Die TOTALE Sonnenfinsternis auf den Färöer

  • Eine totale Sonnenfinsternis "vor der Haustür": auch wenn die Wetteraussichten auf den Färöern von vornherein nicht ideal sein würden, war klar dass ich diese leicht erreichbare Sofi total erleben wollte. So hatte ich im November 2013 bereits die Fährreise auf die Inseln gebucht. Auto kann mit und so blieb Gelegenheit, die Inseln mobil zu erkunden.
    Am Sa., 14.3. ging es vom dänischen Hirtshals aus los, Kabine mit Frontblick, am Montagmorgen erreichten wir Torshavn auf den Färöer. Und schon am nächsten Abend erfüllten sich die Hoffnungen, hier auch Polarlichter zu sehen, mit einer traumhaften Vorstellung eines himmelsumspannenden Polarlichts mit Corona. Farben reichten von violett über leichtes rot bis zu einem kräftigen grün, das selbst durch Wolken schien. Leider zog der Himmel nach etwa einer halben Stunde zu. Erst ab 2 Uhr soll die Aurora wieder zu sehen gewesen sein, aber da lag ich bereits im Bett. Mit den Fotos wollte es auch nicht so klappen. Aber der visuelle Eindruck bleibt.





    Aber die Woche verging, die Tage verbrachten wir mit der Erkundung der Inseln und Wanderungen durch die herrliche, rauhe und einsame Natur. Definitiv empfehlenswert, nur das Wetter ist leider ein Problem dort. Vorhersagen sind meist falsch, Regen und Wind setzen zu, es kann aber auch mal kurz aufheitern, unvorhersagbar und ständige Wetterwechsel sind völlig normal. Nun nahte die Sonnenfinsternis und der Kapitän präsentierte am Mittwoch seine Pläne, demnach würde von Nordwesten schönes Wetter kommen und er will mit dem Schiff Richtung Zentrallinie fahren, inkl. einer Rundfahrt um die gesamten Färöern als touristisches Highlight. Die Pläne fand ich klasse, doch waren sie am Folgetag bereits Makulatur. Die Wetterlage hatte sich geändert, nun wollte niemand mehr eine Prognose wagen, zu unsicher war die Lage, am ehesten sollte man die Sofi wohl in Toshavn sehen. Daher blieb das Schiff nun im Hafen.
    Der Freitagmorgen zeigte sich wechselhaft, nach einem Regen begab ich mich nach 8 Uhr zum neben dem Hafen gelegenen Fort mit Leuchtturm am Meer, hier hatte man etwas Windschutz und freien Blick gen Südosten. Zahlreiche Touristen und Einheimische kamen hinzu.



    Der 1. Kontakt konnte beobachtet werden, danach zeigte sich die Sonne nur sporadisch nochmal zwischen den dichten Wolken, Regen kam kurz auf. Die nun sehr schmale Sichel zeigte sich gegen 9.30h kurz vor der Totalität nochmals am Himmel, dann zogen dicke Wolken heran und bedeckten den gesamten SO-Himmel.



    Damit schien die totale Phase gelaufen, sie würde ja nur 2:00 Min. hier dauern. Es war nun dunkel, aber nicht so dunkel wie bei wolkenverhangenem Himmel zu erwarten, ich fand es sogar heller als zuletzt bei der Sofi in Cairns. Dann war direkt über mir eine aufgehende Wolkenlücke zu sehen, die auf den Ort der Sonne zusteuerte. Würde sie diese noch erreichen, bevor die Totalität endet? Die Sekunden verrannen, jederzeit müsste das Wolkenloch die Sonne freigeben, aber auch der Mond diese... Von weiter nördlich hörte man Leute schreien und jubeln, diese konnten also schon durch die Lücke auf die Korona blicken. Es dauerte noch einige Sekunden, dann war die schwarze Sonne und oben die weiße Korona am Rand der Wolkenlück zu sehen, ein gespenstischer Anblick, und keine Sekunde danach war der Diamantringeffekt zu sehen, die Sonne kam aus den Wolken. Für ca. 5-7 Sekunden ergab sich nun mit bloßem Auge der Anblick der schwarzen Sonne, Resten der Korona am oberen Rand und dem größer werdenden ersten Lichtstrahl unten rechts. Das reichte nicht um noch die Kameras einzustellen, man konnte nur staunen und diese Sekunden einfach schauen, ehe das Licht zu hell wurde und die Brillen wieder auf mussten. Der Himmel riss zusehends auf und der zweite Teil der Sonnenfinsternis bis zum 4. Kontakt war größtenteils zu sehen, teilweise bei strahlend blauem Himmel. Bis zum Mittag hielt das schöne Wetter, ehe ein Wetterumschwung auf Nord Wind, Regen und Kälte brachte.


    Totalität:









    Dieses Wetter hätte ein paar Minuten eher zur Totalität sein sollen:






    Die Beobachter an Bord des Schiffes, welches gerade mal ca. 250m südlich lag, hatten kein Glück mehr, von deren Position gab die Wolkenlücke die Sonne erst nach dem 3. Kontakt frei.
    Wirkliches Beobachtungsglück war selten auf den Färöern, am ehesten hat es auf der Insel Vagar beim Flughafen geklappt, dort waren aber Wind und Kälte wohl störender. Letztlich hätte die Ausfahrt mit dem Schiff wohl Erfolg gebracht, aber das war nicht vorherzusagen...
    Am Abend legte das Schiff wieder ab und die Rückreise begann, am Sonntag kamen wir in Dänemark wieder an. Die Färöer sind vom Wetter abgesehen ein absoluter Tipp für Naturfreunde, haben definitiv mehr zu bieten als was man so gemeinhin über die Inseln zu hören bekommt, wenn die Nationalelf mal wieder ein Quali-Spiel dort bestreiten muss...


    Video von der Sofi:

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    Zeitraffer der Totalität:

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  • Hallo,tolle Bilder von der Totalität
    auf den Färöer-Inseln.Zwar mit vielen
    Wolken,aber auch das hat seinen Reiz.
    Grüße und CS!
    Großer.[:)][:D]

  • Moin Jens,
    ja mit dem 3. Kontakt kam die Sonne aus den Wolken, ich habe noch wenige Sekunden die Korona gesehen, der Diamant sah so ähnlich aus wie auf deinem Bild. Leider reichte mir die Zeit nicht um noch Fotos zu machen, einfach nur schauen, der Moment war zu kurz und dann kam das Sonnenlicht auf...
    Vielleicht sieht man sich 2017 wieder in Amerika :)

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