Foucault-PDI Experiment

  • Hallo an die Spiegelschleifer und Tester,


    ich bin aktuell dabei einem 8“ Spiegelchen zu polieren. 202mm freie Öffnung, ROC 2070, auspoliert. Sitze somit an der Kurve (der Sphäre in diesem Fall).
    Nun hat sich mal wieder der fast obligatorische hängende Rand eingestellt. Um die Geschichte abzukürzen hab ich die scharfen Daumen angewendet. Nach 75 Runden Daumen und 30 Min glätten auf Volltool sieht das Ganze so aus:



    Soweit so gut.


    Nun bin ich auf die Idee gekommen ein paar I-gramme zu machen und in openFringe einzulesen.
    5 I-gramme ergeben als Mittelwert:

    Wavefront

    Zerenike


    Meine Daumenspur kann ich da nicht so wirklich erkennen. Von daher meine Frage:
    Ist PDI systemisch nicht in der Lage mir solche Oberflächenkonturen zu zeigen, oder kann ich mit der Interferometrie nur noch nicht richtig umgehen?



    Gruß
    Kay

  • hallo


    ich glaube du kannst mit der Interferometrie nicht richtig umgehen ;)
    das obere Bild, da ist doch so ein kleiner türkiser Wall bevor es außen richtig hochgeht.... vielleicht drehst du das mal um, dann hast du auch den hauch Loch in der Mitte den dein Interferogram zeigt was da jetzt ein Hügel ist.
    Nun frage mich nicht wie die umgekehrte Oberfläche zustande gekommen ist, das ging beim Streifenmarkieren wenn man von der falschen Seite angefangen hat, aber du hast bestimmt FFT verwendet.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    ich teile Deine Einschätzung bezüglich meiner Fähigkeiten. ;)


    Ich vergaß bei dem Foucaulbild ober zu erwähnen dass die Klinge von rechts kommt.


    Und ja, ich hab FFT verwendet, ohne irgendwelche Glättungen zu verwenden.


    Gruß
    Kay

  • Hallo Kay


    von Klinge rechts bin ich auch ausgegangen, war ja nicht schwer zu erraten da du verraten hast was mit dem Rand los ist.


    Die Glättung im Zernike ist wegen der dort fehlenden höheren Zernike.


    Was sagen denn die synthetischen Foucaultbilder??


    Im Prinzip machst du das alles schon ganz gut. Und ja der Foucaulttest ist als Nulltest empfindlicher als Interferometrie, da musstest du auch keine Bilder mitteln und man erkennt es mit bloßem Auge, ob man jetzt bei engen Streifen 1/10 schmaleren Streifenabstand auch einfach sehen würde ist zweifelhaft. Das mit dem in Foucault erkennen hört beim Parabolisieren aber schnell auf.


    Gruß Frank

  • Hallo Kay


    mit dem PDI sollte diese Zone dargestellt werden.
    Bei einer Sphäre ist es für OF schwierig die CC richtig zu erkennen. Ist diese nun + oder - 0,0x?
    Mittelst du ein Bild von OF mit positiver CC mit einem mit negativer CC wird die Auswertung nahezu perfekt erscheinen[:)]
    Die einzelnen Auswertungen können mit "Invert wavefront" gedreht werden und sollten zuerst richtig gestellt werden und erst dann gemittelt.
    EV. liegts daran?

  • Hallo Kay,
    die Daumenspuren sollten auch bei der interferometrischen Auswertung zu sehen sein. Voraussetzung hierfür sind natürlich saubere IG. In Deinem Fall ist die ganze Sache ein wenig erschwert da sich der Graben im Randbereich befindet und dort nach meinen Erfahrungen die IG mit dem PDI eher unsauber werden und auch weil OF allgemein am Rand immer etwas Probleme hat.
    Ich konnte bei meinem letzten Projekt eingetrocknetes Ceri interferometrisch vermessen.
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=114462&whichpage=3
    (ab 01.05.11)
    Da Du nahe an der Sphäre bist hat OF Schwierigkeiten das Vorzeichen der CC richtig zu interpretieren. Achte darauf, dass die CC bei allen Auswertungen negativ ist. Wenn nicht, dann "invert Wavefront"
    Oberflächendetails zeigen sich am besten in der Wavefront Ansicht, glätten mit Low Pass 0.06.
    Ausreichende IG, ich würde mindestens 8 machen.
    Ach ja, OF12 läuft wesentlich besser als Deine Version[;)]
    Viel Erfolg, Matze

  • Hallo in die Runde,


    yep, da geht noch was. Hab die Bilder nochmal eingelesen und CC auf Minus gesetzt (danke Matze).
    Die unwrap errors lagen meist deutlich unter hundert.
    Das gemittelte Bild noch mit Low Pass 0,06 gefiltert.


    Ergebnis:



    Das kommt meiner Foucaultaufnahme doch schon sehr viel näher. Der Rand hängt und ansatzweise kann man in der 3D-Ansicht auch meine Daumenspur sehen. Besonders schön finde ich die Simulation vom Foucaultbild. Die trifft es doch sehr gut.


    Fazit: In den I-grammen sind die Informationen über die Spiegeldeformation enthalten. Mit meinen Aufnahmen kann ich somit also was anfangen. Lediglich der Umgang mit OF will noch geübt werden.


    Hat sich mein kleines Experiment doch gelohnt.


    Dank für Eure Hilfe.


    Gruß
    Kay


    P.S. eine neuere Version von OF hab ich im Netz allerdings noch nicht finden können.

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