Mach ich alles richtig ?!?

  • Hallo.
    Ich habe mir einen Refraktor "Arcturus" von Bresser gekauft. 700mm Brennweite / 60 mm Öffnung. Da ich in der Nähe der Alpen wohne, habe ich heute mal aus meinem Fenster auf das Gipfelkreuz eines Berges (Luftlinie ca. 20km) gezielt. Mir ist aufgefallen, daß das Bild aber nicht so richtig 'scharf' wird, z.B. wird es mit einem Feldstecher 7x50 doch genauer. Es war zwar leicht dunstig, aber wie gesagt.
    Mach ich irgendwas falsch? Ich habe ein 20mm Okular verwendet (also das mit der kleinsten Vergrößerung) zusammen mit dem 1,5fach Umkehrokular (aber ohne Zenitspiegel).
    Falls ich versuche, den Zenitspiegel mit einzusetzen, also: 1,5fach Umkehrlinse + Zenitspiegel + 20mm Okular dann kann ich gar nicht mehr scharfstellen. Aber das passiert nur wenn ich bei Erdbeobachtung den Zenitspiegel zwischenschalte, bei Sternenbeobachtungen gibt's keine Probleme mit dem Zenitspiegel.
    Für Sternenbeobachtung hatte ich bis jetzt noch nicht richtig Gelegenheit. Es ist schwer, die im Sucher gefundenen Objekte auch in das Teleskop zu bringen. Trotz des verwendeten 20mm Okulars ist das Sichtfeld schon sehr eingeschränkt (Tunnelblick). Ich hab übrigens folgende Okulare : H 20mm, H 12,5 mm und Sr 4 mm. (alle 1,25" Durchmesser)
    Mir ist natürlich klar, daß ich mit dem Teleskop die Sterne nicht wirklich vergößere (ist zu weit weg), sondern eher die kleineren Sterne sichtbar machen kann (Mond oder Planeten hab ich noch nicht beobachten können). Es ist ja auch nicht das absolute Spitzenmodell. Jedoch möchte ich mir später mal ein besseres Teleskop zulegen.
    Ist das Teleskop für eine einigermaßen ausreichende Beobachtung nicht geeignet (also soll ich mir was besseres suchen) oder liegt's an mir? Soll ich mir evtl. bessere Okulare kaufen oder sind die mitgelieferten ok? Ich wollte mir ein Markenteleskop kaufen und nicht Kaufhausteleskope (z.B bei Real), denke Bresser ist doch eigentlich ein guter Name, oder?
    Vielen Dank für die Hilfe ...

  • Hallo Launchee,


    vergiss mal den Umkehrsatz bei Nacht. An jeder Luft-/Glasfläche verliert der Lichtsstrahl vom Stern ein bisschen von seiner Qualität (under Umkehrsatz hat vielleicht mehrere Linsen mit jeweils zwei Glas-/Luftflächen). Bei der Sternbeobachtung machts es nichts, wenn die Sterne auf dem Kopf stehen. Aus dem Gesagten folgt auch, dass das Bild ohne Zenitspiegel noch besser ist. Aber manchmal muss man abwägen zwischen Kopf verrenken und Bildqualität.


    Und arbeite am besten nur mit den 20 m und 12,5 mm Okularen und vergiss das Sr 4. Kauf Dir lieber später mal ein 6, 7 oder 8 mm orthoskopisches Okular.


    Viel Spass

  • Hallo,


    ach ja und nicht aus dem Fenster schauen, sondern ganz raus gehen. Die Temoeraturunterschiede innen / aussen führen zu "Schlieren" in der Luft, die da Bild unscharf machen (oder Fenster lange vorher aufmachen und Fernrohr "auskühlen" lassen).



    Gruss

  • Servus Rudi!
    Danke für Deine Tipps. Bei Nacht verwende ich eh keine Umkehrlinse, sondern nur Zenitspiegel und Okular. Es ist schon deutlich besser geworden :) Gestern hab ich Saturn bestaunen können , zuvor hab ich tagsüber mit diversen Okularen (+1.5 Umkehr) das "Scharfmachen" an verschiedenen Objekten geübt, z.B. weit entfernter Rabe;-) Hab Saturn mit 12,5mm betrachtet, hab mit dem 4mm allerdings nichts reinbekommen, aber das 4mm sollte wohl nur für den Mond gut sein. Wie Du schon gesagt hast, wäre ein 8mm sicher noch gut, um z.B Saturn etwas größer reinzukriegen ... Wie wärs mit 2x oder 3x Barlowlinse? Ich seh dann zwar nicht mehr Details, klar, aber damit halt das Bild größer wird ...
    Fängt an langsam Spaß zu machen :) Ciao

  • Hi launchee,


    nein, ganz sicher machst Du nicht alles richtig! [:D]


    Aber das ist am Anfang ja ganz normal. Was Du beschreibst kann sehr viele Ursachen haben:
    - schlechte Hauptoptik (kann man feststellen)
    - schlechte Zusatzteile (Fehler in Okular und/oder Zenitspiegel und/oder Umkehrlinse...)
    - schlechte atmosphärische Bedingungen
    - nicht ausgekühltes Teleskop (Teleskop sollte die Umgebungstemperatur angenommen haben)
    - zu starke Vergrösserung (scheidet bei deinem 20mm Okular-Einsatz aus)
    - alles was mir jetzt gerade nicht einfällt, bzw. wovon ich selber nichts weiß


    Es macht aber auch Spaß sich gerade damit auseinanderzusetzen, finde ich. Z.B. einfach mal nur die Hauptoptik mit einem Okular verwenden. Dann ein Teil dazunehmen (Zenitspiegel) und den Unterschied versuchen zu erkennen. Wird das Bild dunkler, unschärfer, verformt es sich usw.. So könnte man ein Gurkenteil identifizieren.


    Weiterhin schreibst du es sei schwierig, das zu finden, was Du im Sucher hast. Das sollte gerade umgekehrt sein, der Sucher dient dazu, die begehrten Objekte ins Teleskop zu bekommen. Ich vermute Du hast Sucher und Hauptoptik noch nicht aufeinander justiert! Dazu am Tage ein weiter entferntes, unbewegliches Objekt mit dem Fernrohr anvisieren (Kirchturmspitze, Blatt am Baum, Verkehrsschild...). Dann durch den Sucher schauen. Das Objekt sollte in der Mitte des Suchers zu sehen sein. Wenn nicht, den Sucher entsprechend justieren. Sobald dies klappt, wirst Du jedes Objekt, dass Du im Sucher hast auch in der Hauptoptik sehen. Allerdings kann sich diese Justage durch Transport verstellen. Ich überprüfe vor jeder Beobachtung kurz, ob Sucher und Fernrohr noch stimmig sind.

  • Hallo Jörg.
    Hab den Sucher zwar schon justiert, aber bei Bewegungen/Berührungen vrwackelt alles recht schnell. Wäre da so ein LED-Sucher evtl. stabiler (also nicht speziell wegen dem LED , sondern insgesamt fester montiert) ? Ich denke, daß die Okulare etc. ok sind: wenn ich Sterne scharfstelle werden sie zu kleinen, hellen Punkten, die aber nicht verschwommen sind. Denke das ist dann wohl von der Optik in Ordnung. Ich lasse auch das Teleskop erst mal ca. 10min draussen und achte auch, daß nichts beschlägt. Ich denke, bei Erdbeobachtungen (wie z.B. Gipfelkreuz, dist. ca. 20-30km, s.o) wäre es besser, wenn Sonne scheint, blauer Himmel etc. Letztes Mal war evtl. etwas dunstig, selbst wenn man mit dem Auge es nicht so genau wahrnimmt. Beim Anvisieren von Objekten in ca. 300m Entfernung konnte ich nämlich problemlos scharfstellen.
    Servus, Kai

  • Hi Kai,


    das mit dem Sucher kann ich mir schlecht vorstellen. Ich hatte schon
    - Quikfinder
    - Leuchtpunktsucher
    - Telrad
    - und verschiedene 'Refraktor'-Sucher im Einsatz
    und bezüglich der Stabilität ist es wurscht welchen man nimmt, die sollten von der Montierung her alle gleich halten. Ok, das Telrad sitzt schon besonders fest, aber keiner hatte je gewackelt. Da würde ich mir doch die Mechanik nochmal anschauen. Das muß halten.


    Das die Sterne zu kleinen hellen Punkten werden ist noch kein Schlußwort für die Optik. Auch wenn es ein gutes Zeichen ist, wenn die Punkte keine Ausbrüche (Schwalbenschwänze z.B.) haben. Dennoch wäre ein Sterntest ganz gut. Zum Beschreiben zu komplex, bitte in der Forumsuche das Wort Sterntest eingeben.


    10 Minuten ist möglicherweise bei bestimmten Voraussetzungen etwas knapp. Z.B. wenn das Teleskop Zimmertemperatur hat und draussen etliche Minusgrade herrschen. Allerdings habe ich da selber wenig Erfahrung. Nach 30-45 Minuten sollte aber der letzte Zweifel beseitigt sein, und soviel Zeit vergeht ja im Flug, wenn man schon mal aufgebaut hat.


    Viel Erfolg und Freude noch!

  • Hallo Launchee


    wieso guter Name? das ist wohl eine Legende und trifft bei den Geräten wo alles nur aus Plaste ist ( Linsenfassung,OAZ) wohl eher nicht zu.
    Ich habe zwar keine Ahnung von Golf aber bei 100 Versuchen könnte es schon sein das ich einmal zufällig treffe.


    90mm Öffnung bedutet bei einer Superoptik 120x Vergrößerung, in so einem Billigteilfall wohl eher 60-90, je nach Glücksgriff, bei höherer Vergrößerung lässt dann die Schärfe immer mehr nach und man erkennt trotz Größer auch nicht mehr. Also hatte es der Fedstecher bei 7facher Vergrößerung um eineiges leichter wie dein Teleskop bei immerhin schon 52facher Vegrößerung, sollte aber gehen.
    Wenn du die Bauteile auch in der Reihenfolge in den Okularauszug gesteckt hast wie es im Text steht ist es ein Wunder das du was sehen kontest, der Tunnelblick kommt wohl auch daher falls deine Okulare nicht ganz einfache Bauart sind, Ich hatte einen Bresser Sirius da waren alle Okularlinsen sogar aus Plaste und das ist wohl Schrott.
    Der Okularauszug war auch aus Plaste, sah Stabil aus war aber auch noch holes Plaste nur 1mm Dünn, habe ich gleich versteigert weil sowas verkauft sich immer wieder gut, geht ja auch ständig kaputt. Die Linsen der Hauptoptik werden einfach in die Plasteobjektivfassung "reingeworfen" und zwichen Plasteringen unkorigierbar verklebt, kannst du ja die Relativitätstheorie bemühen wenn du wissen willst wie oft da eine gute Optik ensteht.


    noch was zukaufen? versuche mit anderen die Teleskope haben zu testen was an deinem Teleskop das meiste bringt es sin oft nur 2 Vergrößerungen Sinnvoll bei kleinen Geräten so das du auf eine Barlow oder Umkehrlinse auch verzichten kannst


    für Planeten und Mond gehen solche Geräte wenn sie gut korrigiert sind ganz gut.
    Du kannst ja mal einen Doppelsterntest machen um zu sehen inwieweit die Optik über oder unter der Norm liegt.


    Gruß Frank

  • Hallo Launchee,


    um aber noch Deine Frage zu beantworten:


    "chroma(e)" ist altgriechisch und heisst "Farbe"; das "a" ist hier privativ und am besten mit "anti" zu übersetzen. Also: "Anti-Farbfehler" Barlow.


    Eine achromatische Barlow korrigiert den Farbfehler der "konkaven" (von Lateinisch "cum"= mit und "cavus" = Höhle: also in der Mitte schmaler als aussen --> Eselsbrücke: man kann Kaffee hineinschütten; man müsste also nach der neuen Rechtschreibreform Kaffee in Zukunft Kavé schreiben, wegen der Logik) durch eine zweite konvexe (von lat. convehere = zusammenführen, bündeln) Linse, mit "Bauch" und somit positiver Brennweite, die die Fehler der ersten ausgleicht.


    Insgesamt bleibt die Brennweite der Barlow aber negativ (weil die Beugung der "Bauchlinse" geringer ist als die Streuung der konkaven Linse) und führt durch die Addition der positiven Brennweite des Objektivs / Spiegels und der negativen der Barlow zu einer Verlängerung der Brennweite des Gesamtsystems. Du kannst Dir das so vorstellen, dass die Barlow das schon fast im Brennpunkt konzentrierte Strahlenbündel des Objekivs wieder ein bisschen "aufbiegt".


    Allerdings macht eine Barlow bei Dir nicht viel Sinn, weil sich trotz Farbkorrektur der Barlow das Bild durch die zusätzlichen Luft-/Glas-Übergänge auf dem Weg des Lichtstrahls verschlechtert.


    Kauf Dir lieber ein 7 mm ortho (hat nur 4 Linsen drin) oder Plössl (hat oft 5, manchmal auch vier) oder ähnliches Okular mit wenig Linsen drin (der Wolfi von Teleskopservice bei München und andere haben manchmal auch gebrauchte Schnäppchen) und bau nichts dazwischen (weder Umkehrsatz, noch Zentiprisma, noch Barlow).


    Je natürlicher / direkter der Lichtstrahl seinen Weg zu Dir in Dein Auge findet, desto besser das Bild.


    Clear Skies


    Rudi

  • Hallo Launchee,


    um aber noch Deine Frage zu beantworten:


    "chroma(e)" ist altgriechisch und heisst "Farbe"; das "a" ist hier privativ und am besten mit "anti" zu übersetzen. Also: "Anti-Farbfehler" Barlow.


    Eine achromatische Barlow korrigiert den Farbfehler der "konkaven" (von Lateinisch "cum"= mit und "cavus" = Höhle: also in der Mitte schmaler als aussen --> Eselsbrücke: man kann Kaffee hineinschütten; man müsste also nach der neuen Rechtschreibreform Kaffee in Zukunft Kavé schreiben, wegen der Logik) durch eine zweite konvexe (von lat. convehere = zusammenführen, bündeln) Linse, mit "Bauch" und somit positiver Brennweite, die die Fehler der ersten ausgleicht.


    Insgesamt bleibt die Brennweite der Barlow aber negativ (weil die Beugung der "Bauchlinse" geringer ist als die Streuung der konkaven Linse) und führt durch die Addition der positiven Brennweite des Objektivs / Spiegels und der negativen der Barlow zu einer Verlängerung der Brennweite des Gesamtsystems. Du kannst Dir das so vorstellen, dass die Barlow das schon fast im Brennpunkt konzentrierte Strahlenbündel des Objekivs wieder ein bisschen "aufbiegt".


    Allerdings macht eine Barlow bei Dir nicht viel Sinn, weil sich trotz Farbkorrektur der Barlow das Bild durch die zusätzlichen Luft-/Glas-Übergänge auf dem Weg des Lichtstrahls verschlechtert.


    Kauf Dir lieber ein 7 mm ortho (hat nur 4 Linsen drin) oder Plössl (hat oft 5, manchmal auch vier) oder ähnliches Okular mit wenig Linsen drin (der Wolfi von Teleskopservice bei München und andere haben manchmal auch gebrauchte Schnäppchen) und bau nichts dazwischen (weder Umkehrsatz, noch Zentiprisma, noch Barlow).


    Je natürlicher / direkter der Lichtstrahl seinen Weg zu Dir in Dein Auge findet, desto besser das Bild.


    Clear Skies


    Rudi

  • off topic
    (==>) FrankH


    "Die Linsen der Hauptoptik werden einfach in die Plasteobjektivfassung "reingeworfen" und zwichen Plasteringen unkorigierbar verklebt, kannst du ja die Relativitätstheorie bemühen wenn du wissen willst wie oft da eine gute Optik ensteht."


    ähm, wieso? was hat denn einstein damit zu tun? meinst wohl eher chaostheorie oder zufallsrechnung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Flar</i>
    <br />off topic
    (==&gt;) FrankH


    "Die Linsen der Hauptoptik werden einfach in die Plasteobjektivfassung "reingeworfen" und zwichen Plasteringen unkorigierbar verklebt, kannst du ja die Relativitätstheorie bemühen wenn du wissen willst wie oft da eine gute Optik ensteht."


    ähm, wieso? was hat denn einstein damit zu tun? meinst wohl eher chaostheorie oder zufallsrechnung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja auch off topic


    weiste ich halte es für relativ welche Theorie man da anwendet, sogesehen ist doch die Relativitätstheorie die Übermutter aller anderen?
    bei Figure XP heist das Montecarlo-Analyse auch nett.


    Frohe Weihnachten euch allen

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