Mit dem Zweiten sieht man besser - Doppelteleskope

  • Hallo Jochen,


    ich habe mal ein Doppel-12" für einen Freund gemacht. Dabei hatte ich den Eindruck, daß sich das Farbsehen bei Deep-Sky dramatisch verbessert hat - nicht nur die Erkennbarkeit schwacher Objekte. M42 war der Hammer.
    Es würde mich interessieren, ob Du das nachvollziehen kannst, oder ob da mein Gehirn das Bild fantasievoll "aufbereitet" hat....


    Clear skies


    Tassilo

  • (==>)Jochen:
    Danke, dass Du uns Einblick in deine Werkstatt gewährst! <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Erstens macht es mir grossen Spass so etwas unter meinen Händen entstehen zu sehen und zweitens fühle ich mich mit einem teleskop um so verbundener, je mehr ich daran selbst gefertigt habe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das geht auch mir so[^]. Vor allem kann man sich jederzeit sofort beim Hersteller beschweren, wenn später mal was nicht funktioniert, und auf schnellstmöglicher Nachbesserung bestehen[:D].


    (==&gt;)Tassilo:
    Frag doch mal Manfred, der kann sicher seine Erfahrung mit dem 16" Binodobson beisteuern!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Tassilo,


    nun, ein Newton ist schon noch mal was anderes als ein SCT mit 35% Obstruktion, aber wer weiss...


    So langsam kann man erkennen, was es mal werden soll :)



    Das Teil ist immer noch sehr handlich und kann bequem an der Gabel getragen werden.
    Wenn ich aber die beiden C11 Tuben daneben stehen sehe wird mir Angst und Bange ;)
    Das Austarieren des Gewichts wird auch noch spannend.


    Grüsse Joche

  • Hallo Jochen,


    sieht sehr gut aus!

    Die beiden Okulare scheinen sehr weit auseinadner, kommen da noch Distanzstück zwischen die beidne EMS Spiegel? Wenn ich recht verstehe sind Bino und Gabel eine Einheit. Was wiegt die Kombination Bino mit Gabel? Und wo findet denn die Trennung zum Stativ statt?
    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    gut erkannt, die EMS sind noch auf das Doppelborg abgestimmt, für das C8 müssen noch Hülsen zwischen die EMS Spiegel.
    Ja, es ist alles eine Einheit, die Trennung zum Stativ ist die Bronzebuchse, hier wird das ganze Geraffels einfach aufs Stativ gesteckt.
    Am Stativ ist ein Bolzen aus Bronze und in der gefrästen Gabelbrücke ist eine Buchse aus Bronze.


    Die Tuben sind noch leer, deshalb macht Wiegen auch noch keinen Sinn.
    Nach meiner Berechnung müsste ich mit EMS aber bei etwa 15 Kilo landen.


    Mal sehen, ob ich am Wochenende fertig werde und first light haben kann, dann geht das Ding auch mal auf die Waage.


    Beim C11 werden die Tuben von der Gabel trennbar sein.
    Dadurch wird das handling einfacher, erst die Gabel aufs Stativ stecken und dann die Tuben einhängen.


    Grüsse Jochen

  • Die Restarbeiten sind erledigt und am Ende bringt das Bino 14 Kilo auf die Waage.



    Da es schon kompakt is lässt es sich sehr gut tragen, in dem man entweder die Brücke oder einen Gabelarm als Henkel benutzt.



    Das Wetter ist perfekt, also darf es heute Nacht zeigen, was es so drauf hat.




    Grüsse Jochen



    So, es ist vollbracht.

  • Herzlichen Glückwunsch Jochen! [:)]
    Sieht toll aus.




    Wenn beide C8 Tuben Lambda ca. 1/4 haben, hat dann das C8-Bino nach Binologik Lambda (1/4)*(1/4) = 1/16 ? [:o)]




    Sorry, das fand ich gerade witzig.





    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Jochen,
    auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung.
    Ein Bino ist immer eine feine Sache[:)], viel Spaß damit.
    Zur Verlängerungshülse beim EMS möchte ich noch was los werden.
    Theoretisch kann man die sehr lang machen und beliebige Tubendurchmesser ausgleichen, allerdings muss man aufpassen, dass der erste Umlenkspiegel noch genug Ausleuchtung durchlässt.
    Bei den langbrennweitigen Cassegrains ist die Sache gutmütig, bei kurzen Brennweiten, geht dem ersten Spiegel dann schnell die Puste aus.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Danke für euer feedback!
    Warum dauert es denn heute so lange, bis es dunkel wird? ;)


    Jörg, die Sache mit den Spiegelgrössen ist tatsächlich nicht zu vernachlässigen und wie Du schon sagst sind kurze Brennweiten besonders heikel.
    Entscheidend sind aber auch die verwendeten Okularbrennweiten und deren Gesichtsfelder.
    Das spannende an der Sache ist aber, dass für die Feldausleuchtung der zweite Umlenkspiegel also der vor dem Okular, der Knackpunkt ist.
    Das liegt daran, dass man ihn wegen der begrenzten Gehäusegrösse (Augenabstand) nicht unbegrenzt grosse machen kann, bei ersten Spiegel hat man da deutlich mehr Platz zur Verfügung.


    Bei den SCT ist das völlig unkritisch, aber bei meinem 125/800 ED Bino habe ich da schon ganz genau gerechnet, bin mit meinen 32mm Kasai 85° auch noch gut im grünen Bereich.


    Grüsse Jochen

  • Hallo Jochen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: portaball</i>
    <br />........Warum dauert es denn heute so lange, bis es dunkel wird? ;)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Venus kommt momentan bereits in der Dämmerung sehr gut.


    Zum Titel Deines Threads:


    "Mit dem Zweiten sieht man besser" klingt nach:
    "Nimm das andere Auge".
    "Mit Zweien sieht man besser" wäre passender.


    Schöne Arbeit, schöne Geräte - weiter so[:p]

  • So, der erste Test ist gelaufen.
    Ich kann mich nicht erinnern jemals so gute Bedingungen gehabt zu haben um am ersten Tag ein neues Instrument zu testen :)


    Zuerst habe ich beide Tuben separat am Stern justiert, mit den Bob Knobs geht das ja ruckzuck.
    Dann mit den beiden Stellschrauben am rechten EMS die Bilder deckungsgleich bringen - hoppla, geht nicht, vertikal bin ich schon am Anschlag und die Bilder decken sich noch nicht.
    Die Ursache ist schnell gefunden, der rechte Tubus bewegt sich in der Spiegelzelle und kippelt hin und her.
    Es ist fast nicht zu glauben, aber die Spiegelzelle ist nur mit zwei 3mm Schrauben am Tubus befestigt.
    Nachdem ich die Teile zueinander ausgerichtet und die beiden Schrauben fest angezogen habe hat es gepasst, nun hatte ich deckungsgleiche Bilder.
    Hier muss ich unbedingt nachbessern und mindestens 2 weitere Schrauben verwenden.
    Noch mal schnell die Tuben kollimiert, dann konnte es losgehen.


    Mit Freude stelle ich fest, dass die Hauptspiegel in der Fokusposition noch ca 10mm von den Klemmringen entfernt sind, die ihren Anschlag darstellen.
    Das bedeutet, dass ich in Sachen Backfokus und Vignettierung noch im grünen Bereich bin.
    Für mich ist das sehr erfreulich, denn ich hatte es nicht unbedingt erwartet.


    Zuerst hielt ich auf Saturn und der Anblick war wirklich toll.
    Er steht recht niedrig über den aufgeheizten Nachbardächern und die Luft ist da nicht besonders ruhig.
    Dennoch bekomme ich mit dem Ethos 17 bei 130x ein knackiges Bild und erkenne sogar leichte Wolkenbänder auf der Kugel.
    Das Ethos 13 bei 170x geht auch noch, das Bild ist dann aber nicht mehr ganz so knackig.


    Als nächstes halte ich auf M51, die ich kürzlich mit dem 125er Borg Doppelrefraktor ganz hervorragend beobachten konnte, fast noch besser als im 12,5" Dobson mit Binoansatz.
    Im Doppel C8 kommt die Galaxie nicht so gut und ist ziemlich flau, ich denke hier fehlt einfach die Kontrastleistung der APOs.
    Für die Galaxienjagd werde ich deshalb wohl bevorzugt den DoppelBorg benutzen.


    Jetzt aber zu der Objektkategorie wegen der ich die Sache mit den Doppel SCT überhaupt angegangen bin - die Kugelsternhaufen.
    Also halte ich auf M13, zuerst mit den 32mm Kasai.
    Der KS ist ganz nett anzusehen, ersäuft aber bei noch nicht wirklich dunklem Himmel etwas im grauen Hintergrund.
    Ich probiere die Ethos 17 - WOW, da ist er in seiner ganzen Pracht auf tiefschwarzem Samt.
    Eine ganze Weile kann ich mich von dem Anblick gar nicht lösen, dann greife ich aber doch noch zu den Ethos 13.
    Die sind auch nicht schlecht, aber für das heutige Seeing fast schon wieder zuviel.


    Bei den KS spielt die Öffnung und die durch sie mögliche Auflösung wie erwartet den 125er Doppelrefraktor klar an die Wand und ich bin begeistert, denn mein primäres Ziel ist erreicht.


    Die besonders gute Nachricht ist, dass die Gabel absolut stabil ist, hier gibt es keinerlei Probleme weder im Zenit noch am Horizont.
    Das ist sehr beruhigend, denn hier hatte ich doch leichte Zweifel, da die Gabel ja ursprünglich nur das halbe Gewicht tragen musste.
    Beim C11 bin ich da auf der sicheren Seite, dessen Gabel hat die selben Querschnitte wie die des C14.


    Ein grosses Drama ist allerdings die Gewichtsverteilung.
    Das Teleskop ist extrem hecklastig und an gemütliches Surfen am Himmel in 2 Achsen ist nicht zu denken.
    Das Gegenteil ist der Fall, man sucht sich ein Objekt, hält minimal darüber und klemmt dann die Achse.
    Durch das Gewicht sinkt das Heck etwas ab und das Objekt ist im Okular.
    Das ist furchtbar unpraktisch und eine Nachführung ist so auch völlig unmöglich.


    Das hatte sich zwar schon in er Bauphase abgezeichnet, aber bevor ich hier nach Lösungen suche, wollte ich erst mal sehen, was das Teleskop überhaupt leistet.
    Das Ziel muss sein, dass die Tuben ohne Klemmung in jeder Position gewichtslos stehen bleiben, so ist es auch bei meinem Doppelrefraktor.
    Zusätzliche Ausgleichsgewichte mag ich nicht anbringen, also muss ich den Drehpunkt des Gabellagers verschieben.
    Wie genau ich das anstelle, darüber mache ich mir in den nächsten Tagen Gedanken.


    Dass nicht alles auf Anhieb reibungslos funktionieren würde war mir natürlich klar.
    Zum Glück scheinen die Probleme aber alle lösbar, gravierende Rückschläge blieben zum Glück aus.
    Nun geht es ans Feintuning und am Ende werde ich auch noch ne Runde Veloursfolie spendieren ;)


    Grüsse Jochen

  • Hallo Jochen,


    Glückwunsch auch von mir!
    Aber so gut kann das Teleskop ja nicht sein, wenn Du kurz nach Mitternacht schon wieder drin warst[;)].
    Ich vermute aber, bei euch wird es momentan nicht so richtig dunkel?


    Bei uns gabs gestern eine bombastische Sommermilchstraße zu sehen, leider hat unser größtes Vereinsbino nur 2x100mm Öffnung. Ich war bis 1:30 Uhr draußen, nur nicht perfekt angezogen für die am Schluß nur noch 11°C Lufttemperatur.


    Wieviel Drehmoment musst Du zum Schwerpunktausgleich aufbringen?
    Könntest Du eine Gegengewichtsstange zwischen den Tuben in Richtung der optischen Achse nach vorn gerichtet anbringen? Damit könnte man auch verschieden schwere Okulare ausbalancieren.


    Gruß,
    Martin

  • Danke für die Glückwünsche :)


    Nun, mit den Problemen des wackeligen Tubus und dem Ungleichgewicht war es keine grosse Freude mit dem Bino zu beobachten.
    Ich habe gesehen, was ich sehen wollte, nun geht es an die Lösung der Probleme.
    Dem wackeligen Tubus werde ich heute schon zu Leibe rücken und gerade habe ich auch mit der "Besenstielmethode" geschaut, dass der Drehpunkt 80mm weiter nach hinten muss.
    Ich habe das Drehmoment nicht gemessen, aber es war so viel, dass ich kein gutes Gefühl hatte es über die EMS einzuleiten ;)
    Mit Gegengewichten mag ich nicht arbeiten, das belastet Lager und Stativ nur noch unnötig zusätzlich.
    Im Kopf weiss ich schon wie ich den Drehpunkt verschiebe, dafür benötige ich aber wieder 2 CNC gefertigte Teile, konventionell kann ich diese grossen Radien leider nicht fräsen.
    Steffen kann sich also schon mal auf den nächsten Auftrag freuen :)


    Meine Okulare sind übrigens nicht nur parfokal sondern auch fast gewichtsgleich, was ich durch unterschiedliche Materialien für die Parfokalringe aus Kunststoff oder Bronze realisiert habe.
    Beim Doppelrefraktor reicht mir eine feste Position damit alle Okularpaare im Gleichgewicht sind, das wird beim SCT nicht anders sein, im Gegenteil, durch die kürzeren Hebelarme machen sich die Gewichtsunterschiede noch geringer bemerkbar.


    Die tolle Sommermilchstrasse hatten wir hier gestern auch, ich habe sie dann später noch im Liegestuhl mit den beiden Canon IS genossen - ein Traum !


    Grüsse Jochen

  • Hallo Jochen,
    die C 8 Modelle sind hervorragende Geräte. Hatte seinerzeit die "orangefarbene Optik". die Nahgrenze war enorm, ebenso die Randschärfe. Was mich eigentlich nur gestört hatte, war, daß lt. Prospekt im max. Vergr.-Bereich 14mag zu erreichen sein sollten.Ich kam hier nie über 12mag hinaus.
    Ein C 14 dagegen erreichte unter 15mag, hier stimmte dann wieder die Richtung.
    Der Spruch "Optik im Handkoffer" traf für den C 8 z.B. voll zu.
    Deshalb würde mich mal "so nebenbei" die Reichweite bei punktförmigen Helligkeiten interessieren.....


    Gruß
    Guenther

  • Hallo Günther,


    ich bin im bestimmen von Grenzgrössen leider sehr schlecht, werde es aber mal probieren, wenn das Teleskop fertig ist.


    Heute habe ich das Bino noch mal komplett zerlegt um es dann mit stärkeren und auch einigen mehr Schrauben wieder zusammen zu bauen.
    Nun hält es die Kollimation perfekt.
    Heute Abend habe ich dann beide Tuben wirklich sauber kollimiert und Saturn sowie M13 waren noch mal besser als gestern, obwohl die Bedingungen eher schlechter waren.
    Ich kann mich gar nicht erinnern je so einen guten Saturn gesehen zu haben, Cassini war praktisch umlaufend zu sehen und die Wolkenbänder gut erkennbar.


    Zum Vergleich habe ich auch mal das Portaball mit Binoansatz rausgepackt, aber Saturn wie auch M13 haben mir im C8 deutlich besser gefallen.
    Vor allem konnte man sehen, dass das Portaball viel stärker unter dem Seeing leidet.


    Zum Balanceproblem habe ich auch schon eine Idee, wie ich die Drehachse nach hinten verlegen kann.
    Allerdings brauche ich dafür CNC gefertigte Teile, und das wird wieder ein paar Wochen dauern.
    In der Zwischenzeit werde ich mich mal um's C11 kümmern und es auch auf diesen Stand bringen.


    Schon jetzt ist klar, dass sich die Sache gelohnt hat.
    Bei Planeten und Kugelsternhaufen ist das C8 Bino in seinem Element und zeigt mir bisher nicht gekannte Eindrücke.
    Heute habe ich auch mal kurz auf M31 sowie Hi/Chi gehalten, aber das machte keinen grossen Spass, weil das Feld viel zu klein ist.
    Ich denke Planetarische Nebel könnten auch noch gut gehen, das muss ich demnächst mal testen.
    Und für alles Andere habe ich ja den 125er Doppelrefraktor.


    Grüsse Jochen

  • Hallo Jochen,
    danke für deine netten Zeilen ! Ich glaube dir, daß binok. sehen ist schon ein Beob.-Genuß. Das erfreuliche ist/war ja, daß z. B. ein C 8 schon 2000 mm Brennweite hat und ist trotzdem sehr kompakt. Wieviel ein C 11 an Brennweite hat, kann ich jetzt im Augenblick nicht sagen. Ein Refraktor mit dem Durchmesser und ? Brennweite würde sich so einfach nicht mehr bewegen lassen. Deshalb glaube ich dir auch, daß sich "ungezählten Stunden" zum Verwirklichen deines Planes, so etwas auf die Beine zu stellen, gelohnt haben (einen Stundenplan, so wie früher in der Arbeit üblich, wirst du nicht geführt haben....).
    Habe ja auch einen 12.5" Dobson. Dachte schon daran, einen Binoansatz zu kaufen. aber die Dinger kosten einige Hundert Euronen. Man soll ja beim einäugigen Sehen immer das andere Auge offen lassen. Aber das gelingt mir nicht immer.....


    Muß noch erwähnen, daß der diesjährige Sommerhimmel im Erreichen von Grenzgrößen (V.St.-Karten) bis unter 14.5mag bei 190fach brachte. Sonst war schon meistens bei 13.5mag Schluß. Ein Hinweis auf "Klimaverändererung" ? Die Luft ist "durchsichtiger" geworden. Obwohl es hier (Wohnort Nds, 45oo EW, Stadtrand, 125 m ü. N.N.) nicht richtig dunkel wird.
    Der Beob.-Platz im Oberharz,(Torfhaus, mit Blick zum Brocken = 4,5 km Luftlinie), 821 m ü. N.N. bringt durchweg 1mag an Reichweitengewinn. Aber meine Frau gibt mir nicht grünes Licht, für solche Exkursionen. (Hinfahrt gute 50 Min, 52 km Entf.). Auf 821 m wird es wirklich so dunkel, daß man nicht mehr die Hand vor Augen sehen kann. Aber: jetzt um diese Jahreszeit leider noch nicht ausprobiert, obwohl es mir "in den Fingern juckt".....


    Gruß
    Guenther

  • Hallo Guenther,


    durch die EMS benötige ich an den C8 einen Backfokus von 242mm
    Dadurch wächst die Brennweite sogar auf 2200mm an ;)


    Das C11 hat 280mm Öffnung und 2800mm Brennweite.
    Hier brauche ich sogar 310mm Backfokus, was Die Brennweite auf etwa 3300mm anwachsen lässt.


    Generell kann ich sagen, dass die parallele Ausrichtung der Tuben bei den C8 deutlich schwieriger war/ist als beim Doppelrefraktor.
    Ich denke das liegt primär an der höheren Brennweite, der Refraktor hat ja nur 800mm
    Ich fürchte, beim C11 wird die Ausrichtung der Tuben eine echte Herausforderung...


    Ein dunker Beobachtungsplatz ist schon eine tolle Sache und fast noch wichtiger als ein gutes Teleskop.
    Hier im Odenwald ist es nicht wirklich schlecht, aber ich freue mich schon, wenn ich den Doppelrefraktor und das C8 Bino mal mit in die Alpen nehme.
    Die Dinger auf dem Gornergrat sind bestimmt der Hammer :)


    Für meine Borgeinheit habe ich mir ja einen schönen Koffer gebaut, so etwas werde ich für das C8 auch machen.



    Grüsse Jochen

  • Hallo Jochen,


    herzlichen Glückwunsch zum first light auch von meiner Seite. Dann geht es ja bei dir jetzt auch mit dem C11 Bino weiter. Ich bin mal auf dein Gesamtfazit gespannt. Wirst du all drei Binos 'gleichzeitig' benutzen, d.h. zwei weitere Sets von EMS-Spiegelsystemen anschaffen?


    beste Grüße



    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich werde jetzt nach über 15 Jahren mein geliebtes Portaball verkaufen und damit einen weiteren Satz EMS finanzieren.
    Der kommt dann wechselweise an das C8 und C11 Bino, die ich ganz sicher nicht gleichzeitig benutzen werde.


    Wie das C11 Bino wird muss man ja auch erst mal abwarten
    Ich werde sehen, ob der Gewinn wirklich so mal gross ist, dass es den Aufwand lohnt, denn es wird mit Sicherheit ein ziemliches Monster, das ich kaum alleine werde auf- und abbauen können.
    So wie es im Moment aussieht werde ich wegen der notwendigen Drehpunktverlagerung auch die tolle Möglichkeit Tubus und Gabel beim C11 voneinander zu trennen nicht weiter nutzen können.
    Das bedeutet, das Gewicht, das aufs Stativ gehoben werden muss wird noch grösser, ich denke es wird am Ende bei ca. 27 Kilo liegen...
    Das C11 wird also eher ein Instrument für die besonders guten Nächten, wenn man mit Anderen zusammen an einem dunklen Ort beobachtet, aber ganz sicher nichts für die "normalen" einsamen Nächte im Garten...


    Der Doppelrefraktor und das C8 Bino ergänzen sich perfekt, mit meinen Okularen geht das Borg bis 80x bei 1,2° und 1,6mm AP. Das C8 beginnt dann mit 70x ebenfalls 1,2° aber 2,9mm AP
    Deshalb werde ich die beiden wohl zukünftig parallel aufbauen, den Refraktor für Weitfeld und geringe Vergrösserungen, für alles andere dann das C8 mit mehr Öffnung.
    Ich wechsle zukünftig also weniger Okulare, dafür öfters das Teleskop :)


    Grüsse Jochen

  • In den letzten Tagen habe mit der perfekten Kollimation des Doppel C8 gekämpft.
    Was war das beim Doppel Borg doch so schön einfach, Tuben zusammen schrauben und passt.
    Nun, 800mm Brennweite sind halt auch was Anderes als 2m Brennweite.
    Dazu kommt noch das Problem der Kollimation der optischen Tuben selbst, sprich die Justage der Fangspiegel.
    Ausserdem drehen sich die EMS ja bei der Drehung der Tuben mit und müssen dann wieder parallel gestellt werden was die Kollimation aber wieder ändert.


    Zuerst packte bei ausgebauter Korrektorplatte ich einen Laser in die Okularauszüge und justierte die Tuben so lange, bis die beiden Laserpunkte an der Wand auf gleicher Höhe und im genauen Abstand der Tuben zueinander waren.
    Danach Korrektorplatte rein und schauen.
    Die Bilder der beiden Tuben waren weit davon entfern deckungsgleich zu sein, mit dem Laser geht also gar nicht.


    Danach brachte ich die beiden Bilder durch die Justage an einem ca 2000m entfernten Turm deckungsgleich, was ein ziemlicher Krampf ist, weil man zwischen Justieren und Überprüfen immer wieder die Korrektorplatte montieren bzw. demontieren muss.


    Mit dieser Einstellung ging ich dann abends unter den Nachthimmel, aber bis die Fangspiegel der beiden Tuben justiert waren war es mit halbwegs deckungsgleichen Bildern auch schon wieder vorbei.


    Es blieb mir nichts übrig als die komplette Kollimation in der Dämmerung zu machen, wo ich die Möglichkeit habe die Tuben auch permanent per Sterntest zu überprüfen und nachzujustieren.
    So habe ich es dann auch gemacht und nun sind die Tuben 100% parallel, die Bilder sind deckungsgleich, wenn die Justageschrauben am rechten EMS auf Mittelstellung stehen.


    Nun warte ich auf die CNC Teile von Steffen, mit denen ich die Drehachse verschieben kann.
    In den nächsten Tagen werde ich mich also erst mal um die beiden C11 kümmern können :)


    Grüsse Jochen

  • So, diese Woche sind die Teile von Steffen angekommen, ich muss sagen, er hat mal wieder perfekt gearbeitet.
    Hier sieht man die beiden neuen 3D gefrästen Tubushalter neben den alten Originalen:



    Sinn und Zweck der Teile ist es ja, den Drehpunkt um 83mm nach hinten zu legen, damit das Doppelteleskop mit meinen Okularen perfekt im Gleichgewicht ist.
    Hier sieht man die neuen Halter an den Tuben montiert:



    Und hier sind die abgedrehten, alten Halter auf die flache Seite der Neuen aufgeschraubt:



    Hier nun das Ergebnis, das mit zwei 17mm Ethos Okularen perfekt austarierte C8 Doppelteleskop:



    Damit ist das C8 Doppeltelekop nun fertig und einsatzbereit.
    Demnächst geht es aber mit dem C11 Doppelteleskop weiter und natürlich gibt es dann auch einen shootout zwischen den beiden Geräten.


    Grüsse Jochen

  • Hallo Jochen,


    Glückwunsch zum gelungenen Superbino und first-light!
    Und danke für die gut gemachte Dokumentation!


    Ich bin mal gespannt, wie der 11er funktionieren wird.
    Falls du Probleme mit dem Großen bekommst, keine Sorge, das wirst du bestimmt auch meistern.
    Dem Ingeniör ist nicht zu schwör!


    Übrigens: ich hätte da auch noch ein C14 im Hinterkopf!
    Das wäre dann eine richtige Herausforderung [:D]


    Viel Spass damit und viel Erfolg beim Verkauf des Portaballs.
    cs
    Timm

  • Hallo Timm,


    leider (oder zum Glück) wird ein C14 Bino nicht möglich sein.
    Durch den grossen Durchmesser der Tuben wäre der Lichtweg in den EMS zu lang.
    Um scharfzustellen müsste man mit dem Hauptspiegel bis weit über den Anschlag nach vorne und hätte dadurch so starke Vignettierungen, dass am Ende kaum mehr als 11" Öffnung übrig bleiben würden.
    Beim C11 geht sich das gerade noch eben so ohne Vignettierungen aus, aber es ist auch hart an der Grenze.
    Ausserdem wird das komplette C11 Bino schon annähernd 40 Kilo wiegen, auch das ist für mich die Grenze des erträglichen :)


    Das C9,25 wäre theoretisch noch ein potentieller Kandidat.
    Aber bei fast gleicher Baulänge und annähernd identischem Gewicht zum C11 auf Öffnung zu verzichten finde ich auch nicht so erstrebenswert....


    Grüsse Jochen

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