Wie fühlt sich wohl so ein Welträtsellöser?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Fraktalia</i>
    [ Sein Name ist Prof. Kaku ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei seinen dokus sollte man meiner Meinung nach seeeeehr vorsichtig sein. Er kommt zwar didaktisch recht ansprechend rüber, allerdings erinnert mich das was er erzählt doch stark an einen Blick in die Glaskugel. Er sagt was in der zukunft alles möglich sein wird, ohne mit einem Wort zu erwähnen wie das funktionieren soll oder was für andere Dinge es dafür noch braucht.
    Vlt. liegt das aber auch daran dass er theoretischer Physiker ist. Die haben es ja oftmals nicht so sehr mit dem Realitätsbezug^^


    Grüße, Markus

  • (==&gt;)Laura:


    Das landläufige "theoretisch ist es möglich" oder "theoretisch sei etwas nicht auszuschliessen", oder etwas "sei bisher nur Theorie" ist keine wissenschaftliche Theorie. Solange beides vermantscht wird ist eine Diskussion sinnfrei. Du hast keine einzige wissenschaftliche Theorie erwähnt.


    Ciao,
    jo

  • Es gibt durchaus auch Professoren, die - bei Licht betrachtet - ihren Titel nicht gerade zu recht tragen oder zumindest in einem fragwürdigen Licht erscheinen lassen. Andererseits muß man logischerweise auch hinterfragen, auf welchem Gebiet sie promoviert haben und wo sie habilitiert (die Hochschul-Lehrbefähigung erhalten) haben. Berüchtigtes Beispiel ist K. Weyl, dessen Theorien gelinde gesagt umstritten sind und die HS Furtwangen sich davon distanziert hat. Ferner wurde ihm untersagt, Vorlesungen zu halten, die seine Thesen zum Inhalt haben. Dennoch trägt der den Titel Professor.


    Prof. Kaku ist in meinen Augen einfach populär, weil er zunächst unmöglich erscheinende Dinge erklärt und die Voraussetzungen nennt, unter denen sie möglich wären. Und es ist ein Unterschied, ob bestimmte Dinge in der Theorie funktionieren, aber praktisch aufgrund technischer Bedingungen nicht beim besten Willen nicht machbar sind.
    Zum Beispiel eine bemannte Reise zum nächsten Fixstern. Theoretisch muß man nur ein Raumschiff ein Jahr lang mit 1 G beschleunigen, dann wäre die Geschwindigkeit und damit die Verkürzung der für die Besatzung ablaufenden Zeit groß genug, daß sie die Ankunft erleben könnten. Praktisches Problem: Womit soll man einen Antrieb realisieren, der das leistet? (Dieses Beispiel nimmt nicht für sich in Anspruch, mathematisch oder physikalisch korrekt zu sein, sondern soll nur zeigen, wie weit Theorie und Praxis auseinander liegen können)

  • Das auch Professoren Dummtüch verzapfen können, ist klar. Gerade wenn sie fachfremd unterwegs sind, sich aber aufgrund ihres Titels fachliche Autorität anmaßen.


    Bei Kaku handelt es sich meiner Meinung nach nicht um einen klassischen Spinner. Das spektakuläre seiner populärwissenschaftlichen Arbeiten ist ja nicht, dass er neue Theorien entwickelt hat, um alte "vom Thron" zu stoßen.


    Was er macht ist sich technische Konzepte zu suchen und zu überlegen, ob diese im Rahmen der bekannten Theorien möglich wären oder nicht. Ich habe Bücher von ihm gelesen und fand sie eigentlich ganz lustig. Grobe Schnitzer waren mir keine aufgefallen. Aber ich muss mich Markus anschließen: An einigen Stellen merkte man schon, dass er theoretischer Physiker ist.


    Es ist fast immer besser, wenn es um Physik geht, Bücher zu lesen, anstatt Dokus zu schauen. Denn in den Dokus wird sehr viel geschnitten und das -tainment in Infotainment weitaus stärker betont. Die Dinger sind in der Herstellung viel teurer, weshalb sie sich eben besser verkaufen müssen.


    Sicherlich gibt es auch Ausnahmen davon.

  • Theorie und Realität sind (z.B. in der Quantenmechanik) quasi durch die Wahrscheinlichkeit "getrennt". Und diese kann eben sehr hoch oder "unendlich" gering sein. Beispiel: Tunneleffekt.

  • Ja, oder etwas einfacher ausgedrückt: Man nehme ein Spitzes Messer und eine Stahlplatte. Wenn man lange genug rechnet und simuliert, wird man vielleicht eine Lösung finden, wie das Messer zu positionieren ist, damit es auf der Spitze steht.
    Also ist es physikalisch möglich.


    Trotzdem wird es nicht wirklich funktionieren, also ist es praktisch unmöglich.
    Aber doch wieder nicht, denn man könnte das Experiment erweitern und das Messer mit Magneten aufrüsten und das Ganze mit Elektromagneten umgeben, die von einem Rechner schnell genug geregelt werden, um das Messer auf der Spitze zu halten.


    Praktisch also, mit technologischem aufwand möglich.


    Aber doch wieder nicht, denn diese Anlage dürfte einiges Kosten. Gut, hier veragt das Beispiel, denn diese Messergeschichte dürfte heute nicht mehr teuer sein.


    Beim Nachdenken über möglich und unmöglich kamen mir diese drei Kategorien in den Sinn:
    Physikalisch (Chemisch, Biologisch...) unmöglich: widerspricht den gegenwärtigen Naturgesetzen
    praktisch unmöglich: bricht sie nicht, ist allerdings nur in einem abstrahierten Beispiel möglich
    ökonomisch unmöglich: bricht weder die Naturgesetze, noch ist es praktisch unmöglich aber viel zu aufwendig für eine Realisation

  • Hallo Jonas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Physikalisch (Chemisch, Biologisch...) unmöglich: widerspricht den gegenwärtigen Naturgesetzen
    praktisch unmöglich: bricht sie nicht, ist allerdings nur in einem abstrahierten Beispiel möglich
    ökonomisch unmöglich: bricht weder die Naturgesetze, noch ist es praktisch unmöglich aber viel zu aufwendig für eine Realisation
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, diese "Definitionen" bringen es auf den Punkt und sind ein guter Diskussionsansatz gegenüber Laien.

  • Oehm - noe!


    "Physikalisch (Chemisch, Biologisch...) unmöglich: widerspricht den gegenwärtigen Naturgesetzen"


    Wenn die 'Naturgesetze' die bereits formulierten Theorien umfassen, dann war bis zur 'Erfindung der ART' die Periheldrehung des Merkur und die Zeitdilatation im Orbit 'unmöglich'??


    Wirklich "Unmöglich" sind vorhergesagte Vorgänge, wenn sie ausschließlich aus einer Theorie folgen, die tatsächlich beobachtbare Vorgänge schlechter erklärt als bisherige Theorien.
    "Unwahrscheinlich" sind sie, wenn sie aus einer Theorie folgen, die tatsächlich beobachtbare Vorgänge nicht besser erklärt als bisherige Theorien.
    "Möglich" sind sie, wenn sie aus einer Theorie folgen, die tatsächlich beobachtbare Vorgänge besser erklärt als bisherige Theorien.
    "Wahrscheinlich" sind sie wenn sie möglich sind, aber noch nicht beobachtet wurden.


    Der Logikfehler ist IMHO, dass es zwar 'die Naturgesetze' gibt - nach irgendwelchen Regeln wird sich die Natur schon verhalten, und wenn es die Murphy's Law ist, dass immer das eintritt, was man nicht zu beweisen versucht - aber dass wir die Naturgesetze nicht kennen (können). Alles, was tatsächlich ist, entspricht demnach den Naturgesetzen - und umgekehrt nur was nicht den Naturgesetzen entsprich ist nicht tatsächlich.
    Ersetzt man 'tatsächlich' durch 'möglich' stimmt das nicht mehr. denn _diese_ Naturgesetze beschreiben exakt die Realität und keine Fiktion.


    Wenn man unter 'den Naturgesetze' unsere formulierten Theorien versteht, dann beschreiben die zwar auch Fiktionen und mögliche Szenarien, ob die aber jemals Realität werden (können), darüber machen die Theorien allenfalls eine Wahrschinlichkeitsaussage. Dann wäre aber eben auch mein Einwand von oben zutreffend...


    DS; Holger

  • Nunja, du hast sicherlich Recht, auch in der ersten Kategorie unmögliche Dinge können möglich sein, wenn die Grundlage der Kategorisierung falsch ist. Okay, aber dann muss man immer sagen: Es ist möglich. Weil das Gegenteil ja nicht bewiesen werden kann. Es könnte ja immer eine bessere Theorie geben, die eine Hintertür aufmacht, die mir den Vorgang doch ermöglicht.


    Jut, dann hat man zwar eine formal richtige Aussage, mit der man aber nicht anfangen kann. (Kommt gerade in der theoretischen Physik öfter mal vor, nicht wahr?)


    Gut, man sollte sauber sein und statt "physikalsich unmöglich" lieber "nach derzeitiger Physik unmöglich" sagen. Mag vielleicht nicht so umfassend sein, hat aber den Vorteil, dass man Technologien, darum geht es ja meistens, leicht einordnen kann.


    Deine Definitionen finde ich nicht schlecht, nur "wahrscheinlich" finde ich unglücklich bezeichnet, denn zum Beispiel widerspricht eben keine gängie Theorie einem auf der Spitze balancierten Messer, man kann es weiter treiben und eine Pyramide mit den Maßen von Gizeh nehmen, und dennoch wird man beides nicht beobachten. Ist halt sehr wahrscheinlich, dass alles umkippt.

  • Hallo Ihr Lieben!


    Da schlingert ihr ja ganz schön im Themenwald.[:)]


    Ich würde gerne noch mal auf randständige Ideen zurückkommen.
    Den Vertretern (gibt es da auch eigentlich Frauen oder sind das immer nur Männer?) kommt ja zupass, dass es in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder Figuren gab, die mit zunächst randständigen Ideen irgendwann rehabilitiert wurden und Anerkennung fanden. Genau in diesen Gedankentunnel steckt ja auch der verführerische Aspekt aus meiner Sicht: Ich habe recht, WEIL mir niemand glaubt!
    Dahinter steckt vermutlich sowas wie eine nazisstische Kränkung.


    Andererseits stimmt es ja auch, dass im Wissenschaftsbetrieb hippe Thesen und Theorien mehr Gehör finden, als eher abwegige. In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal an Thomas Kuhn's "Strukturen wissenschaftlicher Revolution" erinnern (da wurde der Begriff Paradigmenwechsel geprägt). Das wiss. Establishment vertritt die eigenen Ideen. Die noch nicht zum Establishment gehören, können nur warten, bis die alten Köpfe weg sind. Die dann nachrücken, sind dann aber auch wieder nur "ihren" Ideen zugeneigt (das ist jetzt sehr sehr verkürzt geschildert).


    Insofern konstruiert sich jede Generation auch eine eigene Realität, meiner Meinung nach auch in den Naturwissenschaften.
    Das knan jdeer an desim Staz seblst asupriboen.


    Umso erstaunlicher und sympathisch finde ich dann die Vorgehensweise der PG auch diesen Leuten eine Bühne anzubieten. Und wer Prof. wird, hat auch viel mit HS-Politik zu tun, oder? [:D]


    Viele Grüße
    Markus

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