Rohrschellen mit Tubus verschrauben/verkleben?

  • Hallo miteinander,


    im Falle meines aktuellen Projekts, einem 8" f/7.9 Newtons, ist konstruktionsbedingt (dazu bald mehr) ein großartiges Verschieben des Tubus innerhalb der Schellen nicht möglich, wenn dann nur minimal.


    Wenn also die genaue "Schwerpunktjustage" (Deklinationsachse der Monti durch Schwerpunkt des Tubus) somit zwangsläufig über die Klemmung der Prismenschiene läuft, wieso dann nicht Rohrschellen und Tubus fest miteinander verbinden?


    So müsste ich keine Angst haben, dass der Tubus, wieso auch immer durchrutscht, oder die Schellen sich beim Tragen lösen.
    Letztendlich wären es dann keine Schellen mehr, sondern möglichst passgenaue, geschlossene Ringe, welche den Tubus umfassen.


    Habe bis jetzt noch nicht davon gehört/gelsen, dass Tubus und "Schellen" fest verbunden wurden.


    Ist die Idee schlecht oder einfach neu?


    mfg, Alex

  • Hallo Alex,


    bei einem parallaktisch montierten Newton würde ich mir die Möglichkeit, den Tubus in den Schellen zu drehen, offen lassen.
    Sonst macht das keine wirkliche Freude beim Einblick in verschiedenen Richtungen oder nach dem Umschlagen.
    Daher würde ich den Tubus nicht fest verkleben/verschrauben.


    Wenn du beides haben willst, könntest du Rotationsrohrschellen bauen, die einen am Tubus festgeschraubten Ring haben. Der Tubus kann dann nicht mehr durchrutschen und der Komfort beim Beobachten steigt.


    Gruß, Jannis

  • Hi Alex,


    du nimmst dir damit die Möglichkeit, den Tubus in den Rohrschellen zwecks passendem Einblick zu drehen. Gegen Durchrutschen hilft ein Anschlag (z.B. dritte Rohrschelle, nur um den Tubus anliegend). Und das die Schellen sich beim Tragen lösen sollte eh nicht passieren, das könnte sonst ja in zenitnaher Stellung auf der Montierung auch passieren.


    Gruß
    Stefan

  • Danke für eure schnellen Antworten, Jannis und Stefan!


    Da ich den Newton primär für die fotografische Benutzung baue, habe ich über die OAZ-Position nicht nachgedacht.
    Aber man würde schon gerne immer ungehindert auch mal durch ein Okular schauen wollen, deswegen werde ich wohl tatsächlich Schellen mit Klemmung bauen.


    Dabei kommt dann direkt die nächste Frage auf: Bei diesem relativ langen Tubus (~160cm) und (wie oben beschrieben) stark eingeschränkter Klemmposition der Schellen (ca. 100cm vom unteren Tubus Ende an aufwärts, hier sollen die Schellen "klemmen"), frage ich mich wie weit beide Schellen voneinander entfernt sein sollen.


    Mit die längsten Prismenschienen, die ich gefunden habe sind 47cm lang. Ist es sinnvoll die Länge voll ausnutzen und an den Enden solch einer Schiene die Schellen zu positionieren?
    Um dem ganzen noch mehr Stabilität zu geben, wären zusätzliche Verbindungen zwischen den Schellen, neben der Prismenschiene, gut.


    Zu optimistisch gedacht bei der Tubuslänge und ca. 10kg Kampfgewicht?


    mfg, Alex

  • Hallo Alex,


    Bei dem langen Rohr würde ich eine möglichst lange Prismenschiene nutzen.


    Um Durchbiegung zu verhindern, mindestens noch eine dritte Rohrschelle mittig zwischen zwischen den (möglichst weit) außen liegenden Schellen.


    ...und eine zweite Prismenschiene auf der gegenüberliegenden Seite der Rohrschellen...!


    Gruß,
    Alfons

  • Hi Alex,


    ein 8" f/7,9 für Fotografie? Für Planeten macht das langsame Öffnungsverhältnis ja Sinn, für Deepsky eher nicht.


    Zur Prismenschiene- du brauchst keine 47cm lange Prismenschiene- es genügt durchaus eine deutlich kürzere.


    Aber- die beiden Rohrschellen sollten schon möglichst weit auseinander liegen und zwischen diesen würde ich eine möglichst stabile Verbindung setzen. Und auf diese im Bereich des Schwerpunkts deines Tubus dann eine passende kürzere Prismenschiene.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei diesem relativ langen Tubus (~160cm) und (wie oben beschrieben) stark eingeschränkter Klemmposition der Schellen (ca. 100cm vom unteren Tubus Ende an aufwärts, hier sollen die Schellen "klemmen"...)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie ist das zu verstehen? Stell mal ein Bild oder eine Zeichnung dazu ein.


    An den Rohrschellen sollten passend breite flache Auflagen für die Verbindung vorhanden sein. Dann kansnt du auch die Verbindung breiter auslegen. Je breiter desto stabiler, verdrehsteifer zueinander. Beispiel für passende Rohrschellen mit breiter Auflage beiderseits. Eine zusätzliche Verbindung auf der gegenüberliegenden Seite versteift das Ganze nochmals.


    OAZ-Position- sollte man auch fotografisch darüber nachdenken. Wenn eine etwas schwerere Kamera am OAZ hängt macht es Sinn, den OAZ nach unten zeigen zu lassen. Seitlich abstehend wirken größere Biegemomente. Also macht es auch da Sinn, den Tubus rotieren zu können.


    Gruß
    Stefan

  • Ich habe den Hartpapiertubus geteilt und daraus eine "Flex-Tube" Konstruktion gemacht. Der Tubus ist also ausziehbar und somit fast zur Hälfte Gitterrohr in Form von 6 Alustangen.


    Hier eine Skizze:




    In schwarz die Gitterrohrstäbe, welche über drei Klemmungen von außen mit drei Drehknäufen (rot) gehalten werden. Man sieht die Rohrschellen (blau) fänden nur auf den unteren 100cm des Tubus Platz.
    So wie hier gezeichnet wären sie sozusagen maximal voneinander entfernt, gut 80cm. Hinzu kämen dann noch Versteifungsleisten (grün) und unter einer derer die eigentliche Prismenschiene.


    Den Schwerpunkt des ganzen habe ich noch nicht exakt bestimmt, mit HS, Lüftung, den Multiplex-Schellen + Verstärkungsleisten + Prismenschiene etc. sollte er aber trotz 750g OAZ zwischen den Schellen liegen.
    Wenn nicht muss ich eben mit etwas Gegengewicht nachhelfen. Die Prismenschiene(lila) würde dann ungefähr dort an der Verstärkungsleiste (grün) montiert werden, wo der Schwerpunkt liegt.


    Wollte die Konstruktion eh demnächst mal in einem Thread vorstellen. Aber jetzt zu mindestens schon mal schematisch.

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