Hallo Sternenfreunde,
nach einer gefühlt ewig währenden Pause, bedingt durch schlechtes Wetter und die hellen Nächten, gab es vergangenes Wochenende endlich wieder frische Daten auf der Festplatte.
Wegen der relativ kurzen Nachtzeit sollten dieses Mal relativ helle Objekte in Angriff genommen werden. So fiel die Wahl auf den Hantelnebel (Messier 27), sowie für eine Probe die Andromedagalaxie (Messier 31).
Wieso nur eine Probe? Hauptsächlich aus dem Grund dass unser großer Nachbar noch sehr niedrig am Himmel steht und durch die am Horizont kratzende Sommersonne im Moment mit noch keinem richtig dunklen Hintergrund gesegnet ist. Generell hatte man nun knapp 3 Wochen nach der Sommersonnenwende immer noch das Gefühl, dass es nicht richtig dunkel werden will. Auf allen Aufnahmen hatte der Hintergrund stets einen leichten Helligkeitsunterschied und das obwohl der Standort und Bedingungen überdurchschnittlich gut waren.
<b>Ausrüstung</b>
TS 6" f/4 Imaging Newton - 600mm Brennweite
Celestron AS-GT (CAM)
Canon EOS 500D unmodifiziert
Pál Gyulai Korrektor
ohne Guiding
ohne Filter
<b>Messier 27 - Hantelnebel</b>
"Nanu, wo kommt denn das H-Alpha her?", werden sich jetzt wahrscheinlich einige fragen. Schließlich ist die EOS unmodifiziert.
Das kräftige Signal kommt tatsächlich von der unmodifizierten EOS, jedoch nicht ohne gehörige Trickserei.
Ich habe versucht aus dem schwachen Rotkanal der unmodifizierten Kamera den Wasserstoff zu synthetisieren. Willkommen im Atomlabor? Nein. Ich habe mir den Rotkanal genommen und ihn ähnlich wie beim Tonemappingverfahren gestreckt. Dafür mussten auch die Sterne entfernt werden. Das hat zum Glück nicht sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Dann wurde der Rotkanal wieder dem Original beigemischt. Voilá, Synthese vollzogen.
110 x 40s = 1h 13m
Link zur 100% Version - mit großem Feld und Beschreibung - hier klicken
Oder nur das Bild
<b>Messier 31 - Andromedagalaxie</b>
Die Aufnahme war nur eine Probe. Sobald die Galaxie hoch genug steht (vermutlich Anfang September) möchte ich mich nämlich mal an einem Andromeda-Mosaik mit den 600mm Brennweite meines Newton versuchen.
Jetzt im Juli steht sie leider noch zu niedrig, sodass man trotz guten Standort durch den aufgehellten Sommerhimmel an Kontrast einbüst. Ein nerviger Nebeneffekt war ein heftiger Gradient der mich während der Bildbearbeitung ordentlich beschäftigt hat.
Warte es ab Andromeda... ich kriege dich!
Da das Bild in höherer Auflösung zu stark verrauscht ist gibt es hier vorerst nur die kleine Version.
48 x 40s = 32m
Ich hoffe euch gefallen die Bilder!
Ich würde mich sehr über Feedback jeglicher Art freuen. [:)]
Viele Grüße und CS euch Allen,
Patrick