NGC7331 mit Problem

  • Hallo, so sieht es aus, wenn man eine zu feuchte Nacht erwischt und das Chipfenster zufriert.

    20x300 Sekunden belichtet mit QHY8 an 200/1200 Newton.
    Ich hatte zuerst den Fangspiegel in Verdacht, aber es war der Chip.
    So ein Ärger.[:(]
    Habe die Flats erst gemacht, als die Eisbildung wieder weg war, sonst hätte man das wohl noch etwas rausrechnen können.
    So bleibt ein dunkler Bereich in der oberen, mittleren Bildhälfte.
    Ist mir vorher nicht aufgefallen, weil ich nur den Bildausschnitt mit der GLX überwacht habe.
    Dieses Frostproblem hat wohl nur hauptsächlich die QHY8(ALCCD6).
    Daher lagere ich die Cam immer in einem Trockenbehälter.

  • Hallo Rainer,


    das Ergebnis ist doch trotzdem sehr gut geworden. Herzlichen Glückwunsch dazu


    Als Newbee würde ich folgendes versuchen um den dunklen Bereich zu entfernen. Sternenmaske erstellen und dann mit dem Stempel den Hintergrund aus den guten Bereichen rein kopieren in den schlechten. Wie das im Endergebnis dann wirklich aussieht kann ich auch nicht sagen, aber versuchen würde ich es zumindest. Oder einen größeren Bereich reinen Hintergrundes nehmen und den immer wieder rein kopieren. Links oben am Rand gibt es da einen größeren Sternenfreien Bereich. Wenn das mit weichen Rändern und unregelmäßig kopiert wird, müsste es ganz gut passen.

  • Moin Rainer,
    probier doch mal Gradientexterminator.
    Ich meine, du müsstest das PlugIn haben.
    Damit bekommst du zwar die verlorenen Einzelheiten nicht zurück, kosmetisch dürfte die Aufnahme aber durchaus damit zu retten sein.
    Denn von dieser dummen Vereisung abgesehen, ist die Aufnahme gelungen.

  • Weniger zum Bild als mehr zum Problem mit der Vereisung (Fenster oder Chip?) :


    Ich habe das gleiche Problem an meiner Sigma 63 gehabt. Da dachte ich auch zunächst, daß der Chip vereist ist. Aus Erfahrung mit der ST9 fiel mir aber später ein, daß das anders aussieht, nämlich mehr an die Chipform angepasst, also eckig mit abgerundeten Ecken. Wenn das Fenster beschlägt (wahrscheinlich nicht vereist, denn so kalt war es noch nicht), muß man nur die Gebläsekühlung reduzieren, um das Gehäuse etwas wärmer zu bekommen. Das habe ich zunächst einfach mit etwas Tape vor der Lüfteröffnung gelöst, später aber eine Regelmöglichkeit für die Lüfter eingebaut. Wenn jetzt das Fenster in sehr feuchten Nächten beschlägt, stelle ich die Lüfter kurz aus (2-3min) und dann langsam wieder etwas hoch, damit die Kühlleistung noch ausreicht.
    Flats zu erstellen, die das kompensieren sollen, sind m.E. nicht erstellbar, denn die Größe des Beschlagflecks ändert sich ja und ist nicht reproduzierbar. Ansonsten würde ich das auch, wie Gerald schreibt, mit GradientXterminator versuchen, wegzurechnen. Das in dem Bereich dann auftretende stärkere Rauschen kann man dann durch Anheben des Schwarzwertes im Histogramm etwas reduzieren.


    Gruß


    ullrich


    P.S. Das Lagern in einem Trockenbehälter ist wahrscheinlich wirkungslos, da das Fenster der Cam im Betrieb ja nach außen zum Teleskop zeigt und dort soweiso die Umgebungsfeuchte herrscht.

  • Hallo Olli, Gerald und Ullrich, danke für eure Antworten.
    Ich werde mit Gradientexterminator versuchen etwas zu retten.
    Ich kenne das Problem meiner Kamera seit langem.
    Es passiert immer dann, wenn eine bestimmte Luftfeuchte überschritten wird und die Kühlung der Kamera eine längere Zeit läuft.
    Das Gehäuse ist nicht luftdicht und die Kühlung nicht geregelt.
    Man kann außen eine Trockenpatrone anschrauben.
    Innen ist es wohl kaum möglich, ein Trockenmittel zu platzieren.
    Dieses Thema hatten ich vor Jahren hier schon einmal.
    (==>)Ullrich: Es ist übrigens Eisbildung direkt auf dem Chip, nicht auf dem Chipfenster.Das Chipfenster hat eine eigene Heizung!

    Wir können diese Diskussion auch gerne in dem passendem Unterforum weiterführen.
    Ich hatte sogar so eine verrückte Lösung gebaut um mit einer Membranpumpe trockene Spülluft durch das Gehäuse zu pumpen.Ist natürlich nicht praktikabel.
    CS

  • Hallo Rainer


    ich benutze die QHY seit vielen Jahren bei allen möglichen Witterungsbedingungen. Ich habe noch nie ein Vereisungsproblem gehabt. Seit längerer Zeit (bestimmt 2 Jahre) habe ich das den original Kamera Anschluß durch Zwischenringe und einen Idasfilter ersetzt. Je nach Einsatz wechsel ich die Zwischenringe. Die Kamera ist alles anderes als dicht und obwohl ich sie offen lagere, ohne Deckel nur auf dem OAG stehend, vereist nichts. Ich glaube es ist wichtig wie die Kamera vor dem Einschalten montiert wird. Den Chip eher nach unten. Ich würde mal bei Astrolumina anfragen.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl, ich hatte es genau anders herum gehört.
    Während der Abkühlphase die Kamera mit dem Chip nach oben...
    Ich habe das Eisproblem auch nur in wirklich sehr feuchten Nächten.
    Da hat man dann meistens auch noch andere Sorgen, wie zugetauter Fangspiegel oder sogar Hauptspiegel.
    In solchen Nächten sollte man das fotografieren wohl lieber sein lassen.
    [:(]

  • Hallo Rainer...
    das hört sich kompliziert an. Ungeregelte Kühlung habe ich an meiner Cookbook gehabt, da war das Gehäuse auch nicht dicht. Dennoch habe ich nie einen vereisten Chip gehabt. Wahrscheinlich kommt so wenig Feuchtigkeit in die Cam, daß es halt so lange dauert, bis der Chip vereist. Bei meiner Cookbook war unterhalb des Chips ein Kühlfinger, wo dann die Feuchtigkeit bevorzugt kondensierte. Da das nie viel war, hatte ich damit auch keine Probleme.


    Du kannst probehalber mal Nahtstellen am Gehäuse mit Tesafilm abkleben und sehen ob das Problem weiterhin besteht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man kann außen eine Trockenpatrone anschrauben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Außen? Das verstehe ich jetzt nicht, was das für einen Sinn haben soll. Es muß ja zwangsweise der Innenraum entfeuchtet werden. Hast Du die Kamera schon mal geöffnet? Wenn ja, könntest Du erwägen, ein kleines Säckchen Molekularsieb im Innern zu platzieren, dann hättest Du erstmal Ruhe. Das Zeug gibt es hier:


    http://www.cwaller.de/silikage.htm#molekularsiebe


    Da gibt es auch andere Trockenmittel, die teilweise auch einfach regenerierbar sind.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Rainer,


    ich hatte das Problem auch mit meiner QHY8.
    Wenn ich dein Bild so sehe, würde ich eher auf Tau an der ersten Glasscheibe tippen. Ich habe bei meiner jetzt auch eine Heizung nachgerüstet. Endlich mal nach 6 Jahren [;)].


    Ich habe Eis auf dem Chip immer klar im Fokus gesehen. Nach einer kurzen Moment sieht man dann die Eisblumen klar fokussiert, wie sie ins Bild wachsen.
    Kannst du die Kamera in der Abkühlphase mit dem Lüfter nach oben legen und gucken ob es dann auch Auftritt ?


    Viele Grüße und CS


    André

  • Hallo Rainer,


    Kann sein das das der Chip mach oben gehört. Wie gesagt ich kenne das Problem nicht. Am Newton liegt mein Auszug gegenüber der Schiene. Da ich im Südosten beginne ist meine Kameraposition eher seitlich.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Ullrich, ich will noch kurz beantworten, was es mit den außenliegenden Trockenpatronen auf sich hat:
    Die Kamera hat im Gehäuse 2 gegenüberliegende durchgängige Gewindebohrungen.
    Die sind normalerweise verschlossen.
    Man kann dort aber Schnellsteckverschlüsse für Teflon-Luftschlauch eindrehen.Das wird im Maschinenbau verwendet (Stichwort FESTO).
    Das ist so ein winziges Zollgewinde...
    Dann kann man z.B. Trockenpatronen dort anstecken.
    Die sollen dann eventuelle Restfeuchtigkeit aus dem Gehäuse ziehen...
    Ich war testweise sogar einen Schritt weiter gegangen und hatte eine "Trocken-Spül-Umluft-Pumpe" dort angeschlossen.
    Funktioniert zwar, ist aber nicht wirklich praktisch[:o)]
    Rainer

  • (==&gt;)André: Die erste Glasscheibe kann nicht beschlagen, da sie eine eigene Heizung hat.
    Problem bei mir ist wirklich Eisbildung direkt auf dem Chip.
    Das habe ich genau beobachtet.
    Ist mir leider zu spät aufgefallen, weil ich nach jeder Belichtung nur den Ausschnitt mit der Galaxie kontrolliert habe und kein Vollbild angesehen habe.
    Is nu so...
    Gruß

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