Vacuum- Bedampfungsanlage im Kleinformat

  • Anlass zu diesem Beitrag ist der hoch interessante Thread, gestartet von „Fraxinus“ Kai:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=182250


    dadurch bin ich mittlerweile „gralsüchtig“ geworden. Eindeutig Schuld daran sind Michael und Kai, genau in der Reihenfolge. Das ging so. Vor Jahren sah ich bei Michael seine Vacuum- Bedampfungsanlage im Entstehungsmodus. Daran hat mich insbesondere die Turbo-Molekularpumpe fasziniert. Das Teil arbeitet nämlich prinzipiell wie ein vielstufiger Axialverdichter für Turbostrahltriebwerke. Ja, mit Miniatur- Turbostrahltriebwerken zum Antrieb von Flugmodellen hatte ich in meinem früheren Leben intensiv zu tun.
    Vor gut einer Woche eröffnete mir Kai, dass er in seiner Sammlung eine kleinere Turbo-Molekularpumpe mitsamt Steuergerät sowie die passende Vorpumpe übrig habe, weil diese für sein Projekt zu klein. Da gab es für mich kein Halten mehr. Schon am vergangenen Dienstag den 2. Juni schlugen zwei Pakete von Kai bei mir ein, dazu noch passende Links und PDF- Dateien und natürlich telefonische Tipps. Nochmals herzlichen Dank, lieber Kai für die großartige Unterstützung.
    Also, so ungefähr sieht derzeit das Versuchsfeld bei mir aus:


    <b>Bild 1</b>


    Die Turbopumpe kann schon bei 8 mb Vordruck loslegen und Hochvakuum im Bereich 3x 10^_6 mb erzeugen, mit ca. 60/s Förderstrom. Sie dreht dabei aber bis 60000/min und braucht ein spezielles Versorgungsgerät.


    Die zweistufige Membran-Vorpumpe schafft 2-3 mbar und ist daher hier sehr gut geeignet. Sie wird ohne irgendwelche Zusatzelektronik aus der el. Steckdose betrieben.


    Nach meinen ersten Versuchen schafft die Vorpumpe das zum Betrieb der Turbo notwendige Vakuum in der gezeigten Versuchsanordnung (ca. 1,5 l Gesamtvolumen) innerhalb einer Minute. Zur Kontrolle dient ein Drucksensor. Der liefert bei atmosphärischem Druck ca. 3,9V und bei 2-3 mbar ca. 1 V. Mittels 4-stelligen Multimeter kann man diesen Bereich gut auflösen und man hat damit eine zuverlässige Kontrolle ob die Turbo sinnvollerweise zugeschaltet werden kann.

    Zur Erzeugung der Glimmentladung zwecks Endreinigung der zu belegenden Oberfläche bot sich das handliche Versorgungsgerät meines He-Ne Lasers an. Die Glimmentladung setzt bereits vor Erreichen des Vordrucks ein.


    Die Glimmentladung dient hier in der minimalistischen Ausführung aber auch zur Kontrolle des Hochvakuums nach Einschaltung der Turbopumpe. Diese bewirkt bereit in ihrer Anlaufphase eine drastische Veränderung der Leuchterscheinung. Das Wichtigste dabei ist aber dass die Glimmentladung zuletzt das gesamte Einmachglas füllt und dann schlagartig abreißt. Dieser Zustand wird ca.1 Minute nach Erreichen der automatisch gesteuerten Arbeitsdrehzahl der Turbopumpe erreicht. Dann ist das Vacuum schon sehr nahe am oder sogar schon im grünen Bereich. Meines Wissens mussten die Entwickler des Vakuum- Bedamfungsprozesses auf präzise Hochvakuum- Messtechnik verzichten.

    Als Heizelektrode zur Verdampfung von Alu sind Wolframelekroden für WIG Schweißgeräte gut geeignet. Um diese auf die notwendige helle Rotglut zu bringen braucht man aber einen recht kräftigen Strome in Bereich von nahe 100A. Das leistet der Preiswert- Schweißtrafo in der Versuchsanordnung mi tseinem Strom, Einstellbereich 55 bis 100 A.


    Hier folgen Bilder zu Details der Kammer vor dem allerersten Bedampfungsversuch.


    <b>Bild 2</b>


    <b>Bild 3</b>


    Kammer verschlossen und nur mit Vorvakuum evakuiert, dann wird die Heizung und Glimmentladung eingeschaltet.


    <b>Bild 4</b>


    Dieser Test diente zur Prüfung der Vaccum- Betriebssicherheit der thermisch relativ hoch belasteten Stromdurchführung. Die Vorpumpe würde ein schlagartiges Versagen der Vacummdichtung klaglos wegstecken. Die Turbopumpe im vollen Lauf wäre dann aber wahrscheinlich geschrottet. Aber zu meiner Freude hatte sich bei diesem Test der Vordruck nicht merklich verändert. Also der nächste Schritt: Heizen mit Alu- „beladenem“ Verdampfer.

    Bild 6


    Bild 7


    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10


    Bild 11
    0


    Bild 12


    Also, im Prinzip geht es ja auch bei mir, aber…. doch lieber erst Kai konsultieren. Er meinte: wahrscheinlich zu wenig Aluminium im Verdampfer. OK, davon hab ich nämlich noch eine fast unbenutzte Haushaltsrolle. Hier also der zweite Versuch mit ca. 10x mehr Alu:

    Bild 13


    Bild 14


    Bild 15


    Bild 16


    Das Ergebnis ist zwar immer noch nicht perfekt, aber offensichtlich erheblich besser als beim ersten Versuch.


    Gruß Kurt


    Edit: Bild 8 nachträglich eingeschoben.

  • Hallo Kurt,


    ich muss einräumen dass ich von der Materie absolut keine Ahnung habe aber was Du und Kai da gerade "bastelt" ist einfach grandios[:)] und bin tief beeindruckt mit welchen doch recht einfachen Mitteln da Ergebnisse rauskommen. Hut ab !
    Das mit den ganzen stromleitenden Dingen sieht aber doch so aus, dass ihr wisst was man da tut[:o)][:o)], bei mir würd's funken bis die Feuerwehr käme.!



    Viel Glück ihr Tausendsassas , drücke euch die Daumen.

  • Hallo Kurt,


    jetzt schiessen die Bedampfungsanlagen ja wie Pilze aus dem Boden !
    Bei deiner Anlage solltest du aufpassen dass nichts in die Turbopumpe fallen kann. Das wäre sofort Totalschaden. Ich würde einen kleinen Auffang-Becher unter den Verdampfer machen, falls da mal ein Tropfen Aluminium runterfällt. Ein Gitter über der Pumpenöffnung macht sich auch ganz gut. Ich hatte schon mal das Problem dass das Substrat währen der Beschichtung zu heiss geworden ist und gesprungen ist. Allerdings war der Abstand da deutlich kleiner als bei dir.
    Bitte beim Gleichspannungs-Hochspannungs-Netzteil nie vergessen den Ausgang kurzzuschliessen bevor du was anfasst. Ich mache das aus Sicherheitsgründen lieber mit Wechselspannung. Wenn die ausgeschaltet ist, dann kann an der Elektrode keine Spannung mehr sein.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Kurt


    die Substratreinigung kannst du so machen wie zum versilberen, auch mit der Reihnigungsmischung von Wenske geht das wunderbar.


    Abbruch nach einer Minute? dann ist der Test ja bestanden, in Berlin haben wir es eigentlich immer geschafft in weniger wie 15s genug Alu zu verdampfen, also mehr Strom recht weißglühend da das Alu eine recht hohe Verdampfungstemperatur hat ist rotglühend auch nicht zweckmäßig, die Kunst dabei ist nicht zuzugucken wann genug Alu drauf ist sondern die richtige Dosis auf den Verdampfer zu legen.


    Die Glimmentladung soll doch das Substrat reinigen und nicht den Verdampfer, da sind sicher 2 Pole näher am Substrat besser.


    ihr seid ja alle verrückt, nach Spiegelschleifboom jetzt Vakuum- Verdampfer Boom
    aber Daumen hoch, je mehr Anbieter um so besser der Preis, den Mythos des für Amateure undurchführbaren habt ihr schon mal durchbrochen


    Gruß Frank

  • Hallo Kurt,


    Spiegelschleifen wurde ein Hobby weil die Spiegel deutlich preiswerter sind, als gekaufte Spiegel. Aber die reklektierende Schicht? Im Hinblick auf Qualität und Preis scheint sich home-made nicht zu lohnen. Moderne Beschichtungen erreichen durch die Kombination mehrer Schichten 95 % oder höherer Reflektivität, vermutlich zu einen deutlich geringeren Preis als der ganze Aufbau inklusive Hochvakuumpumpe. Oder geht es nur um den Spaß an der Bedampfungstechnik?


    Gruß


    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TGM</i>
    Spiegelschleifen wurde ein Hobby weil die Spiegel deutlich preiswerter sind, als gekaufte Spiegel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das war vielleicht früher ein Grund. Heute entstehen viele selbstgeschliffene Spiegel deshalb, weil es in den gewünschten Abmessungen und mit der gewünschten Qualität nichts zu kaufen gibt. Oder weil es einfach um den Spaß beim Selbermachen geht.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Thomas


    ob man Material für größere Anlagen günstig verbauen kann steht aus,
    aber der Prozess ist vom Material und Strom und Wasserkosten eigentlich sehr günstig, allerdings muß man auch mit 3-6 oder mehr Stunden rechnen um das Vakuum zu erreichen, bei größeren Anlagen dauert das Verdampfen der Luftfeuchtigkeit und vor allem bei Öldiffusionspumpen das aufheizen und abkühlen des Öles recht lange, aber die 200h die man in einen kleinen Spiegel investiert bezahlt auch niemand.


    Die Reflexion von reinem Alu kommt schon recht nah an 90%, eine Schutzschicht wäre nicht notwendig weil es im Prinzip einfacher ist den Spiegel abzulaugen und neu zu bedampfen als ihn zu reinigen.


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen...[:)]


    Jedesmal eine Freude wenn man hier reinguckt - der Hammer Kurt!
    Wenn das so weitergeht muß man sich ja schämen wenn man nur ganz ordinär Sterne guckt uns sonst nix...[;)]


    Irgendwie hofft man ja doch das ihr das mal als Nebenerwerb machts, wenn man die Preise in D so anguckt.
    Als Vergleich, auch das es sich scheinbar lohnt sowas für andere zu machen, gestattet mir einen link von dem Freund von Mike Clements (der, der den 70" Riesenspiegel verbaute):


    http://www.nova-optical.com/Coating.htm


    Die Preisliste sagt eigentlich schon alles...[:I]


    Liebe Grüße und weiter so!
    Winni

  • wenn etwas teurer und schlechter wird als wenn ich es kaufe, kann das natürlich trotzdem Spaß machen. Ich würde eher versuchen etwas selber zu machen was ich so entwedern nicht kaufen kann oder weil es preiswerter wird, das würde mich viel stärker reizen.


    beste Grüße


    Thomas


    p.s. was kostet die ganze Grundausrütstung für die Bedampfung? Wenn hier jemand eine Quelle für Turbopumpnen für ein paar (hundert) Euro hat, das würde mich schon interessieren.

  • Hi Kurt,
    wenn du das Alu so um den Wolframstift wickelt, dann wird er genau an dieser Stelle zuletzt heiß, weil da der Widerstand am geringsten ist und die wenigste Spannung abfällt. Das könnte die unvollständige Verdampfung erklären.


    In einem der in Kais Diskussion verlinkten Berichten wird auch davon geschrieben, dass der Schichtaufbau der Aluschicht mit einer Mindestrate (also schnell genug) geschehen sollte, damit sie ordentlich haftet. Zu langsam, und Restsauerstoff (woher auch immer der da kommt) sorgt für Oxidation des Alus in der aufzubauenden Schicht.

  • Ein sehr schönes Bastelprojekt.


    Bei den Turbos ist die Skalierung auf Spiegelmaß teuer. Der erreichbare Endruck hängt von der Vakuumkammergröße ab: Je größer, desto größer muss die Turbo werden, was heißt, dass es schnell teuer wird. Turbopumpen kosten.


    Wie weiter oben schon gesagt: Es sollte unbedingt ein Schutz über die Öffnung zur Turbo. Bei den Drehzahlen reichen kleine Schmutzpartikel aus, um das Ding völlig zu zerstören. Da bröselt schnell mal ein kaum sichtbares, aber letales Ding rein. Eine Maßnahme ist, immer als erstes, wenn man das Ding offen hat, was über die Öffnung zu legen. (kritischer ist allerdings Zeug, dass im vollen Lauf reinfällt)


    Dient das Verbindungsstück zwischen Turbopumpe und Vakuumbehälter einem wichtigen Zweck? Damit verminderst du nämlich die Saugleistung der Pumpe. In diesem Strömungsbereich, wo es nicht mehr um fluiddynamischen Sog geht, ist kompakter besser. Das könnte den Enddruck verringern, was für die Schicht sicherlich besser ist. Wobei natürlich die Frage ist, was die größte Quelle für Restgas ist.

    Im andere Thread war die Frage schon mal da: Lohnt es sich bei Alu, das Substrat zu heizen? Für den Schichtaufbau kann das ganz hilfreich sein, vorsichtig aufzuheizen und dann kontrolliert (laaangsam) wieder auf Raumtemperatur abzukühlen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: jonny</i>
    Dient das Verbindungsstück zwischen Turbopumpe und Vakuumbehälter einem wichtigen Zweck? Damit verminderst du nämlich die Saugleistung der Pumpe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt. Kürzer wäre besser.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Freunde,


    vielem Dank für eure Beiträge.
    Erst mal etwas zu meiner Einstellung. Ich mache so etwas hauptsächlich aus Spaß an der Freud. Als ehemaliger Physik- Ing. weiß ich nur zu gut dass man damit kein Geld verdienen kann. Es interessiert mich dabei auch gar nicht ob denn die professionelle Belegung eines kleinen Spiegels billiger ist als das was mich der Spaß kostet. Aber hin und wieder bringen mich derartige Spielereien auf Lösungen die man nirgends kaufen kann. Ob das auch hier so sein wird ? keine Ahnung.


    (==&gt;) Kalle,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn du das Alu so um den Wolframstift wickelt, dann wird er genau an dieser Stelle zuletzt heiß, weil da der Widerstand am geringsten ist und die wenigste Spannung abfällt. Das könnte die unvollständige Verdampfung erklären.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So konnte man das auch sehen. Aber das war ja erst der zweite "Schuss" bei dem ich bewusst Alu überdosiert hatte. Irgendwann will ich doch die Folie Alurolle aufgebraucht haben[:o)] Immerhin hat es ja trotz deulich erkennbarer "kalter" Aluperle ordenltich. gedampft.


    (==&gt;)Winni,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn das so weitergeht muß man sich ja schämen wenn man nur ganz ordinär Sterne guckt uns sonst nix...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wieso denn das?[:D] Sternegucken macht ja auch Riesenspaß, wenn sie denn zu sehen sind. Der Vielzweck- Experimentierraum (meine Enkel sagen Chaoskeller, weil sie dort den Grad der Entopie nach Kräften erhöhen dürfen) steht mir aber immer zur Verfügung [8D]


    (==&gt;) Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Substratreinigung kannst du so machen wie zum versilberen, auch mit der Reihnigungsmischung von Wenske geht das wunderbar...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    meine Standard- Reinigungsprozedur wie vor dem Versilbern hab ich zwar praktiziert, aber bewusst weniger intensiv. Ich wollte auch herausfinden ob den die Bedampfung ähnlich kritisch darauf reagiert. Tut sie offensichtlich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Glimmentladung soll doch das Substrat reinigen und nicht den Verdampfer, da sind sicher 2 Pole näher am Substrat besser...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Glimmentladung füllt bei dem "richtigen" Druck das gesamte Weck- Glas, ganz gleich wo die Elektrode sitzt. Das konnte ich aber nicht ordentlich fotografieren weil bei mir dieser Zustand wg. des schnell fallenden Drucks nach Einschaltung der Turbopumpe nur wenige Sekunden andauert. Das scheint mir mir aber vorläufig auch nebensächlich zu sein da die Schicht nur in den Bereichen der vis. erkennbaren Verschmutzungen den Tesatest nicht bestanden hat.


    (==&gt;)Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei deiner Anlage solltest du aufpassen dass nichts in die Turbopumpe fallen kann...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielen Dank für die Warnungen. Aber <b>diese</b> Gefahr ist mir aus meiner Zeit als Modellturbinen Entwickler- und Bauer bestens bekannt. Die dinger liefen zt mit bis zu 150.000/min. Die HY.Cone 60 hat bereits von Hause aus ein Sieb im der Ansaugöffnung. Mein Alutropfen hängt nicht über dem Ansaugschacht. Zusätzlich werde ich aber noch eine kleine Auffangwanne installieren. Zudem hab ich schon daran gedacht den "Turm" flach zu legen. Die Turbopumpe lässt das lt. Spezifikation zu.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bitte beim Gleichspannungs-Hochspannungs-Netzteil nie vergessen den Ausgang kurzzuschliessen bevor du was anfasst. Ich mache das aus Sicherheitsgründen lieber mit Wechselspannung. Wenn die ausgeschaltet ist, dann kann an der Elektrode keine Spannung mehr sein...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Als ehemalige "elektrotechnische Fachkraft" die auch hin und wieder Geräte mit höherer Gleichspannung repariert hat weiß ich Bescheid. Bei meinem Gerät bricht die Spannung in kurzer Zeit nach dem Abschalten zusammen. Trotzdem mach ich dann noch gewohnheitsmäßig nach dem Abschalten den Kurzschluss gegen Masse. Außer mir darf ohnehin niemand an den Experimentiertisch heran. Wer keine Ahnung den Grundlagen der Elektrizität hat solle von derartigen Experimenten lieber die Finger lassen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    wir hatten zum glimmen ein Ventil das sich feinfühlig einstellen lies, wohl eine Nadel welche in eine Bleiplatte drückte.
    Ist aber bei größerer Kammer und relativ langsamer Diffpumpe wohl einfacher.


    Gruß Frank

  • Hallo Jonas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Dient das Verbindungsstück zwischen Turbopumpe und Vakuumbehälter einem wichtigen Zweck? Damit verminderst du nämlich die Saugleistung der Pumpe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nein, das Verbindungsstück war nur zufällig mitsamt Dichtungen verfügbar. Beim vakuuntechnisch günstigeren direkten Anschluß des Flansches an die Pumpe hätte ich die Bohrungen und Dichtungen für die Elektroden wesentlich komplizierter gestalten müssen. Sonst hätten de Elektroden nicht in die relativ enge Öffung des Weck- Glases gepasst.


    (==&gt;) all,
    Weitere Tipps sind natürlich herzlich willkommen. So fehlt mir z. B. ein Hinweis wie man am einfachsten Silber aufdampfen kann. Das hab ich in Form von Blattsilber herumliegen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Kurt


    wir hatten zum glimmen ein Ventil das sich feinfühlig einstellen lies, wohl eine Nadel welche in eine Bleiplatte drückte.
    Ist aber bei größerer Kammer und relativ langsamer Diffpumpe wohl einfacher.


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danke für den Tipp. Aber wozu soll ich denn mit dem Glimmen experimentieren wenn die Haftung der Schicht auf dem Substrat gut ist? Die Ablösungen beim Tesa- Test gemäß obigem Bild 16 sind zweifellos erkennbaren Verschmutzungen zuzuordnen (leider nicht fotografisch dokumentiert). Diese Verschmutzungen lassen sich durch gründliche nasschemische Vorreinigung beseitigen. Ich hab noch nie davon gehört dass man diese Vorreinigung durch spezielles Glimmen ersetzen könnte.


    Aber wie auch immer, Morgen zaubere ich dir ohne Blei mit primitivsten Mitteln beliebig lang anhaltendes Plasmaglimmen in beliebigen Stadien [:D].


    Gruß Kurt

  • Sehr interessanter Thread, der mich daran erinnert, dass ich als Teenager mal ein Einkochglas mit einem Bohrer maltraetiert hatte, um die Luft rauszusaugen. Idee war damals ebenfalls, eine Verdampfungsanlage zu machen. Das Vakuum wollte ich damals "irgendwie" mit einer Fahrradluftpumpe erzeugen. Lang ists her, und selbstredend war mir kein Erfolg beschieden.


    Was mich wundert, ist die Verwendung von Aluminiumfolie. Ich war immer der Auffassung, man muesste so ein hochreines Aluminium verwenden, wie man es im Laborbedarf erhaelt.


    Inzwischen habe ich selber einiges Equipment herumliegen, eine von Leybold vor 25 Jahren fuer meine Membranspiegel ("Jugend Forscht") gespendete Trivacpumpe (Drehschiebervakuumpumpe) nebst Oeldiffusionspumpe. Zeugs waere also da, auch eine Drehbank. Aber wenn ich mir den elektrischen Aufbau so ansehe, kommt mir als Herzschrittmachertraeger das Grausen.


    Verspiegeln war hier in UK bis vor einigen Jahren sehr billig. Dann hat Galvoptics die Preise drastisch erhoeht. Befort stand wohl nicht allein dar. Ich kenne noch eine Firma im Raum London, die auch grosse Spiegel fuern Appel und nen Ei aluminisieren, nur koennen sie es nicht. Zwei Spiegel in 2002 haben sie verhunzt (einer wurde vergoldet, und nach einigem Hin und Her haben sie zugegeben, vorher einen Run mit Gold gehabt zu haben -- beim anderen Spiegel ging die Aluschicht wie Lametta ab, als ich Isopropanal draufgoss). Vor zwei Jahren haben wir den 20"-Spiegel einer grossen Volkssternwarte hier in Nordostengland verspiegeln lassen, und nach ein paar Wochen schon die ersten schwarzen Flecken. Ergo - entweder viel fuers Neuverspiegeln bezahlen oder eine schlechte Schicht. Oder immer wieder Spiegel aus China kaufen, denn die koennen es offenbar besser.


    Da ist wohl ein bisschen Selbstbau angezeigt, um den grossen Firmen das Monopol zu nehmen. Zumal die Annahme von Kleinaufauftraegen ja aus der Mode gekommen zu sein scheint.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Dieser Test diente zur Prüfung der Vaccum- Betriebssicherheit der thermisch relativ hoch belasteten Stromdurchführung. Die Vorpumpe würde ein schlagartiges Versagen der Vacummdichtung klaglos wegstecken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oh, noch eine weitere interessante neue Bedampfungsanlage.
    Eine kurze Anmerkung möchte ich aus Sicherheitsgründen trotz Zeitmangels dennoch machen: Bei dem gewählten Vakuumgefäss würde ich aufgrund des flaschen Bodens und der nicht vom Hersteller garantierten
    Eignung für Grob-/Feinvakuum eine gute Schutzbrille tragen, idealerweise eine, die rundum dicht abschliesst, wie eine Taucherbrille. Denn man hat schnell irgendetwas im Auge und das kann bei Glas besonders fatal werden. Mir reichte vor ein paar Tagen schon etwas Betonstaub (trotz Schutzbrille)...

  • Hallo Kurt,


    dass Du die Anlage erfolgreich bauen würdest, daran hatte ich nie Zweifel. Die Geschwindigkeit überrascht mich dennoch[;)]
    Wie immer sauber dokumentiert!
    Bin gespannt auf die ersten Reflektivitätsmessungen. Dann können wir vergleichen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> So fehlt mir z. B. ein Hinweis wie man am einfachsten Silber aufdampfen kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein Brief mit einem unscheinbaren aber unabdingbaren Blechstreifchen ist seit heute morgen auf dem Weg zu Dir. Lass Dich mal überraschen.
    Nein, es ist kein Silber, das musst Du schon selbst bereitstellen.
    Schön, dass Du das mal ausprobierst!


    Für den harten Einsatz draussen habe ich wenig Hoffnung, dass Silber etwas taugt. Mit Schutzschicht, wenn das gelingt, knickt die Reflektivität etwas ein. Da muss man genau ausrechnen, ob das visuell für Deep-Sky noch Vorteile bringt.


    http://www.gemini.edu/files/do…-23/GN_silver_coating.pdf


    http://www.gemini.edu/media/pr…h2004-12/paper_SPIE04.pdf


    (==&gt;)Thomas (TGM):
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Moderne Beschichtungen erreichen durch die Kombination mehrer Schichten 95 % oder höherer Reflektivität, vermutlich zu einen deutlich geringeren Preis als der ganze Aufbau inklusive Hochvakuumpumpe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da bist Du vermutlich dem kreativen Marketing aufgesessen.
    Alles was schwer nachzumessen ist, wird gern etwas übertrieben.
    Selbst Winni's Link zu Nova Optics, der für deutsche Verhältnisse mit offenen Karten spielt und *sehr* akzeptable Preise hat, zeigt Kurven, die in manchen Bereichen über dem theoretischem Maximum von Alu liegen. Nicht viel drüber, aber dennoch unmöglich.


    Es gibt in D Firmen, die hochreflektive Verspiegelungen nach echten Spezifikationen herstellen, für Kunden die potentiell nachmessen. Ich kenne sogar eine, die Preise sind leider nicht wirklich attraktiv.


    Mit einer eigenen Anlage hat man mit reinem Alu eine Schicht mit sehr guter Reflektivität, die sich hinter keiner professionellen Arbeit verstecken muss. Das war mir nach dem ersten Öffen der Kammer sofort klar, soll kein Eigenlob sein, Kurt wird das sicher bestätigen.


    Hält vermutlich nicht ewig - das wird jetzt ausgiebig getestet und dann sehen wir weiter. Man muss ja mal irgendwo anfangen. [;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • reines Alu...


    Meines Wissens passiviert das Zeug quasi instantan. Heißt, man hat sofort eine Oxidschicht drauf, ob mal will oder nicht. Da hilft auch das mit Amateurmitteln erreichbare Vakuum wenig. Was aber auch den Vorteil hat, dass man keine Schutzschicht braucht, es sei denn, man ist mechanisch so stark, dass man die Oxidschicht zerstört. Was nun noch an anderem Zeug in Alufolie steckt, ist sicherlich mal eine Frage an den Hersteller wert. Ich denke, die sind da wegen Lebensmittelnähe recht offen? Da könnte man eventuell mit einer Blende arbeiten und unterschiedliche Dampfdrücke ausnützen.



    Nochwas zur Haftfestigkeit: Nach Nachdenken und Fragen von Leuten, die es wissen müssen: Erwärmen des Substrats sollte diese Eigenschaft verbessern, genauso wie die Reflexivität. Aufgedampfte Schichten werden weniger granular und "schichtiger", wenn die Teilchen nach der Kondensation noch Energie haben um die optimalen Plätze zu erreichen.
    Man stelle sich einen Sack Briketts vor, wenn man den auschüttet, hat man einen Haufen. Erst wenn man die Kohlenkiste ein wenig schüttelt, wird die Packung besser.


    Hier sollte mit relativ einfachen, billigen Mitteln Spielraum für Verbesserungen sein.



    Eine Frage noch: Besteht das Vorhaben, dass Ganze in der Größe aufzubauen, die für Hauptspiegel nötig ist?

  • Hallo Kurt,
    auch ein feines Teil, was da bei dir im Keller als neuer Platzhalter fungiert.[:D]
    Jetzt komme ich aber in Entscheidungsnot, wo ich denn meinen Fangspiegel hinschicken soll, zu dir oder zum Kai.[B)][xx(]
    Es soll ja keiner beleidigt sein.[V]
    Das wird wohl der Würfel entscheiden müssen.[:o)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jonny,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...passiviert das Zeug quasi instantan. Heißt, man hat sofort eine Oxidschicht drauf, ob mal will oder nicht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Logo. Da die Oxidschicht sehr hart ist (Al2O3 = Korund) und gleichzeitig durchsichtig, kann man da nix gegen sagen.
    Bei Silber ist's genau umgedreht, weich und braun [xx(]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was nun noch an anderem Zeug in Alufolie steckt, ist sicherlich mal eine Frage an den Hersteller wert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Interessiert mich überhaupt nicht.
    Für einen "echten" Spiegel kann man sich das 99,99xxx % Alu durchaus leisten. Aber irgendwie läppern sich die Versandkosten zusammen, die Folie tut's erst einmal. Die ist schon verdammt gut.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach Nachdenken und Fragen von Leuten, die es wissen müssen: Erwärmen des Substrats sollte diese Eigenschaft verbessern, genauso wie die Reflexivität. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mit Nachdenken kommt man hier nicht weiter.


    "Experience has shown that most materials, including
    aluminum, have better adherence if they are evaporated
    onto heated substrates. With increasing substrate tem-
    perature, however, grain size and therefore surface
    roughness increase, and this results in a decreased
    specular reflectance, especially of shorter wavelengths."


    Quelle:
    http://psec.uchicago.edu/libra…ies_of_Aluminum_300nm.pdf


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wo ich denn meinen Fangspiegel hinschicken soll, zu dir oder zum Kai<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Erst zu mir (Alu) dann zu Kurt (Silber).
    Falls es Dir durch schwefelsauren Regen die Silberschicht runterzieht, kannst Du beim Messiermarathon immer noch ins Ziel [:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>

    (==&gt;)Thomas (TGM):
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Moderne Beschichtungen erreichen durch die Kombination mehrerer Schichten 95 % oder höhere Reflektivität, vermutlich zu einem deutlich geringeren Preis als der ganze Aufbau inklusive Hochvakuumpumpe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da bist Du vermutlich dem kreativen Marketing aufgesessen.
    ...


    Viele Grüße
    Kai
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kai,


    ich glaube es bringt nicht viel, wenn wir uns hier in die Details begeben, das kann leicht in reine Rechthaberei ausarten. Skeptizismus ist häufig nicht sehr hilfreich, und hier offensichtlich ganz besonders wenig. Mich beeindruckt die Begeisterung und die Aktivität, viel Spaß und Erfolg beim Erkunden und Weiterentwickeln einer in Astrokreisen wenig etablierten Technik! Bin auf die Ergebnisse gespannt.


    Beste Grüße


    Thomas

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