Tobi´s Beobachtungsthread

  • Hallo,


    eine Frage, macht Eurer Meinung nach Sinn mit meinem 90/500 Refraktor zu versuchen die SN in M82 zu beobachten? Oder hab ich da keine Chance auf eine Sichtung?


    Grüße
    Martin

  • Hi Martin,


    von der Theorie liefert 90mm Öffnung ca. 11,6mag Gernzgröße bei Mag5 Himmel, 12,6 bei 6mag Himmel (ref. Deep Sky Brothers).
    http://www.deepsky-brothers.de…chbare%20Grenzgroesse.htm


    Die SN ist gerade bei ca. 11,4mag. Du hast wohl nur noch unter bestem Himmel damit eine Chance, und auch das nicht sehr lange
    http://www.aavso.org/lcg/plot?…&mag1=&mag2=&mean=&vmean=


    CS,
    Walter

  • Hallo,


    hab heute Abend nochmal mein Glück probiert und habe mich mit dem 6" Newton und dem 90/500 Refraktor an der SN versucht. Konnte die SN im 6" Newton eindeutig und deutlich als hellen Stern in der Galaxie erkennen! Im 90/500 konnte ich die beiden Galaxien zwar auch gut erkennen aber von der SN war nichts zu sehen! Hatte mir letztens wohl die falsche Galaxie angesehen deswegen konnte ich sie nicht sehen![:I]


    Also hab sie eindeutig identifiziert!


    Grüße
    Martin

  • Korrekt :)


    Guten Abend zusammen! Ich bin heute aufgrund guter Prognosen um 19h nach Königsberg gefahren. Bei knapp 0°C und feuchter Luft wurde es langsam dunkler. Die Kollegen Klaus und Marc von der AAG hatten sich für später auch noch angekündigt.


    In Schulnoten würde ich der Transparenz eine 3+ und dem Seeing eine 4- geben, aber nun... es waren keine Wolken am Himmel, das wollten wir ausnutzen. Aber die ersten 1,5 Stunden war ich allein am Platz.


    M42 war heute mal wieder mein Eröffnungsobjekt, formatfüllend im 32mm 2" Okular, mit feinen Schattenstrukturen und bei 200x aufgelösten Trapezdoppelsternen.


    Der zweite Winterklassiker wurde mit M31 schnell gecheckt, gut sichtbar wie immer, M32 und M110 auch deutlich sichtbar. Sogar die Milchstraße konnte man am Nachthimmel angedeutet sehen, das spricht mal wieder für den Standort. Trotzdem stört, dass die Nacht von einem leichten Schleier durchsetzt zu sein schien. Durch das Okular hatte man einen weniger guten Eindruck als man mit bloßem Auge vorher vermutet hätte. Schnell HS und FS gecheckt, alles ok, auch Okular nicht beschlagen. Wie Marc es mit seiner 16er Scherbe später bestätigen konnte, lag es nicht an der Hardware, sondern am Dunst.


    Also, mal zur Abwechslung OS, ran an M35, immer wieder ein schönes Ding! Als nächstes, solange sie noch da ist, die SN in M82 aufgesucht. Man kann die Schwächung schon deutlich verfolgen, die SN ist mittlerweile nicht mehr so hell wie der Stern daneben. Schätzungsweise eine Größenklasse weniger seit ich sie das erste Mal sichten konnte.


    Mittlerweile waren die Vereinskollegen eingetroffen, ich hatte nicht mehr richtig Muße, mein Feldbuch zu füttern, wir sind dann ein paar Dinge frei Hand angegangen, die ich noch nicht vorher hatte finden können, Klaus dirigierte mich zu...


    - Hubbles variablen Nebel NGC 2261, schon hell und auffällig, aber klein


    - ein Blickfeld weiter zum Christmas Tree (schöner OS)


    - Eskimonebel (mich wundert immer, wie klein das Ding doch ist)


    - dem planetarischen Nebel NGC 2438 in Messier 46 (toll, ein OS und ein PN zusammen... eindrucksvoll und schön anzusehen)


    Nun noch mal ein GX-Paar mit M65 und M66, ähnlich nett wie 81 und 82, aber nun wurde es tricky: NGC6238, ein für mein 8"er ziemlich herausfordernder Begleiter. Ich habe die GX nur durch wackeln sehen können, zusätzlich mit indirektem Sehen. Ein Blick durch den 16"er von Marc brachte mir dann die Antwort, warum man etliche Hundert Euro mehr dafür ausgibt als für meinen Newton . 4x mehr Spiegelfläche ist schon eine Ansage!


    Das Problem war heute Abend nicht die Kälte, nicht die Feuchtigkeit (obwohl mein FS zwischendurch mal beschlug), sondern der ständig pfeifende Wind. Ich war ziemlich durchgefroren (und eh nicht sonderlich belastbar, da ich zwei Tage die Woche faste und seit jetzt ziemlich auf die Minute genau 29,5 Stunden Nichtraucher bin...), also hieß es abbauen und ab nach Hause. War durchaus anstrengend heute, aber ich habe mal wieder etwas über den Himmel gelernt. Und Sternschnuppen gesehen. [:D]

  • Guten Morgen,


    konnte mich gestern Abend nicht zurück halten und war mal wieder draussen. Den klaren Himmel muss man einfach ausnutzen! [:)]
    Habe mich ein wenig im grossen Wagen herum getrieben und geschafft mit dem 6" M51 zu sehen. Trotz der im Deep Sky Reiseatlas angegebenen Helligkeit von 8m ist M51 nur sehr sehr schwach aber dennoch klar erkennbar zu sehen. Habe mir auf Grund der Helligkeitsangabe dennoch ein wenig mehr erhofft. Wie sind Eure Erfahrungen mit M51 und mit welchem Teleskop habt ihr beobachtet?



    Grüße
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gliese 581</i>
    <br />...Wie sind Eure Erfahrungen mit M51 und mit welchem Teleskop habt ihr beobachtet?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Martin,


    ich habe M51 das erste mal in der Nacht vom 7. zum 8. Februar beobachten können (8" f/6 Newton):


    <i>...konnte ich keine Details sehen, eine deutliche Verbindung zum Begleiter NGC5195 war nicht zu erkennen. Trotzdem erschien M51 deutlich größer als 5195, und so dicht aneinander stehend ist es ein toller Anblick mit den beiden. Vielleicht war auch hier noch zuviel Mondlicht im Spiel...</i>


    Ich denke, dass in dieser Nacht, wie schon geschrieben, zuviel Mond am Himmel war. Aktuell kann man ja gut beobachten, beim nächsten Neumond steht die Whirlpool auf jeden Fall gesondert auf dem Beobachtungsprogramm.


    Klar war es gestern schon, wie gut war das Seeing bei Dir?

  • Hi Tobi,


    hatte dunklen klaren Himmel das Seeing war ganz gut kann mich nicht beschweren. Trotzdem ist der Himmel nach meinem Empfinden alles andere als schwarz aber das kann man hier zu lande wohl auch nicht erwarten. Leider!
    Ich bilde mir ein, M51 als schwaches zweigeteiltes diffuses Nebelchen mit den zwei Kernen erkannt zu haben. Das ganze spielt sich aber wirklich an der Wahrnehmungsgrenze ab. M81 und M82 sind weitem heller und deutlicher zu sehen.
    Bei der nächsten Beobachtungsnacht werde ich mich auch mal an M101 versuchen.


    Grüße
    Martin

  • Hi Martin,


    klar, dass M81/82 deutlich heller daherkommen, so hatte ich das auch erlebt. Denke, dass der kommende Neumond unser Freund ist und einen guten Blick auf M51 freigeben wird. Werde mir auch vornehmen, mal gute 30 Min. nur an der Whirlpool zu beobachten, vielleicht kommt dann das Verbindungsband besser raus.

  • Hi Tobi,


    wenns ums Erkennen solch schwacher Strukturen geht muss man sich wirklich Zeit lassen. Man sollte sogar vermeiden, wenn man das Auge vom Teleskop nimmt zwischenzeitlich auf helle Sterne wie zb Sirius zu schauen. Das könnte Dir schon Deine Dunkeladaption zerstören! Ist zwar schwierig aber klappt schon. Wenn du nur in Richtung Grosser Bär schaust hast Du ja keine so hellen Sterne die Deine Augen stören könnten.


    Wünsche Dir viel Erfolg bei M51.


    Grüße
    Martin

  • Hi ihr beide,


    fast hätte ich sie gestern in meinem 8" erwischt! Nein eigentlich habe ich sie erwischt, ganz am Ende als Abschlußleckerbissen (gegen 00:00), aber sie kam enttäuschend matschig rüber. Schlimmer als im 4" Refraktor
    (aus dem Gedächtnis). Taschenlampe an, auf Okular geleuchtet - beschlagen, auf den FS geleuchtet - auch beschlagen.
    Das war wohl der Wink mit dem Zaunpfahl endlich schlafen zu gehen :-)!


    Dieser mistige Fangspiegel beim Newton, dauernd beschlägt er, bevor man sich satt gesehen hat :-(!
    Dennoch zwei Kleckse habe ich gesehen, und am TAL Refraktor auch die Brücke. Mit dem Newton hoffte ich gestern
    die Spiralarme zu erahnen. Der Himmel im Odenwald war jedenfalls klasse.


    ich brauch 'nen Fön...


    Beschlagfreies CS
    Walter


    Achso M101 ist deutlich schwieriger als M51 fand ich mit dem Refraktor, der ist echt blass - da brauchst Du ast reinen Himmel.
    Ähnlich eigentlich wie M33.

  • Hi Walter,


    Oha Stimmt, M101 ist mit einer Flächenhelligkeit von 14,6mag nochmal viel schwächer als M51 mit 12,7 mag! M101 dürfte ich dann mit meinen 6" nicht mehr packen dann bleibt wohl nur schwerere Geschütze aufzufahren! M51 ist im DSR auch mit 3 Sternen versehen und M101 nur mit 2 Sternen.
    Das ist ne harte Nuss. :)


    Grüße
    Martin

  • Andreas,


    nein das geht mit Deinem 6". Wie gesagt mit dem 4" TAL konnte ich M101 mal ausmachen, ich glaube mit dem 56mm Okular, also AP 5,6mm. Aber das war Neumond unter einem mag6 Himmel. Durch die schiere Größe geht es halt doch und 14 (im Karkoschkla) ist ja der Schnitt. Der Kern ist ja heller.


    CS,
    Walter

  • Der Himmel macht den Unterschied, das habe ich auch im Vergleich Königsberg / mein Garten erleben können, NGC 6238 ist da das beste Beispiel. Ich hätte auch dort mal M51 probieren sollen, hab aber nicht dran gedacht.

  • Hallo Freunde der Nacht,


    gestern Abend war eigentlich keine Beobachtung geplant, sondern unsere Pen&Paper-Rollenspielrunde (für Kenner: DSA). Bis auf meine Freundin waren alle anderen (3 unserer besten Freunde) schon da, und da bot es sich an, dass ich den Jungs mal ein paar Dinge am Himmel zeigen konnte, es hatte schließlich noch keiner von ihnen vorher mal durchgeguckt.


    Es war nicht sonderlich transparent, und die Luft waberte wie wild vor sich hin, aber ein paar Objekte gingen. So zeigte ich eine schwache Andromeda-Galaxie, die man schon hat deutlich besser beobachten können, M32 war gerade so auszumachen. Als Vergleich dazu auf M81/82 geschwenkt und die schwächer werdende SN gezeigt. Dass es etwas Besonderes ist, eine SN mit eigenen Augen zu beobachten, habe ich den Herren auch deutlich gemacht.


    M42 durfte natürlich als Paradebeispiel eines Nebels nicht fehlen, jedoch war auch hier zu sehen, dass es eben an diesem Abend nicht viel zu sehen gab... Es gab wie gesagt schon bessere Abende. Trotzdem ging der Krabbennebel M1 - auch gut als Vergleichsobjekt zum Orionnebel. "So kann´s eben auch aussehen...". Plejaden mussten natürlich genauso wie h&chi Persei sein, alle drei OS ernteten große Bewunderung und Staunen ob der Schönheit ihrer Natur.


    Ein langgezogenes "Wooooow!" war dann von allen aber noch beim Beobachten von Jupiter und seinen vier großen Monden zu hören. Dazu musste ich aber betonen, dass der Gasriese normalerweise nicht so schwammig herumwackelt, das Seeing war wie gesagt unter aller Kanone.


    Dafür, dass alle Objekte in wenigen Zigarettenpausen (nicht für mich, ich bin seit ein paar Tagen Nichtraucher) gezeigt werden konnten, hinterließ diese Minitour doch Eindruck, das wurde mir danach noch öfter bestätigt.


    Schön, wenn man seine Mitmenschen und vor allem Freunde diese Faszination ein kleines Stück weit näher bringen kann! [:)]

  • Guten Morgen liebe Freunde der Nacht!


    Eine längere Zeit über war an vernünftiges Beobachten in Sachen DeepSky in unserer Gegend nicht zu denken, um so schöner war dann der gestrige Abend. Schon als ich um ca 17h nach Hause kam, hatte ich den 8"er auf die Terasse gebracht, damit er sanft auskühlen kann. Um ca. 19 h, es wurde gerade dunkel draußen, versackte ich auf der Couch, bekam dann aber einen Anruf vom Astrovereinskollegen Klaus - es geht auf die hohe Wiese in Königsberg, ob ich denn Lust hätte, mitzukommen. Erst zögerte ich ein wenig, schließlich war es mitten in der Woche und morgens klingelt da der Wecker bei mir um 05:15h, aber die Voraussage von Meteoblue verhieß eine Knallernacht, das musste man an einem dunklen Standort ausnutzen - der heimische Garten ist einfach zu sehr Straßenlaternen-verseucht. Also ab dafür, Tee gekocht, nicht ganz so dick angezogen wie sonst im Winter, Dobson abgebaut, im Twingo verstaut und los.


    Ankunft in Königsberg um ca. 20h, Luft bei unfähr 12°C, leicht böiger Wind (über diesen sollten Klaus und Bernd mit ihren großen Gitterrohrdobsons noch öfter fluchen an diesem Abend), wenig Luftfeuchtigkeit, aber leider schlechteres Seeing als beim Wetterdienst angekündigt.


    Nachdem ich aufgebaut hatte, gönnte ich mir erstmal eine Tasse Tee und genoss den Anblick des Orion, währenddessen verflüchtigte sich langsam das restliche blaue Leuchten im Westen. Mittlerweile waren auch Klaus und Bernd eingetroffen und bauten Ihre riesigen Lichtsammelbehälter auf. Ich dachte so bei mir, dass die sicher einige kleine Photonies mehr sammeln als mein 8"er, aber nur kein Neid, besonders nicht, wenn ich dabei zusehe, wie lange beide zur Montage brauchen. Und wie sie dann die Böen verfluchen, die hohe Vergrößerungen kaum zulassen, das Bild im Okular wurde ungenießbar. Aber die Windsituation, soviel sei gesagt, besserte sich rasch im Lauf der nächsten 1-2 Stunden.


    Als es an die ersten Beobachtungen ging, gab mir Klaus ein Baader Hyperion 21mm zum Testen. Er hatte sich zwei davon für sein Bino gekauft, welche sich aber als zu schwer herausstellten. Ich werde ihm für eines davon einen guten Preis machen und es ihm abnehmen, denn es überzeugte mich am ersten Objekt - M42. Die Transparenz war super gestern Abend und ich kann da nur Martin in seinem Post von heute zustimmen: So klar und detailreich habe ich den Orionnebel noch nie zuvor gesehen! Es war wirklich klasse, feine Filamente zogen sich durch den blau-grünen Bereich am Trapez herum, die Flügel wucherten nur so über das ganze Gesichtsfeld. Auch meinte ich, das erste Mal einen Anflug von Farbendifferenz gesehen zu haben, was Klaus ebenfalls bemerkte. Die "Flügelausläufer" erschienen in einem leicht bräunlicheren Ton als die Region am Trapez. Hier empfand ich übrigens das Hyperion-Okular als dasjenige mit der perfekten Vergrößerung für M42 an meinem Teleskop, das Blickfeld wurde ausgefüllt, die Helligkeit war phantastisch. Ich glaube, das Ding bietet ein super Preis-Leistungs-Verhältnis und wird mir viel Freude bereiten, auch weil mein einziges Okular in der Range (ein 25mm Plössl, welches beim Kauf mitgeliefert wurde) weniger Gesichtsfeld und einen nicht ganz so angenehmen Einblick bietet.


    Apropos Einblick: Ein Blick rüber zu Bernd, der steht ja gar nicht auf seinem Leiterchen am 24"er, nein, er sitzt mit Rotlicht am Alutisch, über laminiertem Kartenmaterial grübelnd. So einen Tisch, denke ich bei mir, muss ich mir auch mal besorgen, und als hätte er meine Gedanken gelesen, meinte er später auch noch, dass es diesen Klapp-Alutisch ab und an für schmales Geld bei LIDL gäbe. Super Sache, bislang wird mein Zubehörkoffer nämlich immer auf der Motorhaube (mit Decke drunter) plaziert - bei einem brandneuen Twingo eine ziemlich abschüssige Ablagesituation...).


    Back to topic, die Sterne warten. Da ich keinen richtigen Plan für den Abend hatte, schwenkte ich einfach mal auf ein paar Objekte die mir so in den Sinn kamen. Ursa Major... Eulennebel M97 und M108... wow, sofort gefunden! Die Transparenz an dem Abend war wirklich grandios! M97 präsentierte sich schön kontrastreich wie ich ihn nicht zuvor habe sehen können. Mal schauen, was M1 dann bieten kann. Auch hier ein WOW, so schön hell habe ich die Krabbe noch nicht gesehen! Fast könnte man sich einbilden, Struktur zu sehen, aber auch nur fast. Es zeigt sich eine schöne, klare, ovale Form. Bernd wird M1 an diesem Abend noch länger beobachten, daher habe ich die Möglichkeit, den Nebel auch im 24"er zu sehen, schon noch mal eine Nummer höher vergrößert [8D] Schönes Ding!


    Das 21mm Hyperion (Klaus´ Leihgabe) musste ich nun mal im Leo testen, das Triplet M65 / M66 / NGC3628 ist einfach zu finden und zeigt sich in dem Testokular deutlich und mit relativ hellen Zentralgebieten. Zum Vergleich ziehe ich mal mein Omegon 32mm 2" heran welches ähnliche Schärfe und Helligkeit zeigt, aber natürlich weniger vergrößert. Das Gummi der Augenmuschel am Baader erscheint mir ein wenig labberig, was den Einblick erschwert, aber das ist zum einen sicherlich Gewöhnungsfrage, zum anderen hat Klaus ja noch ein originalverpacktes Exemplar, welches ich dann bevorzugen würde. Vielleicht ist das Gummi ja bei diesem dann noch ein wenig straffer.


    Vom Triplet schwenke ich nun ein paar Grad nach rechts zur Gruppe M105 / M96 / M95, auch hier schöne GXen, klar zu erkennen, jedoch empfand ich diese Gruppe als etwas schwerer zu finden.


    Ich musste nun mal ein wenig die Augen entspannen, es war schon gut eine Stunde vergangen seit dem Aufbau, und es war noch nicht mal merklich kühler geworden. Da ich erst im November ins Hobby praktisch eingestiegen bin, durfte ich eine solche laue Nacht noch nicht vorher genießen, es war angenehm, nicht in 1000 Kleidungsschichten wie das Michelin-Männchen durch die Gegend stapfen zu müssen.


    Zwischendurch immer noch mal ein "Sch..." oder "Verdammter Wind" von Klaus, der mit dem schwankenden Gitterrohrdobson zu kämpfen hatte. Er versuchte, die Doppelsterne im Oriontrapez aufzulösen, das Seeing macht ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Ich versuchte es auch mal, aber man bekam die Sterne nicht klein [8)]


    Egal, heute schrie eh alles "Galaxienspechteln!". Aber vorher gönnte ich mir mal den Spaß, durch Bernd´s 2000-Euro-Swarovski Feldstecher zu blicken. Sagenhaft, was so ein Fernglas alles kann, wenn a) die richtigen Bedingungen herrschen und b) die Qualität stimmt. Sowas habe ich noch nicht erleben dürfen, wie schön bitte kommen die offenen Haufen im Furhmann oder h&chi Persei dabei raus? Damit könnte ich mich einen halben Abend beschäftigen. Aber gut... 2 Riesen sind eben auch ein stolzer Preis! [:0]


    Nach einem kleinen, genüsslichen Überblick über Krippe und genannte h&chi Persei war es nun wieder Zeit für Galaxien. Auf zu Canes Venatici. Knapp oberhalb des oberen Sterns finde ich mit Anleitung von Klaus NGC4490 und 4485. Check! Wieder mal ein neues Objekt. Einen satten Schwenk weiter nach rechts im Haar der Berenike suchen und finden wir nun NGC4565, und ich bin bass erstaunt, wie langgezogen diese Edge-On GX im Okular erscheint, ein wahres Prachtstück mit hellem Kern und schöner, klar gezeichneter Kantenstellung. Toll, DAS muss ich mir merken. Laut Klaus wohl auch ein Indikator für gute Transparenz, die wir wahrlich in dieser Nacht genießen durften.


    Beim letzen Ausflug mit den Jungs nach Königsberg sah ich erstmal den Christmas Tree und Hubbles Veränderlichen NGC2261, den wollte ich heute auch noch sehen, aber wo waren die zwei noch gleich beheimatet? Meine Feldbüchlein hatte ich nicht dabei (Notizen konnte ich trotzdem auf der Rückseite eines älteren Kartenausdrucks machen), konnte die letzte Beobachtung also nicht nachvollziehen. Gut, dass ich AstroKlaus dabei hatte. Also ab zum Einhorn. Ich mag diesen kleinen Nebel einfach, man kann hoch vergrößern und bekommt eine recht ungewöhnliche Form zu sehen. Toll!


    Nun war es aber schon nach 23h, der Mond zeigte sich horizontnah und orangefarben hinter dem kleinen Wäldchen, es war Zeit, einen letzten Blick auf Jupiter zu werfen. Ich hatte mir letzte Woche ein 4mm Planetary besorgt, das sollte ja noch mal gestestet werden, aber hier bestätigte sich das schlechte Urteil über das Seeing, es ging einfach nicht scharf zu stellen. Dessen war ich mir aber schon bewusst, es ist einfach ein Okular für perfekte Nächte. Macht nichts, es war heute ein toller Galaxien-Abend! Schnell ab nach Hause, um 05:20 klingelt wie gesagt der doofe Wecker.


    Ich wünsche Euch einen schönen Start ins Wochenende! [:)]

  • Guten Morgen Tobi,


    schöner Beobachtungsbericht!
    Hast Du den Orionnebel mal mit einem UHC oder OIII Filter angeschaut? Meine so ein Filter bringt eine Menge bei M42!
    Der Orionnebel erscheint dann zwar irgendwie Türkis macht aber unglaublich was her. Ohne Filter war der Orionnebel meines Erachtens bei weitem nicht so ausgeprägt und deutlich zu sehen wie mit Filter.
    Übrigens hab vergessen zu erwähnen M13 ist auch ne Wucht! Hab M13 mit meinem 4,7 mm ES angeschaut ist damit Formatfüllend im Okular zu sehen und super aufgelöst kommt einer Fotografie sehr nahe.


    Gruß
    Martin

  • Hi Martin,


    danke! M13 hatte ich gestern nicht auf dem Zettel. Wenn ich mit den Kollegen vom Verein auf die Wiese fahre, komme ich meist gar nicht dazu, ein eventuell vorher ausgeklügeltes Programm abzuarbeiten, denn da kommen immer Zwischenrufe wie "Tobi, komm mal rüber, schau mal hier" oder "Wo bist Du gerade dran, zeig mal!". Auf letztere Frage bekam der Bernd übrigens gestern Abend den Preis "Beste Antwort" verliehen, denn er sagte "An ner Flasche Bier...". [:D]


    Ich bin ja auch ein Fan meines Astronomik-UHC in 2", hat ja mal schlappe 200 EUR gekostet, habe ihn gestern auch an M42 mal wieder ausprobiert, fand aber nicht, dass er mehr Details offenbarte als ohne UHC. Nun ja, wie Du ja vielleicht gelesen hast in diesem Thread hier hatte ich aber auch schon mal genau die Erfahrung wie Du gemacht, da hatte der UHC deutlich mehr Filamente im Orionnebel zeigen können. Gestern war´s bei uns auch ohne Filter hervorragend ;)

  • Hi Tobi,


    womit ich so ein wenig meine Schwierigkeiten habe ist der Rosettennebel. Habe in der Gegend geschaut wo er sein soll mit und ohne Filter aber irgendwie scheint er sich vor mir zu verstecken. Mit welcher Vergrößerung sollte man an den Rosettennebel denn ran gehen?


    Gruß
    Martin

  • Hi Tobi,


    ein OIII bringt im Vergleich zum UHC bei M42 nochmals einen deutlichen Sprung in der Sichtbarkeit. Ich würde es auf jeden Fall mal ausprobieren. Ich bin mir sicher, Du würdest nicht enttäuscht.
    Vielleicht war das Seeing gestern Abend gegen 23 Uhr für den Rosettennebel einfach nicht mehr gut genug. Die Schleierwolken hatten ja schon wieder dominiert.


    Gruß
    Martin

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