M 101 wieder mit Quasare

  • Hallo Leute,


    ich würde euch gerne meine Feuerradgalaxie vorstellen. Sie ist 7,5mag hell, hat eine Entfernung von 22 mio ly und besitzt einen Durchmesser von 170.000 ly. Messier 101 gehört aufgrund ihres ungewöhnlichen Aussehen zum Katalog von Halton Arp. M 101 wird schwer geschüttelt, man sieht es gut unten an den abgerissenen Armen. Außerdem hat man das Gefühl von rechts oben kommt etwas Schwarzes heruntergeschwappt um M101 zu verschlingen.


    Natürlich gibts auch diesmal wieder was Spannenendes im Hintergrund. Neben den Quasaren hab ich mir auch noch die Seifert-Galaxien herausgefischt. Beide verbindet eine enge Verwandschaft. Mehr Infos hier Der Einfachheit halber hab ich sie mit Nummern bezeichnet und im Text erklärt.


    Bildchen


    In Groß und Daten hier



    Bild mit Bezeichnungen


    In Groß und Daten hier




    Quasare:



    <b>(1)</b>SDSS J140112.82+543021.1: Redshift z=1,187682


    Magnitude: 18.7


    <b>(2)</b>SDSS J140053.75+543012.1: Redshift z=4,188382


    Magnitude: 22.1


    <b>(3)</b>SDSS J140023.43+543205.4
    : Redshift z=3,065855 Magnitude: 20.3


    <b>(4)</b>QSO J1401+5438
    : Radial velocity v=251191 km/s Redshift z=2,367


    <b>(5)</b>SDSS J140354.57+543246.8
    : Redshift z=3,257770 Magnitude: 20.3


    <b>(6)</b>SDSS J140016.87+542131.6
    : Redshift z=1,481175 Magnitude: 19.4



    Seifert-Galaxies



    <b>(S1)</b> SDSS J140416.77+541615.0
    (Seyfert_1_Galaxy): Redshift z=1,285000 Magnitude: 19.9


    <b>(S2)</b> SDSS J140515.59+542457.9
    (Seyfert_1_Galaxy): Redshift z=0,083343 Magnitude: 18,1


    Hoffe es gefällt.

  • yep - erstklassig, gefaellt von details im zentrum sogar noch besser als deine vorherige aufnahmen .. farben sowieso .. einfach fein :) was du aus deiner 1100Da rausholst ist echt der hammer ... zum glueck haste nicht die depperten antiBlooming-streifen wie mein Modell :)


    Jonas


    ps - mit iso 800 bei 10min frames scheinst du fuer dich echt das optimum gefunden zu haben .. muss ich auch mal testen .. mach ja immer iso 200 und 15 min frames .. was fast bissl wenig ist

  • servus Enrico,


    tolles Bild, und auch tolle Auswertung!


    (==&gt;)Jonas: wir hatten die Diskussion über ASA-Zahlen und Belichtungszeit ja schon mehrfach. Ich bleib bei meinen 800 ASA. Meine Begründung: bei 200 ASA wird der Dynamki-Bereich der schwachen Strukturen zusehr komprimiert auf Kosten der hellen Teile, die dann nicht in Sättigung gehen. Meine Erfahrungen sind durchweg gut damit. Probier's mal, würd mich über ein Feedback freuen.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • falscher thread hier dafuer - aber yep .. sobald meine neue 600d modded ist muss ich da eh mal fuer diese cam neu rausfinden was am besten funktioniert :)

  • Hallo Jonas und Stefan,


    vielen Dank für eure netten Kommentare.


    (==&gt;)Jonas: Ich hatte die mir damals gekauft, bevor die Diskussion, um diesen Bloomingeffekt losging und war heilfroh nicht davon betroffen zu sein. Ich hab diesmal gerade im Zentrum nochmal an Schärfung zugelegt, lern ja auch noch dazu und Galaxien muss man eben anders bearbeiten als Nebel.


    Die Diskussion um die ISO-Werte ist auch schon so alt wie DSLRs selbst. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich fahr ganz gut mit 800, wird jetzt aber im Sommer schwieriger werden mit dem Rauschen. Ich hatte jetzt schon große Probleme. Ich denke aber mit der Weiterentwicklung der DSLRs wird das ein immer kleineres Problem und man kann dann mit größeren ISO-Zahlen probieren und gerade bei der 600D, die ja als sehr rauscharm gilt.

  • rico dazu noch ne frage - wie schaerfst du die galaxie und da besonders das zentrum? .. welche filter nutzt du da? .. eventuell kannst ja mal nen kleinen einblick in deinen workflow geben .. wuerde mich echt mal interessieren, stack per dss, farbkalibrierung per regim - und wie machst du dann weiter?

  • Na das ist aber nicht nur eine Frage ;) Natürlich ist der Workflow von Bild zu Bild anders und man muss sein Werkzeug schon gut handhaben können und immer wieder nach neuen Sachen Ausschau halten.
    Nach der farbkalibrierung mach ich Deconvolution mit CCDStack (20 Iter.). Danach wird gestretched mit gammalog-Methode von Frank Sackenheim. Jetzt bekämpfe ich den Gradienten. Hauptwerkzeug sind hier GradientXTerminator und "Hintergrund neutralisieren" von Thomas Henne (http://www.distant-lights.at/tipps_backgr.htm). Jetzt muss ich mit meinen CLS an den Farbkanälen spielen. Als nächstes kommen die "großen" Schärfungen, meint zum einen "Dynamik und Kontrast" von Henne (http://www.distant-lights.at/tipps_dyn_kontr.htm) und mit Sharpener Pro von Nik Software (hier ist gleich die praktische Pinselfunktion implementiert). Hier möglichst nicht die schwarzen/dunklen Stellen schärfen-&gt;Rauschen und drauf achten, dass ein 3D Effekt entsteht und Stellen mit Halo oder "Schwaden im Nebel" ausschließen (Hab ich hier z.B. direkt im Zentrum gemacht) Bei den Schärfungen schließe ich immer gerne die Sterne mit Hilfe einer Sternenmaske aus (In DSS kann man die machen). Danach die Farbsättigung hoch und Sterne verbessern (Größe, Eier). Hier auch wieder bei Henne gucken. Jetzt kommen die meisten Kleinigkeiten (Hintergrund, Farbe partiell usw.) bis es mir gefällt.


    DSas ist mal das Grobgerüst. Es kommen noch viele Einzelheiten hinzu. z.B. verkleiner ich noch die Sterne im Rotkanal vor der Farb-Kalibrierung, da der Rotkanal immer sehr dominant ist, den stauche ich übrigens immer bei der "Farbspielerei". Was aber in meinen Augen noch wichtig ist, sich im PS mit den Blendmodi anzufreunden. Farbbearbeitung nur im Blendmodus Farbe oder GXT mit Aufhellen/Abdunkeln usw. Und die Ebenenmasken sollte man beherrschen. Man will ja nicht alles immer aufs gesamte Bild anwenden. Carbonis Astronomy Tools verwende ich auch gerne.


    Man muss sein Bild halt immer im Auge haben, was macht welcher Schritt genau und wie kann ich das Negative verhindern (Blendmodus, mit Maske raus oder ganz sein lassen). Und nichts übertreiben, wenn man seine Schmerzgrenze hat dann eher noch ein bisschen zurückfahren. Die meiste Zeit bei der Bearbeitung geht mit Gucken und Vergleichen drauf, bei voller Auflösung natürlich.


    Hoffe ich konnte weiterhelfen.

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