Teleskopisches Sehen, Wechsel des Auges

  • Hallo zusammen,


    ich bin Brillenträger mit ca. -4 Dioptrien auf beiden Augen. Bisher beobachte ich ohne Brille und mit dem rechten Auge. Bei großen Austrittspupillen stört mich der Astigmatismus jetzt aber doch mehr als ich gedacht habe. Das linke Auge wäre diesbezüglich deutlich besser. Ich hab's jetzt mal probiert - mit dem Fernglas 10x50 ist links eindeutig besser, bei großen Vergrößerungen ist es sooo ungewohnt, dass ich gar nicht richtig vergleichen kann.


    Daher die Frage: inwieweit ist das teleskopische Sehen an ein bestimmtes Auge gebunden? Wie schnell stellt sich das um, falls ich komplett auf links wechseln möchte?


    (Mit Brille beobachten ist auch doof, da bei mir anatomisch bedingt der Abstand von Brille zu Pupille riesig ist, geschätzt >25 mm)


    Und fragt mich nicht, warum ich's ursprünglich überhaupt so angefangen hab - als Anfänger achtet man nicht auf alles... und ein Übersichtsokular mit großer AP hatte ich damals noch nicht.


    Danke für sachdienliche Hinweise, viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Servus Holger.


    Ich denke das ist Gewohnheits- oder Übungssache.
    Die Dunkelanpassung machen ja sicher schon mal beide Augen mit,
    das indirekte Sehen muss man dann eben mit den anderen Auge einüben.


    Ich würde das einüben, so das ein Wechsel vom Auge zur Gewohnheit wird.


    Gruß
    Gerd

  • Hi Cleo,
    man muss deshalb nicht gleich das Auge wechseln ...


    Abhilfe schafft vielleicht ein System wie Dioptrx von Televue. Das sind Korrekturlinsen, die nur den Astigmatismus ausgleichen, ansonsten aber keinen Diotrie-Ausgleich haben. Die werden an bestimmte Televue-Okulare einfach vorne angegebracht, so dass man astigmatismusfrei beobachten kann.


    http://www.televue.com/engine/TV3b_page.asp?id=54


    Mit anderen Okularen könnte so etwas in Eigenregie auch funktionieren, wenn am Okular augenseitig ein (Filter-/Adapter-)Gewinde ist und Du von einem Optiker ein Ausgleichsglas passend zu Deinem Astigmatismus gefasst bekommst. Einfach dann aufschrauben. Filter-/Glashalter gibt es bei den Teleskopversendern recht günstig.
    z.B. Filterfassung M28,5x0,5 bzw. einen Einlegering M28,5 für T2 und M42x1, damit der Filter auch auf ein T2-Gewinde passt.


    Okular einfach passend für's Auge im Auszug drehen. Und möglichst keinen "Drehfokusierer" verwenden. Bei den käuflichen Newton-Teleskopen sind die aber eh die Ausnahme. Dort werden ja idR. Crayford oder einfache Zahnstangen-Auszüge verwendet.


    Die Okulare sollten allerdings dann einen hinreichenden Augenabstand haben, so dass man inkl. Filter noch vernünftig durchschauen kann.


    Gruß

  • Hallo Kalle,


    danke für die Variante mit dem Dioptrx (da waren wohl gerade die Vokale ausgegangen?).
    Muss meine Okulare mal besichtigen. Einen augenseitigen Filter brauchte ich noch nie. Von TeleVue sind sie leider nicht [:(].


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo zusammen,


    Nachtrag in dieser Angelegenheit:


    ich hab mich jetzt einfach mal getraut, einen Stündchen mit Jupiter und dem "falschen" Auge zu verbringen. Eigentlich war das Seeing fast schon zu schade für solche Aktionen, aber nach einer Viertelstunde war da gar nix mehr ungewohnt. -> zumindest für Austrittspupillen von 0.7-1mm und helle Objekte würde ich mich jetzt als beidäugig bezeichnen. Macht mir Hoffnung, dass es bei größerer AP und dunkleren Objekten auch gehen wird. Das indirekte Sehen brauche ich zur Zeit wetter- und mondbedingt eher nicht...


    Danke & Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Ich beobachte eigentlich die meisten Objekte beidäugig und vergleiche gerne die doch etwas unterschiedlichen Eindrücke. Das andere Auge kann sich dann gleichzeitig etwas erholen.

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stekelle</i>
    <br />Ich beobachte eigentlich die meisten Objekte beidäugig und vergleiche gerne die doch etwas unterschiedlichen Eindrücke.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mache ich auch so. Ich habe festgestellt, dass mein rechtes Auge eine bessere Detailwahrnehmung hat, während mein linkes Auge offenbar lichtempfindlicher ist. Öffter mal das Auge wechseln bringt mir persönlich ein deutliches Plus an Beobachtungskomfort.


    Beidäugiges Beobachten musste ich aber erst eine zeitlang trainieren, vor allem das indirekte Sehen muss dem zweiten Auge erst angelernt werden.


    Gruß
    Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!