Lichtfeldfotografie

  • Hallo Sternfreunde,


    neben überwiegend visuellem Gebrauch meines 10"-Newton mache ich mit halbherzigem Engagement (keine Fokussierhilfe) auch mal Fotos von Mond usw. Mit 'ner 400 D und Okularprojektion. Ein <u>scharfes</u> Bild entsteht so nur zufällig. Mehr Aufwand möchte ich widerum nicht betreiben, denn gute Bilder gibts ja im Forum.


    Nach <u>oberflächlichem</u> Informieren über die <b>Lichtfeldfotografie</b> scheint deren nachträgliche Fokussiermöglichkeit doch etwas Sinnvolles für uns zu sein! Doch dieses erforderliche Linsengitter macht vermutlich die Anwendung für Astrofotos ungeeignet. Deshalb hier die Frage, ob sich jemand näher damit beschäftigt hat?


    es grüßt Lutz

  • Hallo Lutz,


    ich erinnere mich dunkel an einen langen Thread zu dem Thema, entweder hier im Treff oder im schwarzen Nachbarforum. Müsste man mal danach suchen... Soweit ich mich jedenfalls erinnere ist da kein Nutzen für Astrofotografie drin.


    Gruß, Gerry

  • Moin Lutz,
    eine Lichtfeldkamera macht m.E. dann Sinn, wenn im Bildmotiv unterschiedliche Tiefen vorliegen, so dass man im Rahmen der Auswertung diese gezielt scharfstellen kann.
    Dazu zerlegt eine Lichtfeldkamera jeden einfallen Lichtstrahl über einen Linsenarry (der effektiven Auflösung für Bildpunkte) auf mehrere dahinter liegende Pixel des Chips. Über opt. Gesetze und der Verteilung des Lichtstrahl über die dahinter liegende Pixel kann man dann nachträglich für jeden Lichtstrahl dessen Herkunftsrichtung (und dessen Fokus -&gt; Tiefenschärfe) ausrechnen. Im Grunde läuft dies auf eine 3D-Erfassung des Bildmotivs hinaus, welche allerdings nur eine Perspektive erfasst.


    Da astronomisch alle Objekte "unendlich" entfernt sind, ist diese Information aber redundant und wird mit viel Auflösungsverlust erkauft. Nämlich das Verhältnis von Linsen im Array zu Pixelanzahl in der Kamera. Der Faktor ist gleich der Anzahl Pixel je Linse.
    Ich bezweifle, ob ein defokussiertes Astrobild-Bild in der Lichtfeldkamera deshalb mehr Informationen hat als in einer gewöhnlichen Kamera. Trifft man den Fokus, liegt die normale Kamera hinsichtlich Schärfe sicher vorn.


    Zu Überlegen wäre, ob man nicht gleich das Teleskop-Objektiv als Array ausgestaltet. Dagegen spricht der Auflösungsverlust durch die dann kleinen Nenndurchmesser der Linsen im Array (beugungsbegrenzte Auflösung kleiner Optiken). Was man umgekehrt aus Bildinformationen dann gewinnt, weiß ich nicht. Auch ob in dieser Hinsicht schon mal was versucht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Grunde arbeiten Shack-Hartmann-Sensoren zur Steuerung der aktiven Optiken ähnlich.


    Gruß

  • Danke Kalle,


    auf Deine Reaktion habe ich tatsäachlich sehr gehofft! Deine Erläuterungen bestätigen meine -eher geahnten Bedenken- und ersparen mir nun das gründliche Erfassen des plenoptischen Verfahrens.
    Dachte mir auch, dass z.B. Du, Kurt, Samson und weitere Experten davon berichtet hätten, wenns was brächte. Und werde weiterhin meine Hütte mit fremden "Federn" schmücken (mit Verfassernennung!).


    es grüßt Lutz

  • Naja Lutz,
    das sind einfach mal meine Überlegungen zu dem Thema. Als ich davon hörte, wollte ich erst mal wissen, was da überhaupt gemacht wird. Was die da mit der Technik konkret anstellen und wozu die letztlich in der Lage sind, da kenne ich mich nicht aus. Aber Zaubern können die auch nicht, die müssen auch mit Wasser kochen.

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