Problem mit Stromvers. HEQ5 SkyScan

  • Moin,


    ich hätte da gerne mal ein Problem[:I]


    Meine HEQ5 SkyScan läuft seit Jahren völlig problemlos, zeigt sich aber seit einer Weile unheimlich zickig in Punkto Stromversorgung. Wenn ich die Monti mit einem beliebigen Netzteil alleine an der Steckdose habe, ist alles in Ordnung. Auch wenn ich das Notebook mit an die Steckdose hänge - kein Stress.


    Sobald ich aber meine Kamera (TRIUS-SX694 - aber auch SXV-H9) mit an die gleiche Steckdose (bzw. Kabeltrommel) hänge, spinnt die HEQ5 total rum.


    Das bedeutet: Teilweise läuft schon die Initialisierung nicht durch (Standalone-Mode, No connection to mount) - spätestens beim Alignment läuft sie nicht, oder in die falsche Richtung, oder auch endlos ohne irgendwann stehen zu bleiben. Völlig irre...


    Hänge ich dann die Kamera oder die Montierung an einen eigenen Akku, ist alles wieder gut.


    Keine Ahnung, ob der Fehler jetzt bei der Montierung, oder bei der (einen oder anderen) Kamera liegt. Die Kameras laufen jedenfalls immer - keine Streifen im Bild o.ä.



    Ich bin nicht so der Elektriker, meine mich aber zu erinnern, dass man z.B. einen fetten Elko in die 12V-Zuleitung der Montierung hängen könnte, um evtl. Einstreuungen über die Stromversorgung zu verhindern? Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass der Elko auf dem Leisungsteil der Monti, welcher normalerweise dafür zuständig ist, defekt ist? Oder würde dann gar nichts mehr gehen?


    Bitte helft einem Elektro-Legasteniker. Ich würde demnächst gerne mit der Montierung nach Namibia fliegen und würde mit dafür ungern vor Ort noch eine Autobatterie kaufen müssen[:o)]


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Bei dir befürchte ich primär ein ein EMV Problem (= elektromagnetische Verträglichkeit). Letzteres ist manchmal Hexerei, niemals Elektroniklegasthenie, habe jahrelang mein Geld damit verdient und einsam in EMV Kammern gesessen an Striplines, in denen ich für die Geräte vielleicht schon mindestens einen 100" Newton bekommen hätte, der bestimmt mehr Spaß gemacht hätte [:)]. Bei deinem Problem denke ich daher noch gerne an meine Berufszeit zurück, achja.


    Aber endlich zur Sache:


    Also Monti und Kamera hängen über eigene Netzteile an der Kabeltrommel, die eine Mehrfachsteckdose hat, und dabei passiert es?
    Ist die Kabeltrommel dabei aufgewickelt?


    Was passiert, wenn Kamera und Monti an einem gemeinsamen 12 V Netzteil hängen?


    Wenn es auch an einem gemeinsamen 12 V Metzteil passiert:
    könnten es Belastungsspitzen sein, die dein Netzteil zusammenbrechen lassen. Wieviel Ampere kann das, und wieviel verbrauchen alle Geräte zusammen? Wie sehen die 12V Anschlüsse davon aus? Zigarettenanzünder? Wie lang ist das 12 V Kabel, welchen Querschnitt? Wenn das zu dünn und/oder zu lang ist, hast du einen netten ohmschen Widerstand, sprich hohe Impedanz, da reicht ein kurzer (Einschalt)stromstoß, und die 12 V brechen kurzzeitig zusammen.


    Deine Idee mit dem Elko an 12V klappt nur, wenn aufgrund von Kurzzeitspitzen die Stromversorgung überlastet ist, die Spannung etwas zusammenbricht. Da würde ich mal mit einen 2200 - 4700 uF Elko
    parallel an die 12 V gehen, aber bitte Polarität beachten!
    Hochfrequenztechnisch wäre das eine Induktivität, da müsstest du noch einen Keramikkondensator parallel schalten, etwa 0.1 uF.


    Versuche das mal, wenn es das nicht war, vermute ich, wenn auch schwerer vorstellbar-deine Kamera oder viel wahrscheinlicher deren Schaltnetzteil speist Oberwellen ein, was die Monti schwer verdaut. Dann könnte eine Lösung ein Netzfilter sein, Pi-Glied oder besser ein anderes Schaltnetzteil.


    Gruß


    Uwe

  • Hi Uwe,


    erstmal danke für die schnelle Reaktion. Mal sehen, ob ich deine Fragen beantworten kann.


    Zur Kabeltrommel: Die ist normalerweise zur Hälfte abgewickelt. Da ich aber auch schon einen Verdacht in diese Richtung hatte, habe ich die auch schonmal komplett abgespult - ohne Effekt. Vermutlich hat das bei den Verbrauchern (Monti ca. 0,7 - 1,2A, Kamera ca. 1,2A) keinen Einfluss.


    Die Netzteile sind im Normalfall identische Universal-Schaltnetzteile (so etwas: http://www.ebay.de/itm/Universal-Laptop-Notebook-Netzteil-KFZ-Ladegerat-120W-/180648001165?pt=DE_Technik_Computerzubehör_Notebook_Netzteile&hash=item2a0f75be8d )


    Davon habe ich drei Stück - für Monti, Kamera und Notebook. Ich habe aber auch schon andere Netzteile probiert - mit dem gleichen Ergebnis. Das 12V-Kabel ist dabei jew. <1m lang. Den Querschnitt kenne ich nicht - kann in dem Fall aber kaum unterdimensioniert sein.


    Beides zusammen an ein Netzteil habe ich gerade mal probiert: Das gleiche Problem. Komischerweise - wenn ich beides zusammen an einen Akku hänge, funktioniert es!?!


    An Spannungsspitzen und Einbrüche glaube ich eigentlich nicht. Das mit den Oberwellen scheint mir wahrscheinlicher. Netzfilter hört sich eigentlich gut an - ich weiß nur nicht, was das für ein Gerät sein soll. Ich kenne zwar Steckerleisten mit Netzfilter - aber die schirmen die angeschlossenen Geräte doch vermutlich nicht gegeneinander ab?


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Stimmt, bei einer Steckerleiste mit Netzfilter werden die angeschlossenen Geräte nicht gegeneinander störtechnisch abgeschirmt,
    sondern gegen das Netz-in beide Richtungen. Aber soweit brauchen wir erst einmal nicht denken.


    Du hast einen interessanten Ansatzpunkt losgelassen: Am Akku funktioniert das. Ich nehme an Bleiakku, also *** niederohmig, kleiner 0.1 Ohm, eher mehrere zehntel Ohm..... gegen solche niedrigen Impedanzen haben Impulsspitzen keine Chance! Wie sieht die Strecke gemeinsames Netzteil - Kamera - Monti aus? Leitungslänge, Mehrfachzigarettenanzünder? Oder anderes Steckersystem? Hat das 12V Kabel für die Kamera einen Zigarettenanzünderstecker (für Auto Steckdosen?). Ich würde als Schnellschuss vermuten, die HEQ5 hat die gleiche sensible Spannungsversorgung wie meine Ex CAM. Würde mich nicht wundern, wenn das gleiche Schaltung ist, die Chinesen kupfern ja gerne ab, dürfen sie ja seit paar Jahren, da ihnen Celestron gehört. Bei meiner CAM waren schon Spannungen unter 12.2 V tödlich.
    Hast du diesbezüglich mal was bei der HEQ5 gehört?
    Ich würde die HEQ5 notfalls vom Rest entkoppeln. Erst einmal einen dicken Elko und den ungefähr 0.1 uF Kondensator parallel an die 12 V Versorgung von der Kamera, möglichst nah am Kameraspannungseingang.
    Ein 2. Kabel geht vom Netzteil dann zur Monti, sternförmige Verteilung.


    Normalerweise haben solche Schaltnetzteile dicke Ausgangselkos mit niedrigem ESR, um die Ripples glatt zu bügeln, aber bei der Chinaqualität ist alles möglich.


    Was eine brutale Entkopplung wäre-im Notfall zum Schluss: Eine Leitung vom Netzteil geht zur Kamera. Eine 2. Leitung vom 12 V Netztteil über eine Schottkydiode und angeschlossenem Elko/keramikkondensator zur Monti. Das heißt, wenn die Kamera tiefe Spannungseinbrüche verursacht, merkt das der Elko an der Monti nicht, da sein Strom nicht zurückfließen kann wegen der Diode, die ein elektrisches Ventil ist.


    Mir fällt noch was anderes ein: Der Bleiakku hat ist nicht nur niederohmiger, er hat auch mehr Spannung! Nominal 12.6 V, kann aber auch kurz nach Vollladung gut 13 V haben. Deine 12V vom Netzteil
    sind verflucht wenig, da hätte meine CAM damals wieder die Sterne im Erdboden gesucht. Kannst du mal die Spannung messen (ein Multimeter kann man immer gebrauchen!), wieviel steht wirklich an unter Last, möglichst nah an der Monti? 15 V könnten möglicherweise zu viel sein, wenn wir das Netzteil umschalten. Finde mal heraus, was die Maximalspannung für Kamera und Monti ist! Notfalls basteln wir uns was schickes aus 2-3 Dioden, aber ohne PTC....... [:D]
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Klaus!


    Als "durchgeknallte Canon-Modifizierer" hast du mächtig was drauf, weswegen ich Dich nun mehr fordere.


    Um festzustellen, haben wir ein EMV oder ein Unterspannungsproblem, kann du -nur zum testen- mal eine 1.5 V Batterie oder NiMH Akku in Reihe schalten mit deinem 12 V Netzteil und damit Monti und Kamera versorgen, gibt etwa 13.2-13.4 V Spannung. Wenn das alles läuft, war es die Unterspannung, andernfalls EMV.


    Alternativ kannst du 2 Siliziumdioden, mindestens 3 A Belastbarkeit, in Reihe schalten (Kathode von Diode 1 mit Anode von Diode 2 verbinden) zu der Ausgangsspannung 15 V am Netzteil, so dass etwa 13.5 V entstehen, wenn du die richtig rum verbindest. Wenn nicht, hast du 0 V, kaputt gehen kann da aber nichts. Zwar nicht ganz so konstant von der Spannung wie am Netzteil, was aber keine Rolle spielen dürfte, da ein Akku auch keine Konstantspannung langfristig liefert. Evtl. da noch Elko hinter schalten, ist impulsfester. Wäre eine unkonventionelle quick und dirty Lösung.
    Gruß


    Uwe

  • Hi Uwe,


    na - wenn man mich fordert, muss ich natürlich sofort kneifen[:D]


    Zumindest vorerst...


    Der Hintergrund ist, dass es ja jahrelang funktioniert hat und die Vorschaltung irgendwelcher Filter oder Kondensatoren ja im besten Fall einen Würgaround darstellt.
    Ich habe gerade mit einem Freund telefoniert, der ebenfalls recht fit in solchen Dingen ist und der meinte, dass sei schon beinahe ein Standard-Fehler bei jedweder China-Elektronik. Und zwar sind wohl meistens billige Entstör-Konsensatoren verbaut, die hygroskopisch sind und deshalb beim Outdoor-Einsatz auf Dauer Wasser ziehen und dann die Funktion mehr oder weniger einstellen.


    Ich werde jetzt mal die Platine aus der Monti rupfen und schauen, ob ich die Dinger identifizieren und evtl. Ersatz dafür bekommen kann.


    Ich werde berichten...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Kann deine Argumentation absolut nachvollziehen!


    Allerdings wäre es weniger aufwendig und auch billig, sich ein neues Schaltnetzteil zu holen! Neben defekten/veränderten Entstörkondensatoren können auch die Glättungselkos, die die Rippels bügeln, ausgetrocknet sein, womit der ESR steigt und somit die Welligkeit hochgeht, ist ein beliebter Fehler. Da kann so viel defekt sein, dass die Reparatur in eine Diplomarbeit ausarten kann. Kauf dir gleich ein 12 V Schaltnetzteil,
    gibts unter 20 € (leider meistens auch aus China [:D])
    Reichelt.de hat ordentliche Ware, aber auch Pollin.de ist nicht schlecht.


    Achso, du vermutest die Platine in der Monti? Hm, ich mehr im Netzteil.... Aber schaue dir mal bei der Monti dann den Elko nahe dem Spannungseingang (Buchse) an. Wenn der defekt ist, dann hat er bei Impulsspitzen keine Chance mehr.
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Klaus!


    Reparaturanweisungen im Netzteil kann ich dir nicht geben, denn wenn dir was passiert, habe ich den Staatsanwalt am Hals wegen fahrlässiger Körperverletzung/Tötung. Davon ganz abgsehen hagelt es dann hier wieder Proteste, es würde mir wiederholte Provokation vorgeworfen, sorry!
    Gruß


    Uwe

  • Hi Uwe,


    keine Sorge - ich hänge noch ein wenig am Leben. Die Netzteile habe ich ja auch mehrfach getauscht. Ich meinte die Platine in der Montierung. Da gibt's max. 12V


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus


    in der Synscan Platine fängt es mit einer Induktivität gefolgt von einem Elko an (besser als LC Sieb geht ja fast gar nicht), für die Steuerung wird auch alles erst auf 5V runtergeregelt, vielleicht kontrollierst du dieses "Netzteil" mal auf vorhandensein der Entstörelkos? ist vermutlich ein Linearregler ähnlich den 7805?
    kann ja eigentlich nur am Logikteil welcher mit 5V betrieben wird liegen


    Alternativ, es gibt Inline USV welche mehrere Schukosteckdosen haben, wenn bei 600W dran steht nur 230V und 1,8 A dann scheint es wohl das mehrere Inverter verbaut sind, das könnte entkoppeln, geht ja jeweils von der niederohmigen Batterie ab und schafft auch Ausfallsicherheit?


    Gruß Frank

  • Mahlzeit,


    ich habe jetzt mal das Platinchen herausgeholt - und da ist ja nun wirklich nicht viel drauf:



    Aber zumindest 2 Kondensatoren. Ich habe beide ausgetauscht - leider ohne Erfolg. Das Teil spinnt genauso rum wie vorher...


    Any further ideas?


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Du hast die Lötseite fotografiert, wie sieht die Bestückungsseite, also die andere Seite aus?


    Miß doch mal die Spannung an der Buchse bei schneller Bewegung beider Achsen, das sollte immer der allererste Test sein!
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Klaus


    kleine Spule und kleine Kondensatoren, wohl gegen hochfrequente Störungen.
    Was ist wenn es eine Starke niederfrequente Störung ist? wenn ich es recht überlege wird die Regelung der Kühlung der Kamera eher sehr langsam getaktet sein, baut sich ja niemand hochfrequente Hochstromstörquellen in eine Kamera.
    Ist das auch bei abgeschalteter Kühlung?
    Ist irgendwie schwer vorstellbar das die Störung sich über die 230V Seite von einem geregeltem Netzteil auf das andere überträgt dessen Filter und Regelungen umgeht die Entstörung an der HEQ5 Buchse überwindet und dann auch noch den Spannungsregler vor den Logikchips der ja auch entsprechende Filter haben wird, da muß schließlich noch irgendwas sein auf dem Motorsteuerboard und auch in der Handbox. Schließlich reicht das bisschen Datenkabel zwischen Handbox und Montierung nur für wenig Strom für die Handbox und ein paar Datenleitungen, da muß jeweils ein Prozessor drin stecken, und der hat sicher eigene 5V Spannungsregler, (gern mit 1-10µF Elkos), da sollte genug Reserve sein die Schwankungen im 12V Teil abzufangen.
    Allem was man über Masseführung weiß scheint das aber auch zu widersprechen, bietet sich irgendwie kein Ansatz


    Gruß Frank

  • Mahlzeit,


    und hier kommt die Auflösung...


    Es lag nicht an der Montierung bzw. deren Elektronik. Es lag an zweien (jawohl) meiner Netzteile. Ich habe mittlerweile diverse Netzteile durchprobiert und alles funktioniert. Egal ob ich jew. eines für die Monti und eines für die Kamera - oder (wenn das Netzteil kräftig genug ist) eines für beides benutze. Nur mit zwei Netzteilen gibt es Probleme, sobald eines oder beide im Spiel sind. Der Witz: Ich rede nicht von zwei Netzteilen gleichen Typs - sondern von zwei verschiedenen[:(!]


    Das erschien mir so unwahrscheinlich, dass mein Sinn für Systematik diese Möglichkeit völlig ausgeschlossen hat. Aber in diesem Fall hat dann wohl mal wieder ein Pferd vor die Apotheke geko......


    Gruß
    Klaus

  • Gratuliere Klaus!


    Was lernen wir wieder einmal: Chinaqualität, das größte Problem unseres wunderschönen Hobbies, nicht das Seeing......... Was meinste, warum ich immer vor der Chinaelektronik noch einen deutschen Trenntrafo habe, sprich galvanische Trennung. Man weiß ja nie, was die Chinesen darunter verstehen, spätestens bei Feuchtigkeit spürste es vielleicht![:D]
    Gruß


    Uwe

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: scotty60</i>
    <br />Gratuliere Klaus!


    ... spätestens bei Feuchtigkeit spürste es vielleicht![:D]
    Gruß


    Uwe
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    oh ja fein, am Polsucher jederzeit
    nun habe ich die ganzen Netzteile und Buchsen im Säulenaufsatz verbaut, da es da mit dreipoliger Kaltgerätebuchse reingeht bot sich ja an den Schutzkontakt am Säulenrohr anzuschließen, das hat den Spuk auch beseitigt.


    waren es doch die Netzteile, aber liegen sicher zwei Fehler vor, weil wie gesagt die Logik ja wohl hinter Montierungsinternen 5V Spanungsreglern liegt, die hätten sicher auch besser Filtern können, ob das nun ein Defekt oder schon einfach schlecht geplant ist?


    Gruß Frank

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