Hi Jonas,
ich denke, die Zahl der Amateure nahm eher im Zuge der kommunikativen Vernetzung zu (oder auch nicht). Vor dem Internetzeitalter tat man sich deutlich schwerer, einen Einstieg in die Amateurastronomie zu erhalten. Das lief darauf hinaus, dass man jemand kannte, der einem weiterhalf. Andererseits waren die Vertriebswege beim Teleskopverkauf mehr vor Ort (Brillenfachgeschäfte, Fotoläden, die auch Teleskope in der Auslage hatten). Diese Struktur und die fehlende Möglichkeit des deutschlandweiten (bzw. weltweiten) Preisvergleichs hatten auch zur Folge, dass die Geräte seinerzeit deutlich teurer in der Anschaffung waren. Faktisch gab es eine Handelsstufe mehr, die mitverdienen wollte.
Dass Amateurastronomie heute immer noch eine "Randerscheinung" ist, kann man daran erkennen, dass die wirklichen großen Handelsbetriebe für elektronische und optische Artikel, nämlich Mediamarkt, Saturn und Co., praktisch keine Teleskope im Angebot haben. Stell Dir mal vor, die würden diese Artikel auch nur teilweise anbieten. Das Lidl-Scope war/ist dafür ein prima Beispiel, was man für 79,- Euro anbieten kann. Davon konnte man vor 30 Jahren nur träumen.