Hilfe, ich habe Teleskop XY gekauft...

  • oder: Wie sollte man sich bei Anfängerfragen mit bereits gekauften Teleskopen verhalten.


    Hallo zusammen,


    nachdem bei einigen Nicht-Hobbyastronomen wahrscheinlich wieder ein Teleskop unter dem Weihnachtsbaum lag und die Möglichkeit besteht, dass der eine oder andere davon sich hier anmelden wird, wollte ich mal eine Diskussion zum Umgang mit solchen Themen starten und hoffe auf zahlreiche Antworten.


    Folgende Fakten sind meist gegeben:


    - Der oder die Beschenkte hat ein typischen Einsteigerteleskop mit 70 mm Öffnung und möglicher Vergrößerung von 450-fach bekommen bzw. es sich sogar selbst ausgesucht.
    - Der oder die neue Teleskopbesitzer/in ist mächtig stolz auf das erste eigene Teleskop.
    - Nach einem ersten Aufbau und First Light wird aufgrund von fehlenden Erfolgserlebnissen hier um Rat gefragt.


    Nun tritt oft folgende "Erstberatung" auf, an welcher ich früher auch manchmal beteiligt war, sie aber mittlerweile eher ablehne: Dem neuen Teleskopbesitzer wird bescheinigt, dass er den letzten Mist gekauft hat und möglichst zusehen sollte, diesen wieder umgetauscht zu bekommen.


    Dabei stellt sich mir folgender Gedanke in den Weg: Möchte jemand, der etwas gekauft oder geschenkt bekommen hat, sich sehr darüber freut und nur ein bisschen Hife benötigt, gerne hören, dass er das Geld besser zum Fenster hätte rauswerfen sollen? Die Freude über das neue Teleskop wird sich wahrscheinlich schnell eintrüben und velleicht sogar in Frust umwandeln.


    Auch wenn das Teleskop aus unserer Sicht - meist sogar gerechtfertigt - nicht das Gelbe vom Ei ist und man für etwas mehr Geld sicher auch ein wesentlich besseres Teleskop hätte bekommen können, sollten wir es nicht unbedingt schlechtreden.


    Meiner Meinung nach wäre es konstruktiver, die Möglichkeiten hervorzuheben, passende Beobachtungstips zu geben und das eine oder andere sinnvolle Zubehör zu empfehlen. Weiterhin kann man auch darauf hinweisen, dass bei gewonnener Beobachtungserfahrung ein größeres Teleskop Sinn machen wird, vor dessen Kauf sich der oder die Betreffende erst einmal hier oder anderswo fachkundigen Rat holen kann.


    Auf diese Weise wäre den Anfängern aus meiner Sicht mehr geholfen und vor allem würde man niemandem die Freude an einem Geschenk verderben.


    Wie seht ihr das?


    Viele Grüße


    Carsten

  • Sehe ich genauso. Mit so ziemlich jedem noch so schäbigen Teleskop sollte man die Saturnringe, Venus als Sichel, Mond mit vielen Strukturen, Jupiter mit seinen Monden und Wolkenbändern oder das helle Zentrum von M31, die helleren Bereiche des Orionnebels, viele Sterne in den Plejaden oder h+chi Persei sehen können.


    Und die typischen Wackelteleskope kann man ja auch ein wenig optimieren, wer handwerklich geschickt ist, kann z.B. einen Dobson draus bauen usw.
    Viele hier sind halt etwas ambitionierter, da wird etwas, was nur eingeschränkt nutzbar ist, schonmal schnell als komplett unbrauchbar bezeichnet.

  • Diese Denkweise finde ich als Neuling in diesem Forum toll! Damit kann sich der Astrotreff weiter von anderen Communities abheben, in denen "Du hast Mist gekauft" anscheinend als fixe Antwort vorgegeben scheint. Gute Idee!


    Grüße


    Peter

  • Hallo!
    Ich denke, da sollte man differenzieren. Da hatten wir doch gerade so einen Fall: Ein Katadiopter auf einer EQ-1 für €150.--
    Da das Gerät noch nicht mal angekommen war, finde ich es richtig darauf hinzuweisen das man für´s gleiche Geld etwas deutlich besseres bekommt
    und das man laut Fernabsatzgesetz vom Kauf zurücktreten kann.
    Ist natürlich nicht das was ein vierzehnjähriger, der sein erstes Fernrohr unterm Baum hatte, hören will.
    Aber wenn man Fehlkäufe korrigieren kann, sollte man auch darauf hinweisen. Es ist doch niemanden damit geholfen wenn ein potentiell Interessierter sich nach ein, zwei frustrierenden Beobachtungen mit einem ungeeigneten Teleskop vom Hobby abwendet. Das hat es schon zu oft gegeben.
    Klar, ist das Kind erst in den Brunnen gefallen muss man das Beste aus der Situation machen, aber da ist jeder Fall anders.
    Gruß und CS Christoph

  • Schließe mich auch an. Habe mir letztes Jahr auch ein Omegon gekauft. Ist ehrlich gesagt auch der letzte Mist...konnte trotzdem fast 6Monate damit beobachten, ehe ich mir meinen Dobson zugelegt habe. Dieses halbe Jahr habe ich aber keinesfalls "verloren". Ich hab viel über die Sternbilder gelernt, und das einboder andere Objekt genau (soweit möglich) beobachtet. Durch dieses Teleskop hab ich meinen ersten Jupiter und aturn gesehen, viele Sternhaufen und sogar den Orionnebel.
    Was ich damit sagen will aus Fehlern lernt man unsman sollte niemandem etwas schlecht reden, sonst verliert er die Lust an diesem Hobby und lernt so nie die schöne Seite kennen. Ganz ohne wacklige Montuerung und Plastikokularen.


    Man sollte sich lieber über gewisse Händler aufregen, die vorsätzlich falsch beraten, um Gewinn zu erzielen, statt über eine Kaufentscheidung eines Neulings ohne jegliche Erfahrung...

  • Hallo Carsten,
    ich sehe das etwas anders.
    Sicher ist es nicht schön darauf hingewisen zu werden, aber man kann das ja auch in einer sachlichen Art und Weise.


    Oft sind es Jugendliche die dann auch noch dafür selbst noch gespart haben, ggf. auch erst nach Weihnachten dann mit dem Geld von Weihnachten bestellen.
    Ist dann nichts zu sehen, was eben oft an Montierung, Okularen und Sucher liegt, landet das Ding im Keller.


    Ich bin auch dafür dass man aus so einem Teleskop dann z.B. ein Dobson baut, Plössl zukauft und einen Leuchtpunktsucher... aber das überschreitet oft den Wert des Teleskops.


    "Du hast Mist gekauft" ist sicher nicht die richtige Formuierung ;)

    Wenn es online gekauft worden ist, kann man es ja gegebenenfalles noch zurück schicken. Viele sind sich ja nicht bewusst dass das geht und der Händler ab 40 Euro Warenwert Hin- und Rücksendekosten tragen muss.
    Vielleicht nehmen die Shops dann endlich mal den letzten Schund aus dem Sortiment, wenn ein Großteil zurück geht... Leider eher Utopisch. Aber wenn man dann die Möglichkeit hat besser ins Hobby einzusteigen, ist das doch auch nicht schlecht. Letztendlich kann sich das der oder die Betroffene aussuchen. Nicht jeder ist aber handwerklich begabt oder möchte eine Montierung bauen.
    Wenn dann "Hilfe-ich-finde-nichs" oder "Mein-Teleskop-wackelt" Threads auftauchen, kann man meiner Meinung nach dann durchaus auch sagen dass der Betroffene/die Betroffene das RECHT hat sein Geld zurück zu verlangen.


    Ich bin sicher der letzte der etwas gegen Optimierung von Einstiegsteleskopen hat und andere verärgern will, aber ein "Kuschelkurs" mit den Gurkenteleskopen finde ich den falschen weg.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christoph H</i>
    <br />Hallo!
    Ich denke, da sollte man differenzieren. Da hatten wir doch gerade so einen Fall: Ein Katadiopter auf einer EQ-1 für €150.--
    Da das Gerät noch nicht mal angekommen war, finde ich es richtig darauf hinzuweisen das man für´s gleiche Geld etwas deutlich besseres bekommt
    und das man laut Fernabsatzgesetz vom Kauf zurücktreten kann.
    Ist natürlich nicht das was ein vierzehnjähriger, der sein erstes Fernrohr unterm Baum hatte, hören will.
    Aber wenn man Fehlkäufe korrigieren kann, sollte man auch darauf hinweisen. Es ist doch niemanden damit geholfen wenn ein potentiell Interessierter sich nach ein, zwei frustrierenden Beobachtungen mit einem ungeeigneten Teleskop vom Hobby abwendet. Das hat es schon zu oft gegeben.
    Klar, ist das Kind erst in den Brunnen gefallen muss man das Beste aus der Situation machen, aber da ist jeder Fall anders.
    Gruß und CS Christoph
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    seh ich auch so.
    grade manch billig-teil mit mieser montierung und (was oft unterschätzt wird) nicht ordentlich zu justierendem sucher macht ein beobachten von offenen haufen, mond und planeten, was die optiuk eigentlich locker hergäbe, unmöglich.
    weil man einfach nix ins bild bekommt... stochern im dunkel mit viel gewackel und frust.
    wenn ne gewisse basis da ist, sieht das natürlich anders aus.
    MEINEN ersten 60x700 von vor jahrzehnten kann ich nur zum einbrecher abwehren benutzen, aber nicht zum gucken. jedes noch so billige fernglas ist besser^^

  • Hi Christoph,


    es ist sicher richtig, aber auch eine Frage des Tones...


    Wenn ich auf eine Anfrage quasi direkt nach der Begrüßung erklärt bekomme, dass ich am besten von Kauf zurücktrete mit dem Satz "Das ist aber ein schöner Schrott, den du da bekommen hast", wäre ich absolut enttäuscht...


    Wenn ich aber zuerst die Möglichkeiten erklärt bekomme ("Du kannst damit wunderbar den Mond sehen") mag das fachlich vielleicht fragwürdig sein, gibt dem Anfragendendem aber nicht gleich den Genickschlag. Man kann auch weiter unten in der Antwort auf bessere verfügbare Technik fürs Geld hinweisen...und es spricht auch nichts dagegen, die schwarzen Schafe unter den Händlern immer wieder mal zu nennen - aus meiner Sicht.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christoph H</i>
    <br />Dann schreibe ich in Zukunft:
    "Du kannst mit dieser suboptimalen Gerätschaft wunderbar in den Mond gucken!"[:D][:D][:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:)]

  • Hi,


    ich sehe es wie Christoph. Handelt es sich um ein "durchaus noch brauchbares" Teil mit lediglich kleiner Öffnung und etwas simpler Montierung dann ist das aktzeptabel.


    In den Fällen von "Optikschrott" mit "Montierungsmurks" unten drunter sollte man auf dieses aber schon hinweisen- weshalb ein solches Ding loben, wenn die Chance besteht, das der Beschenkte/Käufer diesen Murks noch rechtzeitig dem netten Händler wieder in die Hände drücken kann.


    Klar, in vermutlich allen Fällen ist der neue Besitzer stolz auf den Neuerwerb, aber deswegen muss man Schrott nicht loben- der wird deswegen nicht besser.


    Gruß
    Stefan

  • "Diplomatie ist die Kunst, jemanden in so netter und charmanter Weise zu sagen, daß er zur Hölle gehen soll, daß der Angesprochene sich sogar auf die Reise freut."


    Die Frage ist, ob es das Ziel sein sollte, den Virus zu streuen...

  • Hallo Zusammen,


    ich bin nun erlich gesagt etwas verunsichert.


    Sollte ich eventuell mein geschenktes Teleskop - Omegon 130/920 EQ-02 - auch zurückschicken und eventuell 50 € mehr für ein, immer wieder sehr gut bewertetes, Dobson Teleskop investieren?


    Davon abgesehen steht das Teleskop schon und freuen tue ich mich auch schon drauf... aber nach den ganzen Expertenmeinungen bin ich sehr verunsichert auch wenn andere sagen bzw. schreiben, es wäre für den allerersten Start ok...


    MfG


    Patrick

  • Hi Patrick,


    nachdem du hier fragst auch hier die Antwort.


    Das grundlegene Problem an deinem Neuwerwerb ist die zu schwache Montierung. Das Teleskop selbst ist durchaus ein schönes eEnsteigergerät, die beigepackten Okulare sind zwar recht einfache, aber für den Start nutzbar.


    Die Montierung EQ-2 ist aber für den langen Tubus zu schwach und daher führen Berührungen zu Wackelei. Das mag dir als Einsteiger auf den ersten Blick nicht schlimm erscheinen, aber bei höheren Vergrößerungen fällt es so schwer den Fokus richtig einzustellen. Bei einer stabileren Montierung wackelt und zittert eben so gut wie nichts oder nur so das es kaum stört.


    Leider verkaufen einige Händler solche Kombinationen- eine zu dem Tubus passende stabile Montierung würde allein bereits mehr kosten als das so gepackte komplette Set.


    Ich weiß jetzt nicht welchen Dobson du meinst- aber der hätte vermutlich ebensoviel Öffnung und wäre dafür stabiler montiert.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bin nun erlich gesagt etwas verunsichert.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...jetzt haben wir den Salat!

  • hi patrik,


    wie schon erwähnt, der tubus inkl. optik ist das, was als standard zu diesem preis angeboten wird und absolut ok.
    lediglich abstriche sind bei dir die montierung und das zubehör.
    ABER: nicht in dem maß, dass du keine freude am einstieg hast.
    viele kleine nicklichkeiten werden dir erst mit der zeit auffallen, wenn erfahrung und ansprüche
    wachsen und bis dorthin wirst du auch fähig und willens sein modifikationen vorzunehemn.
    andre okulare, dobson -box und ev. sogar nebel-filter.




    bis dorthin kannst du aber schon einiges sehen:
    mond, einige nebel und offene sternhaufen. im bereich 37- 74 fach ist eine menge zu sehen und das von stefan angesprochene wackeln ist noch nicht so eklatant.



    edit:


    ein ähnliches gerät mit etwas größerer öffnung wäre ein 150/1200 dobson für 260€
    etwas mehr öffnung und etwas bessere okulare auf stabiler dobson-box
    für 60€ mehr
    das wäre in deinem fall die einzige alternative und da wären mit der zeit auch noch zusätzliche okulare fällig





    [;)]

  • Hallo Patrick,
    lass dich nicht verunsichern und beobachte mit deinem neuen Teleskop. Du wirst damit eine ganze Menge sehen können. Viele der selbsternannten Berater hier und anderswo meinen es natürlich gut, wenn sie auf gewissen Schwächen hinweisen, doch sie sind manches Mal etwas verblendet in ihrem Wahn, immer das (ihrer Meinung nach) Beste zu empfehlen und merken gar nicht, dass sie dann gleichzeitig einem Einsteiger das Hobby vermiesen, weil dieser dann gar nicht mehr mit seinem schon vorhandenen Teleskop beobachtet. Der Superberater hat dann das genaue Gegenteil vom dem erreicht, was er erreicht sollte, nämlich das ermutigen ins Hobby Astronomie einzusteigen. [:(]


    Der obige Post von Stefan ist genau das passende Beispiel zum Thema. Es ist natürlich alles richtig was er sagt, aber in seiner Rechtschaffenheit vergisst er jedes Wort der Ermutigung auch mit dem sehr brauchbaren Omegon 130/920 EQ-02 zu beobachten. Damit wird Patrick sehr schöne Beobachtungen machen können. Von daher sind einige der Berater hier und anderswo einfach nur daneben in ihren "Beratung" und sollten mal in sich gehen, ob sie nicht auch mal zurückrudern sollten. Das wäre meine Empfehlung, vor allem dann wenn ein Teleskop schon vorhanden ist, denn etwas Besseres kann ja nun wirklich nicht passieren, als dass sich ein Einsteiger ein Teleskop kauft oder geschenkt bekommt. Das ist und bleibt der erste Schritt ins Hobby. Was meint ihr wohl, wie viele Anfänger mit billigsten EInsteigerteleskopen aus dem Versdandt-Katalog angefangen haben, die aber trotzt der vergleichbar mangelnden Quallität der Kaufhausoptik, wunderschöne erste Erfahrungen sammeln konnten. Das wird auch später so schnell von keiner ach so tollen und ach so großen Optik überboten werden können. [:)]



    In diesem Sinne
    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Patrick!
    Ich versuch´s mal diplomatisch: Natürlich kannst Du mit dem Teleskop schon was anfangen. Mein erstes war deutlich schlechter und hat mich auch nicht aus der Bahn geworfen.
    ABER: Wie Du schon selber erkannt hast, würdest Du für € 50.- mehr einen 6" Dobson bekommen der folgende Vorteile hat:
    -etwas mehr Öffnung
    -besseres Zubehör
    -stabile Montierung
    -besseren Wiederverkaufswert
    Frustriert Dich diese Antwort? Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen, aber noch kannst Du den Kauf problemlos rückgängig machen.
    Da will ich einfach nur drauf hinweisen. Wie Du Dich auch entscheidest, ich bin sicher Deine erste Beobachtungsnacht wird unvergesslich!
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo Patrik und alle andere Hobbyfreunde,


    Als Kind bekam ich einen Optikbaukasten geschenkt. Damit konnte man ein Mikroskop, ein Opernglas und ein astronomisches Fernrohr bauen. Speziell den Sinn des astronomischen Fernrohrs konnte ich nie begreifen, denn es hatte eine Objektivöffnung von vielleicht 10 mm und man sah damit weniger, als mit dem bloßen Auge. Trotzdem wurde ich neugierig und als später das Buch "Astronomie selbst erlebt" von Klaus Lindner kam, wurde das Interesse schon größer. Auch die Bücher von Bruno H. Bürgel und natürlich von Paul Ahnert hatten einen großen Einfluss. Ich baute das Brillenglasfernrohr, wie im Buch beschrieben, nach und konnte damit schon auf dem Mond die ersten Krater sehen. Damit war die Leidenschaft für dieses Hobby entfacht. Der Durchbruch im Astrohobby kam aber 1975, als ich vom mühsam zusammengekratztem Geld den Optikbausatz von Zeiss für 120,- Mark kaufen konnte. Noch heute besitze ich die Optik und nutze sie immer noch, gerne bei Urlaubsreisen.
    Diesen Text hatte ich hier schon mal gepostet, aber das Entscheidende ist, das das Astronomiehobby nicht nur an der Technik hängt. Wer auch mit einem Wackelteleskop die ersten Beobachtungen macht und neugierig wird, findet seinen Weg von allein. Wir haben es hier auch mit der Natur zu tun, die nicht berechenbar ist, sei es das Wetter, die Stellung von interessanten Objekten, die eigene Motivation usw. Keiner wird erwarten können, dass ein Teleskop auf Knopfdruck das tun wird, was man erwartet. So wird es natürlich von der Werbung suggeriert. Anders als ein PC oder ein Smartphone, welches, einmal eingerichtet, mehr oder weniger den Besuch einer anderen Welt erlaubt, erfordert die astronmische Beobachtung mehr Einsatz. Man muss das geheizte Zimmer und die Couch verlassen, sich mit der Technik herumschlagen, eventuell vorbeikommenden Leuten erklären, was man dort tut usw. Es macht aber immer wieder Spaß, auch weil das Ende einer Astronacht meistens offen ist.
    Zum Thema Technik sei noch gesagt, dass ich eine EQ1 Montierung immer mit in den Urlaub nehme - allerdings mit einem 50mm Refraktor und dann aber damit auch durchaus erfolgreich fotografiere. Auch mit dieser Technik läßt sich arbeiten und die Ergebnisse zählen dann wegen der dabei aufgebrachten Geduld vielfach.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo nochmals,


    es ist besiegelt! Sobald es draußen klar wird werde ich das neue Teleskop testen und ich bin gespannt! Immer noch ;-)!


    Es ist mir ja klar, dass es nicht unbedingt alles auf anhiebt klappt, auch wenn ich mir das immer wünsche :-), aber dies ist nunmal ein Hobby mit Geduld denke ich und wenn man sich etwas gut dabei anstellt wird man auch "entlohnt".


    Vielen Dank für die Erlichkeit und den netten Zuspruch.


    Alles weitere werde ich erfragen ;)

  • Hallo,


    ich sehe es genau wie Carsten!
    Man sollte schon auf der Schwächen eines Gerätes aufmerksam machen aber eben mit Fingerspitzengefühl! Für niemanden ist es schön zu Hören, dass die neue Anschaffung der "letzte Schrott" ist! So mancher hier kommt mir in seinen Äußerungen auch sehr Arrogant rüber wie ich bereits mehrfach feststellen musste. Nicht jeder verfügt über die finanziellen Möglichkeiten, gleich etliche hunderte Euro in ein supertolles Teleskop zu investieren. Ist meines Erachtens aber auch garnicht notwendig, da man auch mit schmalerem Geldbeutel durchaus Freude an dem wunderschönen Hobby Astronomie haben kann!


    Grüße
    Martin

  • hi Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Für niemanden ist es schön zu Hören, dass die neue Anschaffung der "letzte Schrott" ist! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    aber wenn er wirklich nur schrott da stehn hat, kann man auch nicht aus rücksicht lügen.
    was würde das fürn licht auf ein spezialisiertes forum werfen?


    in diesem fall ist das (zum glück) ja bei patrik nicht der fall und es wurde ihm ja auch objektiv und logisch erklärt, wie und für was er sein gerät nutzen kann [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christian_P</i>
    Von daher sind einige der Berater hier und anderswo einfach nur daneben in ihren "Beratung" und sollten mal in sich gehen, ob sie nicht auch mal zurückrudern sollten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Christian,
    dies ist ein Diskussionsforum und ich bin entschiedend dagegen dass man hier nur Zuspruch posten sollte.
    Bei einem Kellerfund ist das etwas Anderes, da ist das sprichwörtliche Kind tatsächlich schon vor Jahren in den Brunnen (Keller?) gefallen.
    Ich sage ja nichts gegen kleine Öffnungen, aber wo zieht man denn den Schlusssrich? 6" auf EQ1?


    Nur weil Du es als völlig daneben abstempelst und das Wort Beratung in Anführungszeichen setzt (was ich im übrigen als recht anmaßend empfinde) wird es trotzdem auch in Zukunft solche Beiträge geben.


    Es soll auch schon Einsteiger gegeben haben, die froh darüber waren einen 3" Wackelteleskop gegen geringe Mehrkosten gegen ein 6" getauscht zu haben.


    Dass der Ton sicher das ein oder andere Mal etwas hart ist, kommt vor und da kann man sicher etwas ändern. Aber grundsätzlich alles was nur Ansatzweise in Richtung Umtauschempfehlungen geht zu zensieren finde ich definitv den falschen Weg, insbesondere wenn die Einsteiger schon Hilfe suchen weil irgend etwas nicht klappt.
    Da bekommen wir hier Zustände wie in so manchem der englischsprachigen Foren wo jeder Schrott hoch gelobt wird.

  • Diese Wackelteleskope können einem sicher auf die Nerven gehen, aber ich sag es mal so:
    Frag mal ein paar Leute hier, was sie von Planetenbeobachtung von einem Balkon mit Holzboden aus halten.
    Ich mach das regelmäßig, manchmal sogar mit 300fach. Man braucht natürlich ne Weile, um zu fokussieren. Und man muss verdammt nochmal still halten beim Beobachten. Aber es geht(was nicht heißt, dass es nicht lohnt, das schwere Ding auch mal runterzuschleppen).

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