Telrad-Eigenbau

  • So,


    da ich mir gerade einen Telrad baue, hier ein paar Fotos und was ich alles falsch gemacht habe. Erstmal ein Bild der fertig gesägten und geschliffenen Teile. Es ist fast alles da:



    Das Gehäuse ist im Prinzip so aufgebaut wie ein Kastenrumpf für ein Modellflugzeug. Dieses ganze Holz habe ich innen schonmal schwarz sprühgrundiert und geklebt:



    Die Unterseite ist noch offen, ich kann also später den Spiegel von unten einbauen, wenn alles verschliffen und lackiert ist. Hier ist der erste Fehler: Die Unterseite wollte ich ankleben, könnte danach aber den Spiegel nicht mehr einbauen. Verschleifen und lackieren kann ich aber erst, wenn die Unterseite dran ist! Nächstes Mal also anders.


    Ansicht von hinten:



    Man sieht die drei Löcher, durch die dann hinterher die Schrauben für die Justierung gesteckt werden. Zwei sind oben (nur eins unen), damit ich zwei kurze und eine lange Schraube habe statt eine kurze und 3 lange. War mir lieber.


    Wenn die Verklebung der Führungsröhrchen für die Schrauben ausgehärtet ist, kommt das nächste Foto, auf dem man dann meinen nächsten gröberen Schnitzer sehen kann. Das macht aber nichts, man bastelt ja alles mindestens zweimal.


    Bis dahin viele Grüße


    Christoph

  • Hallo Christoph,


    schöne Laubsägearbeit. [:)]


    Aber ein grundlegendes Problem des Telrad hättest du beseitigen können, hast aber das Original nun 1:1 nachgebaut. Es wird ja häufig bemängelt, das der Einblick relativ flach ist, dafür ist das Gehäuse aber sehr lang.


    Die komplette Länge braucht es nicht, hinten sitzt ja nur die Batterie drin. Man könnte also das Gehäuse entsprechend kürzen und dafür etwas höher bauen und die Batterie dann unter dem Bereich Spiegel/LED anbringen.


    Wenn der Nachbau auf eine original Telradmontage aufgesetzt werden soll kann man das noch immer so umbauen, lediglich die Grundplatte müsste dann lang genug ausgelegt werden und dazu stabil genug sein damit der dann hinten frei überstehende Teil sich nicht verwindet.


    Ich hatte genau das mal im Hinterkopf- einen meiner Telrads zerlegen und in ein so aufgebautes Gehäuse aus CFK einzusetzen. In CFK hab ich dünne Platten herumliegen, mir fehlt derzeit nur die Zeit.


    Gruß
    stefan

  • Danke für die Blumen, ihr beiden!


    Stefan,


    das mit der Länge kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das Teleskop, auf das er gebaut werden soll, ist ja noch viel länger. Der flache Einblick ist bei mir (glaube ich) kein Problem, da ich es noch Füße drunterbauen muss, damit er zwischen OAZ und Sucher (den behalte ich erstmal) passt. Trotzdem hast du recht, ich habe mich stark ans Original gehalten, was an meiner fehlenden Erfahrung liegt - ich wollte erstmal keine großen Experimente wagen und kleine Brötchen backen.


    Für die Ewigkeit ist die Bauweise auch nicht, da es a) Holz ist und ich b) schon eine ganze Liste von Ideen für den nächsten habe. CFK wird da aber wahrscheinlich keine Rolle spielen...


    Grüße Christoph

  • Hallo Christoph,


    die Länge als solche stört beim Original ja nicht- ist aber nötig für die Batterie. Daher die Überlegung, das Gehäuse kürzer, dafür etwas höher auszulegen. Wenn du auch eine neue Montageplatte selbst baust kann diese dann auch etwas kürzer ausfallen- damit kann man den Eigenbau-Telrad dann weiter vorn am Teleskop anbringen- ohne das der über den Tubusrand (beim Newton) übersteht.


    Noch eine Verbesserung wäre gewesen- die Halterung für die Glasscheibe von Haus aus größer zu machen. Original schaut gut aus, taut aber leicht an. Längere Überstände nach vorn und hinten würden die Anfälligkeit gegen Tau etwas reduzieren.


    Gruß
    Stefan

  • Damit die Justierschrauben für den Spiegel auch drin bleiben, habe ich auf der Innenseite Muttern angeklebt. Die Messingröhrchen dienen der Führung der Schrauben bis zur Spiegelhalterung. Auf der Seite der Muttern habe ich alles mit Epoxydharz/Glaskugel-Gemisch verklebt (damit nichts ins Gewinde kriecht), auf der anderen Seite (eher pro forma) mit der Heißklebepistole:



    Tipp: Machts anders. Blöder Fummelkram.


    Grüße


    Christoph

  • Langsam nimmt er Form an! Der Spiegel (1 Euro aus der Drogerie, Schutzschicht mit Aceton entfernt) klebt auf einem 1mm dicken Alurest, der wiederum klebt mit einem Silikontropfen auf der schrägen Platte, die im vorherigen Post zu sehen ist:

    Die Bodenplatte ist nun auch verleimt. Rückansicht mit den Einstellschrauben:

    Das hier wird mal die Halterung für die LED und die Folie mit den Kreisen:

    Das sind Reste von billigen PVC-Vierkantrohren, passen auch bei weiten nicht so gut ineinander, wie es aussieht. Da werde ich noch etwas improvisieren müssen. Morgen kann ich hoffentlich die LED einbauen und schonmal testen ob ich nicht irgendwo arg daneben lag.


    Grüße


    Christoph

  • Weiter gings! Zunächst die LED mit der Heißklebepistole reingeklebt, Kabel und einen Stecker drangelötet:



    Angeschlossen wird sie an einer kleinen Platine, die ich an den Schalter gelötet habe. Die andere Stiftleiste ist für die Batterien:



    Um zu testen, wo genau der Fokus liegt, habe ich mal alles mit einer Lackrolle fixiert



    ...und dann festgestellt, dass ich noch kein Batteriefach habe. Außerdem war Idee, die Kreise mit dem Tintenstrahldrucker auf Overhead-Folie zu drucken, nicht ganz so glorreich. Jedenfalls scheint die LED überall durch; entweder ist es zu wenig Tinte oder zu viel Strom. Eventuell kann ich mir irgendwie eine Maske aus dünnem Blech ätzen.


    Hat jemand einen guten weiteren Vorschlag für die Kreise?


    Grüße


    Christoph

  • Hallo Christoph,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hat jemand einen guten weiteren Vorschlag für die Kreise?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, ich. Drucke die Kreise ein zweites Mal auf Injet-Folie und lege die Folien passgenau übereinander. Hab' ich auch so gemacht. Das klappt. Oder drei Folien und zwischen zwei dünnen Gläsern einklemmen, damit das schön plan wird. Die Folien am Rand vorher mit Tesafilm fixieren. Muss klappen. Wird genau genug, keine Angst.
    Gruss,
    Gerhard

  • Hallo christoph


    normalerweise sollte zwischen Led und Folie auch ein Diffusor sein. Entweder Opalglas, weißer durchsichtiger Kunststoff oder man dreht die LED um und beleuchtet eine weiße Fläche, dann scheint die LED nicht mehr durch und die Dichte der Folie muß auch nicht mehr so hoch sein.


    Gruß Rolf

  • Gerhard, Rolf,


    danke für die Tipps! Die Folie habe ich jetzt doppelt (muss noch getestet werden).


    Die Raum vor der LED hatte ich bis jetzt mit Aluklebeband ausgekleidet, um etwas Streuung zu bekommen. Mal sehen was ich noch so als Diffusor finde...


    Grüße


    Christoph

  • Ich habe noch relativ trübes Transparentpapier aus Studienzeiten gefunden. Einen Streifen daraus habe ich einfach als Bogen vor die LED in das Vierkantrohr geklemmt, nun sind die Kreise sehr gleichmäßig ausgeleuchtet (sieht auf dem Foto grauenhafter aus, als es ist):



    Fehlt nur noch der Batteriehalter (ist schon besorgt), der Deckel mit Halterung und der Rahmen für die Scheibe zum Durchsehen. Und eine Möglichkeit, das Ding ans Teleskop zu bringen. Da ich gegen Ende eines Projektes immer schluriger werde, befürchte ich, dass ein Spanngurt oder ein alter Kaugummi reichen muss.


    Fürs nächste Mal: Ein Telrad soll nicht auf einem Tisch stehen, sondern an einem Teleskop montiert werden. Das sollte sich auf die Gestaltung der Unterseite auswirken.


    Grüße


    Christoph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich gegen Ende eines Projektes immer schluriger werde, befürchte ich, dass ein Spanngurt oder ein alter Kaugummi reichen muss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    L-O-L


    [:D]


    Schönes Bastelprojekt Christoph!


    Ich beneide Dich da um Dein Talent - ich bin mehr so der Pappe-Kleb-Typ [:D]


    Viel Erfolg weiterhin und
    CS


    Norman

  • Och, wenns funktioniert, ist da doch nichts gegen einzuwenden!


    Und: Das Transparentpapier (als Diffusor) habe ich noch nichtmal eingeklebt. In dem Sinne wärst du an der Stelle sogar sorgfältiger gewesen.

  • Ich war mir bei der Wahl des "Fenstermaterials" nicht ganz sicher und habe so gebaut, dass ich es bei Bedarf austauschen kann. Hier ein kleiner Sperrholzrahmen (2 * 1,5 mm dick) mit Folie, die für Overhead-Projektoren verkauft wird:



    Gehalten wird der Rahmen von Kaffee-Rührstäbchen. Ich musste extra Wäscheklammern kaufen (wir hatten tatsächlich keine!):



    Der Innenausbau ist auch soweit fertig. Dass der Batteriehalter hochkant gerade so passt, ist Zufall!



    Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.


    Grüße


    Christoph

  • Hallo Christoph,
    hast Du die Teile gezeichnet (am PC)?
    finde ich coool mit echter Handarbeit so etwas zu Bauen,
    haffe es geht weiter, bin Neugierig ob das funzt.


    Grüß Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    die Konstruktion ist auf einem einzelnen A4-Blatt mit dem Bleistift und einer Tasse Kaffee entstanden. Den obligatorischen Kaffeefleck muss ich noch hinzufügen, dann kann ich sie mal einscannen und posten. Ich habe eigentlich nur um den Strahlengang durch die Linse herumkonstruiert, nach Geschmack und mit den Randbedingungen, die ich so kannte.


    Grüße


    Christoph


    Edit: Tippfehler

  • Ha! Der Fensterrahmen passt. Bis zur Position im Bild fällt er selbst in die Halterung, danach muss ich ihm einen kleinen Schubs geben:



    Und wie versprochen die Zeichnung mit Kaffeefleck:



    Ein richtiger Praxistest steht noch aus, und der wird spannend - ich kann noch nicht sagen, wie gut sich nun der Spiegel einstellen lässt. Wenn das Gerät fertig ist, gibts auch eine kurze Bilanz der Aktion.


    Grüße


    Christoph

  • Ich habe es nicht geschafft, die Overhead-Folie ausreichend verzugsfrei einzukleben. Sie zeigt in keiner Stellung auch nur annähernd runde Kreise. Auch lose mit Klebeband fixieren hat nichts gebracht. Ich werd's wohl noch mal mit einer dünnen Acrylglasscheibe probieren.

  • Jetzt musste eine alte CD-Hülle dran glauben. Beim Sägen habe ich sie mit Folie abgeklebt (die, mit der man sonst Bücher einschlägt), was auch gut weitere Kratzer verhindert hat, aber etwas gesplittert ist das Material schon. Die Scheibe liegt jetzt ganz locker in der Halterung, aber ohne zu wackeln. Beim Test im dunklen Keller waren die Kreise schön rund, heute abend kann ich dann beurteilen, ob sie auch die richtige Größe haben.

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