Megapixelwahn oder nicht?

  • Hallo Liebe Fotografen


    Ich bin da an ein Thema gestossen, dass bei mir anscheinend komplett vorbei gegangen ist. Stichwort Megapixelwahn!


    http://6mpixel.org/


    Da gibt’s noch jede Menge anderer Seiten darüber


    So wie ich das nun verstanden habe, bezieht sich das mehr auf eine Kompaktkamera wegen dem essentiellen Punkt, die
    Kamera eben kompakt zu halten und somit auch den Chip kleiner herzustellen, bei hoher Megapixelzahl! Oft hab ich auch
    Gelesen, dass für eine Kompaktkamera und dem entsprechenden Sensor 6MP am sinnvollsten wären +/-


    Wie sieht das nun mit der DSLR aus? Der Sensor ist ja da auf jeden Fall grösser und ich nehme an für die Megapixel ist somit
    Auch ein bissl mehr Luft nach oben, bis sich dass dann auf ein übles Rauschen und Beugungsunschärfe bemerkbar macht.


    Kann mir jemand auch erklären was z.B. der Kürzel „um“ beudeutet? Ich glaub ich interpretiere dass richtig als Pixelbreite?!
    Was ist optimal in Bezug auf die Sensorgrösse?


    Ich hoffe auf ein paar klärende Antworten und auch auf eine rege Diskussion!


    Liebe Grüsse
    Fabio


    PS: Die Astro CCD’s haben auch oft nur zwischen 5-6MP….

  • Hi Fabio,


    die Bezeichung "um" meint Mikrometer, also 1/1000mm. Das "u" sieht halt dem griechischem My aehnlich.


    Wenn bei einem Detektor die Pixelzahl so hoch ist, dass das Pixel deutlich kleiner als das Beugungsscheibchen der verwendeten Optik wird, dann gewinnt man durch mehr Pixel nichts. Es ist dann eine Verschwendung von Speicher (das Bild wird ja groesser) und eine Erhoehung des Rauschens, da bei einem kleineren Pixel das Signal entsprechend kleiner wird, waehrend das Ausleserauschen bleibt.


    Eine optimale Pixelzahl laesst sich pauschal nicht angeben, da sie von der Verwendung des Kamerasystems und von der Optik abhaengt. "Megapixel" ist halt so ein Verkaufsargument wie die Megahertz bei Computern (inzwischen ja eher Gigahertz) und mitnichten eine Zahl, die besonders viel besagt. Ich glaube jedenfalls nicht, dass man heute noch Kameras kaufen kann, die zu wenige Pixel haben.

  • Hallo Fabio,


    da steht nicht 'um', sondern 'µm' und das ist die Pixelgrösse in Mikrometern, also 1/1000 Millimeter.


    Normalerweise reichen 6 Mpix für ein hochaufgelöstes Bild, egal welcher Grösse. Ein 2x3 m grosses Plakat ist nicht dazu konzipiert, aus 1 m Abstand betrachtet zu werden, sondern aus grösserer Entfernung. Dazu reicht es, wenn die Auflösung des Bildes 0,5 bis 1 Bogenminute beträgt, denn mehr schafft das Auge nicht.


    Die Miniaturisierung der Kameras ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass eine Bildkomposition per Teifenschärfe gar nicht mehr möglich ist. Egal wie gross der Blendenwert bei einer kleinen Digitalkamera ist, die Schärfentiefen ist für gute Portraitaufnahmen einfach zu gross.
    Und eine Regelung der Belichtung über die Blendenöffnung bei viel Licht ist bei einigen Kameras schon nicht mehr möglich, weil zuviel Beugungserscheinungen auftreten. Da wird tatsächlich ein Graufilter bei zuviel Licht eingeschwenkt.


    M.E. macht da eine weitere Miniaturisierung und noch mehr Pixel nur wenig Sinn. Ich werde meine Sony W55 mit 7,2 MPix jedenfalls so lange wie möglich behalten.
    Allerdings wäre es z.B. denkbar, mit 24 Mpix und einer Festbrennweite einen elektronischen 2x Zoom zu bauen, der ein 6 MPix grosses Bild ohne das bei Digitalzooms übliche Dazurechnen nicht vorhandener Pixel, auch Interpolation genannt.


    Gruss Heinz

  • Hi Fabio,


    wenn du dir mal diese Seite durchliest-


    http://www.intercon-spacetec.d…cd/ccd-this/ccd-chip-dim/


    Da ist das zwar für kleine CCDs hinter Teleskopen beschrieben- erklärt aber vieles und gilt für die normalen Kameras ebenso.


    Die Auflösung wird ja auch bei der Kamera durch die Größe des Objektivs bestimmt. Und die großen Chips mit den x-Megapixeln hinten dran sind meist viel zu groß um damit überhaupt noch sinnvoll genutzt zu werden.


    Nicht lange zurück brachte doch Nikon eine Super DSRL mit dem bis dato größten Chip hinsichtlich Megapixeln heraus- und da gab es einen schönen Beitrag dazu. Für diese Kamera gibt es derzeit kein einziges Fotoobjektiv das die Chipgröße auch tatsächlich ausnutzen würde.


    So gesehen stimmt der Begriff mit dem Wahn- bei den kompakten sind meist 6MP schon zuviel, bei DSRL dürfte die sinnvolle Grenze so um 12-14MP liegen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Fabio,


    es ist trotz allem erstaunlich, dass selbst die Sensorweiterentwicklung fuer APS-C DSLR noch wesentliche Fortschritte ergibt. Beispiel dafuer sind die neuesten Nikon mit dem 24MP CMOS-chip, der selbst die Profiliga begeistern kann! Wenn auch mit Einschraenkung auf beste Objektive, 100 ISO und RAW-Fotografie ... will mir deshalb in naechster Zeit so eine D3200 reinziehen!


    Natuerlich ist das nicht was fuer Astro; wobei ein scharfer Mond in dieser Aufloesung ... [:p]!


    Viele Gruesse
    Jan

  • Hallo an alle


    Sorry dass ich erst jetzt noch scxhreibe, aber ne Erkältung macht mir grade zu schaffen *hust*.


    Mit "um" meinte ich auch "µm" [:I].


    Also ich hab mich nochmals ein bissl eingelesen, danke auch an Stefan für den Link! Nun frage ich mich einfach was bedeutet das für mich, meine Teleskope, meine Kamera und zukünftige Einkäufe? Auf was gilt es da zu achten?
    Ich mach mal ein Beispiel: Ich hab eine modifizierte Canon 600D. Der Chip ist 22.3mm x 14.9mm gross, Megapixel sind 18 (in Zahlen 18'000'000)


    Wenn ich das richtig verstanden habe lautet die Formel folgendermassen:


    Chipbreite x Chiphöhe in Mikrometer
    22300 µm x 14900 µm = 332'270'000


    um jetzt die Fläche eines Pixels auszurechnen reicht ja dann nur noch folgendes:


    Chipfläche / Megapixel
    332'270'000 / 18'000'000 = 18,5 µm im Quadrat.


    Aus diesem Ergebniss ziehen wir die Wurzel drauss und komm so abgerundet auf 4.3 µm (Pixelbreite).


    Ich hoffe das hab ich so richtig interpretiert. Aber was beduetet dass, die Zahl alleine von 4.3 µm sagt ja nix aus! Was ist da noch entscheidend um zu sagen <b>DAS</b> ist ein gutes Verhältnis für <b>DIESES</b> Teleskop?


    Wenn ich mir nun die CCD Kameras anschaue wie z.B. die recht günstige Atik Titan.
    http://www.teleskop-express.de…ip-7-6mm---Px--7-4-m.html
    oder die teure Atik 4000
    http://www.teleskop-express.de…Diagonale---gekuehlt.html


    Haben die beide einen kleineren Chip und auch weniger Megapixel. Die teure Atik hat eine Pixelbreite von 7.4 µm. Die Pixel sind grösser also, kann man da ein grosses Poster ausdrucken, richtig?. Natürlich ist mir klar dass man eine CCD nicht mit einer DSLR vergleichen darf.


    Jedoch interessiert mich was dass für meine Kamera bedeutet und für meine beiden Teleskope. Ist eine grössere Pixelbreite besser als eine kleine?


    Liebe Grüsse
    Fabio

  • Hallo


    Da hast du zu weit gerechnet, die 18,5µm² sind eine Aussage, das ist nur 56% der Fläche welches ein Pixel der 1000D hat.
    Dann hast du wohl auch noch den Zwischenraum der Pixel weggelassen, und dann gehen über die Pixel auch noch Leiterzüge, wenn die noch genausodick sind wird es ja langsam Blind,
    deswegen hatte man bei CCD auch Backiluminated eingeführt. Wenn man dann genug Sonne und Scheinwerfer hat spielt es keine Rolle, bei schnell bewegten Objekten könnte es aber schon stören.


    Man kann die Auflösung der Bayermaske nicht mit SW CCD vergleichen


    Gruß Frank

  • Moin,


    kurze Anmerkung dazu: Die Angabe "µm" der Kamerahersteller bezieht sich nicht auf die Breite eines einzigen Pixels, sondern auf den Abstand von Mittelpunkt zu Mittelpunkt zweier benachbarter Sensorelemente. Die Fläche des Himmels in Bogensekunden die auf einem Pixel deines Sensors abgebildet werden kannst du mit der Formel


    206*Pixelabstand in µm/Brennweite in mm


    ausrechnen. Für deine 60D mit 4.3µm Pixelabstand und deinen 8" GSO mit 1000mm Brennweite errechnet sich so: 206*4,3µm/1000mm=ca 0.86" Bogensekunden pro Pixel. Das es ein Farbchip inklusive Bayermatrix ist lass ich mal außen vor. Das Seeingscheibchen eines Sterns hat je nach Standort eine Größe zwischen 2"-5" Bogensekunden. Nach dem Nyquist-Kriterium benötigt man mindestens 1/2, minimal 1/3, ästhetisch aber 1/5 dieses Seeingscheibchens an Auflösung um eine schöne Sternabbildung hinzubekommen. Da das Seeing immer unterschiedlich ist, der Sensor nicht veränderbar ist, nimmt man halt die Brennweite die zu den gegebenen Bedingungen am besten passt.


    Gruß,
    Daniel

  • Hallo Fabio,


    es stellt sich ja bezüglich des Pixelwahnsinns hier die Frage nach der Auswirkung von Sensor-, Pixelgröße und Auflösung auf Astrofotos. Auch, wenn die drei Faktoren direkt zusammen hängen, haben sie aber unterschiedliche Auswirkungen auf das Bild und die Anwendung.


    <b>Die Chipgröße...</b>
    ...bestimmt das abgebildete Bildfeld. Je größer der Chip (unabhängig von der Pixelgröße) desto größer der Auschnitt des Feldes, desto größer muss auch der Korrektor sein. Hier eine Gegenüberstellung von drei gebräuchlichen Sensorengrößen:



    <b>Die Größe des einzelnen Pixel...</b>
    ist ein relevanter Faktor für die Bestimmung der Brennweite, um scharfe Bilder zu erhalten. Aus der Größe des Pixels und der Brennweite des Teleskops kann das abgebildete Bildfeld pro Pixel errechnet werden. Beispiel ein Teleskop mit 750mm Brennweite:
    Pixelgröße 9micron x 9micron 2,48 x 2,48 Bogensekunden
    Pixelgröße 5,4micron x 5,4micron 1,49 x 1,49 Bogensekunden
    Pixelgröße 4,3micron x 4,3micron 1,18 x 1,18 Bogensekunden


    Möchte ich eine optimale Schärfe des Bildes erreichen, so darf der Seeingwert (nicht FWHM-Wert) nicht über dem errechneten Wert sein. Anders ausgedrückt: Die scheinbare Bewegung der Objekte am Himmel muss innerhalb eines Pixel passen. In unseren Regionen liegen sehr gute Seeing-Werte zwischen 1,6" und 2", im Normalfall darüber. Wenn wir von einem guten Seeing von 2" ausgehen, dann können wir die maximale Brennweite für eine Pixelgröße ausrechnen, um ein optimal scharfes Bild zu erhalten:
    Pixelgröße 9micron x 9micron: 930mm Brennweite
    Pixelgröße 5,4micron x 5,4micron: 560mm Brennweite
    Pixelgröße 4,3micron x 4,3micron: 450mm Brennweite


    Hier ein Beispiel einer Sternabbildung eines Refraktors bei 500mm Brennweite mit unterschiedlichen Pixelgrößen:



    <b>Die Auflösung...</b>
    ist dann relevant für die Größe des Bildes auf unterschiedlichen Ausgabemedien. Möchtest Du zum Beispiel das Bild in einem Kalender drucken, so sollte es eine Druckauflösung von 300dpi (Dots per inch) haben. Beispiel:
    Der Sensor der Canon 60D hat eine Auflösung von 5.184 x 3.465 Pixel. Umgerechnet in 300dpi ergibt das eine maximale Größe von 43,89 x 29,34 cm.
    Möchtest Du z.B. einen Banner ausdrucken, der aus größerer Entfernung betrachtet wird, kannst Du bis ca. 75dpi Druckauflösung zurückgehen. Dies entspricht dann bei der Auflösung der Canon 60D einem Bild der Größe von 175 x 117 cm.


    Das sind natürlich alles berechnete Werte die nicht berücksichtigen, dass man in der Bildbearbeitung noch Tools hat, mit der eine gewisse Unschärfe ausgeglichen werden kann. Möchte man jedoch gleich im Rohbild diese optimale Schärfe erreichen, kann dies ausgerechnet werden.


    Um auf die ursprüngliche Frage einzugehen: Der Megapixelwahn und daraus folgende, immer kleiner werdende Pixel der DSLR-Kameras ist kontraproduktiv für die Astrofotografie. Denn kleinere Pixel bedeuten kürzere Brennweiten, die dann auch größere Sternabbildungen zur Folge haben.


    Grüße,


    Kai

  • Hallo "Rainmaker",


    wenn du die Besitzer solcher Kameras als Idioten bezeichnest, dann ist das deine Aussage- ich hab das nicht gesagt. Fakt ist aber- für den Chip mit 24MP gibt es derzeit kein Objektiv um die mögliche Auflösung auch tatsächlich ausnutzen zu können.


    Und Fakt ist auch- der Normalverbraucher kann sich auch für die Kameras mit mehr als 14MP nicht die passenden Objekte mit entsprechend großer Öffnung leisten, um die mögliche Auflösung dieser Chips ausnutzen zu können.


    Aber für viele ist es halt so wie wenn jemand mit dem tollen Ferrari nur in der Stadt zum Supermarkt fährt- er hat einen Ferrari, nutzt aber nicht aus was der eigentlich leisten könnte. Aber er wird damit gesehen. [:)]



    Hallo Kai,


    sehr schöne Erklärung die da da lieferst. Wobei du dich da nur auf die Sternabbildung beziehst. Deine Argumente dürften aber auch auf alle anderen Objekte/Details zutreffen- also z.B. auf einen schwarz-weiß Wechsel an einem Mondkrater. Der wird ja auch durch Seeing verteilt und damit auf mehr Pixel "verschmiert" wenn die Brennweite nicht zur Pixelgröße passt bzw. die Pixel zu klein werden.


    Vom Prinzip müsste ein solcher Wechsel ja nur auf 2 Pixel dargestellt werden um erkennbar zu werden (bei SW-Foto).


    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: DanielS</i>
    <br />
    206*Pixelabstand in µm/Brennweite in mm
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke für die Erklärung! Wie kommst Du auf 2016, was ist das für ein Wert?


    Das mit den Idioten möchte ich jetzt auch mal überlesen! Die Erklätung und die Bespiele von Kai sind wirklich sehr gut und verständlich! Das mit der Chipgrösse und das entsprechende Feld dafür, war mir klar. Kann man ja auch sehr schön im Stellarium z.B. simulieren. Sehr interessant alles zu lesen aber der letzte Satz von Dir Kai, stimmt mich ein wenig nachdenklich. Das hört sich dann fast so an, als ob es keinen Sinn macht mit einer DSLR zu Astrofotografieren... was ich auch nachvollziehen kann, eben wegen der Problematik der Megapixel. Eine CCD ist da bestimmt die Referenzkamera! Jedoch gibts ja auch sehr sehr gute Bilder mit einer Spiegelreflexkamera! Das das seeing eine so extrem wichtige Rolle spielt, wird mir nun auch immer mehr bewusst, hab das oft auch ein bissl ignoriert. Spielt das Seeing bei einer CCD Kamera eine kleinere Rolle?


    Ich bekomme also mit meiner Canon 600Da die besseren Bilder mit 520mm Brennweite, als mit dem Newton von 1000mm?... Aussen vor mal das Seeing.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FaNaLu</i>
    <br />Hallo zusammen


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: DanielS</i>
    <br />
    206*Pixelabstand in µm/Brennweite in mm
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke für die Erklärung! Wie kommst Du auf 2016, was ist das für ein Wert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Fabio,


    die Zahl 206 in der Formel ist der Faktor der sich aus der Umrechnung vom Winkel- in das Bogenmaß ergibt.


    Gruß,
    Daniel

  • Fabio, ich wollte Dich nicht erschrecken – sorry. Natürlich können mit einer DSLR tolle Bilder gemacht werden. Thomas Henne hat gerade ein neues Bild vom Iris-Nebel veröffentlicht, das – mit einer tollen Bildbearbeitung – die Möglichkeiten einer DSLR (6,25micron) aufzeigt: http://www.distant-lights.at/ngc7023-2013_06_17-gr.htm


    Die passende Brennweite ist eines von vielen Aspekten für ein scharfes Bild: perfekt Fokussieren, eine Montierung mit geringem, mechanischem Spiel, Luftfeutigkeit, Transparenz, Guiding, Teleskop-Optik und vieles mehr.


    Der Seeing-Effekt ist vergleichbar mit Bewegungsunschärfe in der Tageslicht-Fotografie. Hier hat man den Vorteil, dass man durch kurze Belichtungszeit die Bewegung "einfrieren" kann.


    Große Pixel gibt es nur noch bei CCD-Kameras. Und leider, je größer der Pixel, desto teurer. Weitere Vorteile einer s/w-CCD-Kameras mit großen Pixeln sind:
    – durch eine längere Brennweite können größere Öffnungen genutzt werden, was die Sterne kleiner – und da hat natürlich Stefan auch recht – die Details von Objektes kontrastreicher abbildet
    – eine DSLR-Kamera generiert aus vier Pixel einen Farbpixel, d.h. dass bei gleicher Pixelanzahl des Sensors eine s/w-CCD die vierfache Auflösung hat.
    – durch die Kühlung wird das Rauschen verringert


    Einen guten Kompromiss stellt hier der relativ günstige 8300er-CCD-Sensor dar, der jedoch auch nur 5,4micron Pixelgröße hat. Du findest z.B. auf der Homepage von Steffen Behnke http://www.taunusuniversum.de tolle Bilder mit dem 8300er-Sensor. Er nutzt die Brennweiten, die zu seinem Sensor passen.


    Das Seeing spielt bei einer CCD-Kamera die gleiche Rolle, wie bei einer DSLR-Kamera mit gleichgroßen Pixeln.


    Zu Deinem letzten Satz:
    Das Seeing berückstigt – ja! Da wirst Du mit 1000mm Brennweite sehr weiche, verwaschene Bilder mit Deiner 600D erzeugen. Mit 500mm Brennweite, guten Seeingbedingungen und etwas Bilbearbeitung wirst Du es sicher viel besser hinbekommen.


    Und zum Ende noch eine wichtige Aussage, die Dich wieder beruhigen wird: Das Objekt, dass Du mit Deiner 600D und 500mm Brennweite aufnimmst ist zum Schluss auf dem Monitor genauso groß, wie mit einer CCD mit 9micron Pixel und 1000mm Brennweite!


    Grüße, Kai

  • Hallo,


    (==&gt;) Stefan,


    es wäre schön wenn Du genauer lesen würdest, das Wort Idioten steht in Anführungszeichen. Ich habe durchaus nachgedacht als ich dies Wort gewählt habe, denn nach dinen Worten wäre so eine Kamera, vor allem für Berufsfotografen, einfach nur sinnfrei um nicht zu sagen betriebswirtschaftlicher Schwachsinn. Sie würde kein Deut mehr Qualität produzieren, sondern nur sinnlosen Pixelmüll. Genau dies ist aber nicht der Fall. Selbst an einer D800 gibt es so einige Optiken die ein deutliches Mehr an Auflösung liefern, als an 16 oder 21 MP-Cameras. Demnächst kommt außerdem noch so einiges nach, z.B. von Zeiss oder Sigma, ganz billig wird es aber wohl nicht (aber wann bekommt man gute Optik schn nachgeworfen). Bliebe noch die Sache mit der recht früh einsetzenden Beugungsunschärfe, aber auch das ist kein Killerkriterium, es sei denn man braucht extrem abgeblendete Optiken, was aber üblicherweise eher selten der Fall ist. Die Diskussion um angeblich zu viel Megapixel gab es übrigens auch schon bei früheren Kameramodellen, z.B. der 5d. Inzwischen hat sich das vollständig erledigt und Bilder von der 5d werden von einigen Agenturen wegen ihrer zu geringen Auflösung abgelehnt.


    Die Sache mit dem Ferrari lasse ich hier einfach mal unkommentiert.


    (==&gt;) Fabio,


    ich denke Du lässt dich hier durch ein paar Zahlen einfach nur kirre machen. Wichtig ist nicht wie viel MP deine Kamera hat, wichtig ist, dass Du sie nutzt. Klar, sie wird nicht ideal sein, eine genau abgestimmte Kamera wird immer etwas mehr Signal liefern, aber das ist eigentlich egal, denn Du hast eine 60d und schluss. Die Kamera kann gute Ergebnisse liefern und sie ist dabei einfach in der Handhabung. Du brauchst nicht zwangsweise einen Laptop (einen entsprechenden Guider vorausgesetzt) und auch der Kabelsalat muss bei einer DSLR nicht sein. Also denk nicht weiter nach und leg los. Später, wenn Du an echte Grenzen stösst kannst Du immer noch genau abgestimmtes Material kaufen.



    MfG


    Rainmaker

  • (==&gt;)Rainmaker, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nicht lange zurück brachte doch Nikon eine Super DSRL mit dem bis dato größten Chip hinsichtlich Megapixeln heraus- und da gab es einen schönen Beitrag dazu. Für diese Kamera gibt es derzeit kein einziges Fotoobjektiv das die Chipgröße auch tatsächlich ausnutzen würde.


    So gesehen stimmt der Begriff mit dem Wahn- bei den kompakten sind meist 6MP schon zuviel, bei DSRL dürfte die sinnvolle Grenze so um 12-14MP liegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du setzt deir das Fragezeich wohl selbst in meinen Text- ich finde keines.


    Kannst du ein Objektiv nennen das genug Öffnung hat um passend zu seiner Brennweite das Nyqistkriterium zu erfüllen?


    Und reden wir hier im Forum über Berufsfotografen- die auch genug Geld für richtig teuere Obejktive haben und ausgeben? Oder reden wir hier nicht eher über den normalen Verbraucher- der sich Fotoobjektive in der Größenordnung 1000€ vielleicht noch leistet, aber keines für 5000€ im Koffer hat.


    Und für die Objektive von Otto Normalverbraucher liegt die sinnvolle Grenze wohl eher im Bereich 12-14MP, nur die wenigsten haben ein Objektiv mit einer so großen Linse das auch mehr Auflösung möglich wäre.


    Stefan

  • Rainmaker,


    ich möchte mich nicht in Deine emotionalen Auseinandersetzungen mit Stefan mischen, aber zum eigentlichen Thema von Fabio und Deiner Aussage "Also denk nicht weiter nach und leg los." erlaube ich mir doch, etwas zu sagen:


    Gerade, wenn Du in der Astrofotgrafie einfach los legst, ohne Dir im Vorfeld über die Kombination Kamera/Brennweite und Seeing Gedanken zu machen, generierst Du mengenweise Probleme und Frust. Eine DSLR ist durch die kleinen Pixel kritisch, jedoch mit dem richtigen Instrument eine einfache und Kabelsalat-arme Kombination. Ich hatte genau diese Infos zu Beginn nicht, wurde von einem Online-Shop falsch beraten und habe, wie sehr viele andere Einsteiger in das Thema, nur unscharfen Ausschuss fotografiert.


    Vielleicht ist es doch sinnvoll, sich über dieses Thema Gedanken zu machen.


    Grüße,


    Kai

  • Hallo


    also das beste Objektiv das ich für Canon gefunden habe schafft 2660 Linien auf der Hohe des 24x36mm Chips
    Das wäre dann auf dem APS-C Chip optimale Auflösung von 2444x1722 Pixel... 4,2MP,
    gut sagen wir wir wollen den kleinstmöglichen Punkt in 4 Pixel quetschen, passt ja schön zur Bayermatrix, dann bräuchten wir 8,4 MP.
    Alles was danach kam war gerade für fotografen die mit Objektiven und nicht mit Teleskopen arbeiten reine Verarschung.
    Das wäre dann die Canon 350D gewesen.
    Nun ist es aber kein Geheimnis das das eigentlich erwartette schlechtere Signal Rausch Verhältnis sich bei den höher auflösenden Kameras nicht einstellte und dies durch einen neueren Bildprozessor wohl mehr als aufgefangen wurde, Was wäre das doch geil den Sensor der 350d mit dem neuem Digic5 Prozessor zu haben. Diese Verrücktheit bot nicht ganz so die 1000D , diese hatte den Chip der 400D aber den Prozessor der 450D, ist also kein Wunder wenn die oft für gut befunden wird.
    Ein f/4 Newton hat wenn er denn gut ist auf der Achse ein Beugungsscheibchen von ca. 0,005mm nicht wie besagtes bestes Objektiv 0,009mm.
    Und wie gesagt in Traumnächten hat man mal eine Seeing von nur 1,5" , das wären dann mit der 350D 800-900mm Brennweite, damit der Stern nicht in ein Pixel gequetscht wird vielleicht die doppelte Brennweite. Aber ab ca. 1200mm Brennweite werden die Guidefehler plötzlich gravierender wie das Seeing, gerade beim leisestem Wind, da könnte man natürlich mit einem kurzbauendem Cassgrainsystem mit passendem Reducer gegen anstinken, kostet das 4-fache? und dann gleich auch noch eine Montierung die 4x so teuer wie die EQ6 ist.
    Ist eben alles eine Frage des Geldes wie klein die Pixel sein dürfen, die Kamera allein macht es jedenfalls nicht.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    (==&gt;) Stefan,


    also ich wüsste jetzt nicht wo ich in deinem Text ein Fragezeichen setzten sollte, aber sei es drum. Die nächste Sache mit dem Nyquistkriterium scheint mir ähnlich sinnvoll. Rechnerisch dürften es viel Objektive erfüllen, Du kannst es gern mal nachrechnen, denn die Formeln stehen oben. Wichtig ist aber ob die Abbildung in der Realität brauchbar ist und das kriegst Du mit einfacher Rechnerei nicht raus. Die Abbildung dürfte beim alten 55er Micro-, 85er, 105er Mikro- und dem 180er Nikkor jedenfalls ausreichen. Das sind keine Optiken die unglaublich teuer oder extrem selten sind. Selbst das 10,5er FE kommt problemlos mit dem so "extremen" Oversampling zurecht, sogar bei 100% Darstellung.
    Du musst übrigens nicht die Berufsfotografen ansprechen, die haben gar nicht immer die wirklich teure Ausrüstung. Die Amateure haben sehr häufig erheblich teurere und größere Ausrüstungen. Wobei die Optiken gar nicht brutal teuer sein müssen um eine hochauflösende Optik zu bedienen, man muss nur schauen was passt.


    zum Thema große Linse sage ich nur nachrechen und ausprobieren...


    (==&gt;) Kai,


    Meine Äusserung war nicht wirklich so gemeint, dass der TO das Denken einstellen soll. Er soll aber aufhören an seinem vorhandenen Equipment herumzumäkeln und die gegebenen Gerätschaften nutzen. Klar hat eine DSLR kleine Pixel, aber das ist kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen. Die Auflösung wird doch nicht schlechter durch Oversampeling, wenn der Bildeindruck zu unscharf ist, dann wird halt verkleinert bis es passt. Was spricht eigentlich gegen Softwarebinning? Man muss doch nicht immer die 100% Darstellung nutzen.



    MfG


    Rainmaker

  • Rainmaker, mit dem Binning und/oder Bildgrößenreduzierung gebe ich Dir recht. Eine Alternative, wenn die Brennweite zu groß ist und einem die finale Bildauflösung nicht interessiert.


    Zum Eurem Thema Megapixel/Objektiv: Interessant sind hier die Mamiya 645 Mittelformat-Apo-Objektive.


    Grüße, Kai

  • Hallo Beisammen,


    Wenn man die Teleskopoptik groß und gut genug macht und über einen hinreichenden Durchmesser Beugungs- oder Seeingbegrenzte Sternbildchen hat kann die Camera auch etwas größer als ein paar Megapixel sein. Die Camera am 8.4M LSST soll 3.2GigaPixel bekommen.
    http://www.lsst.org/lsst/science/concept_camera


    Nun gut, eine Nummer kleiner ist z.B. mit einem Tak-FSQ ein 88mm Bildkreisdurchmesser drin.
    http://www.takahashi-europe.com/en/FSQ-106ED.php


    Da wird mit Abbildung für 7um CCD Pixel geworben.
    Einen KAF-50100 mit 50MPixeln und 61mm Diagonale kann man da dann schon dranhängen.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo,
    Da gab´s doch mal was vom Hohmann, ein Hinweis auf das "Nyquist-Kriterium"
    Wenn eine info auf <b>ZWEI</b>Detektoren ankommt, so ist sie gesichert.
    Beim Chip ergo 2x2 pixel.
    also;
    wenn die Brennweite die höchste theoretische auflösung der Optik auf 2x2 pixeln abblidet ist das optisch-elektronische system (theoretisch)optimal.
    hinzu kommen nur noch weitere weniger einfach beseitigbare fehlerquellen wie luft und mechanische schwingungen, die das gesamtsystem schlechter machen.


    gruß,
    Tom

  • Ich oute mich hiermit als "Idiot". Weil ich mit meiner D800 (und damit mit nicht weniger als 36 MPix!) gerade zufrieden bin. Ein (sogar preiswertes) 100mm Makro reicht aus, um (in etwa) dem Nyquist-Kriterium (2 Pixel Diagonal) gerecht zu werden. Einzig wenn man beim Licht einer glimmenden Zigarette aus der Hand unverwackelte Aufnahmen machen will (Nein, das ist _nicht_ übertrieben!), muß man die Pixelanzahl reduzieren, d.h. eine Kamera mit weniger Pixeln nehmen.


    P.S. ich lasse alle Megapixelwahnkritiker reden bis sie schwarz werden. Wobei in dem Artikel schon die richtigen Fakten und Zusammenhänge erschöpfend erklärt werden.

  • Hallo


    Ich habe nun auch schon Kameras mit hu kleinen Pixeln erlebt die gute Bilder machen.
    Die Qualität einer Kamera nur auf die Pixelgröße zu beziehen ist schon blöd, steigern kann man die Dummheit, oder Verblendung noch in dem man gar nur über Megapixel spricht,
    Dann ist die Marketing Strategie voll aufgegangen.


    Ullrich, bei Zigarettenlicht? Tut man das in der Astrofotografie nicht immer? Was du sonst mit deiner Kamera treibst interessiert mich zumindest in dem Forum soviel wie kaputte Landeklappen.


    Gruß Frank

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