Merkur neben M45 am Rapsfeld

  • Mahlzeit!


    Nachdem die vorigen Tage nie eine Beobachtung zuließen, war gestern rechtzeitig zur größten Annäherung der Blick auf Merkur und die Plejaden frei.
    Zuerst wollte ich dafür an die Außenalster fahren, aber die Lust, erst gegen Mitternacht zurück zu sein hielt sich in Grenzen und in der U3 treiben sich Freitagabend oft Gestalten herum, auf die man verzichten kann. Dann also ab zum Rapsfeld, das ist ja nur 800 Meter weg!


    Die Werte ISO800, f/4.0 bei 98mm sprechen für sich: Ich musste den "Luminanzrauschenwegmachregler" direkt mal auf 100 stellen, mit der zwangsläufig daraus resultierenden Weichzeichnung.



    Es wäre wohl auch mit weniger komischen Aufnahmewerten gegangen, aber mir war wichtig, das beleuchtete Rapsfeld auf das Bild zu bekommen. Das fahle und kontrastarme Mondlicht hat man ja nicht alle Tage dazu.


    Hier sieht man die beiden noch viel größer, ISO200, f/8, 260mm:



    Bei mehr Verschlusszeit, die hellere Sterne ermöglicht hätte, verwischen diese schon zu Strichspuren. Höhere ISO und Offenblende lassen sie dagegen zu Dreiecken oder Matschflecken verschwimmen.


    Was freu ich mich auf die 70D, irgendwann wird es soweit sein und dann kann ich über solche Probleme mir Bildrauschen wohl nur noch lachen.


    Bis dann,


    Michael

  • Moin, Michael,


    das Gespann hast du richtig schön deutlich abgebildet; eine flache Horizontlinie und vor allem weitgehend fehlende Wolken sind da bestimmt sehr hilfreich. Auch die Farben der Abenddämmerung sind gut getroffen.


    Aber sag mal, weshalb hast du das Gefühl, dich für die gewählten Belichtungswerte fast entschuldigen zu müssen? Ich wäre für mich froh, ein relativ rauschreies Bild wie deines hinbekommen zu haben. Es sind doch schließlich recht ungünstige Bedingungen in diesem Fall, und man kann doch nicht erwarten, dass diese Begegnung dargestellt wäre, als hätte sie in Zenitnähe stattgefunden. Und es würde auch meinem Selbstverständnis widersprechen, wenn ich ein Bild mit allen Mitteln so hintrimmen sollte, als wäre es so. Außerdem bin ich auch nicht so versiert, dieses hinzubekommen.
    Aber ich denke, die momentane "Vielzahl" der Bilder mit einem Merkur drauf ist auch ein Indiz dafür, dass es nicht ganz so einfach ist, diese Begegnung im Bild festzuhalten.


    Interessieren würde mich aber noch, wann du das Foto gemacht hast; ich meine, es wird vor 22 Uhr gewesen sein und nicht später. Vielleicht gibt es heute ja noch eine weitere Gelegenheit, wenn Merkur sich von den Sieben Schwestern verabschiedet.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hi Michael,
    schöne Eindrücke ! Das wollte ich unbedingt auch festhalten +
    ich hatte mein C8 schon im Auto. Nur gab es den ganzen Abend diese blöden Wolken, die wie eine Rauchsäule von Nordost nach Südwest zogen.
    Aber heute passt`s , es geht auf die Felder im Wankendorfer Seengebiet.
    Grüße und cs
    Markus

  • Danke euch für die positiven Reaktionen!
    Aufnahmezeit war 22:25, also man sieht schon, dass es hier erst sehr spät dunkel wird. Vor 22 Uhr war von Merkur noch keine Spur zu sehen und ich habe den großen, weiten Himmel ziemlich hilflos mit dem Fernglas nach ihm abgesucht.


    Nun, gestern Abend sollte es wohl bei allen in Norddeutschland geklappt haben. Ich war aber schon schlafen, um heute morgen gegen 5:10 den Monduntergang am selben Standort aufnehmen zu können.
    Das eignet sich nun auch super als Vergleichsfoto, um zu verdeutlichen, warum ich mich beklagt hatte:


    Zuerst mal ein 100%-Ausschnitt des ersten Plejadenfotos:


    und zum Vergleich heute morgen 5:14, ISO 200, f/13 und 2.0 Sekunden.


    Die Weichzeichnung ist erheblich und das liegt an dem hohen ISO und dem resultierenden Rauschen: Könnte ich sogar ISO 1600 verwenden, wäre am Objektiv f/8 drin. Das Tamron 70-300 macht bei 70-200mm im Blendenbereich 8-16 super Fotos, das Problem wäre also gelöst. Bei der 70D ist es möglich, diese ISO-Werte zu verwenden, ohne übermäßiges Rauschen zu produzieren, außerdem ist Liveview bei solchen Aktionen bestimmt eine große Hilfe. Im Sucher sieht man alles was dunkler als Venus und Jupiter ist nämlich oft gar nicht.


    Ein Canon 70-200 1:2.8 L würde das ISO-Problem auch lösen, aber ähhh die Dinger sind nicht gerade billig.[;)]


    Bis dann,


    Michael

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