Erste Versuche mit Astrofotografie

  • Hallo,


    vor gut 2 Monaten habe ich mir eine DSLR zugelegt und wollte zugleich mich mal an Astrofotografie probieren.


    Versuch 1: 16x20 sek belichtet bei 18mm mit 6400 iso (aufgenommen in einem Dorf in Nordhessen)
    http://www7.pic-upload.de/05.10.13/44oh2tldtbb.jpg


    Versuch 2: 20x15 sek belichtet bei 18mm mit 200 iso (aufgenommen in Kleinstadt im Rhein-Main-Gebiet)
    http://www7.pic-upload.de/05.10.13/jcofj1pfxu.jpg
    Hier machte mir der Flughafen einen breiten Strich durch die Rechnung


    Versuch 3: 20x5 sek bei 45mm mit 1600 iso (auch Rhein-Main-Gebiet)
    http://www7.pic-upload.de/05.10.13/pxyuk62ntrt.jpg


    Bei dem ersten Versuch hatte ich keine Darkframes benutzt bei den anderen beiden je 10 Dark- und 20 Offsetframes


    Meine Kamera ist eine Sony A57 mit 18-55mm Kit-Objektiv.
    Als Montierung diente mir beim 1. Versuch ein Schraubstock
    und bei 2.+3. Versuch ein mit Kabelbindern am Balkongeländer befestigtes Einbeinstativ. Nach der DSLR bin ich mit dem Budget erstmal am ende [:D]


    Benutzte Software war DeepSkyStacker und Gimp.


    Über Tipps und Tricks würde ich mich sehr freuen


    <font color="limegreen">Vom Einsteigerforum verschoben. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Iron Monkey (ein richtiger Name wäre vielleicht nicht schlecht),


    ich finde die Aufnahmen gelungen, betrachtet man mal die "Montierung", die du benutzt hast (die Kamera kenne ich nicht, aber die scheint ja nicht schlecht zu sein). Vor allem finde ich es gut, dass du sie hier eingestellt hast. Du wirst sehen, die Astrofotografie ist eine Lebensaufgabe und insofern für alle gut, die sich vor einem langweiligen Rentnerdasein fürchten :)

  • Hallo


    Das sieht doch gut aus, vielleicht hast du eine Gegend ab gelichtet wo nichts auffälliges ist.
    Zwei Bretter ein Klavier Band, eine M6 Schraube und Mutter....
    Dann kommst du wenn du alle 20s an der Schraube drehst auf 120s statt 20 und wirst deutlich mehr auf dem Bild haben. wenn du mal eine EQ1 oder so für 30€ findest gehts auch ohne basteln.
    Auf Flats solltest du nicht verzichten.


    Gruß Frank

  • Danke für positiven Rückmeldungen
    An eine Barndoor Montierung habe ich auch erstmal gedacht. Kann man die auch so bauen, dass man die auf ein Tisch oder so stellen kann?


    Eine EQ1 Montierung werde ich denke mal nicht kaufen, ich würde eher für eine EQ3 sparen.


    Gruß Andreas

  • Ich habe mich jetzt für den Bau eines Eieruhr-Barndoors entschieden, da der Aufbau mit dieser Anleitung sehr simpel scheint und dazu auch noch mit einer "automatischen" Nachführung ist.
    Zwar habe ich eine
    EQ3 Montierung für nur 70€ gefunden aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese was taugt (zumal dann noch ein Motor benötigt wird, wo ich wieder bei &gt;100€ bin).


    Ein Problem habe ich leider noch: Spontane Aufnahme-Sessions mache ich gerne vom Balkon aus, es sind dort zwar nicht die besten Lichtbedingungen aber dafür muss ich nicht nachts in ein Wald laufen um dann statt Fotos zu machen, mich mit dem Stativ gegen Wildschweine verteidigen zu müssen[:D]. Blöderweise sieht man von dort aus die Polaris nicht.
    Kann man nur durch einstellen des Winkels und mit Hilfe eines Kompasses den Pol (für diese Art der Montierung) präzise einstellen?


    Gruß
    Andreas

  • Hallo,


    ich bin vor einigen Jahren den gleichen Weg gegangen wie du. Wenn du Meine hat mit 2-Achs-Motoren und und Polsucher unter 300€ gekostet. Motoren, Steuerung und Polsucher sind Pflicht für da was du vorhast. Polaussrichtung mit Kompass und Polhöhenwiege führt zu nichts. Neu wäre die EQ3 Synscan (bei TS 490€) eine Idee. Ansonsten würde ich nach einer gebrauchten Vixen SP oder GP oder einer HEQ5 Ausschau halten, da sind die Gebrauchtbörsen hier und bei Astronomie.de eine gute Quelle. Wen du eh sparen musst, hast du Zeit auf ein gutes Angebot zu warten. Da das Zubehör für die alten Montis teilweise schwierig zu kriegen ist, würde ich auf ein vollständig ausgestattes Paket warten.


    Mit meiner Vixen SP sind bei sauberer Polaurichtung Belichungen bei 200mm an DX mit 5 bis 7 Minuten möglich, da geht einiges, wenn man stackt. Beispiel siehe hier: http://www.flickr.com/photos/tankredschmitt/9301096282/


    Gruß,


    Tankred

  • Hallo Andreas
    Also so eine Eieruhr Barndoor ist ne feine Sache.
    Habe schon 3Stk gebaut.
    Man kann sie mit 60min Timer aber auch mit 120min Timer bauen.
    Die 120min Eieruhr habe ich durch Zufall entdeckt.
    Beim Bau der Monti ist das aufwendigste Teil, die Drehachse die auf die Uhr gesteckt wird.
    Zur Aufstellung kann ich sagen das es sicherlich von Vorteil ist wenn man Polaris sieht.
    Ich habe einen Polsucher an meiner Barndoor

    Aber mit etwas Übung und geschick wird man das auch ohne die Sicht hinbekommen.
    Mit Kompass und Winkelmesser hat man ja auch so seine Möglichkeiten.
    Die Barndoor habe ich an einem Fotostativ montiert.
    Bei den Brennweiten bin ich bis 135mm gekommen und dann 60sek belichtet.
    Mit 18mm kannst du schon bis etwa 2min schaffen.
    Ich denke für den Einstieg ist das eine feine Sache.
    Es klappt mal besser und mal schlechter, wie bei allen anderen Dingen auch.
    Hab hier mal 3 Beispielbilder
    http://www.astrobin.com/59616/
    http://www.astrobin.com/35193/
    http://www.astrobin.com/41761/
    Kosten je nach dem ob man sich einen Polsucher leisten möchte, oder eine günstigere
    Alternative bevorzugt liegen etwa bei 20-30€....so Phie mal Daumen.
    Dann viel Erfolg bei der Astrofotografie.
    beste Grüße
    Andreas

  • Hallo,
    hab gar nicht mitbekommen, dass mir hier wieder geantwortet wurde.
    Mittlerweile habe ich mir ein gebrauchtes Fotostativ der Marke Bilora für 25 € zugelegt (ist glaube schon &gt;20 Jahre alt [:D])


    Montierungen, wie die Tankred vorgeschlagen hat, scheiden erst mal für mich aus, da es noch mein Budget sprengen würde und ich mit dem Bau des Brandoors mittlerweile begonnen habe. Sowas würde ich mir zulegen, wenn ich mit dem Studium fertig bin und dann gleich mit nem Teleskop. Aber danke für die Vorschläge, ich tue mir da immer schwer, zu sehen, ab wann man welche Montierung braucht, bzw. ab wann eine Montierung zu klein wird.


    Als Sucher habe ich mir erst mal für das billigste, was ich finden konnte entschieden (ein kleinen Sucher für 6€ mit Fadenkreuz). Geht mir ja nur darum den Pol anzupeilen.


    Sind im übrigen echt schöne Bilder von euch! Bei mir sind die Bilder zZ. ziemlich farblos. Liegt es daran, dass ich eine zu kurze Belichtungszeit habe (ohne Nachführung)?


    Habe wärend der Feiertage noch mal 2 Bilder unter ländlichem Nachthimmel gemacht. Da mein Eieruhr Brandoor noch nicht fertig ist, musste es ohne Nachführung belichtet werden, jedoch diesmal mit einem echten Stativ, statt Kabelbinder und Schraubstock [:)]


    Orionnebel bei 50mm 26x4sec Belichtung
    http://www7.pic-upload.de/21.01.14/tz8zmf4bci.jpg


    Viel gibt es da nicht zusagen. Ich denke mal, dass man ohne Nachführung und 50mm Brennweite nicht viel machen kann. Aber für Ratschläge wäre ich dennoch dankbar, auch was die Bildverarbeitung angeht.


    Michstraße: Plejaden und Perseus bei 18mm 25x25sec Belichtung


    http://www7.pic-upload.de/21.01.14/q8dsvvs2x646.jpg
    Wenn man genau hinschaut ist sogar der Kaliforniennebel auszumachen[:)].
    Bin aber mit dem Bild nicht sehr zufrieden, da es irgendwie matschig aussieht und kaum Strukturen zeigt.


    Gestackt wurde es mit DeepSkyStacker und mit Gimp die Nachbearbeitung gemacht.


    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,


    Die zwei Bilder wirken irgendwie nicht so toll. Beim Orionnebel passt irgendwie die Belichtungszeit nicht so ganz. Die 26 x 4 Sekunden ist nicht ganz optimal, hier sollte deutlich mehr an der Belichtung gearbeitet werden. Vier Sekunden sind zu wenig, besser 10 Sekunden wählen und eine höherer ISO-Zahl.
    Die Aufnahmen in RAW aufnehmen und folgende Einstellungen wie auf dieser Seite verwenden.


    http://www.black-forest-astrop…/Bildbearbeitung_DSS.html


    Nach dem Stacken, das Ganze im Tiff-Format abspeichern und in Fitswork über das Histogramm das Bild anpassen, bis man Strukturen darauf erkennen kann. Die Weiterverarbeitung kann z.B.: in Adobe Photoshop gemacht werden. Auch das Histogramm in der Aufnahme kann man mit anderen Programmen verändern, dass sich das Bild verbessert.
    Beim anderen Bild ist irgend was schief gelaufen, bei der Bearbeitung.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred, da sage ich auch mal danke für den Link, das ist richtig informativ und verständlich geschrieben, danach kann man super arbeiten!

  • Nach dieser Beschreibung, habe ich auch meinen Orionnebel somit gestackt mit DSS.
    Gestern Abend habe ich noch eine dritte Version gemacht:


    http://www.sternwarte-ehingen.…fotografie/Emissionsnebel


    Nach dem Stacken habe ich das Bild in Fitswork ein wenig per Histogrammanpassung verändert und das Bild mit Adobe Photoshop verarbeitet. Um dann gute Summenbilder zu bekommen, sollte das Rohmaterial eine gewisse Qualität aufweisen. Hier kann man auch das Histogramm an der Kamera betrachten, ob die Aufnahme nicht Unter-oder Überbelichtet ist. Solche Aufnahmen kann man aus dem Histogramm aus der Kamera erkennen:


    wenn hohe Ausschläge auf der linken Seite sich befinden, ist das Bild unterbelichtet, und hohe Ausschläge auf der rechten Seite, deuten auf ein überbelichtetes Bild. Befinden sich beim Betrachten des Histogramms, auf der rechten/linken Seite keine Ausschläge, somit befinden sich auf dem Bild keine hellen oder dunklere Bereiche.

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    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred,
    danke erstmal für den Link und für das Feedback.
    Ich habe die Bilder noch mal mit Hilfe der Anleitung überarbeitet, konnte aber auch da nicht soviel rausholen.
    Beim Orion kann ich leider noch nicht länger belichten, da die Eieruhr-brandoor noch nicht fertig ist, und bei 55mm Brennweite ich nicht viel länger als 4 Sekunden belichten kann. Da ist auch der nächste Punkt, denn mit max. 55mm Brennweite kann ich beim Orion glaube nicht so viele Details rausholen, lasse mich aber gern eines Besseren belehren [:)]


    Hier die überarbeiteten Bilder:
    Milchstraße:
    http://www7.pic-upload.de/06.02.14/ftl82oqlm25.jpg
    Orion:
    http://www7.pic-upload.de/06.02.14/ohqfj1zwjlh.jpg


    Gruß Andreas

  • So das Barndoor ist jetzt fertig.
    Hab es auch gleich mal ausprobiert, jedoch war die Sicht auf den Pol ziemlich von Wolken verdeckt und das Spiel beim Scharnier muss noch ausgeglichen werden (deswegen sind die Sterne auch noch etwas Ei-förmig...hoffe doch sehr, dass es nur daran liegt) aber hier mal ein Probebild:

    http://www.pic-upload.de/view-22334908/DSC03004.jpg.html
    Belichtet wurde es 117 Sekunden mit 18 mm und 800 ISO

  • Es reizte mich doch sehr mal zu probieren, ob man das Barndoor nicht doch ohne visuelle Sicht auf den Pol ausrichten kann.
    Nach einer halben Stunde hin und her, hat es einiger maßen geklappt, dass ich 20 Sekunden mit 55mm Brennweite belichten konnte, ohne dass die Sterne zu sehr eiförmig wurden. Zuerst hatte ich versucht mithilfe des Smartphones den ungefähren Winkel und Richtung einzustellen...nach 3 Versuchen habe ich das Handy wieder eingesteckt, da es mir bei jedem Anlegen andere Werte angezeigt hatte (hätte ich mir auch denken können).
    Naja das Ergebnis kann man hier "bestaunen" -&gt; http://www.astrobin.com/82841


    Dabei habe ich versucht mit unterschiedlichen Belichtungszeiten dem Ausbrennen des Kerns etwas entgegenzuwirken.
    Die Lichtverschmutzung und der Dunst waren auch wieder mal sehr fleißig, um mein dunkles Bild etwas heller zumachen, danke dafür an dieser Stelle.
    Zumindest sieht man ein bisschen Farbe im Nebel, was sonst nicht der Fall war.

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