Zeichnung weiß auf schwarz?

  • Hallo Spechtelfreunde!


    Bisher habe ich am Fernrohr stets Zeichnungen oder Skizzen mit Bleistiften verschiedener Härtegrade schwarz auf weiß gezeichnet und auf späteres Umzeichnen auf weiß-schwarz verzichtet, weil es mittlerweile wohl mehrere hundert S/W-Zeichungen sein dürften.


    Nun haben mir eure Zeichnungen weiß auf schwarz so gut gefallen (bes. Uwe, Norman, Hajü, Anne), dass ich das zukünftig auch so machen möchte. [^]


    Vielleicht könnt ihr mir sagen, welches Material (Stifte, Deckweiß, Pinsel, Fotokarton?) dafür am besten geeignet ist, welche speziellen Techniken ihr anwendet und wie groß eure Zeichnungen in natura sind?


    Grüße und danke für eure Antworten, Volker. [;)]

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Volker,
    meine Zeichnungen sind auf gewöhnlichem Fotokarton. Wirklich Unterschiede gibts da nicht. Ich schneide die A4-Bögen in A5-Größe zu. Als Stifte verwende ich einen weißen Buntstift. Wie hart der Stift ist, hängt von der Firma ab und ist Geschmackssache. Für Sterne verwende ich weiße Tusche, die ich mit einer Feder auftrage. Der Umrahmungskreis (KEIN Gesichtsfeldkreis) mache ich mit einer CD. Farbige Sterne mache ich mit farbiger Tusche die ich auf der CD auch anmische und dann auf die getrocknete weiße Tusche des jeweiligen Sterns auftrage - die farbige Tusche hat nicht genügend Deckkraft um den schwarzen fotokraton abzudecken. Als Beispiel mal eine Zeichnung von M 57 mit "Bildunterschrift".

    Ansonsten findest Du auf der homepage von Uwe auch hinweise zur Zeichentechnik

  • Hallo Daniel,


    danke für deine Antwort (sehr schöner Ringnebel mit ZS!). Also keinen speziellen Aquarell-Stift o.ä. für die Zeichnung. Ich zeichne auf meinen s/w-Zeichnungen später meist noch einen kleinen Maßstab ein, etwa einen kleinen Strich für 10´. Das wäre jedoch bei deinem schönen PN hier unnötig, das ist ja schon ein Portrait!


    Viele Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi volker,
    vielen Dank! Ich habe als Hobbymaler Übung und kenne die Materialien einfach mittlerweile sehr gut [:I] Mit einem Aquarell-Stift kannst du auch rumexperimentieren. Manchen verwenden auch Pastellstifte. Mir persönlich sind die zu weich. Etwas hab ich eben noch vergessen: Sobald ich auch mit dem Stift und nicht nur mit Tusche zeichne, kommt etwas Fixativ auf die Zeichnung um späteres Verwischen zu vermeiden. Buntstifte sind da eigentlich ziemlich unkritisch, bei Pastell ist das aber was anderes.

  • Hallo Volker,


    danke für Dein nettes Lob und Interesse [:)]


    Klar geben wir gerne Tips. Wobei ich selbst erst Anfänger bin ;)


    Wie die meisten auch, zeichne ich auf Papier mit Bleistift und dann invertiere ich die Zeichnung einfach in einem Bildbearbeitungsgrogramm (da gibst ja auch viel freeware). So wird weiss eben zu schwarz und umgekehrt.


    Also ich nehme normale Bleistifte von mittlerem Härtegrad bis weich (4B), um neblige Strukturen sanfter hinzubekommen bzw. sich die weicheren Bleistifte leichter verwischen lassen. 6B würde ich als zu weich erachten, v.a. bei kleinformatigen Zeichnngen, wo Präzision gefragt ist. Da muss man aber vorsichtig sein, um nicht zuviel rumzuschmaddern. Die harten Stifte bergen sonst eher die Gefahr, dass man zu hart aufdrückt und die Zeichnung "kratzig" wird, sich ins Papier hineinfrisst und dieses man nicht mehr wegbekommt.


    Die Papierfrage ist eine sehr interessante. Zu dünn (unter 100g/m²) würde ich nicht nehmen, da dieses bei Korrekturen schneller kaputtgeht bzw. bei härteren Stiften sich wie beschrieben die Zeichnung ins Blatt hineinfrisst - unwiederbringlich. Glatt sollte es auf jeden Fall sein, um Artefakte zu vermeiden. Das Verwischen wird so auch einfacher, ohne Strukturen zu schaffen, welche nicht gewollt sind. Aber ich denke, mit diesen Schilderungen sage ich Dir nichts Neues ;) Papier wird sicher Karton von u die 120g aufwärts die Beste Wahl sein, solange dieser glatt ist. Hier ist testen gefragt... Ich bin da auch noch etwas auf der Suche. Oder man immt dünnes Papier it ein paar blättern oder Karton als Unterlage. Der Untergrund muss sich nach meinem Geschmack jedenfalls etwas weich anfühlen aber ohne nachzugeben.


    Da gibts sicher noch viele Materialien, die man verwenden kann, ich bin da aber minimalsitisch: Papier, Bleistift, weicher(!) Radiergummi und einen Finger zum Verwischen von Nebelstrukturen. Und wie Daniel chrieb, Fixierspray (findet man im Künstlerbedarf) ist sinnvoll, eine Dose Haarspray tuts zur Not auch. Achso - Format ist bei mir meist A6, was aber demnächst A4 sein wird Dank eines neuen Klemmbretts von einer lieben Weihnachtsfee [:D]


    Aber da gibts Projekte, die können durchaus die A-Skala ausreizen
    [:D]


    Schöne Grüße und viel Spaß beim Zeichnen!


    Norman

  • Hallo Volker,


    da mein Name gefallen ist (auch von mir großes Dankeschön für das Kompliment!!), will ich meinen Senf dazugeben, obschon ich nichts wirklich Neues beitragen kann.


    Ich steh auch immer mit weißem Papier und Bleistift ("abgenutzte" Mine für Nebelstrukturen, spitzer Druckbleistift für Sterne) am Teleskop, bearbeite das tags darauf nach (mit so nem Wischer oder wie das heißt), scann das Ergebnis ein und invertier das ganze Zeug am PC. Große Hinweise zu Technik, Material etc kann ich nicht beisteuern, denn da mach ich mir keine Gedanken drum - ich nehm einfach das, was da ist [;)]


    Vor ner Weile hatte ich mir mal den Spaß gemacht, die bisherigen Zeichnungen auf so dünnem, schwarzen Karton umzutragen; einfach nur, um was "in der Hand" zu haben und ohne PC direkt mal was rumzeigen kann. Genutzt wurde dafür so ein weißer Stift, den ich im Karstadt ergattert hatte; was das für einer ist, kann ich auch nicht genau sagen. Möglicherweise Aquarell. Sollte das Thema hier in zwei Wochen noch aktuell sein und ich vergesse es nicht, kann ich ja ein Beispiel davon reinstellen.


    Viele Grüße und schönes Wochenende! - Anne

  • Hallo Volker,


    Ich verwende ganz normalen schwarzen Karton ,ich glaub den dünnsten den es im
    Zeichengeschäft gibt. Stifte habe ich für die Schwarzweiß Zeichnungen
    Weiß, Hellgrau, Grau, Dunkelgrau. Dadurch bekomm ich feine und weiche Helligkeitsunterschiede hin. Mittlerweile notiere ich mir schon beim
    Beobachten welchen Stift ich verwende z.b. ob ein Galaxiekern Grau oder Weiß ist, danach richtet sich auch welchen Stift ich verwende. Klappt auch gut bei Nebelobjekten. Den Radierer verwende ich kaum, ist doch mal ein Feldstern falsch platziert nehme ich einen Zirkel durch leichtes Kratzen mit der spitze bekommt man den Punkt entfernt ohne das ein Schmierfleck entsteht.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Volker,


    bist du am DSM? Wenn ja, dann könnte man sich die Zeichentechnik genauer in der Praxis anschauen. Genaue Beschreibungen lassen sich schwer in Worte fassen. Dazu kommt, dass sich viele Zeichner persönlich kennen und die Techniken persönlich austauschen.


    Ganz kurz zur groben Machart. Ich zeichne seit etlichen Jahren wieder schwarz auf weiß, d.h. auf einen dicken (190g) weißen Karton, den ich mir auf A5 schneide. Ich nutze nur ganz wenige Stifte, hauptsächlich einen weichen Bleistift, einen Graphitstift (Grauauftrag), ein paar Radierer (Dunkelstrukturen) und einen dünnen Edding (Sterne). Dazu noch verschiedene Filzwischer.


    Nach dem Scannen wird dann invertiert, sodass auch eine weiß auf schwarz Version zu sehen ist.


    Schwarz auf weiß zu zeichnen hat sich für mich auf Grund verschiedener Vorteile durchgesetzt. Auf dem Papier schaut aber weiß auf schwarz schöner aus. Ich weiß, dass z.B. Christian Rausch noch so zeichnet.


    schönen Sonntag, uwe

  • Hallo Norman, Anne, Mathias und Uwe!


    Vielen Dank für eure netten Ausführungen! Es gilt also, die richtige Mischung aus Papierstärke, Stifthärte und -farbe zu finden. Besonders reizt mich diese weiße Tusche.


    Ich habe eben auch noch meine Interstellarum-Hefte durchforstet und in den Ausgaben 14 und 29 noch weitere Artikel zum Thema gefunden.


    Das mit dem einscannen, invertieren und ausdrucken habe ich früher schon mal gemacht. Das Ergebnis war nicht so toll, kam mir auch irgendwie vor wie gemogelt...


    Auf jeden Fall wird sich unser Schreibwarenhändler freuen, wenn ich morgen komme. Hoffentlich hat er große Tüten.


    Meine aus 30 Jahren gesammelten Zeichnungen und Skizzen lasse ich mal s/w. Ich fange erst jetzt neu damit an.


    >Uwe: Ich habe mir auf deiner Website mal das mit dem Zeichnen durchgelesen. Wirklich sehr gut. Eigentlich sollte ich bei Fragen immer erst dort mal nachsehen. Zum DSM kann ich leider nicht kommen.


    Euch allen noch einen schönen Sonntag, euer Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Volker,


    eins möchte ich noch ergänzen: mit Invertieren ist es bei mir nicht getan. Das Bild ist meist noch zu hell danach. Dann kommen noch für die Abdunklung des gesamten Bildes die "Gradiationskurven" zum Einsatz oder auch im Histogramm an den Reglern drehen... letzteres hatte ich bei meiner M 76-Zeichnung verwendet - experimentell.


    Invertieren schummeln? Nanö, finde ich nicht, aber bei der Bildnbearbeitung bzw. -erstellung hat ja ohnehin jeder seine eigene Technik und persönliche Grenze, was die Unverfälschtheit angeht.


    Schöne Grüße


    Norman

  • Hallo Norman,


    das mit dem Mogeln habe ich so nicht gemeint. Es bezog sich lediglich auf eine Skizze von mir von Abell 12, die ich mal invertiert habe. Sie zeigte anschließend mehr Detail als das Original. Bitte nicht falsch verstehen!


    Viele Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Servus


    Ich hab auch schon alles probiert! Angefangen hab ich mit weißen Kreidestiften auf schwarzen Karton.
    Gelandet bin ich bei einem dünnen weißen Karton 160g/m²uind zeichne mit verschiedenen Stärken von Graphitstiften.
    Das Scannen ist der größte Nachteil und der visuelle Eindruck zum Original ist leider nie 1:1!
    Aber mit Schummeln hat das nun wirklich nichts zu tun!
    Aber perfekt gehts halt nicht! Mit Freeware Programmen versuche ich dann noch die Fehler vom Scannen zu beheben.


    Lg Hajü
    http://www.astromerk.de

  • Hallo Hajü!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Specht</i>


    Das mit dem einscannen, invertieren und ausdrucken habe ich früher schon mal gemacht. Das Ergebnis war nicht so toll, kam mir auch irgendwie vor wie gemogelt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Schade, dass das jeder falsch versteht. Es war nicht gut formuliert. Es ging darum, dass sich beim Einscannen einer meiner Zeichnungen Artefakte bildeten, die auf dem Original so nicht vorhanden waren und das Objekt besser aussehen ließen.


    Ich wollte diese Vorgehensweise (scannen, invertieren, bearbeiten, ausdrucken) keinesfalls schlechtreden! Wie Norman bereits schrieb, kann man ja bei der Bildbearbeitung einiges tun, um dem Gesehenen völlig gerecht zu werden.


    Wenn ich hier (unbeabsichtigt) jemandem auf die Füße getreten bin, sage ich nochmal sorry!


    Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Servus Volker


    Ne, alles gut! Ich hab das schon richtig verstanden...
    Die Scannartefakte sind wie du oder Norman schon berichtete, das Problem. Darum kostet das Zeichnen vom Okular bis zur Reinzeichnung zu Hause so viel Zeit!! Und das ist sicher der Grund, das es noch so wenig ausüben.....


    Lg Hajü

  • Hallo Hajü!


    Danke für deine Tips. Ich habe mir verschiedene Sorten schwarzen Fotokarton gekauft, weiße Buntstifte, einen weißen Aquarellstift, Deckweiß und Pinsel in verschiedenen Größen, außerdem einen weißen Lackmalstift. Vielleicht kommt später noch die Tusche hinzu.


    Ich habe schon erste ermunternde Versuche unternommen. Es ist, wie du sagst, recht zeitaufwendig, macht aber auch großen Spaß. [^]


    Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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