Interstellarum wird zum Jahresende eingestellt

  • Hallo Günter,


    also so dramatisch würde ich die Situation nicht sehen. Ich denke nicht daß das Gedruckte "demnächst" verschwinden wird.
    Natürlich ist die Digitale verfügbarkeit von Daten eine Erleichterung im Alltag. Jedoch ist das gedruckte Wort immer noch fester Bestandteil unserer Gesellschaft.
    Nicht umsonst hat z.B. die Interstellarum App nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Auch die App's von Tageszeitungen oder großen Verlagen hatten bisher noch keine signifikante Reduzierung der Auflagen zur Folge. Eine App kann eine Bereicherung in Hinsicht auf Aktualität sein, wie auch ein Newsletter, aber Ersetzten können sie vorerst nichts.
    Der faktor Energie und Umwelt ist auch etwas voreilig eingeworfen denke ich.
    Die Herstellung von Papier und der Druck verbrauchen auch Unmengen von Energie und Rohstoffen. Natürlich auch die Herstellung von Endgeräten für digitale Anwendungen und deren Betrieb. Jedoch sollte hier je nach Lebensdauer und Energiehunger im Vergleich zum Druck zumindest eine gleiche/ähnliche Energiebilanz zu Erreichen sein. Aber das nur am Rande.
    Was mich persönlich an der Interstellarun stört (ich bin ein Fan, nicht falsch verstehen):
    Sehen wor uns die aktuelle Ausgabe Nr. 97 an:
    Die Vorstellung der Cuzdi-Maske. Der Artikel stammt von Sandor Cuzdi, 5 Seiten Eigenwerbung vom Erfinder selbst.
    Ist das objektiver Test von Neuheiten?
    Die Deep-Sky-Roadmap: Im Prinzip eine tolle Sache. Ein Stück Himmel das momentan gut zu beobachten ist wird aufgearbeitet und die verborgenen Schätze dort aufgezeigt. Auch abseits der üblichen "Standardobjekte"
    Nur hat das Ganze für mich den faden Beigeschmack der Eigenwerbung für den Oculum Deep-Sky-Atlas.
    Macht nach meiner Meinung unterm Strich 9 weitere Seiten Werbung.
    Natürlich ist das legitim, und die schwierigkeiten der Akquisition von Artikeln wurden schon besprochen insbesondere bei ohnehin knappem Budget.
    Das ist meine Sicht der Dinge.
    Es handelt sich hier um Kritik auf sehr sehr hohem Niveau. Die Berichte aus Wissenschaft und Forschung sowie sonstige Tests, Praxistipps und Beobachtungsvorschläge (Objekte der Saison) sind eine Bereicherung für jeden Hobby-Astronomen und ich hoffe wirklich daß die Interstellarum auch in Zukunft erscheinen wird.

  • Ich lese die InterStellarum schon seit einigen Jahren - bislang habe ich sie stets am Bahnhofkiosk gekauft, um mir Zugfahrten zu verschönern. Und für mich ist die Interstellarum immer noch das Magazin, das meine Sternguckerseele mit Abstand am meisten anspricht.


    Sicherlich hat sich die Interstellarum in den letzten Jahren verändert - das merkt man nicht nur an dem inzwischen fehlenden Objektivitätsdisclaimer zu den Tests ;)
    Und auch Berichte über teurere Produkte/Projekte haben in letzter Zeit gefühlt zugenommen. Das hat sicherlich teils auch mit den technologischen Entwicklungen und deren Akzeptanz in der letzten Dekade zu tun. Dennoch betrachte ich die Interstellarum immer noch als gelungene Mischung - egal, ob ich mit einem kleineren oder größeren Fernrohr beobachte.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Godnamedthor</i>
    <br />Was mich persönlich an der Interstellarun stört (ich bin ein Fan, nicht falsch verstehen):
    Sehen wor uns die aktuelle Ausgabe Nr. 97 an:
    Die Vorstellung der Cuzdi-Maske. Der Artikel stammt von Sandor Cuzdi, 5 Seiten Eigenwerbung vom Erfinder selbst.
    Ist das objektiver Test von Neuheiten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, dieser Anspruch eines "Tests" wird auch nirgendwo erhoben. Dieser Artikel ist klar erkennbar ein Bericht des Erfinders über ein selbst erfundenes Werkzeug, das er eingehend beschreibt und dessen Vorzüge er anpreist. Ein "objektiver" Test durch eine andere Person wäre sicherlich auch interessant gewesen - jedoch in den Erläuterungen sicherlich auch oberflächlicher. Interessant sind beide Ansätze - wenn ich versuche mich in die schwierige Rolle des Redakteurs zu versetzen, dann hätte ich an seiner Stelle sicherlich auch die Gelegenheit genutzt, den Erfinder zu Wort kommen zu lassen wenn sich die Gelegenheit bietet und der Bericht solide geschrieben ist.
    Kritisches Lesen ist in beiden Fällen gefragt.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die Deep-Sky-Roadmap: Im Prinzip eine tolle Sache. Ein Stück Himmel das momentan gut zu beobachten ist wird aufgearbeitet und die verborgenen Schätze dort aufgezeigt. Auch abseits der üblichen "Standardobjekte". Nur hat das Ganze für mich den faden Beigeschmack der Eigenwerbung für den Oculum Deep-Sky-Atlas.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ohne den Bezug zum (sehr gelungenen) Deep-Sky-Atlas würde das ganze an die x-te Auflage von 100 Quadratgrad Himmel erinnern. Ich empfinde diese Serie als willkommene Abwechslung dazu. Ich sehe nirgendwo den Aufruf im Artikel, den Deep-Sky-Atlas zu kaufen - der erläuterte Himmelsabschnitt ist ebenfalls abgedruckt - es wird also nicht das unmittelbare Bedürfnis erzwungen, den Atlas zu kaufen. Gleichzeitig erhält man als Besitzer des Deep-Sky-Atlas dennoch die Gelegenheit, maßgeschneiderte Erläuterungen für seinen Atlas zu bekommen - das ist durchaus etwas, was ich mir für andere Atlanten gewünscht hätte, bei denen man sich manchmal fragt, welche Relevanz bestimmte Objekte haben. In den Genuss dieses Bonus kommt man aber auch ohne Kauf des Atlas. Insofern sehe ich hier kein Problem.


    Ich für meinen Teil habe mich soeben mit einem Digital+Print Abo als Unterstützer der Initiative eingetragen.

  • Hallo Jochen,


    Dein Beitrag hat mich echt fasziniert. Nun können wir alle Buchgeschäfte, Zeitungskioske etc. schließen, weil ja alles nur noch über Smartphones und Tablets kommuniziert werden kann.
    Wir brauchen nun keine Printmedien mehr! Denke nicht, dass ich trozt meines Alters ein altmodischer Mensch bin. Das erste, was ich mir nach der Wende gekauft habe, war ein richtiger PC.
    Und, Du wirst es nicht glauben, ich habe erst vor wenigen Wochen zum x-ten Mal meinen PC erneuert, habe ein modernes Smartphone und ein Tablet und ich nutze das täglich, ohne jedoch alle
    paar Sekunden auf die Dinger zu schauen, ob mir vielleicht jemand etwas mitteilen will. Mein erstes Betriebssytem, was ich auf meinem Rechner damals hatte, war DR-DOS 3,41 - wirst Du
    sicherlich nicht kennen. Abgelöst wurde es von Windows 3.1 - auch das ist sicher für Dich unbekannt (vermute ich nach Deiner Altersangabe in Deinem Profil). Heute arbeite ich mit Windows 8.1
    (64-bit) und Android. Was morgen sein wird, wissen wir nicht. Jedenfalls funktioniert auf den heutigen Rechnern nichts, aber auch gar nichts mehr aus der früheren Zeit. Und so wird es
    auch in der Zukunft sein! Deine wunderbaren elektronischen Lesemedien von heute, werden eines Tages null und nichtig sein, weil Du sie irgend wann wegen des technischen Fortschritts
    nicht mehr darstellen kannst. Die IS kann ich heute noch als Print von der ersten Ausgabe an jederzeit lesen, und das tue ich auch noch gern. Ob das in sagen wir, 20 Jahren auch noch möglich
    sein wird, die heutige digitale Ausgabe so einfach zu lesen? Man hofft ja, das das Digitale Jahrtausende überlebt...!
    Es gibt noch nicht überall solche "Elektronenhirne" wie Dich und es gibt Menschen, die lesen noch Zeitschriften und Bücher, die sie als gedruckte Ausgabe in der Hand halten können. Dazu zähle auch ich
    mich und habe mich an jeder Ausgabe der IS erfreut, auch wenn nicht jede meinen Geschmack vollständig getroffen hat. Trotzdem bin ich für den Erhalt der Print-Ausgabe, die ich seit
    vielen Jahren abonniere und hoffe, dass es mit der IS weiter geht und ich sie als gedrucktes Werk in den Händen halten kann.


    Freundliche Grüße


    Klaus


    P.S.: Eins hat mich verwundert: Bei Deiner digitalen Einstellung funktioniert nicht einmal der Link zu Deiner Website!

  • Hallo zusammen,


    bei der ganzen Diskussion ist bisher ein bei Restrukturierungsmaßnahmen ganz wesentlicher Aspekt noch gar nicht angesprochen worden. Das Unternehmen ist ja nicht durch Pech, sondern durch eine Serie von Fehlentscheidungen in die Schieflage geraten. In solchen Fällen wird üblicherweise entweder ein externer Sanierer eingesetzt und/oder es gibt personelle Veränderungen in den Bereichen des Unternehmens, in denen die Fehlentwicklungen angesiedelt sind. Dahinter steckt die Erwartung, dass neues Personal oder externe Helfer Verkrustungen aufbrechen und das marode Schiff mit neuen Ideen und einem anderen Erfahrungshintergrund wieder flott machen. Ein Erfolgsgarantie ist auch das natürlich nicht, aber zumindest erwägenswert.
    Prinzipiell halte ich eine GmbH, welche nur einen Gesellschafter besitzt, der zugleich auch noch alleiniger Geschäftsführer ist, für extrem problematisch. So ist die Kontrollfunktion der Gesellschafterversammlung gegenüber der Geschäftsführung nicht gegeben - und damit keine Möglichkeit Fehlentwicklungen frühzeitig zu korrigieren. Zudem würde es im Konkursfall für den Inhaber recht unangenehm werden. Anders ausgedrückt: Formaljuristisch ist der Oculum-Verlag eine GmbH, faktisch aber ein Einzelunternehmer mit mehreren Angestellten und freien Redakteuren.


    Insofern sollte man sich von Verlagsseite - sofern das Crowdfunding denn zum Ziel wird - m.E. auch Gedanken über strukturelle Veränderungen machen.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

  • Hallo,


    sofern der Neuanfang gelingt, sollte man sich - aus meiner Sicht - bei Interstellarum wirklich auf die Kernkompetenzen zurückbesinnen. Sprich eine gedruckte Zeitung sowie als Onlineangebot. Alle kostenlosen Zusätze, die keinen Nutzen bringen, wie die App und die Videos der Sternstunden sollte man komplett streichen. Der Newsletter könnte vom Inhalt drastisch reduziert und das Erscheinen auf sechs Mal im Jahr, zusammen mit der Zeitschrift, begrenz werden.


    Der Weg, die Zahl der Abonnementen zu erhöhen, wird mit der derzeitigen Aktion ja bereits eingeschlagen.


    Hoffen wir das Beste.


    Viele Grüße


    Carsten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!