StarAdventurer vs. iOptron Skytracker im Vergleich

  • Die speziell dafür gemachten Filter CLS oder IDAS schlucken schon ordentlich Fremdlicht und damit Gradienten...


    Dieses Bild wurde direkt neben Weikersheim gemacht (das Städtchen und das des nachts beleuchtete Schloss sind knapp rechts außerhalb des Bildfeldes):



    f= 50 mm, t= 2 x 2 min, 800 ISO.
    Das Bild ist nicht großartig bearbeitet.
    iOptron.


    Grüße,


    Jens

  • Hallo nochmal,


    hier ein Schuss in die Gegend von IC 1396 an der Grenze von Schwan zu Cepheus... Auffallend rot Herschels Granatstern...:



    f= 85 mm, f/3.2
    t= 8 x 3 min, 1600 ISO.


    Ich sollte vielleicht mal wirklich eine ganze Nacht lang oder zumindest mehrere Stunden lang auf ein Objekt halten [:)]


    Grüße,


    Jens

  • Hallo zusammen,


    bei vercirrtem Stadthimmel habe ich soeben mit dem Star Adventurer in den Himmel gehalten, für mich das erste Mal mit Autoguiding durch den Lacerta MGEN. Hier ein 20-Minüter bei 85 mm Brennweite und 1.600 ISO, abgeblendet auf f/5.6:



    Der 1:1-Crop allerdings offenbart leichte Sternstriche, welche jedoch zumindest in der verkleinerten Version nicht auffallen:



    Der 10-Minüter hingegen stellt mich voll zufrieden. Das vekleinerte Vollbild sieht ebenso aus wie der 20-Minüter, daher hier nur der 1:1-Crop:



    Es sind alles Einzelbilder, also keine Stacks, daher das starke Rauschen. In der Praxis würde ich mit der dSLR ohnehin keine 20-Minüter machen, bei derart warmen Temperaturen wie gestern schon gar nicht (ca. 20 Grad um Mitternacht).


    Der Aufbau sah dann so aus:





    Ich stelle mir das Ganze grade in der Namibwüste vor [:)]


    Die Stromversorgung erfolgte völlig unabhängig vom Netz. Ich nutzte den Powerblock von TS mit 15 Ah, welcher den MGEN versorgte. Beides liegt da im Vordergund so unkoordiniert am Boden rum [;)] Der Star Adventurer zog seine Power aus einem Satz Batterien, welcher aber ebenso über den Powerblock hätte versorgt werden könnte.


    Ich nutzte folgendes Setup, um das Equipment aufzusatteln:


    Starway Doppelschiene (950 gr)
    EOS 70Da (850 gr)
    EF 85 1.2L (1060 gr)
    Pro QH-3 Kugelkopf (890 gr)
    60 mm TS-Finder mit Sucherschuh (1000 gr).


    In der Summe macht das 4.75 kg, was schon ordentlich ist. Meine erste Wahl für etwaige Milchstraßenmosaike in der Pampa wäre das 100 mm 2.8 Makro, welches 400 Gramm weniger wiegt als das 85 mm Objektiv und somit den Star Adventurer etwas entlasten würde.


    Mein Fazit in punkto erstes Guiding ist also für mich mehr als zufriedenstellend in Anbetracht, dass ich beim Aufstellen und Einnorden keine höchste Präzision habe walten lassen, da sich von Westen her einige Wolken ankündigten und ich schnell machen wollte. Mit mehr Mühe könnten die Sterne vielleicht auch zwanzig Minuten lang punktfömig bleiben. Die Verziehung der Sterne auf den Bildern war weder in RA- noch in DEC-Richtung (die Nachführung lief laut Driftprofilen auf dem MGEN einwandfrei und verließ nicht ein einziges Mal die eingestellte 0.70-Pixel-Toleranz. Ich schiebe die Sternstriche eher auf nicht ordentlich angezogene mechanische Verbindungen oder leichtes Absacken des Kugelkopfes.


    So... dann heißt es mal wieder auf zuverlässig klaren Himmel warten... [:)]


    Grüße,


    Jens


    PS: die iOptron ist vorbehaltlich Geldeingangs verkauft [:)]

  • Hallo,
    ich wünschte so wie auf dem unteren Bild würde es bei mir aussehen [:D] . Irgendwie habe ich mir den Star Adventure viel größer vorgestellt, der ist ja richtig klein. Was für ein ISO Wert hast du bei den Bildern? Das sieht so verrauscht aus. Wie stabil muss ein Stativ für den Star Adventure sein? Reicht im 100er bereich oder braucht man ein richtig stabiles Stativ das nichts schwingt?
    Hast du mal überlegt ein altes Canon 50mm F/1.4 auf Ebay(oder sonst wo) zu holen? Das kostet teilweise nur 20-40€, da kann bestimmt gut größere Himmelsregionen ablichten.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Komet98</i>
    <br />Hallo,
    ich wünschte so wie auf dem unteren Bild würde es bei mir aussehen [:D] . Irgendwie habe ich mir den Star Adventure viel größer vorgestellt, der ist ja richtig klein. Was für ein ISO Wert hast du bei den Bildern? Das sieht so verrauscht aus. Wie stabil muss ein Stativ für den Star Adventure sein? Reicht im 100er bereich oder braucht man ein richtig stabiles Stativ das nichts schwingt?
    Hast du mal überlegt ein altes Canon 50mm F/1.4 auf Ebay(oder sonst wo) zu holen? Das kostet teilweise nur 20-40€, da kann bestimmt gut größere Himmelsregionen ablichten.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Stefan,


    der Star Adventurer ist handlich und nicht größer als z. B. der iOptron SkyTracker. Mit knapp über einem Kilogramm Gewicht schreit er auch richtig danach, mit auf Reisen genommen zu werden. Und mit 10 Minuten Belichtungszeit kann man bei der Brennweite schon recht viel anfangen. Der ISO-Wert lag bei 1.600, hinzu kommt, dass es draußen noch ca. 20 Grad hatte.


    Zur Stativfrage: ich hatte zuvor ein Astro & Nature von Baader, welches ich vor drei Jahren für ca. 130 € auf dem ATT gekauft hatte. Das war schon ganz ordentlich und die Ergebnisse waren zumeist gut. Aber auf einigen Bildern waren die Sterne teilweise hakenförmig und abrupt versetzt. Ich tippe da auf Entspannungen mechanischer Art in den Stativbeinen und evtl. auch thermische Arbeiten. Beides kann aber mit jedem Stativ passieren. Aufgrund einer anstehenden Fernreise legte ich mir aber ein neues Stativ zu (http://www.pcp-online.eu/produkte/produkte.html - das A-408 mit dem Kugelkopf QH-3... so hoch gegriffen muss das Stativ aber bei weitem nicht sein).


    Was für ein Objektiv meinst du? Canon 50 1.4 und 20 € passt in meinen Augen nicht zusammen, evtl. nur aus der alten FD-Serie. Zum Adaptieren von FD-Optiken an heutige EF-Bajonette benötigt man Adapter mit Abstandslinsen, die die Bildqualität verschlechtern. Zudem habe ich aus der L-Serie noch das 50 1.2, der Brennweitenbereich wäre also abgedeckt [;)]. Wie auch in meinem letzten Posting geschrieben würde ich vorrangig ein 100 mm Objektiv einsetzen, welches fast ein halbes Kilo weniger wiegt. Dadurch wird der Adventurer auch nochmal entlastet. Auch mein 200 mm Objektiv ist wesentlich leichter. Betrachte die obigen Bildbeispiele als Test an der Belastungsgrenze [:)]


    Grüße,


    Jens

  • Kg,


    das sieht ja schon sehr vielversprechend aus.


    konnte am Freitag endlich mit der 70Da² testen.


    Hier mal ein Bild aus dem Schwan:



    5x4min mit dem 85er


    und den IC1396

    8x3min


    es fehlt noch Belichtungszeit, aber als "Test" gefällt mir das schon ganz gut.


    "...das Bild wird sooooo geil!" ;)

  • (==&gt;)Kreislauf
    Ich hätte vorher denken sollen, die alten FD Objektive kann man ja nicht einfach mit einem Linsenfreien Adapter an die neuen DSLRs ranschrauben. Da habe ich zu sehr an meine DSLM gedacht, da ist das einfacher.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Jens, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht über den Star-adventurer, das war wirklich hilfreich. Toll zu sehen dass es auch mit dem MGEN gut funktioniert.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sho</i>
    <br />Hallo Jens, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht über den Star-adventurer, das war wirklich hilfreich. Toll zu sehen dass es auch mit dem MGEN gut funktioniert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gern geschehen. Über den autogeguideten Star Adventurer habe ich im Netz noch gar nichts gefunden. Von daher teile ich meine Erfahrungen gerne. Schön wäre ein Sammelsurium an Erfahrungen.


    Zwischendrin möchte ich aber noch betonen, dass der iOptron Skytracker ebenfalls erstklassige Arbeit leistet und nur nicht aufgrund Erscheinens des Star Adventurer plötzlich keine Option mehr wäre. Wie gesagt... beide Geräte haben ihre Vorzüge. Ich entschied mich letztendlich für den Star Adventurer aufgrund der Möglichkeit, guiden zu können.


    Bei der nächsten Gelegenheit werde ich ein 100 mm Objektiv testen, das wie gesagt etwas leichter ist. Ich werde auch, sofern ich es raffe, die Nachführprotokolle aufzeichnen und hier dann zeigen. Aber anhand des MGEN-Displays konnte ich schon einschätzen, dass es keine Ausreißer zu korrigieren galt, trotz des hohen Gewichts nahe an der Belastungsgrenze. Das Schöne an der Doppelschiene ist auch, dass sie gut ausbalanciert werden kann. Eine Nachführung in Deklinationsrichtung wäre halt das Sahnehäubchen [:)]


    Grüße,


    Jens

  • Hallo zusammen,


    folgendes Ergebnis entstand gestern Nacht bzw. heute früh:



    70Da mit EF 100 mm Objektiv
    t= 7 x 5 min, f/4, 1.600 ISO
    Ungeguided auf den Skywatcher Star Adventurer. Da keine Leitoptiken und Doppelschiene aufmontiert waren, verringerte dies den Hebel erheblich.


    Bevor es dunkel wurde, saß statt der dSLR auch mal wieder die CCD-Kamera (ATIK 383L+) mit h-Alphafilter auf dem Adventurer:



    t= 11 x 5 min, f= 100 mm, f/4
    Aufgenommen im 2-fach Binningmodus.


    Grüße,


    Jens

  • Danke.
    Das war um 03:40 Uhr, also nach Monduntergang, ging aber schon in die astronomische/nautische Dämmerung hinein. Ich machte eigentlich neun Aufnahmen, di eletzten beiden verwendete ich aber nicht, da der Hintergrund schon zu hell war.


    Ich bin sehr gespannt, was mit dem Star Adventurer und der 70Da unter Wüstenhimmel anzustellen ist [:)]


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Leute


    wie Jens war ich mit den max 200mm (eingeschränkt) des Skytracker nicht zufrieden und habe mir auch einen Star Adventurer geholt.
    Erste Versuche sind sehr vielversprechend. Neben der deutlich besseren Nachführgenauigkeit (200mm gehen wirklich, nicht nur auf dem Papier) ist die Guidingfähigkeit besonders interessant. Da mein Scopos 66/400 fotografisch nicht geht, plane ich einen INED70/420 draufzuschnallen (und OAG-Guiding mit MGEN). Da sollte ich komplett deutlich unter 4kg kommen.


    Als Härtetest hab' ich mal den ED80/600 mit OAG und Lodestar mit Gegengewicht montiert und vermessen. Alles zusammen (EOS1000Da+Flattener mit LP-Sucher im Blitzschuh, OAG mit Lodestar, DEC-Einheit und Gegengewicht) wiegt 4950g, geht also gerade noch.
    Die Fotostativ-Platte des ED80 musste ich dazu neu plazieren, damit alles auch sauber ausbalanciert ist.


    Hier die ersten Ergebnisse mit dem ED80:



    M27 Einzelaufnahme 180s geguided (Crop/4)



    M27 Einzelaufnahme 180s geguided, Ausschnitt 100%



    M27 Einzelaufnahme 180s nicht geguided, Ausschnitt 100%


    und hier die Guidelogs (mit SC3 und K3CCD):



    2 Perioden ohne Guiding



    1 Periode geguided


    Auch die Polausrichtung (nach Kochab) klappt sehr genau, die DEC-Drift ist (selbst bei dieser Brennweite) meist vernachlässigbar, falls nicht, muss ich halt nachjustieren.


    Weiter Messungen und Bilder folgen.



    Gruss
    Günter

  • Hallo Günter,


    danke für deine Erfahrungen. Einen kleinen Apo draufzupacken rückt den Star Adventurer sicher an seine Grenzen, aber man sieht, es geht irgendwie [:)]
    Danke auch für deine Guidelogs, das muss ich auch unbedingt mal machen. So wie es aussieht, wird es zumindest hier heute Abend mal klar, aber der Mond ist noch recht voll, so dass evtl. ein paar Experimente drin sind [:)]


    Grüße,


    Jens

  • Hier noch ein kleiner Nachtrag, nachdem heute die L-Halterung angekommen ist (Skywatcher benötigt anscheinend noch bis Ende September, das ist mir für den unmittelbar bevorstehenden Kurztrip nach Südfrankreich zu spät, deshalb gabs was kurzfristig bei Fernrohrland [:)])...:



    Das Bild oben zeigt das Setup, wie ich es in Namibia gerne einsetzen würde: die 70Da mit 200 mm Objektiv (rechts), nachgeführt mit dem MGEN am 50 mm oder 100 mm Objektiv (links). Die Nachführoptik wird von einem Geoptik-Adapter gehalten (sehr robust und hochwertg, klare Empfehlung!), die EOS sitzt auf einem massiven Kugelkopf (900 gr... das is fast ne Nummer zu viel...). Alles sitzt auf der L-Schiene, welche einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Durch Drehen des Knopfes (rot gekennzeichnet) kann man bequem und fein die Höhe der Nachführoptik (linke Seite) verstellen. Damit findet man IMMER einen Leitstern.


    Zudem kann man durch das Langloch der L-Schiene stets einen Kontrollblick auf Polaris werfen, ob er noch an der Stelle sitzt, wo er es soll. Hier werde ich mir wohl eine rote schwache LED unter die Schiene basteln, damit diese in den Polsucher hineinleuchtet.


    Mit 3.6 kg ist das Ganze auch ein Kilo leichter als mit der Starway Doppelschiene von TS und auch der Hebel ist deutlich geringer. Optimieren kann man immer, ich werde auch mal einen kleineren Kugelkopf ausprobieren...


    Und hier ein kurzer Bericht nach den ersten Fotoversuchen gestern Abend:


    3 Minuten bei f= 200 mm: kein Problem.
    5 Minuten bei f= 200 mm: zunächst leichte Strichspuren in Deklinationsrichtung, aber schon auf der zweiten Aufnahme der Belichtungsreihe minimieren sich diese. Ab der dritten Aufnahme sind auch hier die Sterne nahezu punktförmig. Ich gehe davon aus, dass es mit der Be-/Entlastung durch das Betätigen des Kabelauslösers bzw. dem Drücken auf den EOS-Knöpfchen zu tun hat --&gt; Kabelauslöser irgendwo fixieren und aufs Rumdrücken an den Knöpfchen verzichten.


    10 Minuten bei 200 mm Brennweite sind mein Ziel. Wenn das erreicht ist, kann der Urlaub unterm Südhimmel kommen [:)]



    f= 200 mm, f/4.5, t= 210 sec, 200 ISO.


    Grüße,


    Jens

  • Hallo zusammen,


    dreimal 5 Minuten bei 200 mm Brennweite mit der 70Da auf den Kometen Jacques, der gerade zwischen iC 1805 und IC 1848 steht, ergeben dies hier:



    70Da mit EF 200 mm f/2.8L
    f= 200 mm, f/4, t= 3 x 5 min, 800 ISO


    Viel mehr Aufnahmen gehen auch kaum, wenn man nicht seperate Stacks auf Sterne und Komet machen möchte. Der Komet ist sehr schnell.


    Vielleicht lässt er sich nochmal blicken heute Nacht...


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens ,


    Habe mir mal erlaubt dein Bild zu bearbeiten . Ich dachte mein Monitor hat sein Farbprofil verschoben.
    Ein kleinwenig den HG kalibriert und die Mangenta verschoben und es gefällt mir noch besser als jetzt so schon . [:)][:)]


    Was nicht weg ging war der rote Rand um die Sterne . Wenn das nicht wäre .....



  • Hallo Jens,


    mit welcher Software bearbeitest Du Deine DSLR-Aufnahmen (wenn man fragen darf)? Viele Astrobearbeitungsprogramme sind ja eher für Aufnahmen mit höheren Brennweten konzipiert. DSS z.B. macht bei WW-Aufnahmen bei mir oft Zicken.
    Die tiefen Farben und die Brillianz Deiner Bilder sind Klasse.

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