Interstellarum wird zum Jahresende eingestellt

  • Hallo zusammen,


    in den Forenbeiträgen und in Zuschriften wird klar, dass wir bestimmte Fragen noch nicht ausreichend behandelt haben bzw. es zu Missverständnissen kommt. Wir haben die am häufigsten gestellten Fragen und damit verbundene Missverständnisse noch einmal gesammelt und wollen sie hier beantworten:


    <b>1. Ist die Lage so ernst weil die Leser weniger werden?</b>
    Nein, ganz im Gegenteil. interstellarum hat heute so viele Leser wie noch nie. Die Zeitschrift hat in den letzten Jahren kontinuierlich an Lesern gewonnen. interstellarum ist deshalb nicht das Problem, sondern die Lösung, gerade weil es viele Leser hat.


    <b>2. Was ist denn dann das Problem?</b>
    Problem ist, dass die regulären Hefte von interstellarum allein nicht ausreichen um das Team aus sieben Personen dauerhaft zu finanzieren. Es sind weitere regelmäßige Einnahmen nötig. Die Hinzunahme der Themenhefte war ein wichtiger Schritt, reichte aber nicht aus. Auch die Bücher, die einen immer schwereren Stand haben, können diese Lücke nicht schließen. Diese Problematik ist uns seit über 10 Jahren bewusst und seit vier Jahren haben wir verstärkt mit hohen Investitionen dagegen angekämpft. Fernrohrfinder.de, die interstellarum-App, die Sternstunde, neue Atlanten und Aktionen sollten das Blatt wenden. Das Ergebnis war jedoch, dass das bestehende Team den immer weiter steigenden Arbeitsanfall nicht mehr bewältigen konnte. Die Einnahmen reichten jedoch nicht für Neuanstellungen, da nicht wesentlich mehr Geld generiert werden konnte.


    <b>3. Könnt Ihr Euch nicht auf Eure Kerninhalte beschränken und das Team abspecken?</b>
    Um eine Zeitschrift wie interstellarum als gedrucktes Heft oder elektronisch herzustellen sind bestimmte Arbeitsstellen nötig:
    - Redaktion (Artikelakquise, Bearbeitung, Lektorat)
    - Herstellung (Layout, Bildbearbeitung, Datenerzeugung)
    - Online (Webgestaltung, Datenbanken, Serverpflege)
    - Marketing (Aktionen, PR, Anzeigenleitung)
    - Vertrieb (Bestellabwicklung, Rechnungstellung, Kontoführung)
    - Kundenbetreuung (Telefon und Emails beantworten, Pflege der Datenbank)
    - Geschäftsführung (Strategie, Produktentwicklung, Kooperationen)
    Dazu kommen noch externe Korrektoren, Kolumnisten, Autoren etc.
    Es ist nicht sinnvoll möglich eine dieser Stellen zu streichen. Gleichzeitig ist mit jeweils nur einem Mitarbeiter in allen Bereichen auch nur ein bestimmtes Pensum zu schaffen. Externe Vergabe ist auch keine Lösung, da meist mit wesentlich höheren Kosten verbunden.


    <b>4. Warum wurde erst jetzt gehandelt?</b>
    Wir wollten uns nicht vorwerfen, voreilig die Flinte ins Korn zu werfen. Zuletzt war das Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben jedoch zu groß, um länger zu bestehen.
    Zahlreiche interessante Vorhaben konnten wir gar nicht mehr umsetzen, weil uns das Geld für Neuanstellungen gefehlt hat.


    <b>5. Was ist das Problem beim Kioskvertrieb?</b>
    Das Problem ist einerseits, dass uns nur ein kleiner Teil des Geldes erreicht. Beispielrechnung:
    + 7,90€ zahlt der Kunde
    – 0,55€ sind Steuer
    – 3,95€ erhält der Handel
    – ca. 0,40€ erhält der Vertrieb
    = 3,00€
    Das Problem ist andererseits, dass der Handel immer wesentlich mehr Hefte erhalten muss, damit niemals die Situation eintritt, dass kein Heft im Regal steht. Im Endeffekt werden deshalb ca. 50% der Hefte nicht verkauft. Bei anderen Zeitschriften ist diese Quote noch viel höher.
    Es bleiben also ca. 1,50€ pro Heft. Von diesem Betrag müssen nicht nur der Druck, sondern auch alle anderen Kosten bezahlt werden - und idealerweise noch ein Rest übrig bleiben. Lohnend wäre das erst bei deutlich mehr verkauften Exemplaren, da dann die Druckkosten geringer werden und der Anteil des Profits steigt.


    <b>6. Warum schafft Ihr den Kioskvertrieb nicht ab?</b>
    Fast die Hälfte der Leser bezieht das Heft am Kiosk. Diese Leser möchten wir gerne bedienen. Die große Reichweite ist außerdem ein gewichtiges Argument für unsere Anzeigenkunden.


    <b>7. Was passiert mit dem Geld, falls das Crowdfunding erfolgreich ist?</b>
    Mit dem Geld sind wir zunächst in der Lage das Team so aufzustellen, dass die bestehenden Stellen erhalten bleiben und dringend nötige neue Stellen geschaffen werden können. interstellarum wäre damit zum ersten Mal in der Lage, sich selbst zu tragen. Wir können damit das weitere Erscheinen sicher stellen.


    <b>8. Muss nicht am Geschäftsmodell etwas geändert werden?</b>
    Sicher! Es müssen neue Modelle entwickelt werden, wie der Verlag nachhaltig Einnahmen generieren kann. Hier ist die Zeitschrift und ihre digitale Zukunft nur eine Seite. Wichtiger ist, dass man sich über weitere neue Ziele Gedanken macht.


    <b>9. Warum konntet Ihr das nicht früher machen?</b>
    Ideen gab es bisher schon viele. Nur fehlte bisher immer die Zeit und/oder das Geld sie umzusetzen. Dies ist mit dem Neustart von interstellarum anders - wir können in Ruhe überlegen wie es weitergeht, da das Heft auf sicheren Beinen steht.


    <b>10. Nehmt Ihr unsere Rückmeldungen ernst?</b>
    Ja! Wir werten regelmäßig Diskussionen in den Foren aus, starten Leserumfragen und hören uns Rückmeldungen auf Treffen und Tagungen an. Konkrete Schlüsse daraus zu ziehen ist aber nicht ganz einfach, weil die Forderungen oft im Gegensatz zur Realität stehen: Während viele uns raten komplett digital umzustellen, werden Printhefte nach wie vor viel mehr gekauft. Während die Themenhefte als Hindernis dargestellt werden, sind sie die meistgekauften überhaupt. Während der Inhalt als zu kommerziell empfunden wird, haben wesentlich kommerzieller ausgerichtete Zeitschriften mehr Erfolg. Während unsere Tests von manchen als zu lasch empfunden werden, beschweren sich Hersteller über die härtesten der Branche.


    <b>Unser Versprechen ist: Wenn es weitergeht, werden wir in einer groß angelegten Umfrage gezielt Rückmeldungen einholen und das Heft danach ausrichten.</b>


    Jetzt unterstützen: http://www.startnext.de/interstellarum


    clear skies,
    Ronald

  • Hallo zusammen,


    ich werde die Interstellarum /Oculum auf jeden Fall unterstützen und hoffe dass andere es ebenso tun.
    Es wäre wirklich bedauerlich wenn das Magazin bzw. der ganze Verlag dabei drauf geht.
    Meiner Meinung nach sind die Hefte und Bücher eine riesen Bereicherung für den Hobbyastronomen gewesen und werden es HOFFENTLICH auch in Zukunft noch sein[^]


    Grüße und CS wünscht


    Malte

  • Wie ist das eigentlich bei der Crowdfunding-Aktion, gibt es da ne möglichkeit, dass Leute die bereits ein Abo haben, auch irgendwie in den Genuss eines Gutscheines kommen?

  • Hallo Alle.


    Das Internet wird "demnächst" alle Print-Medien finanziell
    wegdrücken.


    Der Nutzer, Leser, Abonnent + traditionelle Papier-Leser
    wird nicht mehr "aktuell" bedient.


    Interessierte Personen wollen so Viel wie möglich "Gratis".


    Fach-Zeitschriften,Tageszeitungen, Leihbüchereien und Verlage
    gedruckter "Exemplare" haben keine Zukunft.


    Ähnliche Bedingungen gelten für Noten (Musik), Lehrbücher, Schulbücher + Prospekte oder Broschüren.
    Diese Bedürfnisse werden über Internet abgewickelt.


    Ich bin mit dem "gedruckten" Wort aufgewachsen - Es hat aber Leider
    mit dem "Netz + Apps" keine Zukunft mehr.


    Immer noch - lese ich lieber (auf Papier Gedrucktes) als
    auf dem Bildschirm. Auch manche Photos gefallen mir besser, Sauber Gedruckt als - am Monitor.


    Viele PCs "fressen" 300 Watt Strom, pro Stunde.


    Im Stern-Atlas (bei Tag mal durchgeblättert) kostet Null Strom.
    Das wirds bald nicht mehr geben.................
    Auch das Akku-Aufladen, verbraucht Strom. Und mehr als Draufsteht.


    Und das ist gewollte Bürger-Erziehung (der Verbraucher,Konsument)


    Brot und Spiele fürs Volk:
    Er darf wählen, Fußpilz gucken und BEZAHLEN.


    Grüsse von Günter,55

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