Einsteigerteleskop für 9-jähriges Mädchen

  • Hallo,


    ich möchte meiner 9-jährigen Tochter ein Teleskop zu Weihnachten schenken. Sie ist sehr an Astronomie interessiert, wie lange dieses Interesse in diesem Alter anhält, weiß ich allerdings nicht [;)] Nachdem ich mich in den letzten zwei Nächten durch dieses Forum geackert habe, habe ich mich auch schon halbwegs für das Skywatcher Heritage 130p FlexTube Dobson 130/650 entschieden.


    1. weil es so schön kompakt ist und auch auf der Fensterbank Platz findet


    2. weil uns die 130er Öffnung sicherlich viel mehr zu bieten hat als z.B. ein Firstscope oder Heritage76


    3. der Preis noch gerade verkraftbar ist, falls das Interesse schnell schwinden sollte


    Seid ihr mit meiner Wahl einverstanden oder gibt es eurer Meinung nach Geeigneteres?


    Ich meine gelesen zu haben, dass die beiliegenden Okulare von Keller sind. Reicht das erstmal für den Anfang oder sollte ich noch ein oder zwei gute Okulare dazubestellen? Evtl. ein Skywatcher VWA 6 mm Goldkante? Oder vielleicht sogar 5 oder 4 mm? Was brauche ich noch, um Neugier zu wecken und den Spaßfaktor zu erhöhen? Eine drehbare Sternkarte, ein Buch (welches ist für Kinder gut verständlich?), einen Leuchtpunktsucher, Mondfilter?


    Wir haben noch einen Kleinen zuhause. Ich hoffe, beide kommen nicht auf die Idee, tagsüber die Sonne inspizieren zu wollen
    [B)] Ein Sonnenschutzfilter macht bestimmt Sinn, oder? Reicht das aus, um die Augen der beiden zu schützen oder muss ich noch etwas beachten? Das Teleskop tagsüber aus Reichweite stellen?


    Ich bin schon neugierig auf eure Antworten [:)]


    Viele Grüße,


    Petra

  • Hallo Petra und willkommen im Astrotreff!
    Das Heritage ist schon mal eine gute Wahl. Auch ein zusätzliches 6mm Okular passt schon.
    Nur mit der Fensterbankastronomie bin ich nicht ganz glücklich: der Drehteller hat bestimmt 35...40cm Durchmesser, so breit müsste also deine Fensterbank sein.
    Dann liegt aber der Einblick fast 70cm weit draußen...sehr unbequem!
    Von den Seeingproblemen durch den Temperaturaustausch ganz zu schweigen.
    Kurz um: das Ding muss nach draußen! Dann machts auch Spaß.
    Zur Sonne: bei diesen offenen Tuben wäre ich äußerst vorsichtig!
    Ich würde einer neunjährigen ehrlich gesagt nicht an die Sonne lassen.
    Lieber irgendwann was billiges zur Sonnenprojektion kaufen als ein Augenlicht riskieren.
    Am Nachthimmel gibts genug zu erkunden!
    Gruß und CS Christoph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christoph H</i>
    <br />Hallo Petra und willkommen im Astrotreff!
    Das Heritage ist schon mal eine gute Wahl. Auch ein zusätzliches 6mm Okular passt schon.
    Nur mit der Fensterbankastronomie bin ich nicht ganz glücklich: der Drehteller hat bestimmt 35...40cm Durchmesser, so breit müsste also deine Fensterbank sein.
    Dann liegt aber der Einblick fast 70cm weit draußen...sehr unbequem!
    Von den Seeingproblemen durch den Temperaturaustausch ganz zu schweigen.
    Kurz um: das Ding muss nach draußen! Dann machts auch Spaß.
    Zur Sonne: bei diesen offenen Tuben wäre ich äußerst vorsichtig!
    Ich würde einer neunjährigen ehrlich gesagt nicht an die Sonne lassen.
    Lieber irgendwann was billiges zur Sonnenprojektion kaufen als ein Augenlicht riskieren.
    Am Nachthimmel gibts genug zu erkunden!
    Gruß und CS Christoph
    Nachtrag zum Thema Sucher: Bei Heritage ist schon ein halbwegs brauchbarer Leuchtpunktsucher bei!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Dankeschön für die schnelle Antwort [:)]


    Stimmt ja, davon hatte ich auch schon gelesen, aber es leider nicht mehr gespeichert. Bei geöffnetem Fenster kann man nicht so viel erkennen wegen der Temperaturdifferenzen. Ok, das sollte nicht das Problem sein. Wir haben einen Garten und könnten es draußen auf dem Gartentisch deponieren... oder auf dem Balkon oben.


    Ich möchte meine Kinder natürlich nicht die Sonne erkunden lassen [:I], aber ich bin mir nicht sicher, ob sie aus Neugier nicht tagsüber doch mal durchlinsen würden, vor allem der Kleine. Da hilft wohl nur, das Teleskop wegstellen. Oder kann man es so sichern (also mit Sonnenfilter etc.), dass nichts passieren kann?


    Würde sich zwecks mehr Vergrößerung auch ein 4mm Okular eignen? Auch Goldkante?


    Gute Nacht
    [|)]


    Petra

  • Hallo Petra,
    Willkommen im Forum!
    Du hast dich aber vorbildlich informiert. :)
    Das Heritage ist sicher gut geeignet und man muss weniger Kompromisse als mit Firstscope/h76 eingehen, aber beide sind für eine Neunjährige geeignet. Das Heritage macht eben auch in Zukunft noch Spaß und zeigt eine Ecke mehr, wie du ja auch schon schreibst.


    Zu 1: Ja, habe ich auch schon gemacht. Fenster sind aber geschlossen wegen den Glasflächen problematisch (Spiegelungen, Verzerrungen) und geöffnet steigt Wärme Luft nach Oben (waberndes, unscharfes Bild). Aber ja, es geht, wenn man niedrig vergrößert.
    Aber selbst im hellen Frankfurt durch Doppelglas sah ich die Wolkenbänder von Jupiter.
    Besser ist der Balkon oder ein Garten.
    NOCH besser naturlich wenn man raus auf eine Wiese abseits der Lichtverschmutzung fährt/läuft (Heritage Tubus im Rucksack, Rockerbox in der Hand).
    Insbesondere Galaxien sieht man dann VIEL besser.
    Ist bei euch die Milchstraße zu sehen?



    Zu 2: Das 130p zeigt wesentlich mehr, Galaxien bleiben kleine diffuse Flecken, aber im Vergleich zu 76mm sieht man mehrere und zT. Schon unterschiedliche Formen und Ansätze von Struktur - unter sehr dunklem Himmel.
    Nebel und Planeten sind sehr schön zu beobachten, Sternhaufen ebenso.
    Vor Allem bei weitläufigen Objekten punktet das Heritage.


    Zu 3:
    Das Problem besteht natürlich immer. Aber selbst wenn das Interesse mal nachlässt, vielleicht kommt es ein Jahr später wieder, sei es spontan oder durch Unterricht, Medien...
    Ganz zur Not lässt sich ein gutes Teleskop auch besser verkaufen als ein kleineres.


    Gibt es geeigneteres?
    Das kommt natürlich auf den Einzelfall an, aber das Heritage 130p hat einen gutes Preis-Leistungsverhältnis. Relativ viel Öffnung, stabil montiert, leicht und kompakt. Aber recht niedrig.
    Sitzpad, Mini-Klapphocker und/Oder Kiste zum draufstellen helfen abseits von Balkon oder Gartentisch.
    Ein kleiner Mak auf einem guten Fotostativ oder kleiner Refraktor ist auch eine vertretbare Lösung, aber mit 130mm Öffnung zeigt das Heritage fast immer mehr.


    Die Okulare sind OK, irgendwas a la Plössl, das 25mm deutlich besser als das 10mm, aber beide sind brauchbar. 650mm Teleskopbrennweite durch 10mm Okularbrennweite sind aber "nur" 65x Vergrößerung.
    150-200x am Mond und Planeten gehen schon je nach Spiegelqualität, noch ein Okular kann aber auch später nachgekauft werden.


    Billigste Lösung ist eine 15-20€ 2-Fach Barlow (Vergrößerung x 2), besser (auch) ein zusätzliches Okular.
    6mm + Barlow wäre ideal.
    Barlows der gunsrigen Art mindern aber den Kontrast bzw. Helle Objekte zeigen einen Farbsaum.


    Es gibt zwar auch 6.5 und 4mm Plössl für um die 10€, doch der Augenabstand ist kurz, das 4mm halte ich persönlich für nicht nutzbar.
    Goldkante ist eigentlich schon minimum, oder 45€ HR Planetary.
    Ins 6mm passt der Mond am Heritage aber ganz rein, das ist schon sehr schön anzusehen.
    Nächste Woche teste ich zwei andere, günstige Okulare, bei Interesse kann ich ja mal berichten.
    Das Heritage hat ein Öffnungsverhaltnis von f/5, günstige Okulare sind unter f/8, f/6 nicht bis zum äusseren Rand scharf, aber ich finde das noch akzeptabel, nur nicht verrückt machen deswegen.



    Leuchtpunktsucher ist dabei ;)


    Karte/Buch:
    Drehbare Sternkarten sind nett aber wenn im Buch eine Übersicht abgedruckt ist, reicht das (meiner Meinung nach!).
    Es gibt zahlreiche Bücher speziell für Kinder, doch so etwas wäre sicher sinnvoll auf Dauer:
    http://www.teleskop-express.de…tung---Karten---Tips.html
    Im Gegensatz zu vielen anderen Karten sieht man hier wie die Objekte im kleinen Teleskop oder Fernglas aussehen, das hilft am Anfang zusätzlich bei Aufsuchen und Beobachten.


    Ein Mondfilter kann praktisch sein, aber ist nicht notwendig. Trotzdem blendet der Mond ganz schön, so dass man auf dem Auge im Dunklen ein paar Sekunden kaum sieht... Es ist jedoch ungefährlich.
    Es haben einige den Mond schon mit Sonnenbrille beobachtet ;)

    SONNENBEOBACHTUNG
    geht am Heritage NICHT.
    Leider.
    Der offene Tubus, selbst mit Papp-Rohr-Gebastel lässt Licht herein, selbst wenn man vorne einen Filter installiert. Das ist gefährlich und Erblindung die Folge.


    Da muss man eben mit dem Kind vorher ruhig drüber reden, ich erkläre es Kindern immer mit einem Bild vom Auge und dem Beispiel mit der Lupe, die das Sonnenlicht bündelt und ein Blatt entzünden kann.


    Zur Sonnen(Fleck)Beobachtung kann man eine Butterbrotpapier-Camera Obscura basteln, oder eine Lochprojektionskiste, oder ein 3€ Astromedia Minifernrohr bauen, oder ein Fernglas mit Sonnenfilter ausstatten.


    Tendenziell lässt sich mit dem Heritage tagsüber Beobachten, wenn die Sonne auf der anderen Hausseite steht, um auf Nummer sicher zu gehen.
    Aber im Spiegelteleskop steht Alles Kopf, doch spätestens wenn der Mond Tagsüber mal zu sehen ist, bietet sich die Beobachtung an. Am besten eben mit Aufsicht.


    Zusätzlich...
    ...macht ein 17,99€ Lidl-Fernglas Sinn. Sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber Durchblick und aufsuchen ist intuitiver. Wenn Ihr z.B. die Andromeda-Galaxie im Teleskop nicht findet, dann sicher mit dem Fernglas, da es einen größeren Himmelsausschnitt zeigt.
    Dann kann man mit dem Fernglas auf oder ab schwenken bis man einen hellen Stern sieht, und mit dem Teleskop dann diesen zur Orientierung anpeilen.
    Ich hoffe das war verständlich ;)


    Teleskop-Justage
    Bei Spiegelteleskopen, insbesondere mit dem Öffnungsverhaltnisen um/unter f/5, muss man die Spiegel genau ausrichten um am meisten Schärfe/Kontrast zu erreichen. Aber keine Panik, selbst bei dejustierter Optik sieht man noch etwas.
    Es gibt die Cheshire-Sighttube Justierokulare ab 25€, aber es reicht auch eine einfachere Zentrierhilfe (Okularauszugskappe mit Loch, Filmdose mit Loch und Alufolie).
    Einmal gemacht, hält das Heritage die Justage erstaunlich gut, trotz Ausziehmechanismus.


    Dunkeladaption
    Weisses Licht führt dazu, dass die Augen im dunklen nicht so gut sehen, und Ca. Eine halbe Stunde benötigen, bis man Nebel und Galaxien am besten sehen kann. Deshalb ist es wichtig abseits von Straßenlaternen, Nachbarsfenster und Handydisplays zu Beobachten, und eine rote Taschenlampe zu nutzen. Die beeinträchtigt die Dunkeladaption nicht/kaum. Günstige Lösung: Batteriebetriebene Fahrrad-Rückleuchte €2 mit schwachen Batterien.


    STELLARIUM!
    Falls nicht schon vorhanden:
    HTTP://Stellarium.org/de
    Dort kann man am virtuellen Nachthimmel Objekte suchen, Beobachtungen planen, Sternbilder kennen lernen und sogar Teleskope bzw. Vergrößerungen simulieren. Aber nur mit dem Hinweis, dass da Hubble-Fotos zu sehen sind, am Teleskop sind fast alle Objekte Schwarzweiss, bis auf Planeten und einige Doppelsterne zum Beispiel.


    Ich hoffe Du/Ihr findet das "perfekte" Teleskop für den Einstieg, und dass dich der Textschwall nicht abschreckt ;)

  • Hallo Marcus,


    puh, das sind viele Informationen am frühen Morgen. Dankeschön für deine Mühe. Ich bin beim Recherchieren noch über die folgenden Teleskope gestolpert:


    http://www.astroshop.de/omegon…op-n-114-900-eq-1/p,11266
    http://www.astroshop.de/omegon…op-n-130-920-eq-2/p,13762
    http://www.teleskop-express.de…-Montierung---Stativ.html
    http://www.teleskop-express.de…p-auf-EQ2-Montierung.html
    http://www.teleskop-express.de…lischem-Hauptspiegel.html
    http://www.teleskop-spezialist…t-viel-Zubehoer::948.html (in dem Set wäre schon alles dabei, was wir brauchen, außer dem Buch/Karte)


    Dabei hatte ich mich doch schon fast entschieden *stöhn*. Aber man schaut dann doch nochmal, ob es nicht noch etwas Besseres gibt [:p]


    Ich denke, ein zusätzliches Okular ist schon noch drin. Meinst du dieses hier http://www.teleskop-spezialist…60-GRAD-WW-Feld::540.html 4 mm hältst du für unbrauchbar. Ginge das 5er noch? Wir brauchen maximale Vergrößerung mit minimalem Qualitätsverlust[;)] Und welche Barlowlinse wäre empfehlenswert (muss nicht die günstigste sein, aber auch nicht die teuerste). Sollte ich eine 3-fach Barlow der 2-fachen vorziehen oder macht das keinen Sinn? Das wäre super, wenn du von deinen Tests mit den günstigeren Okularen berichten würdest, aber mach dir bitte wegen mir keinen Stress (nur wenn du wirklich Zeit und Lust dazu hast [:)])


    Den Mondfilter lass ich dann erstmal weg. Falls es uns zu grell wird, kann ich ihn ja immer noch nachbestellen.


    Nochmal kurz zur Sonnenbeobachtung: dafür sollte das Teleskop auch gar nicht gedacht sein. Die Frage war nur, ob ich es vorsichtshalber immer unerreichbar wegstellen soll oder ob es reicht, das Teleskop mit einem Sonnenfilter (heißt der Sonnenschutz so?) zu schützen, so dass den Kinderaugen nichts passieren kann. Meiner Tochter kann ich es sicher gut erklären, aber der Lütte versteht das noch nicht. So wie ich euch verstanden habe, ist der Sonnenfilter aber kein ausreichender Schutz, so dass ich das gute Teil dann doch lieber jedes Mal wegstelle. Da es ja eigentlich ein Geschenk für meine Tochter ist, sollte es auch in ihrem Zimmer stehen. Aber das ist mir dann doch zu gefährlich. Nicht, dass sich das dann einer schnell schnappt, weil die Sonne so verführerisch durchs Fenster blinzelt.


    Ach herrjeh... Teleskop-Justage. Muss ich das Teleskop vor jeder Benutzung ausrichten? Und was hat es mit der Filmdose mit Loch und Alufolie auf sich?


    Wie ihr merkt, ich geb immer noch keine Ruhe... [;)]


    Gruß,


    Petra

  • Hallo Petra!
    Bis auf das Orion Starblast sind alle Teleskope zu schwach montiert! Ist teilweise schon eine Frechheit was da so angeboten wird. Im low-Budget Bereich wirst Du außer Dobsons nicht viel vernünftiges finden.
    Versteif dich nicht so sehr auf Höchstvergrößerungen! Das maximale ist ungefähr doppelter Spiegeldurchmesser in mm. Aber solche Vergrößerungen machen nicht immer Sinn, im Gegenteil: Viele Objekte verlangen eher eine kleine Vergrößerung um richtig gesehen zu werden. Außerdem erlaubt die Luftunruhe nur selten Höchstvergrößerungen.
    Ich denke Du solltest den Kleinen nicht unbeaufsichtigt ans Fernrohr lassen! nicht nur wegen der Sonne, sondern auch damit am Teleskop nichts kaputt geht.
    Zur Filmdose: Das ist ein einfaches Hilfsmittel um ein Teleskop zu justieren. Anleitungen gibt's dazu haufenweise im Netz.
    Da würde ich mich am Anfang aber nicht verückt machen lassen! Erstmal wird's auch ohne Justage gehen. Vielleicht findet sich ja noch ein Sternfreund aus Deiner Gegend der Dir das mal zeigen kann.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo Petra,
    tut mir leid, ich wollte ja nicht noch mehr Fragen aufwerfen ;) Aber so ist das eben mit fast jedem Thema, wenn man sich mal näher damit befasst ;)


    [Teleskope auf EQ-Montierung]
    Die von Dir verlinkten Teleskope sind ansich nicht schlecht, aber die Montierungen EQ-1 und EQ-2 sind zu klein.
    http://www.deepsky-brothers.de/SinnvKombiTEL_Monti.htm
    Da wackelt alles, insbesondere bei hoher Vergrößerung (z.B. am Planet) wackelt es Sekunden lang. Da kommt Frust auf.
    Beim Dobson schwingt auch bei 150x nichts, das Nachführen mit Weitwinkelokularen ist auch für Kinder kein Problem.


    Dobsons sind aufgrund ihrer Stabilität und des günstigen Preises für die visuelle Astronomie deshalb ideal.
    Ausserdem muss man den Dobson nur aufstellen, eine EQ-Montierung ausrichten. Dafür gleicht sie die Erddrehung aus, motorisiert setzt man sie für die Astrofotografie ein.
    Beim Spiegelteleskop wandert der Okualarauszug an der Seite des Tubus wenn man die EQ-Montierung weiterdreht, das ist auch schwierig- vor Allem bei kleinen Menschlingen ;)


    [Starblast]
    Der Starblast-Dobson (oder auch das günstigere National Geographic 114/500 Dobson) haben um die f/4, da wird die Schärfe und der Koma-Fehler (längl. Sterne am Rand) störend, zudem hast Du weniger Öffnung als beim Heritage.


    [Komplettset]
    Das Angebot mit dem 150/1400 klingt verlockend, doch hier kommen auch wieder zwei Probleme zusammen:
    Zum einen ist die EQ-3-1 dem Bild nach auch irgendwas zwischen EQ-2 und Astro3 (also zu schwach für das Teleskop), zum Anderen hat der kurze Tubus eine solche lange Brennweite durch eine zusätzliche Linse im Okularauszug. Das macht die Justage schwieriger, mindert in dem Preissegment die Qualität (Farbfehler etc.)...
    Und der kleine optische Sucher ist auch Murks.
    Heritage mit Barlow bringt Dir meiner Meinung nach mehr zum gleichen Preis.


    [Brauchbare Kombinationen]
    Der Nächste Schritt wäre ein 6" oder 8" Dobson, oder wenn es eine EQ-Montierung sein soll, wenigstens NEQ-3, doch bereits die ist mit einem 150/750 etwas überfordert, besser wäre ein kleinerer 130/650.
    Doch die Kombination kostet doppelt so viel wie das Heritage und zeigt genau das gleiche.

    [Kiste statt Stativ]
    Wenn es Dir um die Einblickhöhe des Heritages geht, ist eine Holzkiste zum Transport und Aufbewahrung (auf die man das Teleskop dann auch stellen kann) die beste Lösung.

    [Okulare]
    Das mit dem 4mm bezog sich auf Okulare des Typs "Plössl".
    Da entspricht der Augenabstand ungefähr der Brennweite, man muss förmlich ins Okular kriechen.
    Bei den Goldkanten und den HR-Planetary zum Beispiel ist der Augenabstand größer, da wären theoretisch auch 3mm kein Problem.


    Ich habe zwei der günstigen achromatischen Barlows. Die sind für 13-15€ schon okey, aber zeigen ein wenig Farbfehler.
    Richtig gute Barlows kosten dann so viel wie ein gutes Okular, das macht am Anfang keinen Sinn.
    Meiden sollte man nur Plastiklinsenbarlows, die sind oft bei Sets dabei, kosten 8€ aber sind das Geld nicht wert.


    Über die anderen günstigen Okulare kann ich eventuell morgen berichten.


    Günstigste Lösung:
    3x achromatische Barlow 19€
    (197x und 78x mit den Inklusivokularen aber recht starker Farbfehler, zumindest bei meiner, und die Schwärzung war auch nicht so gut, Lichtreflexe waren sichtbar)


    oder


    2x achromatische Barlow 13-15€
    130 und 52-Fach, Farbfehler aber noch tollerabel.
    Das schon mittelprächtige 10mm Okular wird aber durch eine günstige Barlow nicht gerade besser ;)


    Preiswerte Lösung:
    6mm Goldkante 20-40€ und 2x Barlow.
    Bei 108 mit 66 Grad scheinbarem Gesichtsfeld passt der Mond gerade so ins Blickfeld, das Okular ist besser (und macht mehr Spaß) als das 10mm.

    Gute Lösung:
    6mm und 3,2mm Okular. Letzteres kann man nur bei gutem "Seeing" (Lufttubulenzen) durchaus am Mond und den Planeten einsetzen, aber sind schon am Limit der (meisten) Heritage-Spiegel.


    Oder ein gutes Zoom, http://astrozoom.de/
    z.B. " Zoomokulare auf Basis der Planetarys mit 1 1/4 Zoll Steckhülse".
    Ansonsten haben andere Zoomokulare im günstigen Preissegment einige Nachteile, z.B. das kleinere scheinbare Gesichtsfeld in einem Zoombereich.



    //Nachtrag:
    Du siehst, für Okulare kann man locker so viel wie für ein Teleskop ausgeben. Aber das ist wirklich nicht nötig, Anfangs kann man auch mit den Inklusivokularen viel entdecken. Kindern reicht die Barlowlösung, und wenn das Interesse bestehen bleibt, gibt es zu Ostern eben ein neues Okular ;)


    [Mondfilter]
    Ja, den würde ich vernachlässigen, der sollte auch nicht zur Kaufentscheidung eines Komplettsets beitragen.


    [Sonne]
    Der Sonnenschutz, selbst am Volltubus, ist ja abnehmbar, deshalb sollte das ohne Aufsicht bei Kindern kein Thema sein.
    Nur Du kannst abschätzen wie dein Jüngster nach einer Einweisung reagieren wird, im Zweifelsfall lieber wegstellen/einsperren.


    Für die Sonne dann lieber ein Astromedia Sonnen-Projektor (20€) oder "das Sonnenteleskop" für 3,90€, wenn es doch mal Thema sein sollte.


    [Justage]
    Keine Panik!
    :)
    Im Internet gibt es viele Schritt-für-Schritt anleitungen.
    Selbst ein stark dejustiertes Teleskop zeigt etwas. Bei geringer Vergrößerung fällt es meist nichtmal so auf.
    Beim Mond bei 200x sieht man auch noch etwas, aber eben nicht so knackig wie bei guter Justage.


    Tendenziell sollte man die Justage immer mal kontrollieren, aber mein Heritage hält die Justage selbst nach einem Transport sehr gut.


    Filmdose:
    http://www.schwab-intra.net/astro/Page34.html


    Aber selbst wenn man nur mit dem Auge durchsieht, kann man sicherstellen, dass die Justage nicht komplett daneben ist.
    In der Anleitung des Heritage ist dazu eine kurze Beschreibung.
    Wenn es soweit ist schau mal nach Justieranleitungen, aber das wäre ohne Teleskop vor Augen, insbesondere wenn man kein Spiegelteleskop kennt, nur NOCH verwirrender.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dabei hatte ich mich doch schon fast entschieden *stöhn*. Aber man schaut dann doch nochmal, ob es nicht noch etwas Besseres gibt [:p]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Für 175€ gibt es für Kinder nicht viel vergleichbares.
    Nur nicht verrückt machen!


    //Edit: Christoph war wieder schneller ;) Ich bitte um entschuldigung wenn jetzt einiges doppelt beantwortet wurde.


    //Nachtrag 2:
    Schau auch mal auf
    http://sternfreunde-muenster.de/orechner.php
    Dort kannst Du Teleskopbrennweite, Okulartyp, Beobachtungsobjekt einstellen.
    Die Inklusivokulare entsprechen vom scheinbaren Gesichtsfeld dem Typ Plössl, die Goldkante in etwa dem Erfle.


    Da man keine Barlow einstellen kann, kann man dann z.B. statt 6mm+Barlow einfach ein 3mm Okular einstellen.


    Dort siehst Du wie Christoph schon schrieb, dass für einige Objekte gar keine hohe Vergrößerung sinn macht. Bedenke jedoch dass man mit 130mm Öffnung die Galaxien und Nebel nicht so sieht wie auf Fotos,
    http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_deepsky.htm

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Schorhr</i>
    Nur Du kannst abschätzen wie dein Jüngster nach einer Einweisung reagieren wird, im Zweifelsfall lieber wegstellen/einsperren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Teleskop, nicht den Jüngsten wegsperren!
    [:D]

  • ... und das 150/1400 ist ein katadioptrisches System - also meiner Meinung nach eher MegaMurks :) Siehe auch:


    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=68362


    Ich persönlich habe auch die Heritage-Teleskope und meine Empfehlung würde auch zum 130/650er gehen. Für Kinder ist es wunderbar (weil es sich gut transportieren lässt) und man kann es wunderbar in den Urlaub mitnehmen (der Holzarm lässt sich nämlich leicht auseinanderschrauben). Außerdem kann man dank der offenen Bauweise das Funktionsprinzip leicht nachvollziehen.


    Trotzdem hat man mit 130 mm Öffnung schon ein recht leistungsstarkes Fernrohr.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Schorhr</i>


    [Komplettset]
    Das Angebot mit dem 150/1400 klingt verlockend, doch hier kommen auch wieder zwei Probleme zusammen:
    Zum einen ist die EQ-3-1 dem Bild nach auch irgendwas zwischen EQ-2 und Astro3 (also zu schwach für das Teleskop), zum Anderen hat der kurze Tubus eine solche lange Brennweite durch eine zusätzliche Linse im Okularauszug. Das macht die Justage schwieriger, mindert in dem Preissegment die Qualität (Farbfehler etc.)...
    Und der kleine optische Sucher ist auch Murks.
    Heritage mit Barlow bringt Dir meiner Meinung nach mehr zum gleichen Preis.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Ihr seid so super! [:)] Vielen, vielen Dank für eure nützlichen Tipps und Ratschläge [:X]


    Also... auf jeden Fall das Heritage 130p und kein anderes!


    Was brauche ich denn unbedingt dazu? Was muss sein, was kann sein, was braucht man nicht unbedingt für den Anfang? Habt ihr auch noch Literaturvorschläge? Möglichst einfach geschrieben, damit es auch noch für Kinder nachvollziehbar ist? Gibt's auch etwas mit schönen Bildern zum Appetit anregen?


    Gruß und bis dann...


    Petra

  • Hallo Petra,


    wenn kein sehr günstiges anderes Teleskop günstig gebraucht auftaucht, halt ich das für die beste Löstung.


    Bücher:
    Für eine Neunjährige kann ich keine konkrete Empfehlung aussprechen.
    Der verlinkte Sternatlas ist sicher kein Werk für Kinder, aber zeigt eben wie Objekte im Fernglas und kl. Teleskop aussehen, während Bücher mit Vollfarbfotos unrealistische Erwartungen schüren.


    Gemeinsam - und da liegt meiner Meinung nach der Schlüssel - lässt sich mit Stellarium, den Karten und vielleicht noch ein Buch oder Hörbuch a la "Der geheime Schlüssel zum Universum" das Interesse wecken.
    An Kindersachbüchern würde ich stark auf das Interessensgebiet der Kleinen eingehen. Kometen? Mond? Planeten?
    Leben im All?
    Natürlich gibt es einige Bücher die den Rundumschlag versuchen, oder wie das Buch der Sendung mit der Maus Fragen von Kindern beantworten.


    Bildgewaltig sind einige Was-ist-was Bücher, habe ich noch gut aus meiner Kindheit in Erinnerung. Was es da aktuell gibt weiss ich jedoch nicht. Ich habe es geliebt, und einiges ist auch hängen geblieben. Mit der visuellen Beobachtung hat das natürlich wenig zu tun.


    Dann gibt es noch Bücher mit historischem Hintergrund (z.B. dieses) oder Bücher die etwas "technischer" sind und wie dieses eher für Ältere oder zumindest zum zusammen lesen geeignet sind.




    Zubehör: Alles kann, nichts muss ;) Das meiste wurde ja schon diskutiert oder zumindest erwähnt:


    <ul>
    <li>Stellarium ;-)</li>
    <li>Warme Kleidung </li>
    <li>Rotlichtlampe (min. 2€ Batterie-Rückleuchte, z.B. sowas) </li>
    <li>Aufsuchkarten/Buch (Drucken &lt;z.B. dort unten oder diese Telradkarten&gt; oder kaufen, z.B. dieses &lt;Review und Bilder&gt;)</li>
    <li>Barlow und/oder Okular</li>
    <li>Evtl. drehbare Sternenkarte (Kaufen oder basteln)</li>
    <li>Fernglas, z.B. 8x60 oder 10x50 - ideal zur Ergänzung</li>
    <li>Streulichtschutz aus Pappe (Bilder)</li>
    <li>Justierokular aus Filmdose (oder hier) oder gekauft</li>
    <li>Eine niedrige Sitzgelegenheit abseits von Tischen und Fensterbänken, z.B. Mini-Klapphocker mit Umhängegurt oder Sitzmatte</li>
    </ul>

  • Hallo Petra,


    ich habe dein posting schon heute morgen gelesen, komme aber erst jetzt dazu dir zu antworten. Erstmal: Du hast dich SEHR GUT informiert, das machen viel zu wenige...


    Das Heritage ist sicher ein tolles Teleskop für den Anfang, gute Wahl!


    Zum Zubehör: Da kann ich mich Marcus nicht so wirklich anschließen.
    Ich habe heute (ich bin 31) bei so ziemlich allen Ferngläsern das Problem, dass ich meinen geringen Augenabstand nicht einstellen kann. Das wird bei einer 9-Jährigen nicht anders sein. Was soll die Kleine also mit einem Fernglas, wenn sie eh nur in eines der Okulare blicken kann - das kann sie am Teleskop auch und sieht mehr.
    Stellarium halte ich für eines der schwächsten Programme überhaupt! Wenn ihr nur vom Balkon aus beobachten wollt und ein notebook habt, wäre Cartes du ciel besser - das ist auch kostnlos und hat richtige Karten. Diese zeigen sogar mehr als ihr mit dem Teleskop sehen könnt. Da müsst ihr auf die Helligkeiten achten, die für ein Objekt im Programm angegeben werden. Somit bräuchtet ihr auch nicht zwingend einen Atlas, hat aber Vorteile.


    Soweit meine Meinung.

  • Hallo Daniel :)


    Fernglas:
    das kommt ja immer darauf an, ausprobieren ist natürlich ratsam. Wir haben das "Lidlfernglas" einer 8 Jährigen geschenkt und die hatte keine Probleme. Es gibt aber auch für Kinder geeignete, kleinere Ferngläser (6x30 Feldstecher z.B.).
    Online hat man ja 14 Tage Rückgaberecht, das Risiko ist also überschaubar.

    Die niedrigere Vergrößerung und das resultierend daraus größere Feld macht das Orientieren und auffinden von Objekten einfacher. Was bei Mond und Planeten noch kein Thema ist, wird dem Anfänger bei Galaxien und Nebel aber sicher mal passieren.
    Andromeda im Fernglas ist schnell gefunden, am Teleskop nur wenn man genau weiss, wohin man zielen muss.


    Das Heritage hat ja "nur" einen Leuchtpunktsucher. Zudem kann man mit Fernglas dann auch zu zweit beobachten. Einige Objekte sind im Fernglas sogar schöner anzusehen.


    Stellarium
    Cartes du Ciel habe ich nicht genannt, da ich es für Kinder nicht unbedingt geeignet halte.
    Stellarium ist ja auch kein Kartenprogramm. Da habe ich ja Karten zum Ausdrucken verlinkt.


    Stellarium hat die Tochter einer Bekannten schon mit 4 geliebt und selbst bedient.
    Es ist eben ein Simulationsprogramm zum Kennenlernen des Himmels, und dafür ist es wunderbar geeignet. Die zuschaltbaren Sternbildfiguren und Zusatzfunktionen sind zudem unterhaltsam und lehrreich.


    Laptop
    Ein Laptop oder Handy bei der Beobachtung beeinträchtigt die Dunkeladaption, denn auch im "Nachtmodus" emmitiert ein Display mit Hintergrundbeleuchtung Weißlicht.
    Da kann höchstens eine rote Folie helfen (für 1,50-5€ bei bspw. http://perspektrum.de/), doch insgesamt überwiegen die Vorteile von Papier.
    Das könnte sich mit Geräten wie https://www.meetearl.com/ in Zukunft ändern.

  • Hallo,


    Das Problem mit dem Augenabstand habe ich (15) leider auch. 58mm, die meisten Gläser fallen damit für mich flach.
    Erstaunlich, dass bei allen Diskussionen über Ferngläser dieser Punkt praktisch keine Rolle spielt.


    Re&gt; Petra: Ich denke, der 130er Heritage ist eine gute Wahl. Es ist ein kindgerechtes Einsteigerfernrohr.
    Die günstigen Goldkanten-Okulare passen gut dazu, eventuell noch eine 2fach Barlow.
    Sag deiner Tochter aber, dass sie den kleinen Fangspiegel nicht anfassen oder abwischen soll.


    Lieber Gruß, Gil

  • Nochmals ein dickes DANKESCHÖN an alle. Toll, wieviel Mühe ihr euch alle gebt, um zu helfen [:)].


    Die beiden Programme (Stellarium und Cartes du Ciel) werde ich mir mal beide 'runterladen und zu Gemüte führen. Da ist bestimmt viel Lehrreiches für uns dabei und vielleicht können wir uns ja aus beiden die Häppchen, die für uns interessant sind, heraussuchen.


    Ich denke, das mit dem Fernglas lass ich erst einmal. Das kann ich ja ggf. noch später dazukaufen.


    An den "geheimen Schlüssel zum Universum" hatte ich auch schon gedacht. Ist ja auch so ein schönes Buch, auch wenn es vielleicht für unser Vorhaben lehrreichere Bücher geben sollte. Wäre der so oft empfohlene Deep-Sky-Reiseführer http://www.amazon.de/Deep-Sky-…DRBNVYV&tag=astrotreff-21 auch noch etwas für uns oder ist das schon too much für uns? Da gibt es noch einen http://www.amazon.de/Deep-Sky-…7RW46YS&tag=astrotreff-21 Welcher ist denn besser geeignet?


    Zu den Okularen:
    - die Goldkante 6mm oder 9 mm? Oder sogar 4mm? Welches verschafft uns das größte WOW-Erlebnis mit nicht allzu beeinträchtiger Qualität? Oder sogar dieses hier? http://www.teleskop-spezialist…60-GRAD-WW-Feld::537.html (auweia, das wird ja immer teurer!)
    - brauchen wir noch ein 30 mm Plössl als Übersichtsokular oder ist das beiligende 20 mm Okular ausreichend?
    - reicht die 2-fache Barlowlinse http://www.teleskop-spezialist…ch-achromatisch::157.html oder lieber diese http://www.teleskop-spezialist…ch-achromatisch::158.html


    Ich glaube, das war's erstmal. Damit können wir bestimmt schon gut etwas anfangen... Mir juckt schon der Bestellfinger. Wie soll ich das nur meinem Mann beibringen, dass es immer teurer wird? [B)]


    Ich hoffe, ich nerve nicht mit meinen vielen Fragen, die sich auch noch ständig wiederholen, weil ich das Bestmögliche herausholen will [;)]


    Gruß und CS (hab ich eben gelernt [:)])


    Petra

  • Hallo Petra!
    Goldkante in 4mm gibts nicht, das 6er passt schon ganz gut.
    Zu den Büchern: Der Reiseführer und der Reiseatlas gehören zusammen.
    Der eine enthält die Karten der andere die Beschreibungen.
    Ansonsten würde ich den Atlas von Vizi (s.o.) empfehlen.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo
    Petra,


    Software: Mach das, ausprobieren ist sowieso am besten. :)

    Fernglas: Ja, zudem zeigt das Heritage selbst mit 1.25" Okularen recht viel Feld.


    Den Deep-Sky Reiseatlas habe ich auch.
    Ansich tolle Karten, vor allem für einen Telrad-Sucher.


    Das von mir verlinkte Buch geht aber auf ein paar Grundlagen ein, hat zahlreiche Zeichnungen und düfte für das "kleine" Teleskop für Kinder somit etwas sinvoller sein.
    Lediglich vom ebenfalls oft empfohlenen "Atlas für Himmelsbeobachter" (Karkoschka) würde ich mittlerweile abraten, auch wenn ich selbst damit begonnen hatte.

    Sollten dann irgendwann mal anspruchsvollere Karten nötig werden, so kann man die auch ausdrucken (und ggf. laminieren).


    Okulare:
    Goldkanten gibt es nur in 6, leider nicht 4mm.
    Das größte "Wow"-Erlebnis am Mond und Planeten wird meist dass mit höherer Vergrößerung bringen.
    Also entweder ~4mm HR-Planetary oder Goldkante + Barlow (die man dann auch mit anderen Okularen kombinieren kann).


    Die HR-Planetary gibt es zT. schon für 40-45€.
    Das 3,2mm habe ich auch, 200x ist schon etwas viel je nachdem wie der Spiegel des Heritage ausfällt, aber besser als 6mm + Billigbarlow.


    Das beiliegende Okular (sollte 25mm sein?) reicht Anfangs, ein 30/32mm Plössl zeigt eben noch ein wenig mehr Feld (ein 40mm Plössl macht aber wegen der Begrenzung des Steckmaß keinen Sinn, das hat einfach weniger scheinbares Gesichtsfeld).
    Ich habe mir ein damals ~10€ 30mm Plössl gekauft, die 30-40€ die die 32mm Plössl mittlerweile kosten würde ich erstmal sparen.

    Barlow:
    Ob 2- oder 3-Fach Barlow kommt darauf an ob und was für Okulare Du noch dazu kaufen möchtest.
    Ohne zusätzliches Okular: Vielleicht die 3x Barlow für hohe Vergrößerung mit dem 10mm Okular.
    Mit 6mm Goldkante: Die 2x Barlow.


    Qualitativ nehmen sich die meisten billigen Barlows nicht, viele sehen identisch aus und sind es wohl. Es gibt sie bereits für 15-19€ inkl. Versand, aber vielleicht erstellt Dir ein Fachhändler auch einen Paketpreis.



    Nur nichts überstürzen! :)
    Weniger ist manchmal mehr. Morgen kann ich Dir vorraussichtlich dann auch von den günstigen Okularen berichten.
    Auch ist meiner Meinung auch vertretbar, eine 15€ Übergangslösung (Barlow) zu bestellen die langfristig nicht das gelbe vom Ei ist - Besser als ein 50, 60€ Okular dass man vielleicht kaum benutzt weil man doch lieber ein anderes hätte.
    Bei 30€ für die andere Barlow würde ich aber eine Goldkante aus England bestellen...


    Wegen den vielen Fragen mach Dir keine Sorge, dafür ist das Forum ja da, und irgendwer findet sich schon der Zeit und Lust hat ;)
    Zudem hast Du Dich im Vorraus schon informiert, das ist auch nicht alltäglich.

    Clear skies ;)

  • Hallo Petra


    hier mal ein paar mögliche Kombinationen.


    [Möglichkeit A]
    3x Barlow Bresser (&lt;-diese habe ich) oder 3x Barlow Meade
    TS hat auch noch eine langbauende 3x Barlow, davon würde ich in dem Fall abraten.
    Ich kenne von den 3x nur die Bresser... Der Farbsaum ist schon recht dominant, aber es ist nutzbar.


    [Möglichkeit B]
    6mm Goldkante
    und
    2x TS Barlow (oder diese habe ich 2x Seben Barlow kostet aber mittlerweile etwas mehr)


    [Möglichkeit C]
    Zoom-Barlow
    Leider habe ich diese noch nicht in Deutschland gefunden und noch nicht getestet. Damit wäre mit einer 6mm Goldkante aber erstmal alles abgedeckt.
    Zoom-Barlow von den Angelsachsen
    Zur Barlow steht leider nicht viel dort, die Qualität ist also ungewiss. Ich würde aber vermuten es wird qualitativ ähnlich der 15-20€ Barlows sein.


    6mm Goldkante
    Deutschland 44€ Qualitätschinagoldkante vom deutschen Fachhändler
    England ~33€ Very brittisch gold-edge!
    China 25€* Übersee-Goldkante 6mm


    [Möglichkeit D]
    3,2mm HR-Planetary
    oder
    4mm Noname-Planetary?


    Nicht nur dass diese Okulare in niedrigen Brennweiten verfügbar sind, auch ist die Abbildung am kritischen Öffnungsverhältnis f/5 gut, besser als die Goldkanten oder Erfle-Okulare.
    Das scheinbare Gesichtsfeld ist mit 58 Grad kleiner als bei den Goldkanten, aber deutlich angenehmer als bei den Inklusivokularen.


    [Möglichkeit E]
    Billig-Zoom
    Das nur unter Vorbehalt.
    Ich habe das schon länger im Auge, da bei meiner Arbeit mit Kindern eben gerne mal - trotz Ermahnung - Kinderfinger auf den Okulare landen ;)
    Mittlerweile habe ich es bestellt und in England ein paar Reviews gefunden.
    Diese deuten darauf hin dass die Okulare für den Preis okey sind, im Vergleich zu den "Super"-Skywatcher-Inklusivokularen eine Verbesserung sind, mehr scheinbares Gesichtsfeld haben, aber auch nicht Perfekt sind.
    Morgen wird sich zeigen was man für 18€ erwarten kann, da kommt meins hoffentlich, zusammen mit einem weiteren Okular.
    Der Vorteil dieser Lösung:
    Für €18,49 + 2x Barlow €13,49 + €4,99 Versand deckt man alles ab.
    Ich bin sicher kein Fan von Zoom-Okularen (ich habe das TS 7-21 Zoom), aber es könnte ein durchaus gangbarer Weg sein um sich an die Maximalvergrößerung heran zu tasten.

    [Möglichkeit F:]
    Abwarten :)



    Generell gilt:
    You get what you pay for. Ein Billigokular bleibt ein Billigokular. Die HR-Planetary sind der beste Weg, die Goldkanten auch noch mit Einschränkungen akzeptabel.
    Aber man muss nicht Unmengen ausgeben um viele Stunden beobachten zu können.


    Die Links sind nur beispielhaft. Generell ist es sinnvoller sich bei einem FACHHÄNDLER ein Gesamtpaket zusammen stellen zu lassen. Allerdings kann man auch einfach mal mit dem Grundequipment anfangen und ein weiteres Planetary oder Goldkanten-Okular später dazu bestellen.


    Barlows in dem Preissegment sind immer nicht das gelbe vom Ei, aber mit gerade mal 15€ kann man damit erstmal die Okularlücke füllen. Planeten werden aber nicht so schön aussehen wie in einer vergleichbaren Vergrößerung mit einem Festbrennweitenokular. Dort ist der Kontrast in der Regel besser.


    ----
    * Ab 22€ werden eigentlich 19% Einfuhrumsatzsteier fällig, "Einfuhrabgaben von weniger als 5 Euro werden nicht erhoben".



    //Nachtrag: Links schön verpackt.

  • Petra, Du scheinst Dich ja schon prima in die Materie eingelesen zu haben. Aber ich möchte nochmals die wichtigsten zwei Punkte hervorheben:


    * Von der Beobachtung der Sonne würde ich beim Heritage generell abraten. Es ist generell gefährlich - Neben der Erblindungsgefahr besteht beim Heritage aber auch die Gefahr, dass die Sonne seitlich in den Tubus scheint. Also bei Tage das Heritage immer zusammenschieben. Zusammengeschoben ist das Heritage 130p schön kompakt und man kann es leicht irgendwo in einen Schrank wegstellen.
    * Die Spiegel nicht reinigen! Auf keinen Fall darauf herumwischen! Fingerabdrücke und Staub können erst einmal drauf bleiben. Das beeinträchtigt die Beobachtung normalerweise nicht. Falls es doch einmal nötig ist, könnt ihr hier im Forum fragen wie man solch ein Teleskop richtig reinigt. Aber im ersten Jahr sollte das nicht erforderlich sein.


    Zu den Okularen: Ich denke mit den mitgelieferten Okularen kann man schon sehr viel machen. Ich beobachte mit dem Heritage besonders gerne bei niedriger Vergrößerung (mit dem "Super" 25mm Okular) die Milchstraße, denn dort sind viele Sterne und Sternhaufen im Gesichtsfeld zu sehen. Das sieht viel schöner aus als die wenigen Sterne, die man bei hoher Vergrößerung zu Gesicht bekommt. Am Anfang ist die erste Herausforderung ohnehin, den Mond einzustellen. Nicht nur, weil man selbst bei geringer Vergrößerung nur einen kleinen Ausschnitt vom Himmel sieht. Sondern auch weil im Okular alles auf dem Kopf steht - das erfordert erst einmal Übung und daran muss man sich erst gewöhnen. Anschließend kann man dann die Vergrößerung heraufsetzen. Die Objekte erscheinen dann größer aber auch dunkler. Außerdem macht sich bei höherer Vergrößerung auch der Einfluss der Erddrehung schneller bemerkbar, denn dann wandern die Objekte schnell aus dem Blickfeld.
    Ich denke für den Anfang kann man auch mit den zwei Okularen im Lieferumfang schon sehr viel beobachten - den Mond mit den verschiedenen Phasen, das Jupiterscheibchen mit seinen Monden, den Orionnebel, die Plejaden, h+chi, die offenen Sternhaufen im Fuhrmann. Die wirken alle schon bei niedriger Vergrößerung sehr schön. Gut, wenn der Saturn im Mai in Opposition rückt, dann wird vielleicht der Wunsch kommen, die Ringe größer zu sehen. Da macht dann ein 5mm Okular durchaus Sinn. Aber erst einmal kann man schon sehr viel mit den zwei Standardokularen sehen.

  • Ihr macht mich ganz fertig! So viele Informationen auf einmal... wie soll ein Mensch das verkraften?! [;)] Ich gehe jetzt erstmal schlafen und lese mir morgen alles nochmal ganz genau durch. Und dann gucken wir weiter... ein paar Tage sind's ja noch bis Weihnachten.


    Aber habt ganz herzlichen Dank. Hier fühl ich mich wohl und werde bestimmt öfters reinschauen. Mich beschleicht sowieso langsam das Gefühl, dass ich der Hauptbenutzer sein werde [8D]

  • Hallo Petra,
    ja ist viel Text --- Aber wie gesagt, Du kannst ja mit Heritage & Inklusivokularen anfangen.
    Torsten (Tackat) nannte gestern ja noch einen sehr wichtigen Punkt: Blos nichts reinigen ;)
    Selbst scheinbar unmengen Staub bedecken nur insgesamt wenig Fläche. Bei Fingerabdrücken auf bspw. Okularen kann es aber nötig werden.

    http://www.strickling.net/putzen.htm
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Fingerabdrücke sollten allerdings (...) schon entfernt werden, denn die Vergütung quittiert (...) Abdrücke mit Auflösungserscheinungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei den Billigokularen ist aber alles halb so wild.


    Na hoffentlich wirst Du das Teleskop auch benutzen :) Wäre ja schade, wenn nicht.
    Das erinnert mich an meinen Vater und meinen Gameboy, beide ward erst wieder gesehen, als sämtliche Batterien im Haus leer waren...

  • Mein Mann hat die Bild der Wissenschaft abonniert und Folgendes entdeckt: http://www.wissenschaft-shop.d…euheit-ab-07-11-2013.html
    Was meint ihr dazu? Nur 80mm Öffnung und 400er Brennweite. Da hat das Heritage 130p doch wesentlich mehr zu bieten. Aber die Montierung sieht doch recht stabil aus, oder? Und ein Plössl-Okular ist dabei, schonmal besser als No Name-Okulare. Könnte das evtl. doch etwas sein? Mein Mann findet die Dobson-Montierung nicht so praktisch, weil man ja nicht immer einen Tisch oder ähnliches dabei hat. Spricht irgendetwas für dieses Angebot in der BdW?


    Gruß,


    Petra

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