Plejaden_Nebel visuell sehen?

  • Hallo zusammen,


    Werbetexte sind einfach herrlich - was man da immer so alles sehen können soll *staun*.
    Oft sind die Texte sogar nahezu identisch, egal bei welcher Öffnung.


    Nachdem ich ja selber erlebt habe, wie mühsam es ist, alleine fotografisch die Nebel der Plejaden sichtbar zu bekommen, bin ich über folgenden Text sehr erstaunt:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Plejaden zeigen die Nebel, in denen die jungen Sterne eingebettet sind. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    http://www.astroshop.de/orion-…op-n-203-1000-ota/p,13913


    Also, da habe ich selbst mit meinem 12er noch nie irgendwas von Nebel gesehen?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das visuell möglich sein soll?


    Was ist Eure Erfahrung?


    Servus, Manuel


    <font color="limegreen">Vom Einseigerforum verschoben. Stathis</font id="limegreen">

  • Morgen,


    in einem schnellen FH kann man tatsächlich blauen Nebel in den Plejaden sehen. [:D]


    So und nun im Ernst: Ich selber bilde mir ein, dass ich einen deutlichen Schimmer mit einem Fernglas mit 6mm AP gesehen habe.


    Allgemein ist es wohl eher sehr schwer. Bei mir war es eine klare und sehr kalte Neumondnacht im Januar oder Februar.
    "Gelungen" ist mir das bislang nur einmal, daher möchte ich nicht sagen, dass es geht, da es tatsächlich einfach auch nur Einbildung gewesen sein kann.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Manuel,


    ich konnte die Nebel in meinem 12" in der Eifel sehen. Waren zwei Nächte mit herausragender Durchsicht und die Plejaden hoch im Süden.
    Auch bei rund 6mm AP. Problem ist, dass das Gesichtsfeld trotzdem eigentlich zu klein ist und man etwas das Teleskop schwenken muss damit man die sieht.
    Hat man die allerdings mal Dingfest gemacht ist es relativ einfach. Hilfreich ist es, ähnlich wie bei Dunkelnebel, nicht auf was helles zu achten sondern auf den Übergang vom dunklen in den hellen Bereich. Schwer zu beschreiben was ich meine, ich hoffe es ist verständlich.


    Gruß Dirk

  • klar geht das!


    Man braucht allerdings einen dunklen transparenten Himmel und etwas Beobachtungserfahrung. Die Herausforderung liegt darin, dass die Nebel um die Sterne herum am hellsten sind und daher im Streulicht der Sterne untergehen. Am leichtesten ist der unsymmetrische Teil der sich von Merope aus nach Süden ausdehnt. Mit dem würde ich anfangen. Am besten sind Austrittspupillen von 4-7 mm, je nach Himmel. Merope an verschiedene Stellen des Gesichtsfeldes rücken und immer wieder im indirekten Sehen auf Unsymmetrien im Streulicht achten.
    Wichtig: Saubere Okularlinsen!


    Sehr schön in Erinnerung sind sie mir mit einem 16x70 Fuji Fernglas unter Hochgebirgshimmel. Wenn man erst mal weiß, wie das ganze aussehen soll, geht es aber auch mit einem 10x50 Fernglas unter gutem Landhimmel. Zum ersten Mal gesehen habe ich sie mit meinem 10" Dobson bei Übersichtsvergrößerung - damals war ich völlig unvoreingenommen und richtig erstaunt, dass sie visuell so schön sichtbar sind.


    Im 17,5" und 24" sah ich über dem großflächigem diffusen Glühen auch die einzelnen Filamente um Merope, Maia und manchmal auch um Alcoyne. Barnard's kleiner Nebel IC 349 direkt an Merope klebend ist dagegen eine harte Nuss, da der Winzling eine hohe Vergrößerung bei gutem Seeing braucht, siehe http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=50717 Mitte der Seite.


    p.s. Frage:
    Könnt ihr die Nebel auch mit bloßem Auge sehen? Bei erstklassigem Bedingungen scheint es mir manchmal so, habe es aber immer als Wunschdenken abgetan, da bei stark indirektem Sehen die hellen Plejadensterne schon sehr in's Auge streuen und zusätzlich noch diverse schwächere sichtbar werden.

  • Hallo Manuel,


    den Merope Nebel in den Plejaden konnte ich mit meinem 12" beobachten.


    Gibt zwar einfachere Objekte, aber es ist möglich.


    Gruß, der andere Manuel

  • Hallo zusammen,


    na dann werde ich beim nächsten Mal gezielt ein "Auge" drauf werfen [;)]
    Wahrscheinlich liegts auch an meiner Stadtrandlage, die killt ja leider einiges.
    Ich hätte aber einen Astronomics UHC Filter, würde der was bringen?
    Beim Ringnebel (oder wars de Hantel? ich weiß schon gar nicht mehr genau, solange ist das letzte gute Wetter her) hatte der einiges gebracht.


    Servus, Manuel

  • Die Plejadennebel, insbesondere die Meropeausbuchtung, sind in der Tat visuell moeglich. Wichtiger als ein besonders grosses Teleskop ist allerdings ein geringer Himmelshintergrund.


    Ich dachte auch immer, es waere nur fotografisch moeglich - bis ich einmal unter einem sehr dunklen norddeutschen Landhimmel mit meinem 10"-Newton foermlich darueber stolperte (was mich damals umgehauen hat). Ich sehe den Nebel regelmaessig, wenn ich im Kielder Forest bin (inzwischen hat diese Gegend einen Dark-Sky-Status), im 200/1000er Skywatcher und im 20x90-Feldstecher.


    Aber nicht zu viel erwarten! Man braucht in der Tat etwas Erfahrung. Ein guter "sanity check" ist, das Objekt im Gesichtsfeld zu schwenken. Bewegt sich die Nebelmasse mit dem Sternhaufen mit, ist es in der Tat der Nebel. Die Ausbuchtung, die von Merope ausgehend vom Haufen wegzeigt, ist am deutlichsten auszumachen.


    Und ja, es ist ein Reflexionsnebel, also Kontinuumslicht mit Maximum im Blauen. Filter bringen hier nichts.


    Die Astroshopwerbung ist also diesmal angebracht, wobei allerdings dazugesagt werden sollte, dass man einen wirklich dunklen Himmel braucht.

  • Hallo,


    also ich habe mit meinem 10"-Newton auch schon etwas Nebel um die Hauptsterne der Plejaden gesehen. Es war sehr deutlich zu sehen und auch keine idealen Bedingungen. Hatte erst gedacht irgendetwas sein mal wieder beschlagen, was aber nicht der Fall war. Es war nur bei manchen Sternen und hat mit den fotografischen Bildern übereingestimmt. Ich vermute also, dass ich den Nebel tatsächlich gesehen habe.


    Viele Grüße,


    Alf

  • Hallo Manuel.


    Ein dunkler und transparenter Himmel ist wichtig, um die Nebel in den Plejaden zu sehen.


    Ich konnte sie selbst schon mit 12" sehen, auch mit 8" Öffnung habe ich schon Nebelteile
    sehen können.


    Am Stadtrand ist es schwierig bis unmöglich diese schwachen Nebel sehen zu können.
    Einen Nebelfilter darfst du hier nicht einsetzen, diese Nebel sind Reflektionsnebel,
    ein Nebelfilter würde diese unsichtbar machen.

  • Mir ist gerade noch ein historisches Zitat eingefallen (Quelle unbekannt). Darin hiess es, dass die Reflexionsnebel oft im Hauptrohr unsichtbar seien, waehrend sie im Sucher in Erscheinung treten. Das Zitat ist um die 100 Jahre alt.


    Habe gerade mal danach gesucht und bin auf dieses interessante Paper von Barnard gestossen:


    http://articles.adsabs.harvard…nd=Send+PDF&filetype=.pdf


    "... general dulling of the field when sweeping ..." beschreibt es ganz gut.

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