Umbau einer DSLR in eine gekühlte (Update 1)

  • Hallo liebe Leute!


    Den Umbau einer gebrauchten EOS 500 D in eine filterlose und gekühlte Astrokamera habe ich schon vor einiger Zeit vorgenommen.
    Aber aus verschiedenen Gründen kann ich das Projekt erst jetzt hier vorstellen.


    Wer möchte, kann den detaillierten Bericht auf meiner alten Homepage nachlesen:
    http://www.a2p.at/Astronomie/EOS500Dac.html


    Zur Astromodifikation werde ich nicht viel schreiben, das Thema ist wirklich ausgezeichnet dokumentiert (z.B. von Gary Honis http://dslrmodifications.com). Ich habe auch nicht viele Bilder dazu gemacht.


    Ich habe die Kameraelektronik in Hinblick auf die Kühlung (Taubildung) versiegelt.


    Bevor ich den Umbau machte, waren viele Versuche notwendig, zum Beispiel mit der Kühleinheit einer klassischen Kühlbox.


    Ich landete schließlich bei einer Aluminium-Box mir 2 Peltier-Elementen und einem seitlich angeflanschten Kühler.


    Einige der Versuche habe ich auch recht gut dokumentiert, allerdings waren die Rahmenbedingungne nicht immer gleich!


    Nach einem ersten Test musste ich feststellen, dass meine Konstruktion extrem schlecht ausbalanciert war (no na :-), daher entschied ich mich, den Kühler entlang der optischen Achse am Gehäuserücken zu montieren.
    Dazu erfolgte natürlich ein weiterer Test, ob die Kühlleistung ausreichend ist.


    Danach wurde eine Isolierschicht angebracht


    Die fertige Kamera im Vergleich zur alten EOS 350Da


    Die Kamera bringt ca. 3,1Kg (!) auf die Waage. Leider schaffte ich es nur einmal das Trumm verkippungsfrei auf den recht stabilen Lacerta Octo60 Auszug meines 10"ers zu klemmen [:I]


    Daher werde ich die Kamera nur mehr mit meinem kleinen Pentax verwenden.
    Ich habe mir dazu von Lajos einen sehr schönen Adapter (Steckmaß 60mm mit T2 Gewinde) zu einem sehr guten Preis anfertigen lassen. (First Light folgt bald)


    Das Ergebnis sieht man hier: Messier 82 mit SN 2014J und Messier 81:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=165308

  • Hallo Leute!


    Hier ein kleines Status-Update meines Umbaus.


    Der Tubus meines 10"ers war zu weich für die 3,1 Kg EOS, daher verbaute
    ich sie auf meinen kleinen Pentax.


    Das Adapterstück, dass ich von Lajos bekam, ist wirklich großartig
    gefertigt: schön massiv, gut eloxiert und die Gewinde sind ebenfalls exakt.


    Um eine (beinahe) spielfreie und dadurch auch verkippungsfreie Klemmung
    zu erhalten, habe ich den Adapter mit einem 0,05mm Messingblech umwickelt.

    Verklebt habe ich das Blech (Stoß an Stoß) mit einer hauchdünnen
    Aluminiumfolie aus dem Sanitärbereich. (Siehe im Bild rechts unten)
    Nun ist die Passung "saugend" und wirklich sehr gut.


    Um die Kamera, die ja nun Ziegelsteingröße hat, im OAZ rotieren zu
    können, habe ich einen alte biegsame Welle mit einer Zollschraube
    ausgestattet. Nun habe ich wieder Zugriff auf die Klemmung.

    Außerdem habe ich die Rohrschellen optimiert und die Prisemenschiene
    gegen eine längere ausgetauscht. Gegenüber habe ich die kurze Schiene
    montiert, um die Klemmung des Tubus etwas zu stabilisieren.



    (Fortstzung folgt ...)

  • Hallo Armin,


    allzu viel Feedback kommt ja nicht gerade. Ich denke mal, dass liegt daran, dass sich niemand so richtig traut...


    Also - ich traue mich jetzt mal - und nimm's mir bitte nicht übel[:I]


    Warum wirfst Du diese Tiefkühltruhe, in die Du die Kamera versenkt hast, nicht einfach weg und machst einen vernünftig dimensionierten Kühlfinger auf die Rückseite des Chips?
    Nicht nur, dass Du einen Trümmer erschaffen hast, der jeden OAZ (wenn man den Lastwechsel über eine längere Belichtungssequenz berücksichtigt - auch den des Pentax) in die Knie zwingt - Du kühlst auch sämtliche Teile der Kamera, denen die Kühlung nichts nützt, oder sogar schadet.
    Da aber innerhalb der Tiefkühltruhe vermutlich kein Wind herrscht, kühlst Du ausgerechnet den Chip am wenigsten oder überhaupt nicht. Der erwärmt sich nämlich während einer Langzeitbelichtung - und ich kann nicht erkennen, wie diese Wärme abgeführt werden sollte. Vermutlich ist eine Winternacht bei 0° (mit leichtem Wind) effektiver. Zumindest solltest Du mal einen Temperaturfühler direkt am Chip anbringen, um zu sehen, was dort passiert...


    Wie gesagt - bitte nicht übel nehmen [;)]


    Gruß
    Klaus

  • Servus Klaus!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    allzu viel Feedback kommt ja nicht gerade. Ich denke mal, dass liegt daran, dass sich niemand so richtig traut...
    Also - ich traue mich jetzt mal - und nimm's mir bitte nicht übel[:I]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es freut mich sehr, dass Du dich traust [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Warum wirfst Du diese Tiefkühltruhe, in die Du die Kamera versenkt hast, nicht einfach weg und machst einen vernünftig dimensionierten Kühlfinger auf die Rückseite des Chips?
    Nicht nur, dass Du einen Trümmer erschaffen hast, der jeden OAZ (wenn man den Lastwechsel über eine längere Belichtungssequenz berücksichtigt - auch den des Pentax) in die Knie zwingt - Du kühlst auch sämtliche Teile der Kamera, denen die Kühlung nichts nützt, oder sogar schadet.
    Da aber innerhalb der Tiefkühltruhe vermutlich kein Wind herrscht, kühlst Du ausgerechnet den Chip am wenigsten oder überhaupt nicht. Der erwärmt sich nämlich während einer Langzeitbelichtung - und ich kann nicht erkennen, wie diese Wärme abgeführt werden sollte. Vermutlich ist eine Winternacht bei 0° (mit leichtem Wind) effektiver. Zumindest solltest Du mal einen Temperaturfühler direkt am Chip anbringen, um zu sehen, was dort passiert...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es kommt immer auf das Ziel an, dass man erreichen möchte an.
    Ich habe mir die vielen Umbauten mit einem Coldfinger im Netz angeschaut, und bin zum Schluß gekommen, dass mir diese Variante zu heftig ist.
    Viele haben Probleme mit der Taubildung im Gehäuse usw...


    Ich wollte eine sanfte Kühlung für die Sommerzeit haben, die Minusgrade im Winter waren mein Maßstab.
    Rund -10°C Außentemperatur ergaben recht rauschfreie Ergebnisse mit der EOS 350d, diese wollte ich mit dem Umbau nachbilden.


    Ich verwende durchaus einen Innenventilator, nach einigen Versuchsreihen wurde mir klar, dass dieser Ventilator sehr wichtig ist!


    Ich habe erst einige Testaufnahmen gemacht, ein Vergleich mit und ohne Kühlung war sehr aufschlussreich:
    <ul><li>Im Schnitt war bei meinen Versuchen ein Temperaturunterschied zwischen Alugehäuse Innentemperatur und Chip-Temperatur von rund 6°C aufgetreten
    </li>
    <li><u>Ohne Kühlung</u> und bei einer Umgebungstemperatur von ca. 0 bis -2°C betrug die EXIF-Temperatur (~Chip-Temp.) im Mittel ca. 18°C</li><li><u>Mit Kühlung</u> und bei Aussentemperaturen von 10°C bis 3°C betrug die EXIF-Temperatur im Mittel 0°C</li>(Alle Versuche mit einer Belichtungszeit von 600s)
    <li>Das bedeutet, der Kamerachip ist fast 18°C wärmer als die Umgebungstemperatur.
    Bei +10°C Aussentemp. kühlt mein System den Chip um ca. -28°C herunter(mit nur einem von zwei Peltier Elementen).</li></ul>
    Die EXIF-Daten passen recht genau, da ich sie mit einem Meßgerät nachgemessen habe.
    (Bei der alten 350d gab es leider keine Auswertung der Chip-Temperatur vie EXIF-Daten.)


    Pro 6°C Temperaturänderung halbiert sich ca. das Rauschen einer DSLR (*) , damit kann ich gut leben.
    (*) <font size="1">Steve Cannistra bezieht sich hier auf CCD, leider finde ich den Link zum Verhalten von CMOS nicht. Verallgemeinert kann man sicher sagen, dass Halbleiter so reagieren...</font id="size1">




    Ich hoffe endlich auf eine klare Nacht, damit ich bei sommerlichen Temperaturen meinen Ziegelstein mit dem kleinen Pentax auf der EQ-3 ausprobieren kann.
    (Die Prismenschiene hat durchaus noch Optimierungs-Spielraum, Stichwort: "Wackeldackel" [:I])

  • Hi Armin,


    ich gehe mal davon aus- ein großer Anteil Gewicht kommt bei dir durch diese Alubox.


    Wieso nicht eine leichte Box aus Styrodur und von mir aus noch dünne CFK-Platten zur Stabilisierung und für den Wärmetransport innen einen Kühlkörper der den Wärmetausch per Lüfter innen macht und nach den Pelztieren ein Kühler außen zur Abgabe an die Umgebung.


    Damit könntest du doch einiges an Gewicht einsparen.


    Wenn du nicht zerlegen willst- für einen weiteren Aufbau hätte ich Peltiers anzubieten- hatte ich schon mehrfach hier unter Biete eingestellt



    Datenblatt (klick mich)


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Armin,


    ich wollte nicht in Zweifel ziehen, dass die Kühlung einen Vorteil bringt (vor allem, wenn Du einen Innen-Ventilator hast). Ich finde nur den Preis des Ziegelsteins zu hoch...


    Wenn Du ohnehin die Kamera komplett aus dem Gehäuse genommen hast, gibt es auch andere Möglichkeiten, Tau bzw. Eis zu vermeiden. Ich habe das durch Lufttrocknung gemacht: http://www.watchgear.de/CoolGuideDSLR/CoolGuideDSLR.html


    Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass (zumindest für mich) die gekühlte DSLR keine Lösung ist. Also ruhig auch das Fazit unter der lustigen Story lesen[:D]


    Gruß
    Klaus

  • Servus Stefan!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    ich gehe mal davon aus- ein großer Anteil Gewicht kommt bei dir durch diese Alubox.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Box habe ich bewußt gewählt, da sie auch für die nötige Stabilität sorgt.
    Ich habe das Hammond-Gehäuse leider nicht gewogen, schätze aber, dass es ca. 500-700g auf die Waage bringt.
    Der verbaute Kühlkörper ist sehr schwer, ebenso das Kupferblech und der Lüfter aussen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn du nicht zerlegen willst- für einen weiteren Aufbau hätte ich Peltiers anzubieten- hatte ich schon mehrfach hier unter Biete eingestellt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke für Dein Angebot, ich habe selbst noch genug Peltiers herum liegen...

  • Servus Klaus!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    <br />Hallo Armin,


    ich wollte nicht in Zweifel ziehen, dass die Kühlung einen Vorteil bringt (vor allem, wenn Du einen Innen-Ventilator hast). Ich finde nur den Preis des Ziegelsteins zu hoch...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich verstehe Dich genau [;)]
    Der Preis (Monetär) ist nicht so hoch, 25.- für das Gehäuse, 2x15.- für die Peltiers, 60.- für den Lüfter ca. 3 Monate Entwicklungszeit (HiHi) ,...


    Der Payload ist natürlich mit 3,1 Kg recht hoch [:o)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn Du ohnehin die Kamera komplett aus dem Gehäuse genommen hast, gibt es auch andere Möglichkeiten, Tau bzw. Eis zu vermeiden. Ich habe das durch Lufttrocknung gemacht: http://www.watchgear.de/CoolGuideDSLR/CoolGuideDSLR.html
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Deine Seite kenne ich natürlich! Toller Umbau, Respekt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass (zumindest für mich) die gekühlte DSLR keine Lösung ist. Also ruhig auch das Fazit unter der lustigen Story lesen[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du wirst Lachen, ich bin (fast) zum selben Schluss gekommen! [:)]
    Ich habe mir vor einigen Wochen eine Moravian monochrom bestellt.
    Leider haben die Mähren einen Lieferengpass, Tommy von Teleskop-Austria vertröstet mich Woche für Woche [V]


    Allerdings bin ich jemand, der versucht *immer* begonnene Dinge fertig zu stellen.
    Daher liegt mir dieser Umbau natürlich sehr am Herzen.
    Außerdem ist das Ganze sehr lehrreich gewesen und ein bisserl ein Techniker-Stolz schwingt natürlich auch mit [:I]


    Ich finde, dass meine DLSR recht ansprechende Bilder liefert (wenn denn nun alles passt, wie Wetter, Motivation, Technik, usw...) daher möchte den Ziegelstein auch weiter hin benutzen.

    Wenn ich mit dem 10"er Aufnahmen mache, wird parallel dazu der Ziegelstein auch mit aufnehmen - schau mer mal

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