Suche den besten Beobachtungsort in Europa

Moin,

wir sind ein loses Grüppchen von 3-5 Astro-Heinis die - teils mit, teils ohne Frauen - einmal im Jahr eine Astrotour machen. Angefangen haben wir damit in Süd-Tirol, waren aber auch schon in Südspanien, Haute-Provence, La Palma, etc...

Für nächstes Jahr suchen wir wieder ein Domizil, können uns aber nicht so recht entscheiden. Bisher sind die Pyrenäen oder die südliche Toskana im Gespräch. Leider kann man den Webseiten nichts über die astronomische Eignung entnehmen und so dachte ich, ich frage einfach mal in die Runde...

Also - es sollte ein Ferienhaus in dunkler Lage mit gutem Südblick sein. Flugreise ist möglich - Europäisches Festland wäre aber definitiv bevorzugt. Da wir alles Weicheier sind, stehen wir meistens nicht bei -10°C auf dem Acker. Also wären etwas wärmere Gefilde angenehm, da wir nicht zwingend im Hochsommer fahren wollen. Wenn es im Herbst oder sogar Winter halbwegs erträgliche Temperaturen hätte - umso besser.

Must have - die Teleskope direkt am Haus und nicht irgendwo zum Knipsen auf den Berg fahren.

Ich wäre für jede Anregung - evtl. mit Fotos - sehr dankbar...

Gruß
Klaus

OK - hab's verstanden[:D]

Wenn Ihr mir den besten Platz nicht verraten wollt - dann vielleicht den zweitbesten?

Gruß
Klaus

Mahlzeit,

zum Thema Istrien - leider verbietet mein Arbeitgeber Fahrten mit dem Firmenfahrzeug nach Osteuropa. Ich weiß nicht, ob das noch zeitgemäß ist. Ein Berg im Westen stört mich kaum - aber direkt im Süden ist schon nervig...

Nun - vielleicht hätte ich mich klarer ausdrücken sollen...

Flugreisen sind natürlich deshalb weniger gerne gesehen, weil nicht jeder flugreisetaugliches Equipment hat. Und selbst wenn, ist man dann meistens in Punkto Brennweite sehr eingeschränkt.
Flugreisen sind natürlich überhaupt kein Problem, wenn Montierungen und evtl. sogar Optiken vor Ort sind - wie man es z.B. von Namibia kennt. Aber da ist ganz schnell der Preis der limitierende Faktor.

Ja klar waren wir auch schon auf La Palma - aber auch da kann man Pech haben. Und klar - ich habe erwähnt, dass wir schon dort waren, weil ich La Palma nicht mehr als Tipp brauche[8D]

Besseres als La Palma fällt mir auch nicht ein - aber es muss ja auch nicht besser sein, wenn es mit dem Auto erreichbar ist. Irgendwo macht man immer Kompromisse.

Ich habe mir übrigens mal die Lichtverschmutzungskarte von Europa angeschaut: http://www.lightpollution.it/download/euromini.jpg

Da habe ich einen einzigen schwarzen Fleck in Westeuropa gefunden. Und das ist der "Causses du Quercy Natural Regional Park" nördlich von Toulouse. War dort schon jemand und kann uns seine Erfahrungen schildern?

Gruß
Klaus

Frohe Ostern zusammen und herzlichen Dank für die vielen Anregungen!

Ich versuche mal, der Reihe nach darauf einzugehen...

Kreta:

Das war eigentlich unser fester Plan. Wenn man La Palma toppen und nicht nach Namibia oder Südamerika will, kommt man zwangsläufig auf Kreta.
Das Problem ist nur - wie Stathis schreibt - die Unterkunft. Ich habe mit einem der beiden Capella-Jungs gesprochen, die über Jahre ihr Remote-Obs direkt neben der Profi-Sternwarte betrieben haben. Die haben das Problem mit der Unterkunft auch nie gelöst, haben immer irgendwo am Meer in einem Touristenhotel logiert und sind abends auf den Berg gefahren. Zum Profi-Obs gehört zwar auch ein (recht einfaches) Wohnheim - dort kommt man aber nicht unter, wenn man nicht zumindest von irgendeiner Uni kommt.
Nichtsdestotrotz - Kreta wäre schon die erste Wahl. Wenn jemand aus eigener Erfahrung ein Ferienhaus o.ä. in einer finsteren Ecke kennt, wäre uns sehr gedient!

Lastovo:

Hört sich toll an. Aber ist wieder das Problem mit dem Firmenwagen und Osteuropa. Ich fürchte, das wird nix...

Pic du midi:

War ebenfalls schon mehrfach im Gespräch. Auf dem Pic selbst einen Platz zu bekommen, ist zu interessanten Zeiten aber schwierig und außerdem unbezahlbar. Die Rechnung ist einfach: Wenn ich für 2 Wochen jew. mehr als 170,- EUR pro Übernachtung (inkl. Verpflegung) bezahle - dann lohnt es sich eher, für 2500,- alles in allem nach Tivoli o.ä. nach Namibia zu fliegen. Der Himmel dort ist in jedem Fall besser...
Die Webseite "La Ferme des Étoiles" ist leider nur auf französisch und soweit reicht das bei mir nicht. Scheint mir aber eher ein Sternenzirkus zu sein...

Pollino:

Nun ja - was sag ich? Kein wirklich konkreter Tipp, sondern eher wie "flieg doch nach Südamerika"[:D]
Immerhin umfasst der Park drei komplette Provinzen. Dort wird es sicherlich tendentiell einen guten Himmel geben - aber ohne einen konkreten Ort ist die Wahrscheinlichkeit, direkt neben einem Stadion mit Flutlicht zu landen, sehr hoch. Mal sehen, ob ich über Visitone was konkretes herausfinde.

Fuerteventura:

Hab ich auch schon probiert. An der Ostküste ist durchgängige Festbeleuchtung und an der Westküste gibt es überhaupt keine Unterkünfte. So etwas wie eine Finca ist mir dort noch nicht untergekommen. Das einzig reizvolle dort ist die Schwanzparade in Jandia[xx(]
Nee - mal im Ernst. Der Aufwand Fuerteventura/La Palma ist der gleiche. Auf Fuerte habe ich aber nicht den Vorteil der Wetterscheide durch den Gebirgsrücken. Da würde ich La Palma jederzeit vorziehen...

Österreich/Alpen:

Auch dort waren wir schon mehrfach - hatten aber eigentlich immer Pech mit dem Wetter. Ist aber grundsätzlich immer in der näheren Auswahl, weil der Aufwand der geringste ist...

Haute Provence:

Hatten wir auch schon mehrfach. Trotz klarem und dunklem Himmel hat uns jedes Mal der Mistral einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Seeing von 5" bekomme ich auch im Ruhrpott hin[:D]

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Besten Himmel haben zu wollen und am Haus zu bleiben, passt in der Regel recht schlecht zusammen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Würde ich jetzt so nicht sagen...

Z.B. genau die Finca in Los Ljanos kam dem schon recht nahe - wenn der Antonio nicht so penetrant im Weg gestanden hätte. Natürlich hat man da nicht den "besten Himmel" - also nicht wie auf dem Roque. Aber da muss man halt zwischen Anspruch und Bequemlichkeit den besten Kompromiss finden...

Gruß
Klaus