Planeten im "Farbwerfer"

  • Hallo Micha,


    Entschuldige dass ich Dir widerspreche: die Grenzen deines Refraktors sind noch lange nicht ausgeschöpft.
    Was die Schärfe betrifft vielleicht schon, da geht es nur besser, wenn das Seeing außergewöhnlich gut ist.


    Die Farbwiedergabe kann noch erheblich besser werden.


    a) schon ohne RGB-Filter allein durch Bildbearbeitung.


    b) mit RGB-Filter und Monochrom-Kamera. Ich nutze RGB-Filter von Baader, wobei nur das Blau-Filter Interferenz sein muss. Die anderen Filter sind absolut tauglich.


    Mit einem der schlimmsten "Farbwerfer" am Markt erzielte ich dies:



    Und der längere F8 tut sich sicher leichter. Damit erreichst du annähernd originale Farben.


    klare Grüße
    John

  • Hallo Micha,
    das Thema RGB Filter hat der John ja schon gebracht. Persönlich stören mich die Farben auch ohne RGB Filter nicht. Softwaremäßig mag da etwas gehen wobei ich da schon manche "Verschlimmbesserung" gesehen hab. Wenn überhaupt, dann würd ich das mit RGB Filtern machen. Wenn nicht, dann würd ich das Ziel verfolgen möglichst natürliche Farben zu zeigen, so wie sie der Achromat visuell eben zeigt. Das dokumentiert dann die natürliche Abbildung in dem Gerät.


    Bezüglich der Schärfe möcht ich nochmal Dein Bild in den Thread holen:

    Das kommt mir noch schärfer vor. Vermutlich ist es schärfer, da es kleiner ist? Das ist das, was ich z.B. beim 80/1200 mache. Ich nehme mit 2x Barlow auf. Das ist für den 80ger schon etwas zu viel. Daher verkleinere ich das Bild, dass es ansprechender und knackiger ausschaut. Ansonsten geht bezüglich Schärfe nur noch etwas, wenn Du sehr gutes Seeing hast.
    Man könnte dann eventuell auf Farbe auch verzichten und ein Schwarzweißbild machen. Siehe
    http://www.astrobin.com/165828/
    In dem Fall ist es offenbar ohne Filter aufgenommen worden.
    Da gibt es schon Möglichkeiten wie man das eine oder andere verbessern kann. Es kommt halt auf die eigenen Prioritäten an.
    Mir gefallen Deine letzten Ergebnisse aber schon recht gut.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo John,


    wenn du magst, stelle ich nochmal Rohbilder bereit. Wäre mal gespannt, was du daraus machst. Ich bin ja auch mit meinen Ergebnissen nicht total unzufrieden, aber das bessere ist ja des Guten Feind und deshalb suche ich immer noch nach der "dealen" Verarbeitung für meine Gegebenheiten.


    Hallo Roland,


    vielleicht hast du auch Lust, hier zu probieren.
    Ein Ziel habe ich jedoch für mein Empfinden schon erreicht: Ich kann bestimmte Ereignisse im Sonnensystem im guter Qualität festhalten und mich auch später noch an den Aufnahmen erfreuen. So etwas schwebte mir immer vor. Die kleinen Instrumente bringen auch bei nicht idealen Bedingungen noch vorzeigbare Resultate und darauf kommt es mir an.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo,
    sorry, sagt mir bitte einmal, wann ihr den Begriff "Farbwerfer" ab welchen Abbildungsfehler in einem Refraktor verwendet. Bin zwar kein "Refraktor-Beobachter", nur ein 12,5" Dobson im Einsatz (V. St.).


    Gruß
    Guenther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>


    Bezüglich der Schärfe möcht ich nochmal Dein Bild in den Thread holen:

    Viele Grüße,
    Roland


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    der Detailreichtum ist ja sicher beachtlich, nur warum sind die äquatorialen Bänder so violett? Schaut fast nach Lippenstift aus...


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Niklo,


    der Beitrag war durchaus ernst gemeint.
    Ich weiß nicht wie viele 100 Male ich schon Jupiter angesehen habe, aber noch nie konnte ich so einen komischen violetten Farbton in den äquatorialen Bändern wahrnehmen...


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,
    nun gut, der Thread geht um Achromate, die einen Farbfehler zeigen.
    Der Artikel
    http://de.wikipedia.org/wiki/Achromat
    ist als Grundlage interessant.
    Durch den Farbfehler bei dem einige Wellenlängen defokusiert sind gibt es auch eine Farbverschiebung. Das ist eine Eigenheit dieses Gerätetyps wobei gilt, dass bei gleichem Öffnungsverhältnis der Farbfehler mit dem Öffnungsdurchmesser abnimmt und es gilt, dass bei gleicher Öffnung mit kleiner werdenden Öffnungsverhältnis das System farbreiner wird.


    Ein 80 f/15 ist farbreiner wie ein 80 mm f/5 und ein 80 f/15 ist farbreiner wie ein 100 f/15 wenn die Glaskombination gleich bleibt.


    Ähnlich wie beim obstruiertem Spiegelsystem verlierst Du durch den Farbfehler Kontrast. Interessant ist vielleicht der folgende Thread
    http://www.astrotreff.de/topic…IC_ID=173699&whichpage=59


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Refraktor-Benutzer,


    hier sind Links auf zwei Rohbilder, gewonnen mit dem FH 150/1200 + 2x Barlow der letzten Tage:


    http://www.mschmiedecke.de/ast…57_g6_ap159_Drizzle15.png


    http://www.mschmiedecke.de/ast…44_g4_ap145_Drizzle15.png


    Wer möchte, sei eingeladen hier eine Bearbeitungsprobe zu präsentieren.


    Bin gespannt auf Ergebnisse und die Diskussion.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hi Micha,


    gut, hier zwei Versuche, wobei ich dazu sage, dass ich kein "Schärfungsspezialist" bin.


    Bild 1: habe ich im wesentlichen nur geschärft und das Histogramm für die 3 Farben separat (in Fitswork mit "Punkten") eingestellt.
    Die Methode funktioniert im Prinzip auch mit einem fertig geschärften Bild. Zum Schluss Blau etwas geschwächt und zu einem gewissen
    Prozentsatz durch Grün ersetzt.



    Oh, sehe gerade dass ich vergessen habe zu spiegeln, das wurde wohl durch ein Zenitprisma aufgenommen.


    Bild 2: habe ich in 3 SW-Bilder zerlegt und separat geschärft. Beim Blaukanal habe ich durch Abzug eines geglätteten Bildes versucht den Kontrast in Blau zu erhöhen.
    Zum Schluss wieder leichte Farbverschiebungen durchgeführt:



    In etwa so cremeweiss und mit leicht blassrot-braunen Bändern sehe ich den Jupi im Spiegelteleskop.


    EDIT: sehe gerade, dass der 2. Jupi evtl doch etwas gelbstichig ist, daher hier noch 2 weitere Versionen, such Dir einen aus!





    klare Grüße
    John

  • Hallo,


    habe heute mal einen Jupiter in der Abenddämmerung erwischt und bei dieser Aufnahme mal den Blausaum nicht redziert![:D]


    <center>
    23.4.2015 um 20:03 Uhr
    150/1200 FH+ 2xBarlow, ALCCD5LII</center>


    Stacken und Schärfen mit Autostakkert, Kontrast und Gamma mit Irfan, keine weitere Bearbeitung.
    Nur um "meine" alte Diskussion mal wieder "aufzuwärmen"


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    gut, Du bringst typische Achro-Bilder, sehr gut in der Schärfe (jetzt nicht unbedingt das Bild oben, aber Du hast es mehrfach bewiesen), jedoch ohne in Richtung Originalfarben zu gehen.


    Gut, musst Du nicht machen. Ich aber finde Achro-Farben nun mal unästhetisch.


    Wenn es Dich jedoch interessiert (wovon ich ausgehe), dann würde ich Dir ein RGB-Filtersatz und Monochromkamera empfehlen.


    Damit kannst Du aus deinem sehr guten Refraktor noch deutlich mehr am Jupiter herausholen, jede Wette!


    besten Gruß
    John

  • Hallo an Euch,


    wärme diese Diskussion mal auf, um meine letzten Ergebnisse am 150er FH zu präsentieren:


    8.3.2016 - Leicht diesiges Wetter verspricht gutes Seeing und so ist es dann auch. Nehme ein paar Videos vom Jupiter auf, die ich auf unterschiedliche Art mit Autostakkert und dann Fitswork verarbeite:
    Links wird das Summenbild zunächst mit iterativem Gauss geschärft, dann mit den Wavelets geglättet. Helligkeit und Kontrast angepasst, die Farben in etwa dem Anblick im Okular engestellt.


    Rechts wird das Bild in die drei Grundfarben zerlegt, jeder Farbauszug separat und mit unterschiedlichen Radien mit iterativem Gauss geschärft und mit den Wavelets optimal geglättet. Dann werden die Bilder histogrammskaliert wieder zusammengesetzt und noch in Helligkeit und Kontrast eingestellt. Das Ergebnis entspricht weniger dem Anblick im Okular, fördert jedoch mehr Details zutage.


    <center></center>


    Mehr wird bei mir nicht mehr gehen, verglichen mit der letzten Jupitersaison sind meine Bilder meist deutlich besser geworden.


    Eine Monochromkamera und Filtersatz könnte vielleicht noch was bringen, aber der Aufwand ist doch recht groß. In der knappen Beobachtungszeit bin ich auch immer visuell unterwegs, die Fotos sollen meist nur Gesehenes dokumentieren. Oftmals versuche ich dann aber das Bestmögliche heraus zu holen ...


    Viele Grüße,


    Micha

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