Bekleidung beim Winter-Spechteln

  • Hallo Leute,
    die richtige Bekleidung ist gerade im Winter *SEHR* wichtig für den Beobachtungsspaß. Ich habe das selbst auch lernen müssen, hatte aber als ehemaliger "Allwetter-Motorradfahrer" eine gewisse Vorbildung.


    Es scheint, daß einige von euch Ratschläge dazu gebrauchen können, siehe z.B. hier:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In dieser Nacht habe ich unerwartet viel gesehen und bin jetzt erst richtig mit dem Astro-Virus infiziert. Ich habe insgesamt fast 2 einhalb Stunden gespechtelt. Von 20.50-23.00.
    (Es war sa... kalt)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hauptbestandteil der Kleidung ist bei mir ein einfacher warmer Skianzug, aber ca. 1 Nummer zu groß. Der hat auch ein paar Taschen zum Zubehör verstauen und einen winddichten Kragen.
    Dann ziehe ich mehrere Lagen bequeme Kleidung drunter an, z.b. Jogging-Hose mit langer Unterhose drunter, und am Oberkörper Unterhemd, Baumwoll-T-Shirt, Sweatshirt und noch einen warmen Strickpullover. All diese Lagen Bekleidung müssen bequem und locker sitzen.
    An die Füße ziehe ich zuerst dünne Baumwollsocken und dann warme Wollstrümpfe drüber (ich hab noch handgestrickte von meiner Oma[:)]). Weite Stiefel mit isolierender Sohle drüber anziehen, zur Not gefütterte Gummistiefel (sind billiger). Ich stehe nicht direkt auf gefrorenem Boden, sondern lege ein Holzbrett drunter.
    *Ganz wichtig* ist eine warme Mütze. Das Aussehen ist unwichtig, nur die Funktion zählt. Ohne Kopfbedeckung verliert man sehr viel Wärme.
    Wenns richtig kalt wird, ziehe ich über den Skianzug noch einen weiten Mantel.
    Bei den Handschuhen hab ich noch keine Ideallösung gefunden. Vielleicht kann jemand anders dazu ein paar Vorschläge machen.


    Das mag nun für einige von Euch etwas übertrieben scheinen, aber nachts gibt es keinen wärmenden Sonnenschein, man bewegt sich kaum, und der Stoffwechsel ist auf Nachtbetrieb=Sparflamme eingestellt.
    Mit der beschriebenen Bekleidung habe ich sogar bei -15° noch ohne zu frieren beobachtet. Einziges Problem ist dann die Atemfeuchtigkeit. Ich werd gelegentlich mal einen Schnorchel zum Ausatmen probieren [[:o)]]



    Wie zieht ihr euch bei kaltem Wetter an? Was sind eure Spezialtipps?


    Gruß,
    Martin

  • Hi,
    wenn's richtig kalt wird: Daunenanzug (Jagd-Zubehör), canadische Filzstiefel, Commando-Mütze, gefütterte Handschuhe ... für's feine Hantieren dünne Baumwoll-Textil-Handschuhe - leider wird der Anzug langsam eng.
    Geheimwaffe (jetzt enttarnt[:D]) ... Camping Sessel mit heizbarem Auto-Sitzbezug (hat mal DM 20,- gekostet), 12V-Autoakku -&gt; das wird rattenwarm! [8D] Die Teile kann man sich sogar auf den Rücken schnallen, Bewegungsraum dann natürlich nur noch im Bereich der Kabellänge.


    Gruß
    Flatratte

  • Grundsätzlich so wie Martin es beschreibst. Das Zwiebelschalenprinzip (mehrere mittlere/dünne Lagen) wärmt mehr als wenige und dafür dicke Lagen. Es sei den man ist stolzer Besitzer einer Canadian Goose Jacke. Ich bin's leider nicht. *g* Ich zieh meisstens eine dünne aber atmungsaktive, wind- und wasserdichte Überjacke an, darunter eine warme Fleecejacke, dann kommt ein normaler Pulli, eim T-Shirt und zu letzt langes Unterzeug. Und eine gefütterte Hose. Wie Martin schon sagte, bei tiefen Temperaturen ist eine Mütze das Wichtigste. Der Wärmeverlust über den Kopf beträgt rund 30%. Ein Schal ist sinnvoll um den Kragen "dicht" zu machen, so das die Wärme nicht aus der Jacke entweichen kann. Auch Ärmel mit Klettbündchen sind vorteilhaft. Unterzeug und T-Shirt werden in die Hose gestopft. An die Füße kommen die guten alten Bundeswehrstiefel und BW-Socken. Handschuhe sind so ne Sache. Warm bedeutet meisst auch dick. Da muss wohl jeder selbst wissen, was ihm am ehesten liegt. Für ganz gemeine Temperaturen hab ich zusätzlich noch eine dünne Sturmhaube und einen Commando-Netzschal. Aber ehrlich gesagt wird es hier oben selten so kalt, das ich mich derartig dick einpacken muss. ;)

  • Hallo Stephan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn's richtig kalt wird: Daunenanzug (Jagd-Zubehör)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da hast du natürlich Recht, ein Daunenanzug ist was Feines. Allerdings kann ich mir den momentan nicht leisten, weil die Nagler-Okus so teuer waren[:)].
    Im Ernst: Ich bevorzuge das Zwiebelschalen-Prinzip (= mehrere Lagen Bekleidung), weil ich mich dann leicht für jede Temperatur passend anziehen kann.


    Die elektrische Heizung kommt für mich nicht in Frage, weil ich als (derzeit) Dobson-Purist als einziges elektrisches Teil meine LED-Lampe dabei habe. Unterschätz nicht den Stromverbrauch einer Sitzheizung. Wohl dem, der auf einem Berg beobachtet und das Auto notfalls anrollen lassen kann, wenn die Batterie leer ist.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br /> Einziges Problem ist dann die Atemfeuchtigkeit. Ich werd gelegentlich mal einen Schnorchel zum Ausatmen probieren [[:o)]]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da bind ich mir nen Schal vor Mund und Nase, rutscht aber gerne runter. Ansonsten habe ich da ne´ zum Schal umfunktionierbare Haube wo nur die Augen rausgucken ( Restpostenmarkt für 3€, ursprünglich bei Penny )aus weichem Fleece, warm, bequem und verrutscht nicht. Da bleibt die Atemfeuchtigkeit größtenteils im Stoff und nicht aufm Oku.....
    Ansonsten alles Angora Unterwäsche, Schafwollsocken und so´n Zeug.
    Kalt is mir dann trotzdem irgendwann, hängt halt auch von der Konstitution und vom Beobachterglück ab.


    Mario

  • Ich hab'ne extra Batterie dafür ... nehme eine billige, ungewöhnliche Größe ... Die ist auch noch für Anderes gut wie Notstart ... Teleskop-Betrieb, Teleskop-Heizung gegen Tau, H-alpha-Heizung etc. Zur einfachen Handhabung habe ich mir aus Rolladengurt einen Trageriemen genäht, Sicherung und 12V Doppelsteckdose drangepfriemelt.


    Dein Bekleidungsprinzip ist natürlich sinnvoll. Habe Handbücher, die das genauso beschreiben.


    Gruß
    Flatratte

  • Hallo Martin,


    gute Handschuhe sind Fingerhandschuhe ohne Fingerspitzen, über die ein zusätzlicher Fäustling gezogen werden kann. Sowas bekommt man im Jagdhandel.
    Gut bewärt haben sich bei mir auch reaktivierbare Wärmekissen zum Aufwärmen der Hände. Die geben ca. 1 Std. lang 50° Celsius ab und können in kochendem Wasser wieder aufgeladen werden. Die gibt es ab heute im Lidl für 2,99 das Doppelpack. Habe mir davon welche besorgt und noch ein Kissen in der Grösse 15x25 cm. Will mal ausprobieren, ob man daraus eine Okularheizung bauen kann.
    Stiefel sollten warm, aber nicht wasserdicht sein, damit sie ausdünsten können. [;)]
    Richtig kaltes, trockenes Wetter ist nicht so schlimm. Die unangenehmste Spechtelnacht, an die ich mich erinnere war dieses Jahr Ende Februar/Anfang März. Es war knapp unter 0°C und im Laufe der Nacht kaum reichlich Tau. Alles war mit einer Eisschicht überzogen, zum Ablesen der drehbaren Sternkarte benötgte man einen Eiskratzer [:o)]. Egal, wir hatten trotzdem unseren Spass.
    Im Spätsommer hat sich bei mir eine Thermoweste sehr gut bewährt. Damit halte ich es auch bei 14°C stundenlang im T-Shirt aus.
    Tipp: Seht euch im Jagdhandel um. Da gibt es auch für Astronomen viele nützliche Ausrüstungsgegenstände.


    Gruss Heinz

  • Hallo Martin


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie zieht ihr euch bei kaltem Wetter an? Was sind eure Spezialtipps?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine 'Spezialtipps' findest Du unter http://www.astroamateur.de/astroklamotten/index.html


    Gruß
    André

  • Hallo zusammen!


    Also ich hab einen Daunenanzug (von Askari) und da reicht es wenn ich bis -10° mich drunter dünn anzieher. Weiter benutze ich Handwärmer die ich mir in die innentaschen lege.
    Bei mir ist immer das problem das meine Füße schnell Kalt werden und wenn das bei mir passiert kann ich einpacken dann bekomme ich nix mehr hin. Aus diesem grund habe ich mir Beheizbare Schuheinlagen zugelegt.


    Gruß Mario

  • Tag!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei den Handschuhen hab ich noch keine Ideallösung gefunden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hab mal bei einem befreundeten Jäger (wieder einmal [:D]) seeeehr warme Handschuhe gesehen, bei denen man die Fingerteile per Reißverschluss (Zipp) öffnen konnte. Ob man damit abdrückt oder Okulare reinschraubt ("ack, schon wieder ein Nagler auf der Waschbetonplatte" [:(]) ist ziemlich gleich.


    Beste Grüße,
    Günther :)

  • Mahlzeit [;)]


    Da mir Ski-Klamotten eigentlich zu teuer waren, hab ich mich nach einem Tipp vom Freund meiner Schwester mal im Anglerbedarf umgesehen - dort gab's dann eine Kombi für ca. 50-60 Euro - dick und wetterfest - darunter, wie die meisten auch, nach dem Zwiebelschalenprinzip 1-2 Lagen Fleece (gibt's um diese Jahreszeit ja auch günstig zu kaufen ;-). Mütze natürlich auch.


    Lange Unterwäsche oder noch mehr dickes Zeug habe ich bsiher nicht gebraucht - liegt vielleicht auch daran, daß es hier im Norden meist nicht ganz so kalt wird... Selbst Handschuhe brauche ich oft nicht.


    CS (hoffentlich bald mal wieder),
    René

  • Also ich gehe im Winter immer mit Muskel T-shirt und beinbetonten Shorts beobachten, falls sich irgendwelche Mädels auf den Berg verirren[:D]


    Mal im Ernst, wer friert verliert. André's Seite ist da ein klasse Wegweiser!
    Wichtig sind bei mir auch Füße und Kopf. Die Falke TK4 Socken finde ich die einzig Wahren, wenn's richtig kalt wird. Über den Kopf kommt eine Fleece Sturmhaube - vermeidet Kältebrücken am Hals. Ansonsten Thermounterwäsche, Fleecelagen je nach Bedarf, darüber gefütterte Skihose und gefütterter High tech Mantel (alt und gammellig, aber egal). Das sieht bei mir so aus. Bis auf die Schuhe hat sich das bei mir bewährt.


    Ebenfalls wichtig:


    - Genug zu Essen, damit der innere "Ofen" richtig heizen kann


    - Genug zu trinken, am besten warmes, aber kein Kaffee, der entwässert nämlich zu sehr. Sonst dehydriert man viel zu schnell, der "Ofen" kann nicht brennen.


    - Bewegung! Ich personlich renne bei großer Kälte alle Stunde mal 0,5-1 km den Berg rauf und runter. Vor allem die Füße werden dann richtig warm. Aber nicht soviel, dass man in's Schwitzen kommt - sonst rächt sich das später. (Hilft übrigens tatsächlich auch um Blut in's Auge und Hirn zu kriegen - auf einmal geht auch der super schwache Planetary, der voher nicht wollte)


    - Klamotten nicht zu eng (dürfen nicht einschnüren), aber auch nicht zuuu schlabberig. Wird das Luftvolumen zu groß, verbraucht man auch zu viel Energie. Besonders wichtig bei kleinen und dünnen Leuten, denen die natürliche "Isolierschicht" fehlt.

  • Hi Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Also ich gehe im Winter immer mit Muskel T-shirt und beinbetonten Shorts beobachten, falls sich irgendwelche Mädels auf den Berg verirren[:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das Schlimme ist ja, daß man es Dir als Extremsportler auch zutrauen würde [:D]


    Ciao,
    Martin, der auch warme Wintersachen hat

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Also ich gehe im Winter immer mit Muskel T-shirt und beinbetonten Shorts beobachten, falls sich irgendwelche Mädels auf den Berg verirren[:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stathis,
    wo genau ist der Berg, auf dem sich mitten in der Nacht Mädels verirren? [:D][:p][:D]

  • In Bezug auf die Kleidung, habe ich Glück gehabt...


    Mein Vater war 20 Jahre beim Spezialeinsatzkommando der Polizei. Aus dieser Zeit hat er einen Kälteschutzanzug an mich übergeben, der es erlaubt, bis -30 Grad draussen zu schlafen!!! Ohne Zelt und Isomatte!


    Das Teil ist der Hammer!! Frieren? Was ist da??


    Gruss Ramses


    PS: Leider ist mein Vater 10 cm kleiner als ich, ratet mal wo dieser (einteilige) Anzug ziemlich eng ist.....[:0]

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