NGC 6781

Nach rund acht Monaten unstabilem Wetter (oder stabil schlechtem Wetter) hier in der Schweiz gibt es endlich wieder Lichtblicke. Anbei ein Foto der letzten Nacht (gemacht mit einem 40cm f/4.5 Ninja Dobson auf Äquatorialplattform):

Ca. 17x3 Minuten belichtet, total 54 Minuten (nicht allzu klar, dafür beinahe T-Shirt-Astronomie). Canon 450Da. Stetig stärker werdender Wind (bis dass der Leitstern sich verabschiedete).

Gruss Markus

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
<br />Hallo Markus,

Ein schönes und tiefes Bild. Klar, bei 16" liefern auch schon kurze Belichtungszeiten tolle Ergebnisse.
Du fotografierst mit einem Dobson auf EQ-Plattform und guidest dabei. Magst Du ein bisschen über die Technik erzählen? Guidest Du beide Achsen (wie?) oder nur RA?

Neugierig:
Marcus
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Marcus,

ich benutze eine Aluminium-Zweiachsen-Äquatorialplattform, die über die eingebaute ST-4-Schnittstelle von einem Lacerta MGen gesteuert wird. Am Okularauszug sitzt ein ParaCorr Komakorrektor mit Off-Axis und angeflanschter Canon 450Da. Die Steuerung der zweiten Achse ist wichtig für die Fotografie mit so langen Brennweiten. Bei der Deklinationskorrektur handelt es sich im Wesentlichen um einen Bolzen, der den ganzen Dobson vom oberen Teil der Plattform ein bisschen hebt und senkt. Ich habe mal ein bisschen über die Anfänge mit der Plattform auf dem astrotreff berichtet:

http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=126404

Mittlerweile habe ich einige Änderungen vorgenommen am Setup. Das ursprüngliche Setup ist hier beschrieben:

http://www.utopia-photography.ch/telescopes/gosypowski.html

Mittlerweile habe ich auf die Zweiachsen-Äquatorialplattform von Tom Osypowski (mehr Details zu dieser Plattform vom Hersteller Tom: http://www.equatorialplatforms.com) statt des 40cm f/5 Zambuto einen 40cm f/4.5 Ninja gesetzt und statt der Canon 20Da verwende ich die Canon 450Da. Glücklicherweise passte der Ninja perfekt auf die Plattform, die ja eigentlich für den Zambuto gebaut wurde.

Der Ninja ist hier beschrieben:

http://www.aokswiss.ch/d/tel/s…bs/ninja400/ninja400.html

Zudem habe ich das Teleskop-Service Off-Axis durch ein Lacerta Off-Axis-System ersetzt und den ursprünglichen ParaCorr Universal durch einen der neuesten Generation. Ich werde das bei Gelenheit auf meiner Webseite anpassen.

Gruss Markus

Vorgestern gab es eine weitere schöne Sommernacht mit dem 40cm f/4.5 Dobson auf Äquatorialplattform.

Da Sagittarius knapp aus der Dunstglocke auftauchte, wagte ich mich an den Trifidnebel M20. Alles klappte anfänglich perfekt, bis der Deklinationsbolzen die Richtung umkehrte. Damit kam der MGEN Autoguider natürlich nicht klar (er kann nicht wissen, dass die Deklinationskorrektur auf der Plattform plötzlich die Richtung wendet) und der Leitstern wanderte ins Nirvana.

Mit leichter Bildverschiebung gings dann weiter und so resultierten 1h 2min und 13s Gesamt-Belichtungszeit bei ISO 800 mit der Canon 450Da. Mehr lässt sich mit der Plattform kaum mehr machen aufgrund all der Einstellungen, die vor dem Auslösen nötig sind. Anbei das Resultat:

Ich bin bei der Bildbearbeitung leider nicht so der Hirsch, aber fürs persönliche Fotoalbum reicht es allemal.

Gruss Markus

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: caspar</i>
<br />Markus ganz tolle Bilder

kannst Du ev die Vignettierung noch ein bisle bearbeiten? Dann wäre der M20 einer der Besten die ich gesehen habe[;)]
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Fabio & Caspar,

erstmal danke für die Rückmeldungen.

Caspar, das ist, soweit ich das sehe, keine Vignettierung. Wenn man es mit einem Bild von Jerry Lodriguss (vgl. Link) vergleicht, so sieht man, dass da noch viel Reflexionsnebel rund um die hellsten Teile des Trifids ist:

http://www.astropix.com/HTML/SHOW_DIG/M20_Trifid_Nebula.HTM

Leider ist dieser äussere, lichtschwächere Reflexionsnebel bei mir nicht blau und erweckt (aufgrund der sehr grossen Brennweite, mit der ich arbeite) den Eindruck einer Vignettierung. Es stört mich auch wie es aussieht, aber besser kriege ich es momentan nicht hin (ohne übermässigen Zeitaufwand). Die Bilder beinhalten übrigens tatsächlich eine Vignettierung aufgrund des Schachtes der Canon 450D am unteren Bildrand. Die habe ich nicht sauber entfernt, aber auf dem Ausdruck auf Fotopapier stört mich das nicht mehr, da dort alles dunkler ausfällt als auf meinen nicht kalibrierten Monitoren.

Fabio,

ich mache nach dem Stacken mit DeepSkyStacker einige lokale Kontrastverstärkungen und leichte Aufhellungen von Bild-Bereichen (mit Masken und mehreren Ebenen in Photoshop). Auf dem Internet gibt es dazu gute Anleitungen. Diese Vorgehensweise ist zwar unwissenschaftlich und ich müsste mich eigentlich mal in die Software PixInsight einlesen, aber lohnt sich der mehrwöchige Aufwand, wenn es darum geht, pro Jahr vier schöne Bilder von Deep Sky Objekten zu erstellen - ohne wissenschaftliche Ambitionen? Aufgrund der Verwendung einer DSLR bei sommerlichen Temperaturen und das mit einem Dobson auf Äquatorialplattform bin ich ja ohnehin eher der Bastler als der Wissenschaftler [:)]

Gruss Markus

Ich Tröte habe vergessen, im Deep-Sky-Stacker ein Häkchen bei "Weissabgleich der Kamera verwenden" zu machen. Der BCF-Filter der Canon 450Da produziert ohne diese Korrektur sehr rotlastige Bilder. Anbei nun die korrigierte Version von M20; bei Gelegenheit korrigiere ich auch NGC 6781 noch.

Gruss Markus

Drei Monitore zu Hause, drei völlig verschiedene Bildeindrücke. Mit der vorangehenden Version bin ich wohl übers Ziel hinausgeschossen. Anbei ein Neuversuch mit manuellem Weissabgleich und moderater Bildbearbeitung:

Leider schaffe ich es nicht, die vorangehende Kunterbunt-Version zu ersetzen oder sie wenigstens zu löschen. So bleibt sie halt bis in alle Ewigkeit hier. [:o)]

Gruss Markus