Reise- und Beobachtungsbericht Spanien

  • Hallo Freunde,


    Nach einigen Monaten Durststrecke habe ich jetzt wieder geschafft: Endlich konnte ich wieder ein paar Nächte beobachten. Hauptsächlich habe ich mir die Standardobjekte mit meinen neuen Okularen angeschaut.
    Aber ich habe mich auch an einige schwierigere Objekten gewagt. Manche konnte ich nach mehrmaligen Versuchen doch erhaschen wie zum Beispiel Abell 61, andere wie Abell 38 hingegen nicht. Abell 61 war das schwierigste Objekt, welches ich gerade noch erfolgreich beobachten konnte.


    Hier ein paar Impressionen von den beiden Beobachtungsplätzen:




    Die Beobachtungsbedingungen waren meist sehr gut. Es ist immer wieder beeindruckend unter dunklem Himmel an aussergewöhnlichen Orten zu beobachten, auch ohne Teleskop. Insgesamt habe ich neun Nächte um den Neumond im August beobachten können.
    Ich hatte wie immer meinen 14 Zoll Dobson sowie einen Feldstecher dabei. Aber lest selbst: http://www.estelar.de/artikel/sommer2013.html


    Gruß


    Oliver

  • Hallo Oliver,


    danke für Deinen ausführlichen Bericht mit den stimmungsvollen Aufnahmen. Es ist immer wieder schön zu lesen, was und wo die anderen so beobachten. Du hast ja einen richtigen Marathon hingelegt: 10 Nächte in 14 Tagen - Respekt!


    Bei der Objektwahl hast Du Mut bewiesen. Obwohl ich sonst keine Angst vor schwachen PN habe, habe ich Abell 38 von vornherein von meiner Liste verbannt: Mag. 15,5 verteilt auf einen Kreis mit Durchmesser 154" und das Ganze bei -31° Dec.? Da wird mir doch bange. Und dann ist noch nicht einmal sicher, daß es sich wirklich um einen PN handelt und nicht bloß um irgendeine Wasserstoffwolke.


    Bei der 6. Nacht meinst Du vermutlich nicht NGC 6814, sondern NGC 6818.


    Abell 39 ist ein schönes Objekt und macht auf jeden Fall mehr Spaß als Nr. 38. Als ich ihn zum ersten Mal im Gesichtsfeld hatte, konnte ich ihn nicht erkennen. Aber mit OIII Filter kam er dann sehr schön heraus, aber eher scheibenartig als ringförmig. Nachdem ich ihn ausgiebig mit Filter studiert hatte, konnte ich ihn auch ohne identifizieren.


    Jedenfalls hast Du sehr schöne Plätze in Spanien, und ich rieche den Rosmarin und Thymian bis hier hin. Dem Hund des Schäfers warst Du offenbar egal. Gut, daß er Dich weder für ein Schaf noch für einen Wolf gehalten hat.[:D]

  • Hi,


    Das mit den zehn Nächten in 14 Tagen war mir ehrlich gesagt noch nicht einmal aufgefallen. Aber so war es. Ich habe einfach versucht die Schönwetterphasen zu nutzen. Es ist mir diesmal auch gelungen mich tagsüber komplett zu erholen. Bei früheren Astronomieexkursionen hatte ich häufig das Problem bei Beobachtungen, die bis zum Morgengrauen gehen, dass der Schlafrhythmus komplett durcheinander kommt.


    Bei der Objektwahl bin ich ehrlich gesagt ein bisschen naiv vorgegangen: ich habe mir einfach die entsprechenden Sternkarten angeschaut und entsprechende Objekte identifiziert. Bei Abell 38 habe ich natürlich einfach an das Sternbild Skorpion gedacht und mir die entsprechende Sternkarte angeguckt. Und da ist mir Abell 38 einfach aufgefallen. Der Skorpion steht kurz nach Einbruch der astronomischen Dämmerung relativ hoch, so dass eine Beobachtung noch gut möglich ist. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt bevor ich ein sehr schwaches Objekt wie einen Abell beobachte einen vergleichbaren aber bereits beobachteten PN einzustellen.
    Dies hat sich als sinnvoll erwiesen um einfach Ein Gefühl für die Helligkeit des beobachtenden Objekts zu bekommen. Ich habe mich bewusst bei der Wahl von schwierigen Objekten zurückgenommen um die vielen schönen und oft auch hellen Milchstraßenobjekte der Sommermilchstraße eingehend beobachten zu können.
    Abell 38 ist sicher was für La Palma.


    Ja, mich fasziniert auch immer wieder die unterschiedliche Umgebung von Beobachtungsplätzen. Ich kenne mittlerweile unterschiedliche Beobachtungsplätze die alle ihre Reize und Besonderheiten haben. Ich hatte ursprünglich vor weitere neue Beobachtungsplätze aufzusuchen. Der Aufwand insbesondere die Anfahrt ist allerdings mit erheblichem Aufwand verbunden. Daher versuche ich immer einen Kompromiss zwischen der Umgebung beziehungsweise den Beobachtungsbedingungen wie Himmelsqualität etc. zu finden und möglichst geringem Aufwand bezüglich Anfahrt, die bei bekannten Plätzen aufgrund der Erfahrung oft einfach geringer ist.


    Die bekannten und berühmten Beobachtungsplätze z.B. in den Alpen werde ich sicher auch bald einmal aufsuchen und mit Namibia beschäftige ich mich auch schon intensiv.


    Danke für deinen Hinweis zu dem Schreibfehler. Ich werde das sobald möglich korrigieren.


    Gruß


    Oliver

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