Hilfe mit dem Meade LX 200

  • Hallo,


    ich bin am verzweifeln! In der Sternwarte Schriesheim steht ein völlig unbenutztes Meade LX 200. Außer mir nutzte es bisher keiner und ich wollte mich dem Teleskop annehmen und alles gut zum laufen bringen. Das ist jetzt fast 2 Jahre her ;). Vieles klappt, vieles nicht. Das beste wird sein wenn ich meine Probleme mal aufliste:


    1: Die Ausrichtung:
    Das Meade steht auf einer parallaktischen Betonsäule die gut ausgerichtet ist. Doch anstatt wie bei der EQ6 drei wählbare Sterne anzufahren möchte das LX 200 erst einmal in eine parallaktische Position gebracht werden was zu Beginn wirklich nicht leicht ist möchte man es perfekt machen. Danach wird Polaris automatisch angefahren und soll dann OHNE Handsteuerbox zentriert werden. Aber Polaris Zentrieren? Ich find das ist unmöglich bzw. wenn ich es denn schaffen möchte, muss das Teleskop in Sisyphus-Manier gedreht und gehoben werden bis zu geht nicht mehr. Doch auch wenn das geschafft ist, erscheint der nach gefühlten 10 Minuten als nächstes angefahrene Stern weit außerhalb des Blickfelds. Für Planeten reicht das, doch auch da muss ich bei 90 Sekunden un 2x Barlow schon manuell korrigieren :/. Wie bekomme ich also das große Ding gut ausgerichtet?


    2: Balance/Gewichte:
    Das Teleskop hat einen extremen Hand nach vorne. Ich habe an der unteren Seite des Teleskop eine Schiene für Gewichte entdeckt, doch auch wenn ich sie bis zum Ende durchschiebe und das Gewicht erhöhe ist der Tubus nicht ausbalanciert. Wie schafft man das?


    3: Autoguiding:
    Das Teleskop besitzt ein Leitrohr und ich konnte es über einen Com Anschluss an einem alten PC anschließen. Das Guiden funktionierte lediglich mit Guidemaster und auch dann NUR für circa 60 Sekunden bis es plötzlich anfing in der Deklinationsachse abwärts zu fahren. Ich habe keinen schimmer warum. Ich fand gerade ein Anschlusskabel via. USB. http://www.teleskop-express.de…-LX200--AutoStar-II-.html
    Könnte es damit besser funktionieren?


    4: Reducer:
    Die verzogenen Sterne bekomme ich mit einem Reducer recht gut in den Griff (80% des Bildes ist verwertbar. Der Randbereich bleibt schwammig). Gibt es noch weitere Möglichkeiten die Abbildung zu verbessern?


    5: Windempfindlichkeit:
    Planetenaufnahmen sind für mich nur bei völliger Windstille möglich. Die Y-Gabel ist so empfindlich, dass bereits kleine Windstöße den Planeten im Liveview umherfliegen lassen wie verrückt. Bei DS-Aufnahmen sieht es bei nur 20sek. auch nicht anders aus. Die Sterne werden in 1/3 der Bilder verzogen. Kann man das irgendwie lösen? Die EQ6 hingegen steht währenddessen auch bei stärken Windböen völlig ruhig da (bei einem 8" Tubus).


    Wie ihr seht ist das eine ganze Reihe an Problemen. Bei der Öffnung würde ich es aber doch gerne zum laufen bringen. Falls jemand Erfahrung mit dem Gerät hat würde ich mich daher freuen, wenn wir uns irgendwie in Verbindung setzen könnten. Wäre wirklich toll wenn das Teleskop nicht weiter vor sich hinmodern muss :).


    Schon einmal vielen Dank im Voraus und viele Grüße,
    Julian

  • Hallo Julian,


    ist das ein LX200 Classic oder eines mit GPS?


    Das Kabelset ist eigentlich nur ein RS232 Kabel mit Adapter auf USB. Das sollte also nicht unbedingt was verbessern. Grundsätzlich kann man mit Guidemaster guiden, allerdings kenne ich die Parameter der Software nicht.


    Für die Ausrichtung hilft dir vielleicht:
    http://www.bresser.de/news/tip…richtung-eines-lx200.html


    Die Balanceprobleme wundern mich. Ein SC sollte eigentlich nicht so extrem kopflastig sein, zumindest nicht mit durschschnittlichem okularseitigem Zubehör. Mach mir doch bitte mal einen Schnappschuss von dem Setup.


    Das LX200 Classic hatte eine eher dünne Gabel. Das neue LX200GPS ist ca. 10kg schwerer, und die Kilos sind alle in der Gabel [;)] , es sollte also auf einer vernünftigen Knicksäule auch stabil sein.


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Anke,


    hier ein Bild wie es aktuell aussieht:



    Mit dem USB käme ich halt an meinen Laptop. Vielleicht könnte es so mit PHD klappen? Das es so kopflastig ist wundert mich auch!
    Vielen Dank für den Link werde es mal so versuchen :).


    Viele Grüße,
    Julian

  • Hallo Julian


    mit der Taukappe kann es bei geringer Beobachtungshöhe etwas kopflastig sein. Das sollte aber mit okularseitigem Zubehör bzw. Kamera, Mikrofokussierer etc. kein Problem mehr sein.
    Klar, mit dem Kabelset kannst du natürlich direkt an den Laptop. PHD sollte kein Problem sein, obwohl ich selbst keine Erfahrung damit habe.


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Julian,


    da ich ein 200 lx classic habe, kann ich dir nur bedingt weiterhelfen.
    1. Ausrichtung
    Die Montierung geht zuerst auf Polaris, ca 89° und führt das entsprechend nach!
    Dann muss man in deinem Fall die Säule entsprechend ausrichten. ( bei dem Hebel sicher nicht leicht)
    Dann muss nur noch nach einem Referenzstern in Ekliptik genau nachjustiert werden ( über die Steuerung) um die Encoder neu zu referenzieren.
    Beim nächsen mal Einschalten muss man nur beide Sterne bestätigen, und den zweiten nachjustieren, wenn nötig


    2. Balance
    Ja mit der Taukappe ist das schon Kopflastig. Der Hebel macht sich hier stark bemerkbar. ( Mehr Gegengewichte verwenden)
    Mit einer DSLR und entsprechendem Geraffel ist die balance aber ok.


    3. Autoguider / RS232 Anschluss. Das ist anders als beim Classic.
    -> Firmware der Steuerung aktualisieren, einfach bei Meade ( Bresser ) nachfragen. Zur Not bei Tassilo hier nachfragen ( der arbeitet dort )
    -> für die Steuerung LX200 Protokoll verwenden.


    4. Reducer,
    -> zuerst bitte ohne Reducer mit Sterntest kollimieren. Vorher läuft gar nichts.
    -> welchen Reducer hast du? Meade oder andern? welches Ratio? 6,3 oder 3,3? oder ganz anderen? welche Kamera ( Chipgröße )


    5. Stabilität
    ich hab ein dünnes LX200 ( (==>) Anke .. ick hau dir den mal aufn Kopp, da iss nix dünn ;-)....)
    Das ist sehr stabil, aber..... Ohne Aufschrauben, Justieren, nachziehen, richtig basteln war das wie ein Kuhschwanz ( nach einem Halben Jahr gehts)


    Welche Möglichkeiten du im GPS hast kann ich nicht sagen, ist aber sicher nicht für Laien geeignet. Ein guter Elektromechaniker oder Feinmechaniker ist schon angesagt ( angeblich machen die für nen Kasten Bier alles...)


    Hier ist wichtig, wo das Wackeln herkommt.
    DEC Achse, RA Achse, Säule, Hauptspiegel, Fangspiegel....


    Viele Grüße
    Bernd

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