Maksutov vs. Schmidt-Cassegrain

  • hi,


    Bei der Beschreibung beider Systeme habe ich folgende Aussage gefunden:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Vorteil des Maksutov gegenüber dem Schmidt-Cassegrain ist der etwas kleinere Fangspiegel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was heisst "etwas kleiner" genau ?
    Welche uswirkungen hat dieses auf die ges. Optik ?


    Gruß
    Kopernikus

  • Moin Kopernikus,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kopernikus</i>
    Was heisst "etwas kleiner" genau ?
    Welche uswirkungen hat dieses auf die ges. Optik ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">wenn wir über Cassegrain-Systeme reden (es gibt ja auch Mak-Newtons), spielt sich der Unterschied in der prozentualen Abschattung durch den Fangspiegel eher im unteren einstellig-prozentualen Bereich ab. Da gibt es zwar Unterschiede, die spielen aber eine untergeodnete Rolle.


    Die Vorteile des Maksutov sind eher in der Fertigungstechnik zu finden. Im Gegensatz zu SC hat der Mak ausschliesslich sphärische opt. wirksame Flächen, diese sind industriell wesentlich präziser zu fertigen, als die asphärische Korrektionsplatte eines Schmidt-Cassegrain, welche bei genauer Untersuchung in der Regel nicht zonenfrei ist, was sich kontrastmindernd auswirken kann.


    Viele Gruesse

  • Hallo Matthias,


    danke für die Erklärung!


    Noch eine Frage:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Vorteile des Maksutov sind eher in der Fertigungstechnik zu finden. Im Gegensatz zu SC hat der Mak ausschliesslich sphärische opt. wirksame Flächen, diese sind industriell wesentlich präziser zu fertigen, als die asphärische Korrektionsplatte eines Schmidt-Cassegrain, welche bei genauer Untersuchung in der Regel nicht zonenfrei ist, was sich kontrastmindernd auswirken kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    kontrastmindernd auswirken kann - muss aber nicht ? über was für ein "kontrast-range" sprechen wir hier ?


    Gruß
    Kopernikus

  • Hallo Kopernicus,


    lediglich an der Modualtions Transfer Funktion Kurve würde man eine stärkere Abweichung von der Ideallinie beobachten können. Stärker jedoch machen sich, wie Matthias schon sagt, der andere Systemaufbau bemerkbar. Kugelflächen sind optisch besser herzustellen gegenüber der Schmidtplatte. Dazu gibt es sehr ausführliche Erläuterungen im Buch von Rutten, Telescope Optics.

  • Hallo Lopernikus


    wieso schwierig zu fertigende asphärische Korrektionsplatte ? es gigt ja acuch Cassegrains ohne diese, die haben dann nur 2 optisch wirksame Flächen und sind noch einfacher herzustellen.
    Allerdings ist speziell die Baulänge dann meist sehr viel Länger als beim SC.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    Bei dem klassischen Cassgrain, ohne Korrektorplatte, ist der Hauptspiegel parabolisch (genauer, ist er ein Paraboloid) und der Fangspiegel hyperbolisch (ein Hyperboloid). Die anderen Varianten ohne Korrektoplatte und mit konvexem Fangspiegel sind auch nicht ohne:


    Dall-Kirkham: HS - elliptisch / FS – sphärisch
    Ritchey-Chrétien: HS – hyperbolisch / FS – hyperbolisch
    Pressmann-Camischel: HS – sphärisch / FS – elliptisch (oblate)



    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Mathias !
    Nun deine Aussage das durch die stark deformierte Schmidtplatte Zonen eingführt werden kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es kann sein dass
    der Fehlerfaktor steigt wenn die Schmidtplatte innerhalb der günstigen Konstruktionsparameter liegt denn ursprünglich wurde die Schmitdplatte ja in der doppelten Brennweite des Hauptspiegels angeordnet.
    Die Anforderung in der Korrektur steigt mit Sicherheit wenn die Schmidtplatte innerhalb der Primärbrennweite des Systems angeordnet ist.
    Das größte Manko besteht viel mehr darin daß bei diesen Systemen der Hauptspiegel verschoben wird ,weil ja damit fokusiert wird.
    Wenn die Abstände der Spiegel verändert werden stimmen auch die Konstruktionsdaten nicht mehr wenn diese entweder innerhalb oder ausserhalb der tollerirbaren Werte sind kann man keine guten Ergebnisse erwarten.
    Grüße

  • Hallo,


    etliche Maksutov Systeme sind nicht rein spährich. Sowohl bei INTES MICRO wie auch bei STF, beide aus Russland werden die Systeme retuschiert, womit bereits eine asphäre entsteht. Bei den F/4 Maksutov Newtonians fertigt INTES MICRO diese komplet als asphäre um die Bildfeldkorrektur zu Erhöhen.


    Beim Mak ist die Meniskuslinse sehr kritsch in der Bearbeitung. Die Linsendicke muß exact eingehalten werden, sowohl am Rand als auch sonstwo in der Fläche , sowie die Zentrierung, damit ist gemeint, die Linse darf nirgentwo einen unterschiedlichen Keilfehler besitzen. Dies sind die Hauptgründe warum ein Mak so sehr viel Teurer als ein SC ist, bei dem, wenn mann die Schmidtplattenherstellung beherscht alles soviel einfacher zu schleifen ist.
    Eine dicke Linse ist dagegen aber wesentlich genauer Schleifbar, eben wegen der Dicke als eine dünne SC Platte, wodurch die Maks eben die bessere Qualität besitzen


    grüße
    Markus

  • Markus Ludes !
    Nun durch Retusche der Optik erzeugt man nicht automatisch ein A sphäre
    es handelt sich lediglich um eine optimierung des Gesammtsystems
    die entweder am Linsenabstand oder an der Meniskuslinse selbst stadtfindet. Am sonsten ist es wenn die Abstände , Linsendicken und Radien eingehalten werden kein Problem das System zu optimieren da die Aberation der Meniskuslinse sowiso entsprechend berechnet ist um die erforderliche Abweichung für den Hauptspiegel ( Paraboloid )zu erreichen.
    Grüsse

  • Hallo Kopernikus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei der Beschreibung beider Systeme habe ich folgende Aussage gefunden:
    Zitat:Der Vorteil des Maksutov gegenüber dem Schmidt-Cassegrain ist der etwas kleinere Fangspiegel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    diese Aussage ist in der absuluten Form unzutreffend.
    Wenn die Hauptspiegel jeweils die gleiche f/ haben und die Fangspiegel
    die gleiche Verlängerung und die Bildebene jeweils gleichweit hinter
    dem Hauptspiegel liegt und die Größe des zu 100% ausgeleuchteten Bildfeldes
    gleichgroß ist dann ist auch die Obstruktion beider Systeme gleich groß
    (bzw um präzise zu sein unterscheidet sich ledihglich im Promillebereich).


    In der Praxis sind SC und MAK aber zum Teil deutlich verschieden ausgelegt,
    so daß es entsprechend größere Differenzen auch bei der Obstruktion gibt.


    Zitat M.L:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sowohl bei INTES MICRO wie auch bei STF, beide aus Russland werden die Systeme retuschiert, womit bereits eine asphäre entsteht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist nicht zutreffend.Der typische f/10 , f/12 und f/15 Rumak wird
    mit ausschließlich sphärischen Fläschen hergestellt.Genau da liegt
    der Vorteil dieses Systems,der sich in der Regel in einer guten Optik-
    Qualität niederschlägt,sofern entsprechend präzise gefertigt wurde.


    Zum Thema Maksutov-Typologie hat Mario_II bei Astronomie.de einmal
    einen sehr ausführlichen Beitrag geschrieben.


    MfG,Karsten

  • Hallo Sepp, Hallo Karsten


    1, zu Sepp:
    Die Russen führen die Retusche zur letzten Feinkorrektur bei den Mak Cass. an manchen am Hauptspiegel durch und bei manchen an der Linse. Ich sehe das so jeder Handeingriff in die sphäriche Form resultiert in einer asphäre auch wenn diese noch so klein ist.


    2, zu Karsten:
    Sie Antwort zu Sepp


    3, bei den schnellen maksutov Newton F/4 und F/4.5 ist das ganze optische Design bereits asphärisch um eine bessere Feldkorrektur zu erziehlen, nachweiss photographisch wurde dazu bereits geführt

  • Hallo Markus Ludes !


    Bei exakter Ausführung der Spiegel und Linsenelemente wie Linsendicken, Radien und des spärischen Hauptspiegels ist normal keine Retusche notwendig beim Mak. Cassegrain kann als sec. Verlängerung ein A chromat eingfügt sein siehe Weskes Spiegeloptik ( weil ja der krümmungsradius im sec. Fokus zu kurz ist) oder ein seperater Fangspiegel auf der Innenseite der Meniskuslinse weil ja sonst das Strahlenbündel zu kurz wäre. Dieser ist wiederum so berechnet daß der Fokus auch dort ist wo er sein sollte. Auch in diesem Fall sollte man ohne Retusche auskommen.
    Ein Problem kann entstehen wenn Das Glas der Meniskuslinse zu dünn ist, dann muss man sehrwohl zum basteln anfangen.
    Grüße

  • Moin Hager Sepp,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hagerj22</i>


    Bei exakter Ausführung der Spiegel und Linsenelemente wie Linsendicken, Radien und des spärischen Hauptspiegels ist normal keine Retusche notwendig beim Mak. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das wäre ein theoretischer Idealfall.


    Ob man nach der Retusche von Asphären sprechen möchte, ist wohl Ansichtssache - in der Praxis werden solche Korrekturen bei hochwertigen Optiken oft durchgeführt, z.B. bei fast allen AS-Objektiven von Zeiss.


    Viele Gruesse

  • Hallo Matthias !
    Du hast recht wenn du sagst daß es Ansichtssache ist ob man hier von
    A sphärischen Flächen sprechen möchte. Ob es korrekt ist bei MAK`s diesen Begriff zu verwenden muss rechnerisch dargestellt werden können ich bin allerdings dazu nicht in der Lage. Ob und wie weit man korrigieren ( retuschieren) möchte bis man eine exakte Abbildung erreicht hat und in Autokollimation ein perfektes Fokoultbild sichtbar ist,ist denke ich jedem selbst überlassen. Ich denke daß hier die früheren Meister des Fernrohrbaues für genügend Archivmaterial gesorgt haben wo man sehr lange schmökern kann, ja sogar so lange bis ein exakter Halbmond auf dem Kopf entsteht wo einem die Haare ausgegangen sind.
    Grüße

  • Moin Hager Sepp<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hagerj22</i>
    Ich denke daß hier die früheren Meister des Fernrohrbaues für genügend Archivmaterial gesorgt haben wo man sehr lange schmökern kann, ja sogar so lange bis ein exakter Halbmond auf dem Kopf entsteht wo einem die Haare ausgegangen sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hehe ... das blieb mir zum Glück erspart, hab selber in der Astrofertigung bei Zeiss gearbeitet.


    Viele Gruesse

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />
    ..., sowie die Zentrierung, damit ist gemeint, die Linse darf nirgentwo einen unterschiedlichen Keilfehler besitzen. Dies sind die Hauptgründe warum ein Mak so sehr viel Teurer als ein SC ist,...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch eine Schmidtplatte darf keinen grossen Keilfehler haben.
    Die Anforderungen sind dabei hoch.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Eine dicke Linse ist dagegen aber wesentlich genauer Schleifbar, eben wegen der Dicke als eine dünne SC Platte, wodurch die Maks eben die bessere Qualität besitzen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hängt aber hierbei weniger von der Dicke als von der
    asphärischen Form der Platte ab.

  • Hallo Mitinander !


    Matthias das mit dem Halbmond war nicht bös gemeint, aber ich wollte nur auf altbewährte Erfahrungen verweisen die ja auch nicht von irgendwo herkommen und damit auch berechtigt sind.


    Amateurastronom

    Da so manche Optiker in Bernhart Schmidt ihren Meister gefunden haben
    gebe ich Dir voll und ganz recht denn mit der Abbildung eines großen Feldes hatte man ein ganz großes Problem und ich denke daß die Korrektur und Keilfehler wie schon erwähnt, sind bei einem Schmidtspiegel viel anspruchsvoller ist als bei einem Maksutov. Ganz hilfreich finde ich das Büchlein Wenskes Spiegeloptik
    wo auch Variationen von kombinierten Spieglsystemen Schmidt- Maksutov erwähnt werden wo man sicherlich die Schwerpunkte etwas anders legen muß.
    z.B. Radien die bei der Meniskuslinse dann nicht mehr so extrem ausfallen müssen.


    Markus Ludes !
    Ich kann deine Überlegungen nicht ganz verstehen warum aus diesem rein sphärischen System durch Retusche auf einmal ein a sphäisches werden soll.
    Grüße

  • Hallo Sepp


    im Prinzip hast du nrecht, wir reden bei den sehr guten maks jedoch von Flächengenauigkeiten von 1/20 bis 1/30 P-V Oberfläche um im System 1/6 bis 1/8 Wellenfront zu erreichen. In dieser Qualitätsklasse scheint eine Retusche einfacher zu sein als eine wirklich super perfekte Sphäre einzuhalten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!