Beratung für mobile Beoabchtung (Heritage,FG,..)

  • Hallo,


    ich denke über eine mobile Beobachtungsmöglichkeit nach. D.h. Gewicht und Größe sollten möglichst gering sein, bei möglichst großer Öffnung ;)


    Ich denke so an Rucksackgröße für den Einsatz in den Bergen bzw. im Urlaub. 3 Möglichkeiten schweben mir vor:


    1. Heritage Dobson 100mm oder 130mm
    2. Spektive, Sucher mit Okularanschluss
    3. Ferngläser


    Die Dobsons zeigen mir sicher am meisten, ich könnte zumindest meine 1,25" Okulare verwenden. Hat jemand Erfahrungswerte wie schwer die Okus sein dürfen? Leider bräuchte ich dann einen 1,25" UHC Filter zusätzlich. Ich denke die 100mm sind realistischer was das Gewicht angeht.


    Spektive und Sucher gibts zwar soweit ich weiß auch nur mit 1,25" Anschluss, wären aber etwas leichter und kleiner. Wahrscheinlich ist 45° Einblick deutlich angenehmer.


    Ferngläser, eher ungern. Lass mich aber gerne überzeugen :)



    Fällt euch noch was ein, habt ihr mit irgendwas Erfahrung? Reisestativ wäre vorhanden.


    Grüße Stefan

  • Hallo Stefan,


    das Heritage bietet in dem Preissegment die meiste Öffnung für unterwegs; Mit seinem Umfang und den ca. 6kg ist es aber auch nicht mehr wirklich kompakt, wenn du weitere Dinge transportieren willst :)


    Persönlich kann ich mit dem Heritage im Rucksack noch ganz gut laufen, kommt eben darauf an wie weit und wie lange man Teleskop plus Reisezeugs mitschleppt.


    Es ist das Teleskop, was ich am meisten nutze, einfach wegen dem Formfaktor und meinem momentanen Automobilmangels.


    Okulare: Meist verwende ich 6mm, 12mm und 20mm Erfle/Goldkanten, für Planeten auch mal das 3.2mm Planetary. Schwerere Okulare machen meiner Meinung nach auch wenig Sinn für ein Reiseteleskop, auch wenn die Erfle an F/5 am Rand nicht mehr so schön abbilden. Vom Gewicht her war das schwerste wohl das 8mm HR Planetary im Astrozoom; Wenn man das ausbalanciert geht das schon, Schwereres würde ich aber nicht wählen.


    Meist habe ich dann nebst 130p noch einen kleinen Falt-Dreibeinhocker, Rotlichtlampe, Cheshire, ein Sitzpad und Kartenmaterial im Rucksack, so wie ein billiges 10x50 Fernglas und eine kleine Trinkflasche plus Müsliriegel. Gelegentlich packe ich auch noch eine Skihose und dicke Socken ein. ;) Mehr brauchts nicht für kurze Strecken.




    Am 9kg 10" Reise-Dobson im Wanderrucksack stoße ich schon an meine Grenzen, zumindest wenns länger und mit ordentlich Zubehör (Kleidung, Getränke, etc.) los geht. Ist eher was fürs Rad.



    Wenn Geld keine Rolle spielt, wäre aber sicher auch ein 8" Dobson mit 6kg denkbar.


    Ein 90 oder 102mm Maksutov wäre wesentlich kompakter, aber eben nicht so schön für Deep-Sky - und auch wieder etwas teuer. Ich nutze meine auf einem alten Kamerastativ. Ein 5" wäre natürlich nett, kostet aber wieder wesentlich mehr.


    Das Heritage 100p hat gleich wieder F/4 und die Performance am Planeten ist sicher nochmal geringer als am 130p; Mit rund 3kg ist das 100p zwar wesentlich leichter aber ohne Tisch/Kiste dann kaum noch nutzbar (geht beim 130p noch).


    Ein gutes Fernglas hat durchaus seinen Reiz.


    Ich nutze am Heritage einen CLS Filter der etwas mehr Licht durchlässt, aber nicht so oft wie gedacht; Wenn man das Teleskop zu dunklen Orten trägt, sieht man meistens auch so genug.

  • Hallo Stefan,


    ein Spektiv mit 45 Grad Einblick ist für mich keine Option, lieber einen kleinen, feinen Apo mit Zenitspiegel.
    Ich habe für den Zweck einen WO Megrez 72FD.
    Ein ordentliches Spektiv, welches gut genug abbildet ist auf alle Fälle teuerer als ein Apo mit Zubehör.
    Probiert habe ich mal ein Optolyth 80 Apo Spektiv. Bei höherer Vergrößerung war das nicht mehr besonders gut.


    Wenn ich im Urlaub etwas mehr sehen möchte, nehme ich einen 6" Dobson, dessen Optik ich von einem Tubus in eine kleine Stangenkonstruktion verpflanzt habe.



    Das Design habe ich mir im Forum abgeschaut. Danke Jacko!


    Ich kann eine solche Bastelei nur empfehlen.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Marcus und hans-Jürgen,
    vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen, werde ich sicher mit einbeziehen in meine Entscheidung. Mal schauen was es am Ende wird, und wieviel ich ausgeben will ;) Auf lange Sicht könnte ich mir duchaus vorstellen, meinen 8" Dobson durch einen mobileren 4"-6" Reisedobson und einen zusätzlich 12"-14" Dobson zu ersetzen. In der Hoffnung, zum Einen mehr Nächte mit der kleinen Öffnung und zum Anderen die richtig guten Nächte mit großer Öffnung voll ausnutzen zu können. Auch wenn mir ein Fernglas prinzipiell zu wenig vergrößert, ist es wohl für Bergtouren das sinnvollste, da auch am Tag ganz praktisch einsetzbar :)
    Werde das mal durchplanen, danke nochmals.


    Grüße Stefan

  • Hallo Stefan,


    ja, ist nicht ganz einfach. Ein kleines Maksutov-Teleskop eignet sich aber auch gut für Beobachtungen am Tage. Letztendlich kommt es eben darauf an was dir wichtiger ist (Öffnung, Gewicht, Preis - an einem scheitert es immer ;) )


    (==>)Hans-Jürgen: Sieht wirklich toll aus. So etwas sollte es mal von der Stange geben, statt dass die Hersteller noch irgend einen Kugelspiegel auf Wackelmontierung produzieren :)

  • Hi!


    Dann breche ich mal eine Lanze für das Spektiv: Ich habe ja einen ED80 als Teleskop, mit 2"-Zubehör und gescheitem Stativ ist er aber nur noch halbwegs reisetauglich - daher nehme ich immer ganz gerne ein Ultima 80 Spektiv mit 20-60x mit, das macht tagsüber und am Nachthimmel Spaß. Großer Vorteil: Passt noch in den Rucksack, ist robust, günstig und wasserfest. Nachteil: Wie bei den meisten Refraktor-Spektiven lassen sich keine Filter einsetzen. Beim Ultima können Okulare nur angeschraubt werden (das Hyperion Zoom kostet zwar soviel wie das ganze Spektiv, wandert aber immer ganz gerne vom Teleskopkoffer an das Spektiv (größeres Bildfeld, bequemerer Einblick), und mit Adapter passen sogar die Classic Orthos). Generelle Warnung zu Refraktorspektiven mit 1,25": Es können nicht alle 1,25"-Okulare auch scharfgestellt werden, und die wenigsten haben genug Fokussierreserve, um mit 1,25"-Filter noch ein scharfes Bild zu liefern. Durch das eingebaute Prisma kommen die Okulare nicht tief genug in den Okularstutzen...


    Flexibler sind Maksutov- oder Schmidt-Cassegrain-Spektive mit normalem Okularanschluss - kompakter und ausreichend Backfokus, aber dafür normalerweise nicht wasserdicht und nur mit recht großer Brennweite/Mindestvergrößerung. Letztlich sind das ganz normale Kleinteleskope, denen statt Zenit- ein Amiciprisma beiliegt.


    Generell benötigt ein Spektiv auch ein stabiles Stativ - das muss auch noch transportiert werden. Wenn du fotografierst und eh eins dabei hast, ist das kein Problem, ansonsten kommt es zum Gepäck zusätzlich dazu.


    Für ein Fernglas mit großer Öffnung gilt eigentlich das selbe, nur dass das Stativ höher sein muss, du gleich zwei Optiken dabei hast und ein größeres Bildfeld erreichst. Vom Volumen her macht es kaum einen Unterschied, ob ich ein 12x70-Fernglas einpacke oder das Spektiv. Ein gutes, handliches Dachkantfernglas dagegen sollte ins Handgepäck, auch wenn es keine große Öffnung bietet:-)


    Für einen Mini-Dobson brauchst du irgendwas zum draufstellen. Deshalb hatte ich meinen 76/300 nie im Gebirge dabei (und weil ich das Fotostativ eh dabei hatte).


    Beste Grüße,
    Alex

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