürften aber negativ gewesen sein. [:0]


    2. Wackeliger OAZ - konnte durch eine Kunststoffschraube "beruhigt" werden


    3. Schlechte Klemmung - Baader Klicklock hat es behoben (leider jetzt nur in 1,25"), vielleicht wird es doch noch ein neuer OAZ werden


    4. Ergebnisunterschied zwischen Cheshire und Laser - nun, die lange Bauweise beider Werkzeuge kann den Punkt jeweils etwas aus der Mitte des HS bringen. Der Laser ist weicher (dünner und beigsamer) als das Cheshire Rohr.


    5. Anschließender Test am Stern in Hochvergrößerung - das muss ich mir von jemanden noch zeigen lassen. Optimum am Stern, Cheshire und Laser in ein übereinstimmendes Ergebnis zu bringen ist eine Herausforderung (für mich zumindest).


    Danke an alle!

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