IC 405 HaRGB|~13h Bel.|~ 8Wo BB|100% PixInsight

  • Servus liebe Leute!


    Nach vielen Stunden Arbeit mit PixInsight traue ich mich Euch heute mein Ergebnis zu meinem ersten HaRGB Bild zu zeigen.

    10" Newton auf EQ-8, Moravian G2-8300 mit ext. Filterrad, APT & MGEN II


    Ha 41x600s R 14x600s G 10x600s B 15x600s
    Die Aufnahmen wurden zwischen 7. und 20. Februar gemacht. Die Ergebnisse von 5 Tagen aus 9 konnten verwendet werden, der Rest ging im südsteirischen Hochnebel unter [:(]




    Ich habe ja schon im Februar bei meinen Landsleuten im Forum einen Hilfeschrei losgelassen, der mir viele tolle Tipps eingebracht hat - Danke noch einmal an Alle!
    Ich habe unzählige Versuche gestartet, heute habe ich beschlossen das Thema IC 405 ruhen zu lassen.


    Durch die unzähligen Versuche und Variationen entstanden immer sehr lustige Dateinamen:
    z.B.:<font face="Courier New"><font size="1"> HaRGB_DECON_MLT_SterneVerkleinert_nonLINEAR_SCNR_MStretchx100_CURV_L_CURVE_RGB___Ha_LHE_angepasst_L_Fitted_ACDNR_S-CURVE_FINAL.fit</font id="size1"></font id="Courier New"> [:D]


    Mittlerweile habe ich sehr viel über PixInsight gelernt, allerdings weiß ich auch, es ist bei weitem noch nicht aus [:I]
    Ich muß noch (immer) an den Sternenmasken arbeiten, manche Sterne sind etwas zermatscht, einige kleinste Sterne haben in den Nebelbereichen am Rand blaue Halos und die Dunkelzonen sind zu dunkel ...

  • Hallo Armin,


    ich traue mich es gar nicht zu schreiben:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">8Wo BB|100% PixInsight<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...so sieht es leider auch aus.


    Mal unabhängig davon, dass ich kein Schmalband mag oder überhaupt erst aufnehme, sieht diese Aufnahme nun sehr (sagen wir mal) "überstrapaziert" aus.


    Aber keine Angst, den meisten Lesern hier wird es gefallen, bin wohl zufällig nur der Erste.


    Es kommt ja schließlich auf die Zielsetzung an und wenn Du so viel vorhandene Strahlungsintensität (auch die unsichtbare) wie möglich aufnehmen wolltest, bis Du nah dran, mein Fall ist es mit Sicherheit nicht, aber ich bin ja auch kein Wissenschaftler....


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Armin,


    ich finde, das ist auf jeden Fall ein interessantes Ergebnis, sehr außergewöhnlich, einfach anders. Wenn hier jemand "typisch PI. Voll daneben" urteilt, so sei das einer gewissen Unkenntnis geschuldet, vergleiche Helmut Newton und die Kochtöpfe. Ein Astrofoto ist ein Kunstwerk und die Interpretation vorhandener Daten ist künstlerische Freiheit. Wenn alle Astrofotos gleich aussehen würden, wäre das eher langweilig. Wo ich persönlich (ganz subjektive Meinung natürlich) bei künftigen Bildern noch darauf achten würde, sind die dunklen Ringe um die Sterne in den HA Gegenden. Kann man z.B. in Photoshop mit Grafiktablett und entsprechenden Ebenen leicht korrigieren. Im übrigen sind HALRGB Aufnahmen eine absolut nicht triviale Kunst. Als Einstieg fand ich das entsprechende Tutorial von Tony Hallas sehr hilfreich. PI ist zweifellos ein sehr mächtiges Werkzeug und in Österreich gibt es etliche Leute, die sich da wirklich gut auskennen. Was zumindestens bei mir nicht befriedigend funktioniert, ist ein Bild komplett nur mit einer Software zu gestalten. Jede Software hat ihre Stärken und Schwächen. Spitzenbilder sind meistens mit mehreren Programmen ausgearbeitet. Mein persönlicher derartiger Workflow umfasst derzeit CCDStack, PixInsight, Nafeund natürlich Photoshop mit diversen Plugins.

  • Hallo Leute!


    Danke für Eure Anmerkungen.


    Bevor das ganze jetzt zu eskalieren beginnt, werde ich kurz meine (für mich offensichtliche) Intention erklären, mich aber nicht dafür rechtfertigen!


    Bevor ich mit einer Bildbearbeitung beginne, schaue ich im Web nach Referenzaufnahmen, z.B. in diesem Fall bei Robert Gendler oder auf Astrobin und hier im Forum.
    Bemerkenswert bei vielen RGB Aufnahmen waren die starken Rotanteile und auch die ausgeprägten Blauanteile im Nebel.
    HaRGB Bilder fand ich keine, aber einige Schmalband-Varianten.


    Mein Ziel war es nun, möglichst viele Nebeldetails zu erfassen und gleichzeitig die ausgeprägten RGB Farben zu erhalten.
    Mir persönlich gefällt bei einer Nebelaufnahme mehr die Darstellung von Struktur als von Fläche.



    Das man das Ergebnis einer Bild-Bearbeitung an einer Software festmachen kann, ist mir neu und unverständlich.
    Wenn ich ein Ziel vor Augen habe, ist das Werkzeug egal (wie auch Helmut Newton schon feststellte, danke Reinhold).



    Wenn jemand schreibt, mein Bild gefällt ihm nicht, nehme ich das sehr gerne zu Kenntnis, ich finde, in der Fotografie (wie auch in der gesamten darstellenden Kunst) ist der persönliche Geschmack ausschlaggebend.


    Wenn ich aber das Gefühl habe, jemand kritisiert mein Ergebnis, nur weil es bestimmten (genormten?) Sehgewohnheiten nicht entspricht, kann ich damit gar nichts anfangen.



    Zu Thema HD(R):
    In meinem Bild steckt die komplette Information im Ha, das ich daher sehr lange belichtet habe. Ich nahm das gestreckte Summenbild und erhöhte den Kontrast so weit, bis ich im Nebel genug Details feststellen konnte.
    Das hat jetzt nichts mit HDR zu tun, ich verrechnete keine Belichtungsreihen im Ha-Kanal.
    Viele Astrofotografen haben das Ziel, möglichst tiefe Aufnahmen zu erzeugen, so auch ich.
    Das in diesen langbelichteten Aufnahmen mehr Details stecken, ist offensichtlich.
    Das kann man mit Planetenaufnahmen vergleichen, wo im verwaschenen Summenbild auch jede Menge Informationen stecken.
    Diese Aufnahmen erlauben nun auch eine viel stärkere und verlustfreie Kontrasterhöhung, als kurzbelichtete Bilder.

  • Hallo Armin


    Die Sterne stören etwas. Deshalb würde ich es mal mit Tone Mapping versuchen und dann RGB Sterne einsetzen.
    Ich denke auch das die Software nichts mit dem Ergebnis zu tun hat. Im Gegenteil. Meistens liegt es beim Bearbeiter. Man neigt dazu alles zu übertreiben. Mir selbst geht das ständig so.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Armin


    Eigentlich alle Sterne, aber besonders die die blauen. Ist alles ein bischen klein um das zu beurteilen. Aber ansonsten kommt das Bild gut rüber.


    Grüße
    Karl

  • Servus Frank!


    Keiner vergleicht sich hier mit Helmut Newton es geht um folgendes Zitat
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Helmut Newton im Restaurant:
    Der Koch: "Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera."
    Newton nach dem Essen: "Das Essen war vorzüglich - Sie haben bestimmt gute Töpfe." <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe mir heute bezüglich der Werkzeuge viele Gedanken gemacht und wollte wirklich wissen, wie mein Bild im alten Workflow ausgesehen hätte.
    Ich nahm als Grundlage die kalibrierten, gestackten aber nicht gestreckten Ha, R, G, B Summenbilder von PixinSight.


    Ich setzte mich zum Rechner und machte eine schnelle quick & dirty Bearbeitung, d.h ich feilte nicht an Masken und am Rest -
    nach rund 2 Stunden kam folgendes Bild heraus:


    Klar, das Bild ist nicht identisch mit der PI-Variante, aber die Farben und Strukturen sind ebenso vorhanden.
    Wobei ich bei der PS Version es mit der ROT-Luminanz wohl etwas übertrieben habe...




    Nun noch der Workflow in kleingerechneten Übersichtsbildern:
    --&gt;
    --&gt;
    --&gt;
    --&gt;
    --&gt;

  • Hallo Armin,


    ich kapiere schon was der gute Helmut Newton da sagen möchte, das stimmt ja auch.
    Mir geht es aber um die anderen Sätze die du und Reinhold geschrieben haben, und die so klingen, als dürfte man selbstverständlich von der Norm abweichen um es dann mit "Kunst" zu rechtfertigen. Und das ist eben falsch, denn die Astrofotografie ist keine Kunstform, sondern in erster Linie mal dazu da, zu dokumentieren. Und Astronomie ist eine Wissenschaft und keine Kunstform!
    Ausserdem mag ich diesbezüglich immer wieder gerne den Satz: Kunst kommt von können und nicht von wollen. Sonst hiesse es Wunst:-)


    Auf der anderen Seite kann ich bei der Kritik die du hier bekommst natürlich verstehen das du dich zur Wehr setzt. Von konstruktiver Kritik kann ja überhaupt nicht die Rede sein.


    Nun mal was zum Bild selber: Du schreibst, du hättest im Netz keine HaRGB Aufnahmen gefunden. Warum ist das so? Dieser Nebel hat einen gehörigen Anteil blauen Reflexionsnebels. Diesen kann man aber nicht mit einem sehr schmalen Rotfilter aufnehmen! Ha als Luminanz zu wählen war hier einfach falsch. Um das zu retten bleibt dir noch der Weg einen künstlichen Luminanzkanal aus den drei RGB Kanälen zu erstellen, und dort sehr vorsichtig den Ha Kanal ein zu mischen. Dann mischst du Ha noch zum Rotkanal dazu, und dann solltest du ein einigermassen farblich stimmendes Bild bekommen.


    Des weiteren wäre ich ganz vorsichtig mit den Nik Filtern. In der Tageslichtfotografie setze ich die auch gerne ein, aber bei Astro.... eieieieiei. Allerhöchsten zu 5% dem Bild zu mischen, es wird ansonsten einfach geschmacklos und kitschig. Ausserdem erzeugen diese Filter oft künstliches Rauschen.
    Das gleiche gilt für diverse Funktionen in PI. Es ist natürlich völliger Unsinn diese Software zu verteufeln oder zu verurteilen. Es ist eine ganz wunderbare Software, aber sie muss eben erstens verstanden werden, und zweitens mit Sinn und Verstand, und mit viel Geschmack eingesetzt werden. Das gute ist: Geschmack ist in gewissen Grenzen erlernbar. Häufiger Fehler ist einfach immer wieder, das zu stark an den Reglern gedreht wird. Vor allem beim Denoising, HDR Wavelets und den Schärfungswavelets. Einfache Regel zur Selbstkontrolle ist immer wieder die altbewährte Vorgehensweise: Eine Aktion ausführen, und dann einfach 20% zurück gehen. Das habe ich von vielen deiner Landsleute gelernt:-)


    CS Frank

  • Hallo Frank!
    Jetzt wird es interessant [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    (..)
    Mir geht es aber um die anderen Sätze die du und Reinhold geschrieben haben, und die so klingen, als dürfte man selbstverständlich von der Norm abweichen um es dann mit "Kunst" zu rechtfertigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nun, ich sehe mich in der Astrofotografie nicht als Künstler, aber das Bildermachen ist immer Interpretations-Sache. Sowohl was Inhalt, Form und Farbe betrifft.


    Zur "Norm" komme ich noch später.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    Und das ist eben falsch, denn die Astrofotografie ist keine Kunstform, sondern in erster Linie mal dazu da, zu dokumentieren. Und Astronomie ist eine Wissenschaft und keine Kunstform!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist ein sehr interessanter Ansatz, ich bin nicht so vermessen zu glauben, dass ich wissenschaftliche Arbeit leiste, sondern sehe mich als interessierten Menschen mit Fotoapparat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    Ausserdem mag ich diesbezüglich immer wieder gerne den Satz: Kunst kommt von können und nicht von wollen. Sonst hiesse es Wunst:-)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dazu schreibe ich jetzt mal besser nichts...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    Nun mal was zum Bild selber: Du schreibst, du hättest im Netz keine HaRGB Aufnahmen gefunden. Warum ist das so? Dieser Nebel hat einen gehörigen Anteil blauen Reflexionsnebels. Diesen kann man aber nicht mit einem sehr schmalen Rotfilter aufnehmen! Ha als Luminanz zu wählen war hier einfach falsch. Um das zu retten bleibt dir noch der Weg einen künstlichen Luminanzkanal aus den drei RGB Kanälen zu erstellen, und dort sehr vorsichtig den Ha Kanal ein zu mischen. Dann mischst du Ha noch zum Rotkanal dazu, und dann solltest du ein einigermassen farblich stimmendes Bild bekommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wer hat diese schon oben beschriebene "Norm" gemacht?


    Es gibt sehr viele Varianten, wie Kanäle gemischt werden, Ha+OIII+OIII, Ha+OII+SII, HaRGB, selbst RB mit künstlichem Grün, oder RG mit künstlichem Blau, usw...


    Viele der Schmalbandaufnahmen sind Falschfarbendarstellungen, das ist erlaubt und normgegecht?
    Es geht hier wohl vielmehr um die Darstellung von Informationen und die Zuweisung dieser auf menschliche Sichtweisen.
    Diese Vereinbarungen heißen dann 'Hubble Palette', 'Canada France Hawaii Telescope Palette' usw...
    Kein Mensch mit einem "Norm"augenlicht würde die so dargestellten Objekte in Wirklichkeit (schnelles Raumschiff vorausgesetzt) so sehen können.


    Tatsache ist, ich könnte den Nebel mit (L)RGB aufnehmen, ich könnte auch Ha, OIII, und SII Aufnahmen machen. Und ich kann sie vermischen.
    Das Ha Bild besitzt mit Abstand die meisten Informationen, daher habe ich dieses als L-Kanal gewählt.
    Die Farbinformationen kommen ausschließlich vom RGB, logisch.
    Die braunen Molekülwolken sind beinahe ausschließlich im Ha zu sehen und - sie sind da!.


    Kannst Du mir bitte sagen, wo in meinem Bild der blaue Anteil im Reflexionsnebel fehlt, bzw. wo die Farben falsch sind?

  • Hallo Armin,


    die Norm wird nicht von irgendjemandem gemacht, sie ist vielmehr Resultat der gegebenen physikalischen Umstände. Jeder hat die Freiheit die Plejaden grün dar zu stellen, aber das entspricht einfach nicht der Physik. Genauso wenig sind Ha gebiete Pink oder Rosa. Die Tatsache, das sie bei dir Rosa sind hat Gründe. Der Ha Kanal in der Luminanz wäscht bei dir die Farbinformation heraus, da er zu dominant ist. Dadurch kommt die Rosa/Pinke Farbe zu Stande. genau das versuchen alle Astrofotografen zu vermeiden.


    Und nochmal: Bei der Tageslichfotografie muss dich das Objekt nicht interessieren, bei der Astrofotografie schon. Das hat nichts damit zu tun das du oder ich Wissenschaftler sind. Auch mit Anmassung hat das gar nichts zu tun! Astrofotografie ist ein Teil des Hobbys Astronomie, dazu gehört eben auch die Physik der Objekte.


    Du bringst als Beispiel die Falschfarbenaufnahmen. War es denn deine Idee eine Falschfarbenaufnahme zu machen oder eine RGB Aufnahme? Du wolltest doch ein RGB machen mit gepushtem Ha Anteil oder nicht?
    Die Hubble Palette (oder Canada France Hawai) ist ja was ganze anderes. Im übrigen steckt auch da eine Überlegung dahinter. Zum einen die Überlegung einfach die einzelnen Kanäle im Farbrad so deutlich zu trennen, das man die Verteilung der Elemente deutlich sieht (R,G und B sind im Farbrad soweit wie möglich voneinander entfernt nämlich 120°). Zum anderen ist die Idee das Farben unterschiedliche räumliche Wirkungen haben. Rot ist im Bild eher vorne, Blau hinten, so entsteht ein räumlicher Eindruck. Du siehst die Hubble Leute haben sich dabei was gedacht:-) Und ja, das hat tatsächlich eine künstlerische Dimension.


    In deinem BlinkBild sieht man sehr deutlich was los ist. Das RGB wirkt sehr natürlich, das bearbeitete wirkt auf mich (und wie du schon gesehen hast auf viele andere auch) sehr künstlich und unnatürlich. Das hat nix mit Norm zu tun, sondern einfach mit dem natürlich wirkenden Eindruck.


    Was du als Molekülwolken bezeichnest, was ist das denn genau? Sind es schwache Ha Nebel oder Dunkelnebel? Ha strahlt selber und zwar in einer spezifischen Wellenlänge, die man dann wieder ganz klar einer spezifischen Farbe zuordnen kann. Das Resultat ist sicherlich nicht braun, sondern rot. Sind es Dunkelnebel, dann entsteht deren Licht zum grössten Teil durch Absorption bestimmter Wellenlängen, dadurch wirken sie braun in LRGB Aufnahmen. Zwei ganz unterschiedliche Dinge wie du siehst. Ha nimmt man mit Ha Filtern auf, Dunkelnebel mit L und RGB Filtern.


    Ich habe versucht dein Bild nicht einfach ab zu kanzeln , sondern die Kritik möglichst konstruktiv zu halten. Ich hoffe du respektierst das.
    CS Frank

  • Hallo Robert,


    der H Beta Teil ist aber doch eher gering. Es gibt einen gewissen Blau Anteil, den kann man simulieren in dem man den Ha Kanal ein ganz klein wenig zum Blau Kanal dazu mischt.
    Aber die Farbgebung hier in diesem Bild, ist wie beschrieben dem zu hohen Luminanzanteil geschuldet.


    CS Frank

  • Hey Armin,


    die erste PI Version gefällt mir nicht so gut. Die wirkt etwas übertrieben und von der Helligkeitsverteilung etwas "flach". Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Die hellen Vordergrundsterne sind dort einfach zu dunkel und alles hat eine ähnliche Helligkeit, als wäre im Histogramm noch eine Menge Platz bis zum Weißpunkt. Das wirkt einfach unnatürlich, weil man es gewohnt ist, dass helle Vordergrundsterne auch wirklich hell, vor allem auch deutlich heller als der Nebel, sind.


    Da gefällt mir das PS Bild schon deutlich besser, da hier die Helligkeitsverteilung deutlich natürlicher wirkt und trotzdem sind die Strukturen gut zu sehen und nicht zu übertrieben wie bei der ersten Version (wirkt teilweise wie die Artefakte, die bei HDR Filtern an Kanten entstehen). Die Sternfarben sehen bei der PS Version allerdings etwas komisch aus. Die orangefarbenen Sterne wirken etwas grünlich und die Sterne im Nebel ein wenig wie ausgestanzt. Das kann aber auch an der Auflösung liegen.


    Grüße,
    Marcus

  • Servus Robert, Marcus & Frank!


    Vielen Dank für Eure Anmerkungen!


    (==&gt;)<b>Robert</b>
    Zu den Farben möchte ich mich unten noch ausführlicher äußern...


    (==&gt;)<b>Marcus</b>
    Das ist ein interessanter Einwurf, mir persönlich war die schnell
    zusammen geschusterte PS Variante zu knallig und 'amerikanisch' wenn ich das so sagen darf.


    Ich versuchte in der PI Variante möglichst viel Struktur herauszuarbeiten,
    ohne gleich mit der Faust aufs Aug' zu hauen (ist aber Ansichtssache;-)).
    Daher reduzierte ich auch die Sterne etwas, um dem Nebel mehr 'Raum' zu geben,
    wobei die großen Sterne durchaus Präsenz zeigen, wie ich finde.


    (==&gt;)<b>Frank</b>
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe versucht dein Bild nicht einfach ab zu kanzeln , sondern die Kritik möglichst konstruktiv zu halten. Ich hoffe du respektierst das.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Lieber Frank, ich respektiere Deine Kritik sehr gerne, und gebe mir wirklich Mühe,
    ebenfalls eine gut durchdachte Argumentationslinie aufzubauen.
    Das trainiert den Umgang mit der Materie (sic!) und schärft gleichzeitig meine Sinne (ganz zu schweigen vom Lerneffekt)...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">War es denn deine Idee eine Falschfarbenaufnahme zu machen oder eine RGB Aufnahme? Du wolltest doch ein RGB machen mit gepushtem Ha Anteil oder nicht? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ehrlich gesagt (nachdem du dezitiert nachfragst, muß ich meine Gedanken nun ausformulieren, was gut ist)
    wollte ich einen Hybriden produzieren, d.h eine Mischung aus Schmalband und RGB.


    Daher immer schon der Hinweis, dass mir Struktur (mit dem Ha Bild als falsche Luminanz, da es die meisten Informationen besitzt) im Bild das wichtigste ist.


    Klar ist, dass es zu einer Farbverschiebung aufgrund des Fake-L kommt, diese Erkenntniss habe ich schon im
    Nachbarforum (astronomieforum.at)dargestellt. (Falls Du einen Account hast, magst Du hier nachlesen:
    PixInsight vs. Photoshop 0:1 (5. Post)
    Dort habe ich mit verschiedenen Grautönen (für mich) versucht zu erklären, wie sich die Farbverschiebung eines RGB Bildes verhält.
    In jedem Fall gibt es eine Verschiebung, aber alle Farben bleiben innerhalb des eigenen Spektrums. (Blau - Blau, Grün - Grün, usw...)
    Allerdings ändern sich die HSL Komponenten der Farben zum Teil sehr stark.


    Ich stelle nun mal die Behauptung auf, dass auch bei der klassischen RGB-Ausarbeitung keine 2 Bildautoren die
    exakt gleichen Farben erreichen sondern durchaus signifikante unterschiede in Farbton, Helligkeit und Sättigung zu finden sind.
    Es gibt in der gesamten Verarbeitungskette unterschiedliche Belichtungszeiten, Bildformate, Kamerachips, kalibrierte und unkalibrierte
    Bildschirme, Fehlsichtigkeiten der Bearbeiter, und persönliche Vorlieben.


    Abhilfe schaffen wohl nur Programme wie Theli mit Astrometrie/Photometrie Funktion, das ist mir aber ehrlich gesagt (noch) zu anspruchsvoll...



    Ich stimme Dir aber zu, dass alle RGB Bilder sich farblich sehr nahe sind und meines sehr weit außen im Spektrum des Möglichen liegt.



    Wie gesagt, für mich war mein Bild immer ein Hybrid, ich weiß nicht ob dies eine gängige Variante ist
    (Ich vermeide absichtlich das Wort 'zulässig').
    Tatsache ist aber, dass das Bild mehr und echte Information als ein RGB Bild besitzt.
    Und das die Farbe (die ja immer als Hilfsmittel zum Unterscheiden von Informationen gilt) unterschiedliche Bereiche des Nebels kennzeichnet.


    Ich sehe nun aber auch, dass viele Betrachter dieses nahe am Original und doch Falsch(e-Farbe) sehr irritiert.
    Trozdem sehe ich für meinen Hybriden Platz (wenn auch nur als Minderheitenprogramm) [:)]

  • Hallo Armin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dort habe ich mit verschiedenen Grautönen (für mich) versucht zu erklären, wie sich die Farbverschiebung eines RGB Bildes verhält.
    In jedem Fall gibt es eine Verschiebung, aber alle Farben bleiben innerhalb des eigenen Spektrums. (Blau - Blau, Grün - Grün, usw...)
    Allerdings ändern sich die HSL Komponenten der Farben zum Teil sehr stark.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe leider da keinen Account, ich kann dir ehrlich gesagt auch nicht folgen was du damit meinst. Tatsache ist jedoch: Das was im L Kanal vorhanden ist, sollte sich auch im RGB Kanal wieder finden. Hast du ein sehr starkes Ha Signa in der Luminanz, jedoch die gleiche Information nicht im RGB Layer, dann wirst du im besten Falle sehr ausgewaschene Farben bekommen, im schlechtesten Fall wird das Gebiet im fertigen Farbbild grau sein. Ich sehe in deiner zweiten Bearbeitung genau das. Zum einen sehr blasse Farben in den Ha Gebieten, und fast einen Grauton in den Reflexionsanteilen. Darum mein Rat, wie schon oben geschrieben: Bastel ein RGB(ha) - R(ha)GB. Also eine künstliche Luminanz aus den RGB Kanälen, mit vorsichtig dazu gemischtem Ha Anteil, und darüber das RGB mit Ha in den Rotkanal gemischt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich stelle nun mal die Behauptung auf, dass auch bei der klassischen RGB-Ausarbeitung keine 2 Bildautoren die
    exakt gleichen Farben erreichen sondern durchaus signifikante unterschiede in Farbton, Helligkeit und Sättigung zu finden sind.
    Es gibt in der gesamten Verarbeitungskette unterschiedliche Belichtungszeiten, Bildformate, Kamerachips, kalibrierte und unkalibrierte
    Bildschirme, Fehlsichtigkeiten der Bearbeiter, und persönliche Vorlieben.


    Abhilfe schaffen wohl nur Programme wie Theli mit Astrometrie/Photometrie Funktion, das ist mir aber ehrlich gesagt (noch) zu anspruchsvoll...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja und Nein. Es gibt erstaunlich viele Aufnahmen die sich sehr ähnlich sind. Neulich habe ich mich erschrocken, da habe ich eine Hybridaufnahme (LRGB mit OIII gemischt) für meine eigene Aufmnahme gehalten:-) Der Autor war dann auch verblüfft wie ähnlich unsere Bilder sind.
    Wie du richtig vermutest, liegt das daran, das die Autoren ihre Aufnahmen farbkalibrieren. Dazu braucht man aber nicht zwingend Theli. Auf einfache Art und Weise macht das auch schon PixInsight, REGIM, und etwas anspruchsvoller die Software Excalibrator. Das alles hilft aber auch nicht gegen ausgewaschene Farben:-)


    CS Frank

  • Hallo Frank!



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    (..)
    Das was im L Kanal vorhanden ist, sollte sich auch im RGB Kanal wieder finden. Hast du ein sehr starkes Ha Signa in der Luminanz, jedoch die gleiche Information nicht im RGB Layer, dann wirst du im besten Falle sehr ausgewaschene Farben bekommen, im schlechtesten Fall wird das Gebiet im fertigen Farbbild grau sein.
    (..)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich bin hier ganz bei Dir, das entspricht auch meinem Verständnis von einem LRGB Bild.
    Darum war ich durchaus erstaunt, dass viele Nebelbereiche, die nur in der Ha-Luminanz vorhanden sind,
    eine (wenn auch rot/bräunliche) Farbe bekamen. Ich schließe daraus, dass im RGB Bild noch zarte Farbinformationen
    vorhanden sein müssen (sofern mein Hintergrund neutral ist?). Ich habe das jetzt nicht nachgemessen...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    (..)
    Darum mein Rat, wie schon oben geschrieben: Bastel ein RGB(ha) - R(ha)GB. Also eine künstliche Luminanz aus den RGB Kanälen, mit vorsichtig dazu gemischtem Ha Anteil, und darüber das RGB mit Ha in den Rotkanal gemischt.
    (..)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe aus meinem RGB Summenbild und dem Ha Bild versucht, Deinem Rat gemäß, ein neues Bild zu machen.


    Dazu muß ich aber sagen, dass ich keine exakten Prozesse verwendete, sondern nur die gröbsten Schritte ausführte,
    um eine Ahnung vom Ergebnis zu bekommen.



    Verwendet wurden die beiden nicht-linearen Ausgangsbilder (Ha und RGB-Summe):
    Ich extrahierte nun R,G,B, aus dem Summenbild und machte daraus mit Hilfe von ImageIntegration ein künstliches Flat.
    Danach mischte ich mit L*0.5+Ha*0.5 ein (nicht so zartes) neues Luminanzbild, das aber etwas 'stumpf' wirkte.
    Mit R*0.5+Ha*0.5 entstand der neue Rotkanal.
    (Andere Werte in PixelMath löschten das Ha Signal zu stark aus...)
    Mit LRGBCombination erzeugte ich ein neues Summenbild aus Ha_L + R_Ha + G +B


    Ich vermute einmal, dass ich bei dieser husch pfusch Aktion vieles falsch machte, aber denke schon,
    dass man ungefähr erahnen dürfte, wie das korrekte Endbild einmal aussehen könnte.


    Mir hat es nun wieder zu wenig Struktur = die feinsten Nebelteile sind auf Kosten der Farbe (und/oder meinem Unvermögen) verschwunden.


    Das Summenbild hat meiner Meinung nach einen zu hohen Schwarzwert/Kontrast und die Luminanz ist auch zu kräftig.
    Ich verstärkte auch keine Strukturen. Dies erschien mir hier als passend.
    Du siehst schon, sobald wir im RGB-Bereich sind, ist mir meine Bearbeitung schon zu stark [:)].
    Wenn aber der alles dominierende Ha Anteil ins Spiel kommt, möchte ich die Strukturen auch sehen, denn sie sind ja auch da...



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: frasax</i>
    (..)
    Wie du richtig vermutest, liegt das daran, das die Autoren ihre Aufnahmen farbkalibrieren. Dazu braucht man aber nicht zwingend Theli. Auf einfache Art und Weise macht das auch schon PixInsight, REGIM, und etwas anspruchsvoller die Software Excalibrator. Das alles hilft aber auch nicht gegen ausgewaschene Farben:-)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke für den Tipp mit PI, ich wusste nicht, dass es diese Funktion auch dort gibt. [:)]

  • Hi Armin,


    das schaut für mich jetzt schon viel besser aus. Die Farben sind kräftiger, und wesentlich differenzierter!
    Ausserdem hat das Bild nun eine räumliche Tiefe, die dein ursprüngliches Bild nicht hatte.


    Ich habe gerade selber ein Bild hier liegen, und ich kann dir etwas nachfühlen. Der Ha Kanal macht einfach manchmal ziemlich Spass, weil er so tief ist. Das in einen LRGB Hybriden zu retten ist einfach eine der grössten Herausforderungen. Da hat man tatsächlich mehr Freiheiten, wenn man eine Hubble Palette erstellt. Dafür würde ich mir aber ein anderes Objekt suchen, und nicht eines mit einem grossen Anteil an Reflexionsnebel. Denn Reflexionsnebel sind ganz klar LRGB Angelegenheit.


    Ich denke drüber nach einfach zwei Varianten zu zeigen. Einmal das HaLRGB und einmal nur Ha in SW. Das kann auch sehr toll ausschauen!


    CS Frank

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