Natriumdampflampen?

  • Zur kontrastreichen Darstellung von Newton-Interferenzstreifen
    beim Testen von Planflächen sollen Natriumdampflampen gut geeignet
    sein.
    Bei ebay gibt`s ne gewisse Auswahl - jedoch alle mit dem Zusatz:
    `Hochdruck`. ( 250W, 6Euro )
    Sind diese Lampen für den Newton-Interferenztest zu gebrauchen?


    Dank und Gruß

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rosenstein</i>
    <br />Zur kontrastreichen Darstellung von Newton-Interferenzstreifen
    beim Testen von Planflächen sollen Natriumdampflampen gut geeignet
    sein.
    Bei ebay gibt`s ne gewisse Auswahl - jedoch alle mit dem Zusatz:
    `Hochdruck`. ( 250W, 6Euro )
    Sind diese Lampen für den Newton-Interferenztest zu gebrauchen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, die sind vermutlich schlechter geeignet als manche
    Leuchtstofflampe. Durch den höheren Druck kommt es zu
    einer Druckverbreiterung, welche die Kohärenzlänge
    reduziert. Mit einer Niederdrucklampe kann man noch
    mit Luftspalten bis in den Bereich von Millimetern (ca. 1 mm)
    arbeiten. Bei einer Hochdrucklampe ist das unmöglich.

  • Hallo!


    Das Spektrum von Natriumdampf-Hochdrucklampen (NAV) enthält
    neben einer Anzahl diskreter Linien auch einen erheblichen
    kontinuierlichen Anteil. Daher eignen sie sich nach meiner Meinung
    nicht für Interferenztests. (habe es damit aber noch nicht
    ausprobiert)
    Sehr gut eignen sich Natriumdampf-Niederdrucklampen (SOX, SOX-E).
    Das Spektrum besteht hier fast nur aus einer einzigen Doppellinie
    bei 589.6nm und 589.0nm.
    Kann man z.B. bei RS unter der Nr.: 463-6394 bestellen:
    http://www.rsonline.de


    Spezielle Sockel, Vorschaltgeräte, und Starter benötigt man dann noch zusätzlich.
    Ich habe statt dessen eine Selbstbaulösung aus dem Web verwendet.
    http://people.freenet.de/a-freak/natriumvvg.html
    Aber VORSICHT!!!! Dabei treten Spannungen von über 1000V auf.


    Interferenztests kann man auch mit vielen normalen Leuchtstoffröhren
    machen. Mit SOX Lampen oder Laser ist der Kontrast aber deutlich besser.


    M.f.G.,
    Robert

  • Hallo Günter,


    wenn die Flächen richtig gereinigt wurden und die Amplituden der beiden sich überlagernden Wellen annähernd gleich groß sind genügt auch schon diffuses Tageslicht. Es erfordert aber durchaus etwas Übung zu entscheiden obs nun an Dreck auf den Flächen liegt oder daran, dass die Flächen einfach nicht aufeinander passen, wenn man nichts sieht. Wenn man nicht 100% Kontrast benötigt, bzw. die Forabweichungen sich in Grenzen halten sind fast alle Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen (Eben alle Gasentladungslampen) geeignet um auch bei gringer Verschmutzung der Oberflächen noch Interferenzmuster zu sehen. Für Experimentierfreudige ists vielleicht mal ganz witzig etwas Salz in eine Kerzenflamme - oder besser eine Gasflamme - zu bringen, das gibt eine schöne Lichtquelle! Zugegebener massen ist's aber bissi kompliziert zu bedienen für den Dauereinsatz *g*. Natriumdampflampen wie sie in der Straßenbeleutung üblich sind (müssen ja nicht ganz so hell sein) sind ausreichend um mehre Dutzend Ringe mit praktisch 100% Kontrast zeigen zu können. Der Vorteil hier: Man sieht groben eingeschlossenen Dreck in der Luftschicht als strakte deformation der Streifen. Nachteil: Diese Lampen erfordern meist spezielle Vorschaltgeräte. Auch mit manchen LEDs habe ich schon gute Interferenzen erzeugen können - aber nicht mit allen.
    Niederdrucklampen sind nur nötig wenn man große Abstände realisieren will wie sie z.B. in Planinterferometern oder Interferenzkomperatoren zu erwarten sind - aber das fällt dann nichtmehr unter Newton-Interferometer.
    Ich würde für den Hausgebrauch eine Leuchtstoffröhre vorziehen - die billigen sind meist besser weil sie weniger Emissionslinien besitzen.
    Bei einem Newton-Interferometer ist grundsätzlich zu beachten, dass die beiden aufeinanderliegenden Flächen sehr gut gereinigt werden müssen um sie vor dem Verkratzen zu schützen. Die Lichtquelle sollte diffus sein und gleichmäßig hell erscheinen wenn man die Reflexion derselben auf den Gläsern betrachtet (Mattscheibe, Plastikfolie, Seidenpapier in etwas Abstand vor die Leuchtstoffröhren kleben). Der Winkel Lichtquelle-Glas-Beobachter sollte möglichst klein gewählt werden.


    Viel Vergnügen wünscht
    Raphael

  • Vielen Dank für die Anregungen!


    Ich habe natürlich mit einigen Beleuchtungen rumgespielt um die
    Newtonringe sichtbar zu machen.
    Das beste Ergebnis brachte die Beleuchtung des Laptop-Bildschirm,
    wenn dieser um ca. 45 Grad nach vorne geneigt ist und die beiden
    `Planscheiben`über der Tastatur liegen. Mit Hilfe einer schwarzen
    Linie in einem Schreibprogramm kann man die Anzahl der Ringe auch
    leichter zählen.
    Mein Erstversuch ist nach ca. 8 Std. immer noch nicht auspoliert.
    Die Newtonringe sind rund - und bei Druck bewegen sich
    die Ringe von der Stelle weg, wo der Druck ausgeübt wurde. ( Egal ob
    Scheibe 1 oder 2 oben liegt.) Die Anzahl der Ringe schwankt jedoch
    mit dem Winkel der Betrachtung.
    Wenn ich das Gelesene richtig verstanden habe bedeutet das:
    Beide Scheiben sind konkav und um Wellenlängen entfernt von der
    Planität!


    Kommentare erwünscht.


    Gruß

  • Hi Günter,


    Lies dir doch mal meine Internetseite zu dem Thema durch - dann dürfte vieles klarer sein ;)
    http://www.optikpraxis.de/index_privat.htm
    dann unter "Messen/Prüfen" --&gt; "Interferometrie"
    Am besten mal alles durchlesen - vorzugsweise 1. Grundlagen und 2. Probeglas
    Ebenfalls empfehlenswert ist unter dem Punkt "Messgeräte selbst gebaut" der "Probeglaskasten".


    Sollen dann noch Fragen offen sein einfach nochmal schreiben :)


    Viele Grüße
    Raphael

  • Hallo Günter,
    ich hoffe auf eine interessante Diskussion heute abend beim Spiegelschleifer-Treffen. Bist du dabei?
    Ich bringe dann mal etwas Lesestoff mit (Amateur Telescope Making Band 2).


    Gruß,
    Martin

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