Selbstbau Montierung für unsere Sternwarte

  • Hallo zusammen,


    Norbert und ich möchten nun gerne unserer Projekt vorstellen - den Bau einer Montierung für unsere Sternwarte.


    Unser Arbeitsgerät eine OTE 150II funktioniert wunderbar, nur dass diese mittlerweile bezüglich der "Zuladung" überfordert ist - also muss was größeres her!



    Mit den Planungen begonnen haben wir im März 2012 - gut Ding´ braucht Weile! - Hier ein kurzer Steckbrief:


    Aufbau: parallaktisch
    Achsen: 70mm
    Antrieb: Zahnriemen - ein Wagnis!?
    Gewicht: egal - ist in der Sternwarte
    Motor: SECM8
    Steuerung: FS2 auf U=40V


    Unser erstes Modell haben wir mal aus Holz in der Sternwarte getestet:



    Bei unseren Planungen haben wir festgestellt, dass wir die Säule kürzen müssen - die Montierung wird doch recht groß - also geplant, gemacht
    - und Norbert hat ein Feuerwerk in der Sternwarte entzündet [8D]



    Der Probeaufbau - ohne dem wichtigen Innenleben - zeigte uns - unser Schmuckstück hat was!



    Natürlich haben wir den Probeaufbau wieder durch unsere OTE 150II ersetzt und harrten der Dinge - wie z.B.
    <ul><li> 10zoll Spiegel schleifen </li>
    <li> 14zoll Spiegel schleifen </li>
    <li>und noch so anderer Unsinn... </li>
    </ul>
    ... und nun endlich sind die lang ersehnten Bauteile fertig!


    Nach so langer Zeit...
    ... wußten wir dement(sprechend) nicht mehr wie wir das zusammenbauen sollten




    so nicht!


    Hier sind einige Bauteile der Deklinationsachse zu sehen:



    Mit offenem Deckel und Flansch sieht das wirklich schön aus!



    Es fehlt hier zwar der Antrieb, aber dafür schon mal mit der Gegengewichtsstange



    Der erste Test zeigt - es dreht sich:



    Rektaszension mit Polwiege - ich hab´s kaum auf den Schleiftisch heben können!



    Beide Schmückstücke - Polwiege mit Rektaszensionsachse und Deklinationsachse -
    der Tisch fällt nur deshalb nicht um, weil die Deklinationsachse auch so schwer ist!




    Hier noch einmal mit dem Antrieb - ein Zahnriemenantrieb.



    Ein Zahnriemenantrieb im Selbstbau haben wir damals und bisher noch nirgendwo gefunden - so sind wir uns natürlich in einem Punkt nicht sicher - funktioniert das auch?
    ... wir haben lange diskutiert und uns letzlich gegen einen Antrieb mit Schnecke, Zahnrad oder anderen Varianten entschieden, denn ...


    ... wir denken, dass das funktionieren wird!


    Bis auf weiteres


    Viele Grüße


    Norbert und René

  • Hallo Norbert und Rene'


    Sehr schön das Ihr euch an einen Zahnriemenantrieb von Ra. und Dec. Achse traut .


    Nach meiner Erfahrung ist so ein Getriebe allerdings elastischer wie ein gleich großes Zahnrad / Schneckengetriebe .
    Es wird deshalb darauf ankommen , das das erforderliche Antriebsmoment sehr gleichmäßig ist .
    In einer Kuppel d.h. ohne Windlast müßen dann die Achsen selbst sehr gleichmäßig leicht laufen .
    Die Parallelität der Lagersitze auf den Wellen , die Fluchtung und passende Vorspannung der Kegelrollenlager und der Ausgleich temperaturabhänger Längenänderungen wird sehr wichtig sein .


    So wie Ihr euer Projekt vorgestellt habt , werdet Ihr diese Detail Problemchen schon lösen .


    Viel Erfolg Rainer

  • Könnte nicht gerade mehr Elastizität im Getriebe (innerhalb von Grenzen) auch einen besseren Ausgleich von Drehmomentschwankungen bedeuten, sofern diese ausserhalb einer recht unwarscheinlichen Resonanz im Getriebestrang liegen?


    Gruß,
    Jo

  • Hallo Jo


    Genau so wird es gemacht um Drehmomentspitzen zu reduzieren . Allerdings laufen dann antreibende und angetriebene Achse zeitweise nicht mehr völlig synchron . Bei den Teleskopachsen ist primär nicht ein gleichmäßiges Drehmoment entscheident , sondern der Drehwinkel bzw. die Winkelgeschwindigkeit . Die Elastizität entkoppelt Drehwinkel und Winkelgeschwindigkeit was beim Teleskop unerwünscht ist. Außerdem stellt die in der elastischen Verformung gespeicherte Arbeit Energie für mögliche Schwingungen bereit .


    Hallo Miteinander


    Weiß Jemand ob bei einem Zahnriemengetriebe die Räder unter Berücksichtigung der Übersetzung streng synchron laufen (wie beim Zahnradgetriebe) ? ? ?


    Wenn es Winkelfehler beim Zahneingriff gibt : wie groß bei welchem Profil ?


    Bei einem Kettengetriebe (zB. Fahrrad) gibt es den Polygon (Vieleck) Effekt . Wenn das antreibende Kettenrad mit konstanter Winkelgeschwindigkeit läuft , läuft das angetriebene Kettenrad mal etwas schneller und mal etwas langsamer wie seine mittlere Geschwindigkeit . Je weniger Zähne , desto ausgeprägter ist der Polygoneffekt . Bei 13 er Ritzel (Fahrrad) spürt man das bereits deutlich .


    Bei den vielen Zähnen des Zahnriemengetriebes erwarte ich keine größeren Probleme selbst wenn das Zahnriemengetriebe nicht perfekt synchron laufen sollte.


    Gruß Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn es Winkelfehler beim Zahneingriff gibt : wie groß bei welchem Profil ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Just my two cents:


    hmm, der Riemen liegt doch flächig um das Ritzel. Da sollte schon die Reibung allein ein Hin- und Herrutschen verhindern. Im Unterschied zum Zahnrad/Schnecke, wo immer ein Zahn/Gewindegang entscheidend für die Kraftübertragung ist, ist es bei Riemen fast die gesamte Umfassung. Nur der Anteil, um den der Riemen gereckt werden kann, verbleibt.
    Riemen und Kette unterscheiden sich dadurch, dass Riemen einen "Rücken" haben, der die Zugkräfte aufnimmt und welcher gerade nicht in die Zahnflanken eingreift. Im Allgemeinen sollte der Kraftschluss sich über Reibschluss erklären. Die Zahnflanken verhindern eher den Schlupf eines vergleichbaren Keilriemens. Nebenbei erhöhen sie durch die Zahngeometrie den Reibschluss. Beim Eingreifen eines neuen "Zahns" in das Ritzel, kann dieses sich zudem plastisch verformen, was bei der Kette nicht geht.


    Nachteilig ist die im Vergleich zu Messing/Bronze/Stahl hohe Dehnungsfähigkeit des Riemens. Es gibt aber auch Linearantriebe (z.B. mein Flachbrettscanner), die damit arbeiten.

  • Hi,


    eine schöne Arbeit habt ihr da abgeliefert, alle Achtung.


    Zum Zahnrieme- bei den kurzen Abständen zwischen den Wellen und deren kräftiger Auslegung darf man die auch ruhig schön stramm spannen. Und dann bleibt wohl kaum noch eine Elastizität übrig.


    Bei den medizientechnischen Produkten meines Brötchengebers werden auch sehr oft Zahnriemen eingesetzt. Schwingungen sind da auch nicht erwünscht und trotz der teilweise freien großen Länge von ca. 1,5m treten da auch keine störenden auf. Dazu muss man noch wissen- beim schnelles Beschleunigung und wieder abbremsen von ca. 80kg Masse Tischoberteil plus dem darauf liegenden Patienten mit bis 200kg wirken natürlich noch ganz andere Kräfte auf den Zahnriemen.


    Die hier auf dem Bild sichtbaren sind ja auch schon recht breit gewählt, insofern sehe ich da eher keine Probleme mit Dehnung oder Schwingungen.


    Gruß
    Stefan

  • Beim Reibschluß gibts Gleitschlupf bei dem die Synchronisierung verloren geht. Und dazu Dehnschlupf, bei dem aber nicht die Sychronisierung leidet.
    Bei den Zahnriemen mit Kraftschluß gibts nur noch Dehnschlupf.


    Der Dehnschlupf ist am Anfgang kaum relevant, da die Kräfte klein sind. Am Ende des Strangs wird er mit den Kräften größer. Da aber am Ende die Drehmomentschwankungen schon durch vorgelagerte Gänge weggemittelt wurden, dürfte auch hier keine schlimme Überraschung entstehen..

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;)Rainer:


    Vielen Dank für Deinen Zuspruch.
    Heute hat Norbert die Deklinationsachse fertig zusammengebaut - das Antriebsmoment nach dem Verspannen der Lager ist relativ gleich, d.h. die Lagerblöcke, die Flucht zur Achse scheint zu passen.


    (==&gt;)Jo:


    Tja, nachdem die Bewegungen im Modus Nachführung bzw. Guidingkorrektur minmal sind, denken wir, dass die Drehmomentschwankungen - die mit Sicherheit vorliegen - relativ gut kompensiert werden. Wie das ganze im Goto aussieht - da lassen wir uns überraschen.


    Übrigens, gibt es käufliche Montierungen die dieses Antriebsprinzig nutzen und positive Erfahrungen vorliegen - dies ist auch unsere Hoffnung.


    (==&gt;)Kalle:


    Wie sich die Dehnungsfähigkeit des Riemens auswirkt, da sind wir selber ungeheuer "gespannt", ebenso wie die Spannung der Riemen einzustellen ist - try and error?



    Gegenüber einer Schnecke mit Zahnrad ist dieses System nicht selbsthemmend - aber wir haben mal versucht das Ganze in die entgegengesetze Richtung zu bewegen - das ging nicht!
    In der Parkposition werden wir die Montierung mechanisch sichern, damit die Riemen nicht dauerhaft belastet werden.


    Viele Grüße


    René

  • Hallo Stefan,


    danke für das tolle Lob.


    Das schnelle Bewegen hält sich sowieso in Grenzen, denn von uns beiden will ja keiner in der Sternwarte durch schnelle Optiken erschlagen werden [:D] - Spass bei Seite -
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schwingungen sind da auch nicht erwünscht und trotz der teilweise freien großen Länge von ca. 1,5m treten da auch keine störenden auf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn dass funktieren wird, denke ich, dass Zahnriemenantriebe eine echte Alternative sind, ansonsten werden wir umdenken und -planen.


    Hallo Jo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dürfte auch hier keine schlimme Überraschung entstehen..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ... danke, dass hoffen wir sehr!


    Viele Grüße René

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Zum Zahnrieme- bei den kurzen Abständen zwischen den Wellen und deren kräftiger Auslegung darf man die auch ruhig schön stramm spannen. Und dann bleibt wohl kaum noch eine Elastizität übrig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meiner Meinung nach bleibt die Elastizität weiterhin vorhanden, weitgehend unabhängig von der Vorspannung.


    Gruß
    Michael

  • Hallo
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meiner Meinung nach bleibt die Elastizität weiterhin vorhanden, weitgehend unabhängig von der Vorspannung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    der Meinung bin ich auch.
    Es gibt beim Zahnriemen auch noch weitere Probleme, z. B. ungleichmäßige Laufeigenschaften von Zahn zu Zahn, Ungenauigkeiten der Teilungsabstände.
    Rundlaufungenauigkeiten der Riemenscheiben. So sind z.B. bei den genauer gearbeiteten Riemenscheiben in Sonderausführung (Walther Flender Antriebstechnik) im Durchmesserbereich von 151 -200mm, zulässige Rundlaufabweichungen mit 0,1mm angegeben.
    Das wären bei 200mm Durchmesser 0,05%. Umgerechnet taumelt somit eine Riemenscheibe dieses Durchmessers im schlimsten Fall um +/- 324 Bogensekunden. Das machen natürlich alle Riemenscheiben im Getriebe, die Wirkung hängt dann jeweils von der Einbauposition und Übersetztungsverhältnis zur Teleskopachse ab. Da die letzte Scheibe direkt auf der Teleskopachse sitzt, schlägt die Rundlaufabweichung direkt auf die Achse durch.
    Ob all diese Effekte durch elektronische Eingriffe der Steuerung kompensierbar sind, da habe ich so meine Zweifel.
    Aber ich lasse mich gern überraschen, vielleicht funktioniert es ja.
    Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, denn es ist eine sehr schöne Arbeit, die ihr da gemacht habt.[:)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Michael, Jörg,
    ich hatte auch überlegt dem Stefan dahingehend zu antworten. Die Dehnung eines Riemens hängt nicht von der Vorspannung, sondern nur vom Dehnungskoeffizienten des Riementyps (Material, Querschnitt) ab. Ich vermute aber, dass Stefan sich einfach nur unglücklich ausgedrückt hat (missverständlich). Er meinte vielleicht: Je stabiler die Achse, umso mehr kann man einen "dicken, kräftigen" Riemen wählen, der sich unter sonst gleicher Last weniger dehnt (und dessen Nennvorspannung höher liegt).



    Auf den Fortgang des Projekts bin ich auch neugierig.

  • Bei Riemenantrieben kann ein Gleichlaufproblem bei nicht richtig angepasster Vorspannung entstehen, wenn diese nicht auf die im Trum eingeleitete Kraft abgestimmt ist. Es darf nämlich nicht der Fall auftreten, dass die lastlose Seite kräftefrei ist.


    Der geringere Rundlauf bei den Riemenantrieben führt zu größeren Schwankungen, aber sie besitzen eine direktere und präzisere Reaktion auf die Stellgröße (Kein Zahnradspiel). Die Änderungen sind auch weniger schnell. Das sind doch gerade die erwünschten Eigenschaften bei Autoguidereinsatz, so wie ich das bisher verinnertlicht habe.

  • Hallo Kalle,
    ich könnte mir vorstellen, dass das vermeintliche Dehnungsproblem des
    Riemens eigentlich im Zusammenpressen des Kunststoff- bzw. Gummimaterials beim Umlauf um die Riemenscheibe liegt, je nach Riemenspannung, gewissermaßen eine wabblige Masse die mit durchgequetscht wird. An allen Stellen wird die Pressung nicht gleichmäßig sein.
    Im Inneren der Zahnriemen sind ja Stahlseile eingearbeitet, da ist die Längendehnung überschaubar.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Just my 2 Cents.


    Ohne das ich selbst praktische Erfahrung bei Selbstbaumontierungen habe, würde ich bei einem Projekt dieser Größenordnung an dieser Stelle Messungen mit einem Encoder z.B. TDM Drivemaster o.Ä.
    durchführen, diese wären dann zwar nicht 100% praxisnah, da ohne entsprechende Gewicht/ Masse /Hebelwirkung etc. gemessen würde, aber um abzuschätzen wohin der "Weg führt" wäre sicher kein Fehler.


    CS
    Thomas

  • Hallo zusammen,


    an alle die mitdenken - es freut Norbert und mich ungemein, dass unsere Bedenken einen Zahnriemenantrieb umzusetzen doch ihre Berechtigung hatten ( haben?) - unsere Diskussionen pro / kontra - haben wir letztlich wie folgt entschieden:


    Zitat Axel Naglich: "Du willst was Großes leisten, dann musst du einmal mehr riskieren" [8D]


    --&gt; Jogi: Diese Montierung von Avalon war der Auslöser - die verkaufen das Ding nicht, wenn es nicht funktioniert. Nachfolgende Testberichte und Erfahrungen über die Foren bestätigen dies wohl. Ebenso gibt es auch größere Montierungen, die schon lange Zahnriemen verwenden, aber halt nur einen und eventuell ohne Übersetzung.



    --&gt; Jörg
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, denn es ist eine sehr schöne Arbeit, die ihr da gemacht habt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Danke, freut uns sehr!


    --&gt; Thomas
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Messungen mit einem Encoder z.B. TDM Drivemaster o.Ä.
    durchführen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nun ja, in unserer Situation gibt es jetzt nur den Weg nach vorne, zusammenbauen und firstlight...
    ... nachbessern soweit möglich oder Antrieb verwerfen...


    Unser Antrieb für jede Achse ist wie folgt aufgebaut:
    Motor SECM8 mit Drehmoment M=1.12Nm, das reicht sicher!


    Das Zahnriemensystem besitzt 5 Ebenen:


    vom Motor weg beschrieben:


    Ebene 1:
    Zahnriemen HTD M3 mit 9mm mit F(zug)= 90N
    Übersetzung: 18:72


    Ebene 2:
    Zahnriemen HTD M3 mit 15mm mit F(zug)= 150N
    Übersetzung: 12:72


    Ebene 3:
    Zahnriemen HTD M5 mit 15mm mit F(zug)= 312N
    Übersetzung: 16:72


    Ebene 4:
    Zahnriemen HTD M5 mit 15mm mit F(zug)= 312N
    Übersetzung: 16:72


    Ebene 5:
    Zahnriemen HTD M8 mit 20mm mit F(zug)= 750N
    Übersetzung: 24:72


    Die Zahnriemenscheibe, die auf den Fotos zu sehen ist, hat einen Durchmesser D = 183,35mm


    Unser Gesamtübersetzungsverhältnis ist somit: 1 : 1458


    - Norbert und ich fanden das etwas knapp, aber es gibt Montierungen mit weniger und noch viele mehr mit höherer Übersetzung - aber irgendwann mussten wir mit dem Sparen anfangen.
    [:I]


    Unsere Überlegung ist nun folgende, wenn die Laufungenauigkeit durch Toleranz in der Fertigung der Zahnriemenscheiben in beide Richtungen gleich ist, könnten wir dies über das Übersetzungsverhältnis gegenkorrigieren.



    Viele Grüße


    René

  • Hallo Norbert und Rene,


    mir gefällt Eure "Kasten-/Würfelförmige" Bauweise für die Achsgehäuse.
    Das ergibt eine gute Steifigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsersparnis ( obwohl das bei dieser Größenordnung und ortsfestem Betrieb wohl nicht das wichtigste Kriterium ist ).


    Das erinnert mich ein wenig an die berühmte ( und leider fast vergessene ) alte "Badener Montierung" des Schweizer Ingenieurs Herwin Ziegler.


    Sehr schöne Arbeit !


    mfg Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für Deine Wertschätzung


    Auf der Webseite der Astronomischen Gesellschaft Baden habe ich natürlich gleich über diese Montierung gelesen und die gefällt mir auch [:)].


    Mittlerweile sind die beiden Achsen soweit - ohne Getriebe zusammengebaut:




    jeweils die Deklination



    hier Rektaszension links - Deklination rechts


    Viele Grüße


    René

  • Hallo Rene´


    das wird ja ein riesen Klopper.
    Bin gespannt wie sie am Ende ausschaut, und funktioniert.
    Vor allem der Antrieb....
    Haut rein Jungs.... ich bin auch wieder nach längerer Pause
    am Werkeln an der Sternwarte da musste ich an euch denken und dann entdecke ich diesen Thread hier von euch.
    Bin echt begeistert :)
    Viele Grüße

  • Hallo Rene,


    die Zahnriemen von Avalon sind keine HTD Riemen.
    Es sind speziell für deren Zweck hergestellte Riemen.


    HTD Riemen werden ein nicht unbedingt wiederholbares Fehler haben.
    Wenn man die dann in 5 Stufen verkettet, wird sich ein dynamisches Fehler ergeben.
    Bei Montierungen die Schnecke UND Riemen benutzen ist diese Fehler auch vorhanden, nur sehr klein da der Riemen immer vor die Schnecke und weitere Untersetzung liegt.
    So wird der Fehler durch die vorhandene Untersetzung in weiteren Verlauf gemindert.
    Z.B.:
    Sagen wir mal der Riemenfehler liegt bei 100 Bogensekunden.
    Diese Riemen treibt eine Schnecke mit 160 Zähne.
    So ist der Riemenfehler nach der Schnecke: 100/160 = 0,62 Bogensekunden.


    Bin sehr gespannt was da raus kommt.
    Mit Sicherheit aber eine Tolle Spielfreie Montierung!


    p.s. Ich habe meine mit Harmonic Drives gebaut ;)


    Grüße
    Igor

  • Hallo Wolfgang,


    freut mich von Dir zu hören.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Bin echt begeistert :) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke für Dein Lob - nachdem Du wieder Zeit zum Werkeln hast, bin ich ja gespannt wie Deine Sternwarte werden wird - alles Gute dabei.


    Hallo Igor,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man die dann in 5 Stufen verkettet, wird sich ein dynamisches Fehler ergeben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das denken wir auch! - und bei aller Rechnerei und Grübelei - Norbert und ich haben keine Ahnung wie am Ende das Ding läuft.


    Wir müssen nur noch die Verkabelung fertig machen und wenn die Temperatur etwas milder wird - wir wollen auf keinen Fall in der Sternwarte erfrieren - wird´s ernst: Aufbau [:D]


    Viele Grüße


    René

  • Hallo,


    am Wochenende haben Norbert und ich die OTE 150II außer Dienst gestellt und abgebaut.
    Die Selbstbaumontierung RENO (REné und NOrbert)aufgestellt - wir beide sind sehr STOLZ!


    Hier eine kleine Fotodoku:



    Norberts fachgerechter Abbau!



    alle Teile wurden in die Sternwarte geschleppt - wir haben die Montierung gewogen: m = 130kg



    Rektaszension und Polwiege am Boden zusammengebaut und mit Kettenzug gehoben und montiert.



    Deklination ohne Deckel - unter der Achse wurden die 6 Schrauben an den Flansch festgeschraubt - Geduldsspiel!



    geschafft - Feierabend am Samstag



    Getriebe eingebaut und vorhandene Optiken aufgebaut



    Blick in den Antrieb - der Test am Stern muss noch erfolgen, d.h. die Stunde der Wahrheit steht noch aus! Die zweigeteilte Abdeckplatte des Gehäuses ist noch nicht festgeschraubt.



    Anschlüsse von der Steuerung



    immerhin brauchen wir ein Gegengewicht [:D]


    Als nächstes warten wir auf klaren Himmel - die Montierung wird eingescheinert - dazu verwenden wir das Baader Micro Guide Okular - wobei wir quantitativ einscheinern wollen. Das Rechnen mit der Exceltabelle wird uns unterstützen.


    Die Bewegung der Montierung in Richtung Azimut und Stundenachse ist gut beweglich - wir müssen das aber zu zweit machen [:)]


    Auf YouTube ein kleines Video zum ersten Lauftest:


    http://youtu.be/xVqbFpOgD7k


    Viele Grüße


    René

  • Hallo Rene'


    Sieht gigantisch aus !!


    Das Laufgeräusch der Ra. Achse ist schön gleichmäßig , die Dec. Achse hat eine Periode von ca. 1/3 sek.
    Nun bin ich mal auf die periodischen Fehler gespannt .
    Um den Winkelfehler durch Exentrietät der Riemenscheiben der letzten Getriebestufe zu messen , müßtet Ihr die Montierung 24 h laufen lassen und für die Kombination der letzten beiden Getriebestufen sogar 48 h . Winkelfehler beim Zahneingriff in der letzten Getriebestufe sollten eine Periodevon 10 oder 20 min haben .


    Gruß Rainer

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