Sky Quality Meter - welche Ausführung?

  • Hallo Ihr Lieben!


    Seit ein paar Tagen überlege ich, ob ich mir einen SQM zulegen sollte. Das Gerät gibt es nach meinem Wissen in zwei Ausführungen: Mit einem Winkel von 42° oder 20°. Gibt es neben den Unterschieden im Messwinkel etwas worauf ich achten sollte? Lohnt sich die etwas teurere 20° Ausführung, weil eventl. präzisere Messungen für engere Ausschnitte möglich sind?


    Freue mich über Eure Einschätzungen oder Tipps.


    Viele Grüße
    Markus

  • Hi.


    Ich benutze den SQM-L, das ist der mit dem engeren Erfassungswinkel.


    Mit diesem Gerät werden die Aufhellungen am Horizont in der Messung außen vor gelassen,
    was beim Gerät ohne Linse nicht der Fall ist.


    Ich meine, dadurch werden die Messungen der Himmelshelligkeit präziser.

  • Hallo Gerd,


    dank Dir schon mal. Du würdest aus Deiner Erfahrung also eher zur Linsenversion raten?
    Mir geht es vor allem darum, bei der Suche nach einem guten Beoplatz ein bißchen mehr Objektivität zu bekommen und meine visuellen Eindrücke an den Objekten etwas mehr vergleichbarer zu machen. Dafür ist natürlich die Aufhellung am Horizont nicht wichtig.


    Grüße
    Markus

  • Beim SQM-L hält man das Gerät an die dunkelste Stelle am Himmel, man vermeidet Milchstraße und Planeten.


    Das SQM hält man Richtung Zenit, da werden die Randaufhellungen nicht gemessen. SQM wäre insofern ehrlicher.

  • Hallo Markus


    ich hatte da mal einen schön dunklen Beobachtungsplatz, der Himmel war so weit ok wie die Transparenz gut war, vom Horizont aber war es so hell das man schon Schattenwurf auf dem Boden sehen konnte.
    Ich denke Visuell stört das schon, da gehen die Pupillen erst gar nicht auf.


    Das SQM-L macht vielleicht fotografisch Sinn um zu sehen ob man bei entsprechendem Abstand zum Mond noch ausreichend dunklen Himmel hat, das ist aber kein satischer Wert sondern stark von Mondalter , Winkelabstand und Transparenz des Himmels abhängig.
    Nun hatte ich in den Alpen aber auch schon SQM 21,7 bei bedecktem Himmel, da gab es gar keine Sterne zu sehen, im Prinzip bist du da mit deinem visuellem Gefühl besser bedient.
    man könnte aber die Himmelshelligkeit auch aus einfachen Fotos errechnen, zwar kompliziert aber in Bezug auf Sterne bekannter Helligkeit und deren Kontrast sicher aussagefähiger. Ich glaube es gibt da auch schon Software fürs Smartphone.


    Gruß Frank

  • Hi,


    nix für Ungut, aber wozu braucht man ein SQM? Wenn ich im kleinen Wagen die schwachen Sterne sehe hab ich einen guten dunklen Himmel und wenn ich da nix sehe hilft mir das SQM auch nicht weiter.


    Einzig für Fotografen mag es Sinn machen, aber mit genug Erfahrung können die den Himmel auch einschätzen bzw. sehen das Mögliche anhand der ersten Aufnahme. Oder auch noch, wenn jemand an seinem Standort über längere Zeit hinweg die Lichtverschmutzung messtechnisch dokumentieren möchte.


    Für mich ist das Dingens nicht mal ein Nice-to-have. Für das Geld ein halbwegs gutes Okular angeschafft bringt deutlich mehr. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Markus,


    sorry, aber ich sehe ein SQM als unnötiges Gerät. Den fst an einem Beobachtungsort zu bestimmen ist doch schnell gemacht und auch eindeutig für Vergleiche. Außerdem gibt es ja auch noch die Bortle-Skala...


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Ich habe ebenfalls ein SQM-L und habe festgestellt, dass die Werte ziemlich streuen, wenn man einige SQMs miteinander vergleicht. Meiner zeigt immer um 0,15 mag/arcsec² niedrigere Werte an. Am Dienstag hatte ich Dank des transparenten Himmels hier in Südbrandenburg 21,51 mag/arcsec². Visuell schätzte ich die Grenzgröße auf 6,7 mag.


    Gibt es eigentlich eine Tabelle bzw., wo man SQM-Werte ungefähr in Grenzgröße umrechnen lassen kann?

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt es eigentlich eine Tabelle bzw., wo man SQM-Werte ungefähr in Grenzgröße umrechnen lassen kann?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wie soll denn das gehen? Das SQM misst doch nur Helligkeitswerte, nicht mehr und nicht weniger.
    Die erreichbare Grenzgröße hängt doch logischerweise nicht nur von einem Parameter ab, ein zumindest gleich einzuordnender Parameter ist die Transparenz. Im Flachlandfeuchtbiotop kann man tolle Werte angezeigt bekommen und sieht schwache Objekte trotzdem nicht, weil das ankommende Licht im Wasserdampf und Aerosolen untergeht bzw. breit gestreut wird.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Ihr Lieben!


    Erst mal: Vielen Dank für Eure Einschätzungen. Jetzt bin ich ein bißchen unsicher geworden. Also klar ist, dass ich eine grobe Einschätzung des Himmels auch ohne so ein Gerät hinbekomme, meine Hoffnung war jedoch, deutlich objektivere Zahlen zu bekommen. Aus Euren Beiträgen lese ich heraus, dass so ein Gerät
    - keine präzisen (will sagen: vegleichbaren) Daten liefert
    - eigentlich keinen Mehrwert besitzt
    - nichts über die Transparenz aussagt
    - ergo überflüssig ist.


    [xx(]
    Schade ... da hatte ich mir mehr versprochen.


    [:)] Aber um so mehr muss ich Euch danken, dass Ihr mich vor einer unnötigen Ausgabe bewahrt habt !!


    Viele Grüße und cs
    Markus

  • Hallo,
    möchte das hier bestätigen, was Stefan weiter oben erwähnt: "Grundlage für Sternensicht" ist auch bei mir der Kl. Bär. Wenn dann noch der Andr.-Nebel und M 13 mit bloßem Auge zu sehen ist, habe ich alle Infos, die ich brauche und weiß auch, daß sich die Beob. im 12,5" Dobson lohnt !


    Gruß Guenther

  • Hi,


    ich war auch lange sehr angetan vom SQM(L weil man eben gezielter in dem Bereich misst in dem man beobachtet) und habe wenn Geräte vor Ort waren auch oft auf fst-Schätzung verzichtet. Aber einige Messungen konnte man einfach nicht mit dem tatsächlichen Himmel in Übereinstimmung bringen. Je dunkler der Standort, desto fehlerbehafteter finde ich die Messungen, alles andere als objektiv. Während man in der Nähe von Städten dadurch schon recht gut die Transparenz ablesen kann weil sie dann einfach höher und flächiger reicht, kann an dunklen Standorten auch die schönste Messung dunklen Himmels miese Transparenz unter den Tisch fallen lassen.


    Die faintest star Methode finde ich demnach immer noch am sichersten, wenn auch am aufwändigsten (ausser man hat um UMi "seine Sterne" ohnehin im Kopf). Bortle mag ich auch nicht, denn einige Kriterien sind glasklar verschoben, will heißen: Ich sehe Dinge die erst zwei Stufen weiter sichtbar sein sollen umgkehrt aber andere nicht.


    CS Benny

  • Hallo zusammen!


    Bei nicht vollkommen homogenem Himmel und um Beobachtungen auch für andere reproduzierbar zu halten, schätzt man den fst am besten in der Nähe des Objektes, das man gerade beobachtet. Den Test am Kleinen Bären finde ich nicht besonders aussagekräftig (obwohl er natürlich schön einfach ist).


    Prima Karten zum fst-Schätzen in anderen Sternbildern findet man zum Beispiel im schönen Buch "Praxishandbuch Deep Sky" der VdS (UMa, Vir, Lyr, Sgr, And, Cet, Gem und CMa).


    Die gleichen Karten sind auch in der Deep-Sky-Liste der VdS enthalten, Download als PDF unter http://www.deepskybeobachtung.de/downloads/dsl9.pdf


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Zusammen!


    Da frage ich mich doch, wozu ist so ein Teil überhaupt gut? Eure Einschätzungen gehen so in Richtung (meine Interpretation): Unnötig, ungenau, überflüssig. Sicher gibt es dazu auch andere Ansichten / Erfahrungen.


    (==&gt;)Volker: Die DeepSkyListe der VdS war für mich gerade ein super Hinweis - konnte mich gestern gar nicht mehr losreißen
    [:)]


    Viele Grüße und cs
    Markus

  • Hallo Markus,


    Als grober Richtwert kann die SQM-Anzeige durchaus dienen.
    Visuelle Einschätzung ist ja leider ebenfalls nicht 100% objektiv.


    Wenn man das SQM bei ansonsten vergleichbaren Bedingungen einsetzt (Meereshöhe des Standorts, Temperatur, Luftfeuchte), die Messung in Zenitnähe macht und weder Mond noch helle Planeten im Messfeld sind, sollten die Werte vergleichbar sein. Ohne diese 3 zusätzlichen Angaben wären die SQM-Messwerte für mich wenig aussagefähig.
    Explizit ungeeignet ist ein SQM, Standorte im Hochgebirge mit dunklen Flachland-Standorten in Bezug auf visuelles Beobachten zu vergleichen.


    Schon der 2. Stelle hinter dem Komma des Messwerts würde ich aber auch unter idealen Bedingungen nicht mehr trauen.
    Mit anderen Worten: Ist ein ganz nettes Spielzeug, aber kein Präzisionsinstrument.


    Für meinen Eigengebrauch genügen mir ein paar Referenzsterne um Polaris, deren Helligkeiten ich auswendig kenne. Je nachdem, welche ich davon sehen kann, kenne ich meine persönliche Grenzgröße an einem gegebenen Standort unter den momentanen Bedingungen. Das funktioniert völlig "low tech", nur die richtige Brille muss ich aufhaben[8D].


    Die einzige Methode, objektive Angaben über die Himmelsqualität zu bekommen, bestünde darin, mit einer kalibrierten Kombination Teleskop+Lichtsensor/Kamera bekannte konstant emittierende Sterne aufzunehmen und dann das Gesamtsignal des Sterns sowie die Hintergrundhelligkeit zu bestimmen. Idealerweise beides noch spektral aufgelöst.
    So eine Messvorrichtung ist aber alles andere als einfach zu bedienen, Bedienfehler würden grobe Messfehler verursachen, das Ding wäre viel teurer als ein SQM, und in eine Jackentasche würde es auch nicht passen.


    Ergänzung: Wer visuell kleine lichtschwache Objekte mit größerer Öffnung beobachtet, kennt das Problem, dass hier zusätzlich das Seeing eine wichtige Rolle spielt bei der Frage "sichtbar oder nicht sichtbar".


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Markus!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die DeepSkyListe der VdS war für mich gerade ein super Hinweis - konnte mich gestern gar nicht mehr losreißen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Freut mich! Die Deep-Sky-Liste gibt es schon einige Jahre, dies ist die letzte Version. Auch für mich immer die erste Informationsquelle, welches Objekt bei welcher Öffnung unter welchem Himmel gehen könnte.


    Schöne Grüße, Volker. [:)]

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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