Polieren erste Schritte

  • Hallo zusammen
    Nach diesem doch sehr schönen Sommer gehen nun die Temperaturen doch allmählich zurück und die Tage werden wieder kürzer. Höchste Zeit meine 300er Scherbe weiter zu quälen.


    Kurz zum aktuellen Stand
    Dimension: ø300mm f/5.5
    Tool: ø300mm
    Polierzeit: ca.6 Stunden
    Fortschritt Mitte: 4 - Dichte Milchstrasse
    Fortschritt Rand: 5 - Dichtes Sternenfeld
    Strichführung: 1/3 - 1/2 Striche, so chaotisch wie es für einen Teci wie mich nur irgendwie möglich ist [:I]
    Verhältnis TOT/MOT: 3/1


    Nun sind da ein paar Fragen aufgetaucht und bitte um Eure Hilfe


    Frage 1:
    Überall lese ich dass die Mitte in aller Regel zuerst auspoliert wird. Bei mir verhält es sich anders. Ich vermute es liegt an meiner Pechhaut. Die Kanäle schmieren im äusseren Bereich nach ca. 1 Stunde polieren fast komplett zu. Die Kanäle im inneren Bereich (ca. ø100mm) sind noch wie ursprünglich 2-3mm tief. (siehe Bild)


    Mein Lösungsvorschlag wäre nun im äusseren Bereich die Kanäle mit dem Messer auszuschaben damit die Mitte besser zum Arbeiten kommt. Wie seht Ihr das?


    Frage 2:
    Ich empfinde die Spiegeloberfläche als ziemlich intensiven Hundekuchen. Ist das in diesem Stadium normal?


    Frage 3:
    Der Rand wurde bereits schon etwas in Mitleidenschaft gezogen. Die äusserste Zone hat einen 0.8mm grösseren Krümmungsradius als die Mitte. Wenn ich Figure XP richtig interpretiere würde die ideale Parabel in der äussersten Zone einen R2.815 aufweisen. Somit ist meine Fehlbehandlung kein Problem und ich komme mit einem [B)] davon? Wenn die Pechhaut richtig arbeitet werde ich mich der Sphäre wieder nähern?

    Die Schneide kommt von rechts.
    Für Eure Antworten danke ich Euch


    Rookie
    Peter

  • Hallo Peter,
    so wie es für mich aussieht, kämpfst Du mit den typischen Problemen beim Spiegelschleifen mit denen ich mich -auch noch im 4. Projekt- rumschlage, nämlich einen zurückgebliebenen Randbereich.
    Aber der Reihe nach:
    Du schreibst, dass der Rand anscheinend mehr auspoliert, als die Mitte. Das Foucaultbild spricht das Gegenteil. Die Mitte hat einen deutlich kürzeren Krümmungsradius als der Rand. Das sieht man an dem hellen Leuchten im Randbereich. Ich habe dieses Problem immer mit kleineren Tools halbwegs in den Griff bekommen. Mit FullSizeTool fand ich es immer schwierig.
    Mit FullSizeTool könntest Du mal folgendes versuchen:
    -erneut Rillen ins Pech pressen (geringerer Abstand als bisher)
    -Beim Anpassen von Tool und Spiegel die Mitte mit Backpapier abdecken, dass diese im Folgenden nicht mehr im Polierprozess beteiligt ist
    -kein MoT, nur Tot mit 1/3 Strichen und max. 1/2 Strichen (eher weniger, wegen der Kante) weiterpolieren.
    So würde ich weitermachen. Da Dein Spiegel noch nicht auspoliert ist, macht der Einsatz eines kleineren Tools noch keinen Sinn. Betonung auf noch[;)]
    Was noch auffällt: Die Oberfläche ist tatsächlich ziemlich hügelig. Ein wirkliches Problem ist das jedoch nicht, denn das lässt sich ziemlich schnell wieder glattbügeln, vorausgesetzt wir finden den Polierfehler[;)]
    -Nicht zu schnelle Polierbewegung


    -angepasste Raumtemperatur.
    -Genug Wasser beim Polieren, Poliermittel nicht zu konzentriert.
    -sauber angepasste Pechhaut (kein Festfressen, kein Aquaplaning sondern absoulut gleichmäßiger Widerstand beim Polieren) Mit einem scharfen Messer eingeschnittene Rillen in die Pechhaut wirken hierbei Wunder. Es müssden deutlich mehr sein, wie die, die auf deinem Foto zu sehen sind.
    Weiterhin viel Erfolg, Matze

  • Hallo Matze
    Besten Dank für Deine Antwort.
    Die Pechhaut werde ich heute erneuern und anpassen.


    Beim foucault blicke ich offensichtlich noch nicht durch.
    Die äusserste Zone wird gegenüber der Mitte 0.8mm weiter weg vom Spiegel gleichmässig ausgeleuchtet. Die Mitte hat somit einen kürzeren Radius als der Rand. Soweit kann ich Dir folgen. Aus meiner Sicht habe ist nun der Rand zu stark abgeflacht und liegt unterhalb der Sphäre?
    das würde auch den Polierfortschritt erklären.


    Wenn ich den Foucault endlich verstanden habe werde ich eine gute Flasche Wein öffnen [:D]
    Besten Dank für Eure Hilfe.


    Grüsse aus der Schweiz
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: maldor</i>
    <br />Wenn ich den Foucault endlich verstanden habe werde ich eine gute Flasche Wein öffnen [:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber danach bloß nicht weiter polieren [;)]


    Bin gespannt, wie das bei mir dann später läuft, habe ja praktisch fast das gleiche vor mir...


    Grüße


    Christoph

  • Hallo Peter
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Mitte hat einen deutlich kürzeren Krümmungsradius als der Rand. Das sieht man an dem hellen Leuchten im Randbereich. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die äusserste Zone wird gegenüber der Mitte 0.8mm weiter weg vom Spiegel gleichmässig ausgeleuchtet. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da seit ihr euch doch einig[;)]
    Wer weiss, ob die Mitte überermässig vertieft (=kürzerer Radius) oder der Rand mehr abgetragen wurde (=längerer Radius), in beiden Fällen resultiert in etwa das selbe.


    Foucault siehe zB. hier: http://atm-workshop.com/foucault.html
    (Fig. 8e auf dieser Seite triff in etwa dein jetziger Spiegelzustand)


    Beachte Tipps zB. hier: http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm
    (unter: Zurückgebliebener Randbereich)
    Zuerst auspolieren, möglichst gute Sphäre erreichen.
    Mit dem Einsatz von Minitools wäre ich vorsichtig, insbesondere wenn du nur per Foucault misst. Es lassen sich damit extrem effektiv Zonen eingraben, deren Beseitigung schwierig werden kann.


    Gruss

  • Hallo Peter,
    gib auch bitte ein kurzes Feedback über den Polierwiderstand und die Polierbedingungen. Mal sehen ob wir dann den Grund für die Hundekuchenoberfläche finden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim foucault blicke ich offensichtlich noch nicht durch.
    Die äusserste Zone wird gegenüber der Mitte 0.8mm weiter weg vom Spiegel gleichmässig ausgeleuchtet. Die Mitte hat somit einen kürzeren Radius als der Rand. Soweit kann ich Dir folgen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du hast den Foucaultest schon richtig verstanden. Diese Geschichte mit dem Rand ist aber -zugegeben- ein wenig tricky.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aus meiner Sicht habe ist nun der Rand zu stark abgeflacht und liegt unterhalb der Sphäre?das würde auch den Polierfortschritt erklären.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist hilfreich, die einzelnen Zonen des Spiegels in Krümmungsradien zu unterteilen. Im Fall der Sphäre haben alle Zonen den gleichen KR. In Deinem Fall sieht es für mich so aus, als hättest Du die Mitte mehr bearbeitet als den Rand. Dadurch wird der KR von der Mitte kürzer als der vom Randbereich. Das Ganze sieht dann so aus als würde der Rand nach unten abfallen.
    Ein häufiger Fehler der hier gemacht wird ist, den herabfallenden Rand so zu interpretieren, dass dieser zu stark poliert wurde und diesen dann zu schonen.
    Sofern später noch etwas Zeit, schreibe ich dazu noch etwas.
    Grüße, Matze

  • Hallo Peter
    Deine Pechhaut sieht so aus als ob die Kanäle recht flach sind.
    Du schreibst ja auch das sie nach 1h quasi weg sind (am Randbereich)
    Versuch die Rillen etwas tiefer zu pressen.
    Ich lege später beim Warmpressen auch immer ein Stück Fliegengitterstoff
    zwischen Spiegel und Tool.
    Das macht schöne feine Struckturen.
    Zu deinem Hundekuchen.
    Es scheint als ob du etwas zu dynamisch polierst.
    Vielleicht etwas langsamer und ohne Duck.
    Ich habe so etwa 1sek pro Strich (hin und her).
    Weiterhin gutes Gelingen
    mfG
    Andreas

  • Hallo Zusammen,
    anbei noch eine kurze Erklärung zu den Krümmungsradien. Ich hoffe, damit wird die Sache etwas anschaulicher.
    Ich habe mir mal erlaubt die Spiegeldaten von Peter in FigureXP einzugeben. Folgende Daten habe ich hierzu verwendet.


    Bei einer Sphäre haben alle Zonen den gleichen KR. Peter schrieb aber, dass die äußere Zone einen etwa 0,8mm längeren KR hat als die Mitte. Gibt man das bei FigureXP ein kommt folgende Oberfläche bezogen auf die Sphäre raus.


    Hier sieht man, dass der Rand nach unten abfällt. Dem Foucaultbild nach zu urteilen würde ich fast sagen, dass es bis zur äußersten Randzone noch mehr als 0,8 mm werden.
    Ändert man jetzt am RoC-Schieber den "best fit RoC" und passt den RoC eher auf den KR des Randbereichs an wird noch deutlicher, dass -bezogen auf den Rand- die Mitte deutlich zu tief ist. Ich habe in diesem Fall den RoC nur um 0,568mm verlängert.


    Das ist jetzt aber alles nur halb so wild. Peter, Du bekommst das schon noch hin. [;)]
    Grüße, matze

  • Hallo Peter, hallo Spiegelschleifer [:)]


    Ich lese zurzeit Bücher übers Spiegelschleifen und habe gestern nochmals etwas über den Foucault-Test gelesen. Ich weiß nicht, ist es egal ob die Lichtquelle links oder rechts von der Messerschneide steht? Man muss aber auf jeden Fall wissen, aus welcher Richtung die Schneide in das Bild der Lichtquelle eintritt. Im Texereau ist die Lichtquelle immer links von der Messerschneide und verabredungsgemäß wird die Schneide von rechts ins Bild eingeführt. Wenn das hier auch der Fall ist (wie ich gerade sehe ist es das), dann hat der Spiegel einen abfallenden Randbereich und eine Vertiefung in der Mitte. Das geht ja schon stark in Richtung Prabel. Ich habe gelesen, dass, wenn man die Striche alle entsprechend zufällig und richtig durchführt, man automatisch in Richtung Sphäre schleift und auch poliert. Man soll erst messen, wenn der Spiegel schon fast auspoliert ist. Wie ich sehe wird aber schon früher gemessen, damit man gleich nach korrigieren kann. Ist das Ziel hier nun erst mal eine gute Sphäre zu bekommen? Von da an wäre es doch einfacher eine Prabel zu bekommen. Wie gesagt, ich habe erst ein wenig darüber gelesen. [:)]


    Auf jeden Fall viel Erfolg Peter!



    beste Grüße
    Christian

  • Hallo zusammen
    Besten Dank für Eure Hilfe.


    - Der Polierwiderstand ist spürbar und auch ziemlich gleichmässig. Ich würde jetzt aber nicht sagen dass er gross ist.
    - Gut möglich dass ich etwas zu schnell poliere. Vielleicht ist der Widerstand für ein fullsize- tool wirklich zu gering und lässt zu schnelle Bewegungen zu.
    - Matze, soll das heissen ich kann die Weinflasche öffnen [:D]. Stelle die figure xp bilder mit den gemessenen Werten auch noch hier rein.
    Auf jeden Fall habe ich mich entschieden eine neue Pechhaut mit einer Automatte zu giessen. Ich glaube da liegt der "Hund" begraben. Da die sich erste Pechhaut ohne grössere Probleme Herstellen liess ging ich gestern Abend frohen Mutes an die Arbeit. Oh Schreck. Nach 4 Versuchen und gefühlten 20 Stunden hat es dann halbwegs geklappt. Das erste Mal war wohl einfach nur Glück dabei. Ich werde aber heute nochmals versuchen eine vernünftige Pechhaut mit tiefem Rillenmuster hinzukriegen.
    Werde dann berichten wie es gelungen ist.


    Grüsse
    Peter

  • Hallo Zusammen
    Heute hat es mit der Pechhaut doch noch geklappt. Und das gleich beim ersten Versuch. Das gestern muss ich wohl unter "Lehrgang" abhaken.


    Die Pechhaut passt schon sehr gut und darf jetzt im Wasserbad fertig auskühlen.


    Nun zum Spiegel
    Hier die Eingabeparameter der Messung.


    Der Surface Error zeigt eine sich leicht öffnende Krümmung zwischen Zone 1-4. Zone 5 ist dann der abgesunkene Rand.


    Besser erkennt man dies im Transverse Error. Zone 1-4 ist der Fehler kleiner 2my, Zone 5 ist dann doch sehr deutlich im Minus.


    Sind meine Interpretierungen dieser Auswertung richtig?
    Meine Frau hatte an den Pechrückständen in der Dusche gar keine Freude, ein Glas Wein würde die Wogen wieder etwas glätten. [;)]


    Vielen Dank für Eure Hilfe


    Gruss
    Peter

  • Hallo Peter,


    Willkommen im Forum!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage 2:
    Ich empfinde die Spiegeloberfläche als ziemlich intensiven Hundekuchen. Ist das in diesem Stadium normal?...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein das ist nicht normal. Vermutlich arbeitest du mit zu hoher Strichgeschwindigkeit. Nach meiner Erfahrung wären bei deiner Spiegelgröße ca. 20 Drittelstriche/min die max. zulässige Geschwindigkeit bei 20- 22°C RT . Die Poliersuspension sollte in jeden Falle wässerig und niemals breiig sein. Zum auspolieren eines Für einen 12" Spiegel verbrauche ich garantiert nicht mehr als 20g Poliermittel.


    Noch etwas zum Test: Nach deinen Bildern zu urteilen verwendest du wahrscheinlich einen typischen 25 mm dicken Borofloat- Rohling als Substrat. Da besteht erhebliche Gefahr von Asti. Diesen Fehler kann man mittels Foucault praktisch nicht kontrollieren. Allein schon deshalb empfehle ich sehr dringend die Anschaffung eines PDI. Damit würdest du dir auch sehe viel Zeit bei der Vermessung und Auswertung einsparen können.


    Frohes Gelingen
    wünscht Dir
    Kurt

  • Hallo Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wie gesagt, ich habe erst ein wenig darüber gelesen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    du hast eigentlich genug gelesen um mit dem Spiegelschleifen und polieren praktisch anzufangen. Das ist ähnlich wie beim Autofahrten. Man lernt es nicht allein durch Studium der Verkehrsregeln oder Lesen der Betriebsableitung[8D]


    Nach etwas Übung erkennt (fast) jeder Spiegelschleifer sofort ob die Schneide von link oder rechts geführt wird. Für die Qualität der Messung ist das völlig belanglos. Selbstverständlich wird man die erste Messung schon zu Beginn der Politur durchführen. Das geht schon nach ca. 15 -20 Minuten Polierzeit.


    Es ist auch kein Evangelium den Spiegel erst streng in Richtung Sphäre zu polieren. Wichtig ist nur dass man die Form gut unter Messkontrolle hat. Das geht dank Amateur-Interferomerie wesentlich eleganter und zuverlässiger als zur Zeit von Altvater Texereau mittels Foucault- <b>Schnittweitendifferenzmessung</b>. Der Focault- <b>Test</b> wird damit aber insbesondere für Einsteiger keineswegs überflüssig. Die von Peter gezeigten Hundekuchen Strukturen lassen sich z.B. mit einfacher Interferometrie nicht richtig erfassen. Wenn man bereits praktische Erfahrung hat wird man diesen Fehler auch ohne spezielle Tests zuverlässig vermeiden können.


    Gruß Kurt

  • Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Besser erkennt man dies im Transverse Error. Zone 1-4 ist der Fehler kleiner 2my, Zone 5 ist dann doch sehr deutlich im Minus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Transverse Error ist keine Darstellung der Spiegeloberfläche. Sie hat auch keine "my" Einheiten sondern ist dimensionslos. Ist für die Steuerung der Politur absolut nicht zu gebrauchen. Das einzige was man darauf lesen kann ist eine indirekte Qualitätseinschätzung: Wenn die Kurve überall unter +-1 liegt, dann hast du einen perfekten Spiegel. Wenn sie unter +-0,5 liegt, dann kommt der Spiegel direkt aus dem Schleifwerkstadt Gottes.


    Die Einzige Darstellung die man braucht ist die mit dem Titel "Surface Error Analysis". Sie hat alle notwendigen Daten schon drauf.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hoi Peter


    dies wird schon, beachte den Lösungsansatz von Matze.
    Zuerst auspolieren, wenn möglich eine gute Sphäre erreichen, denn nichts ist ärgerlicher als eine perfekte Kurve an einer nicht auspolierter Fläche[xx(]
    Danach in 5 Schritten zur Parabel[:D]


    Das PDI hast du ja gesehen, ist wirklich eine Hilfe.
    Pech lässt sich mit diversen Mitteln lösen, zB. Aceton.


    Gruss

  • Hallo liebe Spiegelschleifer
    Besten Dank für Eure Unterstützung.


    Thema PDI: der Asti hängt wie wie ein Schwert über unseren Köpfen und ab und wann wird es jemanden treffen. Wie dem auch sei, gestern brachte mir die Post ein Päckchen mit einem PDI- Plättchen vorbei. Werde meinen Teststand nächstens ausbauen. Bin gespannt wie das funktioniert.


    Christian: Kurt hat absolut Recht. Bestelle eine Scheibe mit Karbo bei Stahtis, und los gehts. Seine DVD ist ebenfalls sehr hilfreich.


    Kurt: Danke für deinen Hinweis. Ich habe die Strichanzahl/min nicht gemessen, würde aber meine Geschwindigkeit auf ca. 30 Striche/min schätzen (1 Strich = hin und her)


    Horia: In Figure xp bin ich noch gar nicht sattelfest. Da habe ich noch etwas Studium vor mir. Werde im Forum bestimmt genug Beiträge finden, wo das Programm detailliert beschreiben. Falls Du gerade ein guter Beitrag kennst wäre ich aber um einen Link sehr dankbar.


    Roger: gut das Du in der Nähe wohnst [8D]


    Ich halte Euch auf dem laufenden.


    Gruss
    Peter

  • (==&gt;)Kurt: Hallo Kurt, ich danke dir für deine Erklärungen! Amateur-Interferometrie wäre sicherlich besser. Ich wäre wohl noch auf die altbackene Foucault-Schnittweitendifferenzmessung angewiesen [:I]


    (==&gt;)Peter: Ist schon in Planung! [;)] Mal sehen, wann ich da auch wirklich Zeit habe zu schmirgeln ... bestellt hab ich schon. Noch weiterhin viel Erfolg mit deinem Spiegel!




    beste Grüße
    Christian

  • Hallo Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">](==&gt;)Kurt: Hallo Kurt, ich danke dir für deine Erklärungen! Amateur-Interferometrie wäre sicherlich besser. Ich wäre wohl noch auf die altbackene Foucault-Schnittweitendifferenzmessung angewiesen [:I]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    gern geschehen[:)] Dazu noch eine kleine Anekdote. Vor 43 Jahren wusste ich noch nicht einmal wie man Interferometer schreib[:I] begab mich aber an den Selbstschliff eines 8" f/5 Parabolspiegels. Natürlich hatte ich damals kein besseres Prüfmittel als die Foucault- SWD und den Dall- Nulltest* verfügbar. Mit diesen Test nach Dall hab ich den Spiegel parabolisiert. Selbiger Spiegel befindet sich noch heute in meinem Besitz. Er wurde deshalb wiederholt von mir und zwei anderen Interferometrikern gründlich vermessen. Das übereinstimmender sehr erfreuliche Ergebnis lautet:


    Strehl mindestens 0,95, ohne eine Spur von Asti.


    Letzteres ist sehr wahrscheinlich mit der für heutige Zeit wahnsinnigen Spiegeldicke von 33 mm zu erklären. So weit ich mich aber erinnern kann hatte ich damals mittels Laborsterntest ebenfalls nix gefunden was nach Asti aussah.


    Gruß Kurt


    * Dabei wird die bei ROC auftretende sphärische Aberration der Parabel mithilfe einer Kompensationslinse unterdrückt. Man kann dann den Foucaulttest als Nulltest nutzen und braucht keine zeitraubenden SWD- Messungen zu machen.

  • Hallo Kurt,


    das ist eine interessante Geschichte! Die Testmethoden sind ja wirklich leistungsfähig. Ich werde mir einen Foucault-Apparat bauen und erste Erfahrungen sammeln. Mal sehen, ich bin gespannt.



    beste Grüße
    Christian

  • Hallo zusammen
    Kurzes Feedback über den Polierfortschritt.


    Zone 1-4 : ca. 6 - Lockeres Sternenfeld
    Zone 5: ca. 7 - Ausgedünntes Sternenfeld
    Ausschliesslich TOT
    ca.20 Striche/min


    Zur Oberfläche:
    Der Hundekuchen ist merklich zurück gegangen. Ich denke das lag zu einem gewissen Teil bestimmt an der Geschwindigkeit. Allerdings war ich nicht sehr viel schneller. Deswegen könnte auch die neue Pechhaut einen positiven Einfluss darauf haben. Wie dem auch sei, dieses Problem hat sich vorerst gelöst. [:)]


    Zum Interferometer:
    Ich habe Igramme erstellen können und ich konnte auch in OpenFringe mit FFT etwas farbiges erstellen. Bei der Interpretierung happert es dann aber doch ganz beträchtlich. Ich muss mich da aber zuerst selber tiefer in diese Materie einarbeiten. Es ist aber hochinteressant.


    Nun zum Wesentlichen:
    Wie gesagt ist der Spiegel noch nicht auspoliert. Mir machen aber die beiden äusseren Zonen 4 und 5 etwas Kopfschmerzen.


    In der heutigen Session versuchte ich mein Loch in der Mitte etwas weniger zu bearbeiten. Dazu legte ich beim Warmpressen ein Stück sternförmiges Backpapier zwischen Spiegel und Tool. Der Durchmesser des Papiers ist ca. 20cm.
    die Zone 1 hat dann auch sehr schnell reagiert und nun habe ich einen Hügel in der Mitte. [}:)] Der wird sich aber mit der weiteren Politur wahrscheinlich automatisch wieder abtragen.


    Wie kann ich nun aber mein Randbereich etwas zurückholen? Der Unterschied zwischen Zone 4 und 5 ist doch recht gross.


    Für die Daumenmethode oder sonstigen Einsatz von speziellen Tools bin ich wahrscheinlich noch zu weit vom auspolierten Spiegel entfernt?
    Der Widerstand der Pechhaut hält sich nach wievor in Grenzen. Ich habe da eigentlich mehr erwartet. Aquaplaning habe ich aber mit Sicherheit nicht. Die Rillen sind vorhanden und am Rand wie auch in der Mitte gleich gross. Auch habe ich den überstehenden Rand der Polierhaut sauber abgekratzt.


    Habe keine Ahnung was ich falsch mache. Ich habe das Gegefühl wenn ich jetzt so weitermache werden die Zonen 4 und 5 noch ausgeprägter. Diese Gegebenheiten machen mir schon ein bisschen Angst [:(]



    Für Eure Hilfe danke ich Euch


    Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter,
    ich finde Du hast seit dem letzten Beitrag enorm Fortschritte gemacht.
    -Die Hundekuchenoberfläche ist zurückgegangen
    -Du hast erste Schritte in die Interferometrie gemacht
    -Neuanpassung der Pechhaut


    Lass Dich nicht verrücktmachen. Ein Berg in der Spiegelmitte lässt sich wesentlich einfacher korrigieren als ein hängender Rand. Ich würde mit Deiner jetztigen Konfiguration erstmal den Spiegel auspolieren. Dabei ab und zu schauen wie sich der Rand verhält. Wenn der Unterschied zwischen Zone 4 und 5 größer wird, solltest Du dem entgegensteuern. Ob Daumenmethode oder Minitool... das wird sich zeigen. So ab Fortschritt 1-2 würde ich mir darüber verstärkt Gedanken machen. Erstmal heißt es aber weg mit den Pits. Komisch finde ich, dass Du in der Mitte mehr Pits hast als am Rand.
    Wie mißt Du denn deine Zonen? Mit einer Couder-Maske oder mit Shadowgramm-Analysis?


    CS, Matze

  • Hallo zusammen


    Roger:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weshalb steht "Desired deformation" auf -0.441?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Habe das ohne weiteren Hintergrund gemacht. Wenn der Regler auf Spähre steht sieht das ganze viel brutaler aus[:0]. Dort sieht man das Zone 4 weit weg ist.


    Matze:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit einer Couder-Maske oder mit Shadowgramm-Analysis<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Arbeite mit einer Couder-Maske. Ich habe meine Kamera nicht am Computer angeschlossen. Somit bleibt mir nicht viel anders übrig.



    Gruess
    Peter

  • Hallo Peter,


    so langsam wird es spannend bei deinem Projekt. Die Zonen werden dich vermutlich noch eine Zeit lang begleiten, dabei aber gerne mal die Positionen ändern ;)
    Ich hab auch mit einem hängenden Rand zu kämpfen gehabt und mich nicht gescheut recht früh verschiedene Methoden auszuprobieren. Daumen, Minitool etc. Ich denke es schadet nichts jetzt schon Erfahrungen zu sammeln, auch wenn der Spiegel noch nicht auspoliert ist.
    Das eigentlich Wichtige ist hier Kontrolle zu erlangen. Auf der Spiegeloberfläche soll genau das passieren was du mit deinen Aktionen erreichen willst. Das ist aber nicht ganz einfach weil individuell unterschiedlich. MOT kurzer Strich z. B. sollte den Rand stärker bearbeiten. Aber wie viel genau hängt von deiner persönlichen Strichführung ab. Da wirst du einfach rumexperimentieren müssen. Auf dem Weg dahin wird der Spiegel vermutlich von ganz alleine blank.
    Für die kurze Kontrolle zwischendurch würde ich dir eher den Foucault empfehlen. Das geht einfach schneller. Auf dem Weg zur Sphäre ist es noch nicht mal Notwendig jedes mal die Schnittweiten zu messen.
    Die I-gramme dann erst wenn es genauer werden muss.


    Viel Erfolg weiterhin.
    Kay

  • Liebe Spiegelquäler und jene dies vielleicht noch werden wollen


    Eines vorweg, der Spiegel ist auspoliert!![:D]
    Gerne möchte ich Euch mitteilen wie es mir in den letzten 2 Monaten dabei ergangen ist.


    Wie Ihr oben erfahren habt verabschiedete sich die Randzone sehr früh von der Sphäre. Das ist wohl der ersten Pechhaut und meiner unkoordinierter Strichführung zu verdanken. Zwischenzeitlich konnte die äusserste Zone bis an 0.4mm an die Sphäre angenähert werden. Nun zu meinen Erkenntnissen:


    <u>Pechhaut 2.0</u>
    Die Automattenmethode hat bei mir anfangs sehr gut funktioniert. Zudem habe ich Unterwasser mit einem Messer regelmässig kleine Ritzen in die Oberfläche geschnitten. Die Pechhaut hat von nun an sehr gut und gleichmässig gegriffen. Nach ein paar Stunden liefen dann die Kanäle auch wieder zu. Nach einigen erfolglosen Versuchen die Automatte nochmals in die Pechhaut zu pressen sägte ich die Rillen mit einer Säge auf. Das hat sehr gut geklappt und die sauerei hielt sich in Grenzen. Wer also Mühe mit den Kanälen hat =&gt; Rillen aufsägen.


    <u>Strichführung</u>
    Es hat gedauert bis ich "meinen" neutralen Strich gefunden habe. Rund 9 Stunden [}:)]! Ich ging davon aus je kaotischer die Strichführung ist, desto besser. Bei mir funktionierte das nur bedingt.
    Mein neutraler Strich ist sehr gleichmässig. Dabei gibt es rund einen drittel mehr Striche im Überhangbereich als im Zentrum. Varriert habe ich lediglich mit der Strichlänge und mit dem Verhältnis Überhangsstriche zu Zentralstriche. Ich habe mit jeder Charge rund 30min polieren können. nach 15min und zum Schluss hin ging es dann doch noch für 2-3min willkürlich und kaotisch her. MOT, Kreisen, Sternförmig, Toolrotation, ... halt einfach irgend was. Ob es das nun gebraucht hat oder nicht? Keine Ahnung. Wenn es nichts genützt hat, geschadet hat es bei mir auf jeden Fall auch nicht.


    <u>Abgesunkene Kante</u>
    Die äusserste Zone wies sehr früh einen 1.6mm längere Schnittweite auf als der rest der Oberfläche. So musste ich sehr viel Material in der Mitte abtragen um auf das tiefere Niveau zu kommen. Ich habe das so gelöst, dass ich die Mitte stark mit MOT vertieft habe. Danach polierte ich TOT mit neutralen Strichen. So näherte sich der Rand wieder der Sphäre. Zum Schluss war Zone 5 noch 0.6-0.7mm länger als Zone 4. Da war ich auch schon näher dran. Da die Parabel zwischen Zone 4 und 5 ca. 0.7mm Schnittweitendifferenz aufweisen soll hab ich mich entschieden das so zu belassen. Ich versuche nun die bestehende Differenz gleich in die Parabel einfliessen zu lassen.
    Unten die letzte Messung:


    <u>Auspoliert?</u>
    Wann ist der Spiegel auspoliert? Ganz klar - wenn Du mit einem umgedrehten Okular keine Pits mehr erkennen kannst. Vielleicht habe ich mich etwas dumm angestellt, aber bis ich geschnallt habe was nun Fuseln sind und was Pits![:(!] Ich bin überzeugt, ich hätte mir gut und gerne 3-4 Stunden Politur sparen können. Da ich ein Prototoll geführt habe weiss ich auch wie lange das Polieren gedauert hat. 20 Stunden[xx(].
    Dazu ist allerdings zu sagen, dass ich mir in den ersten Stunden sehr viel Mehrarbeit aufgehalst habe. Ich würde behaupten heute würde ich den Spiegel in 10-12 Stunden auspolieren können.



    <u>PDI</u>
    Mit dem Interferometer komme ich noch nicht so richtig klar. Ich habe mich nun auch entschieden das Parabolisieren mit Faucoult zu überwachen. Es ist eine einfache und verhältnismässig eine sehr schnelle Vermessung möglich. Mit dem PDI bzw. Openfringe hat mir Roger nochmals etwas Nachhilfe gegeben. Dafür besten Dank. Gegen Ende des Parabolisieren werde ich mich dem PDI nochmals gründlich annehmen. Die gesammelten Erfahrungen werde ich dann in einem eigenen Thread veröffentlichen.


    Für Eure Hilfe bendanke ich mich ganz herzlich und hoffe dem einen oder anderen Mitleser mit meinen gesammelten Erfahrungen ebenfalls weiterhelfen zu können.


    Grüsse und bis bald
    Peter

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