Astronomie studieren ohne Physik in der Oberstufe

  • Hallo,


    ich hab schon oft darüber nachgedacht, mein Interesse am Weltall zum Beruf zu machen. Leider habe ich das Interesse am Weltall und der Astronomie zu spät gefunden und seit der Oberstufe kein Physik mehr gehabt. Habe es damals abgewählt, da es in der Unter- und Mittelstufe einfach zu uninteressant war, was am Lehrer lag.. Meine Noten lagen immer 2er Bereich.
    So jetzt kommt bald die Zeit, in der ich mich für Studiengänge einschreiben muss und würde halt sehr gerne Astronomie studieren. Selbst das lesen von Beiträgen über neue Erkenntnisse finde ich sehr interessant, auch wenn ich vieles physikalische garnicht verstehe. Das versuche ich dann auch meisten rauszufinden, was für mich auch sehr interessant ist.
    Vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen und mir sagen, ob ich die Hoffnung aufgeben soll oder nicht. Ich denke mal mein Abischnitt wird so bei 2,8 liegen.. ich weiß, es ist nicht der beste, aber das wird wohl daran liegen, dass ich mathe und chemie LK hatte und im schriftlichen meine Probleme hatte, was ich im mündlichen aber wieder rausholen konnte.


    Grüße
    Matteo

  • Hallo Matteo,


    zunächst mal:
    Dein Abi (=allgemeine Hochschulreife) berechtigt dich zum Studium eines beliebigen Fachs an einer Uni. Also wirst du natürlich auch Physik studieren können/dürfen. Physik ist soweit ich weiß (bei uns auch) zulassungsfrei -> dein Abischnitt interessiert da niemanden und du wirst später auch nicht mehr danach gefragt, da zählt nur noch das Studium.


    Vorrausgesetzt du hast das entsprechende Interesse in Mathe und vor allem Physik, dann kannst du dich später in Richtung Astronomie spezialisieren. Das meiste im Physikstudium hat in den ersten paar Semestern aber erstmal nicht viel mit Astronomie zu tun, weil es Astronomie nicht direkt als Studienfach gibt sondern eben als Spezialisierung eines Physikstudiums.


    Bei uns an der Uni ist das aber ganz nett gelöst, da gibt es für das erste Semester schon direkt eine Einführung in die Astronomie die über 2 Semester geht, inkl. Praktikum an der Universitäts Sternwarte.
    Ich hoffe das hat dir etwas geholfen [:)]


    Grüße Jan

  • Danke Jan für deine Antwort,


    ich finde es schade, dass es Astronomie nicht als direktes Studienfach gibt und ich habe Angst, dass ich in Physik nicht mitkomme und das Interesse alleine nicht reicht..
    Wenn es Zulassungsfrei ist, wäre das natürlich schon was gutes, dann brauche ich mir darum schonmal keine Sorgen machen. Außerdem würde ich gerne in meiner Nähe studieren, damit ich keine Wohnung brauche, wüsste nämlich momentan nicht, wie ich das finanzieren soll..


    Grüße
    Matteo

  • Moin Matteo,
    stell Dir selbst die Frage, ob Du über das Lesen von interessierenden Artikeln hinaus auch mehr gemacht hast.
    M.E. wirst Du mit einem "befriedigend plus" in Mathe-LK und ohne Einstieg in die Grundlagen der Physik am Anfang Deine liebe Not haben, wenn Du Physik studierst. Und Astronomie ist nun mal Physik.


    Was noch dazu kommt ... in der Uni wird einem der Stoff längst nicht mehr so vorgekaut wie in der Schule. Schau Dir im Internet an den Unis Deiner Wahl die Vorlesungslisten an, die zum Physikstudium gehören, schau in die Literaturlisten/-empfehlungen, geh in die Präsenzbibliothek und schau dir die Einführungsbücher zu Mechanik, Elektromagnetismus an und teste für Dich selbst, ob Du mit dem Stoff in irgendeiner Weise meinst klar kommen zu können.


    Ich vermute, bei manchen Büchern verstehst Du nicht ansatzweise, was gemeint ist - die Mathe-LK-Kurvendiskussion ist dagegen "pille-palle". Andere Bücher wie "Halliday, Resnik, Walker - Physik" (gibt es in EN oder DE) enthalten einen Aufbau, das auf Schul-Niveau beginnt (vgl. Kollegestufe USA), und das Du bis zu einem Studienbeginn vielleicht mal intensiv durcharbeiten solltest - so als privates "Warmlaufen" für die fehlenden Physikkurse.


    Gruß

  • Hallo Mateo,


    Mein Prof hat damals in der ersten Physikvorlesung gesagt, die Physik auf dem Gymnasium diene nur dazu, das Interesse an dem Fach zu wecken und zu erhalten. Von dem dort unterrichteten sei die eine Hälfte grob vereinfacht und die andere Hälfte falsch. [;)]
    Viel wichtiger als ein Physik-LK sei ein fundamentales Wissen in Mathematik. Mathe ist die Sprache der Physik (neben Englisch) und alles wird mathematisch formuliert und beschrieben. Mir hat das letztendlich das Studium verleidet, weil ich einfach nicht so der Mathematiker bin.


    Deshalb solltest Du Dich eher fragen, wie es um Deine Mathefähigkeiten bestellt ist.
    Und ob es wirklich sinnvoll ist, das Hobby zum Beruf zu machen. Wissenschaftliche Astronomie hat nicht viel mit Hobbyastronomie zu tun. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit ein paar Physikvorlesungen zu besuchen, bevor Du Dich entscheidest. Und wenn Du wirklich Lust hast, mach es! Das schlimmst was Du verlieren kannst ist ein Semester Zeit, denn Du wirst ziemlich schnell merken ob das Fach etwas für Dich ist.


    Bedenke also: Astronomie ist Physik. Und die Sprache der Physik ist Mathematik.


    Viel Erfolg bei der Entscheidung:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Matteo,
    dass du in der Oberstufe kein Physik hattest ist im Prinzip kein Problem, da alle Konzepte die man in den Experimental- und Theoretischen Physik Vorlesungen behandelt eigentlich von Grund auf eingeführt werden.
    Wenn du allerdings sagst, dass dich Physik nicht interessiert hat würde ich mich schon fragen ob ein Physik Studium das richtige ist. Ich studiere selbst Physik (mittlerweile im Master) und gerade in den ersten zwei Semestern ist der "Umstieg" einfach übel. Die Mathematik die man im Studium hat ist einfach mal ne ganze Kategorie als das was man in der Schule als Mathematik bezeichnet und in die Konzepte und dieArbeitsweise der Theoretischen Physik muss man sich auch erst einmal eingewöhnen.
    Es ist auch nicht so, dass man das ganze Zeug in der Astronomie später nicht brauchen würde. In der Astronomie braucht man sehr viel aus sehr vielen Fachgebieten. Das reicht vom 3-Körper Problem der Theoretischen Mechanik, Quantenmechanischen Strahlungsprozessen bis hin zur Kernphysik.
    Ich will dich nicht abschrecken sondern dich dazu bringen dir deine Entscheidung auch wirklich gut zu überlegen.
    Die Vorlesungen an Unis sind i.d.R. öffentlich. Setz dich doch einfach mal in eine Anfängervorlesung mir rein und schau wie es dir zusagt. Die meisten Unis bieten auch Studienberater ein. Das sind Profs mit denen man genau über solche Sachen reden kann. Versuch doch mal rauszufinden wer das an deiner Wunschuni ist.
    Grüße, Markus

  • Hallo Matteo,


    also Astronomie kannst du nicht direkt studieren, das geht nur im Verbund mit Physik. Wenn du dich dafür interessierst, solltest du eine Uni suchen, die viel in der Richtung anbietet. Hier in Jena ist Astro in Forschung und Lehre gut vertreten, wie es bei anderen Unis aussieht weiß ich jetzt nicht.


    Ansonsten ist ein großes Interesse an Mathematik und Physik sicherlich sehr hilfreich. Außerdem sollte man eine gewisse Hartnäckigkeit mitbringen und keine größeren Schwierigkeiten haben sich selbst Wissen anzueigenen [;)].


    Ich hatte Physik Leistungskurs und ich kann nicht behaupten, dass es mir irgendetwas genutzt hätte. Der Physikunterricht ist stark verschult und pädagogisiert und hat wenig mit der Physik und Mathematik zu tun, die an den Universitäten gelehrt wird.


    Man hat leider gerade am Anfang wenig mit Astronomie zutun, weil man sich um viele andere Fächer kümmern muss. Man kann aber viele Inhalte auf astonomische Fragestellungen anwenden. Ich denke da an Spektroskopie (die man in den Praktikas macht), vieles aus der theoretischen Mechanik, Relativitätstheorie, Computational Physics,.... . Das wird aber am Anfang alles mehr theoretischer Natur sein. Es gibt aber soweit ich weiß ein astronomisches Praktikum, da darf man tatsächlich mal ans Teleskop. Du könntest dir dann eine Bachelorarbeit aus dem Themengebiet suchen und im Master- Studiengang wird dann richtig viel angeboten. Zum Beispiel: Einführung in die Astronomie, Physik der Sterne, Physik der Planetensysteme, Kosmologie, Spektroskopie, Neutronensternphysik, Laborastrophysik, und und und.


    ABER: Du wirst gerade am Anfang sehr viele Fächer haben, die nichts mit Astonomie zu tun haben. Die musst du "überstehen" und ob die Astronomie dann reicht, die Motivation aufrecht zu erhalten weiß ich nicht [;)].


    Wenn dich nur Astronomie interessiert, aber du für die Physik nichts übrig hast, würde ich abraten.


    Grüße

  • Vielen Dank für eure Antworten.
    Also ich habe so gesehen nicht so das Problem mit Mathe, Grundkurs wäre für mich einfach gewesen aber hab halt LK gewählt, was auch meine Note nach unten gedrückt hat. Also ich lese gerne Sachen über Physik, halt alles was in die Richtung Astronomie geht. Licht, schwarze Löcher, Gravitation,... und dann ist da halt der ganz große Drang neues zu entdecken. Der chemie LK war sehr langweilig zum Ende hin, weil ich anstatt immer weiter bis zu den kleinsten Atomen viel lieber ins Weltall und unendliche forschen und entdecken wollte.
    Ich möchte halt später einen Beruf haben, der mich interessiert und mir Spaß macht und nicht nur irgendeinen langweiligen Job, den ich nur des Geldes wegen haben.
    Ich werde mich mal umschauen, welche Unis das so anbieten und versuche mich mit den Studienberatern in Verbindung zu setzen, danke für den tipp.


    Grüße
    Matteo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i]weil ich anstatt immer weiter bis zu den kleinsten Atomen viel lieber ins Weltall und unendliche forschen und entdecken wollte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber man Astronomie nicht verstehen ohne die Welt der kleinsten Teilchen zu verstehen. Quasi alles in der Astronomie geht auf Atome bzw.auf Atomkerne und deren Wechselwirkung zurück.
    Licht das in Sternen entsteht. Absorption in Staubwolken (Pferdekopfnebel), Plasma-anregungen, Supernovae, Entstehung von Radiostrahlung.
    Das sollte dir bewusst sein!
    Grüße, Markus

  • Natürlich ist mir das bewusst, mach dir da keine Sorgen.
    Aber ich schau jetzt die Tage mal, was ich mache. Die Tipps bis jetzt waren ja auch schon hilfreich.


    Grüße
    Matteo

  • Hallo Matteo,


    mir ging das praktisch genauso wie dir. Ich hatte im Nachbarort eine Sternwarte, wo ich oft zu Besuch war und auch bei Führungen geholfen habe etc. und wollte beruflich in die Richtung Astronomie gehen. Alle populärwissenschafltiche Literatur habe ich nur so verschlugen. Da geht es ja auch um Physik aber eben für den Nicht-Physiker erklärt und stark vereinfacht. Mir war aber schnell klar, dass ich ein Physikstudium nicht durchstehe.
    Ich hatte erst Physik LK und irgendwie wurde mir das damals schon zu kompliziert, ich habe dann ein Jahr wiederholt und Physik nur als GK genommen. Vielleicht war ich auch nur faul, wenn ich mir das jetzt überlege.
    Ich fing dann mit einem Informatikstudium an der FH an, was zwar von der Schwierigkeit ok war, aber irgendwie zu theoretisch. Aufgrund der Spiegelschleiferei habe ich dannn erstmal ne Ausbildung als Feinoptiker gemacht. Da war's dann genau umgekehrt, die Praxis war zwar toll, aber Hintergrundwissen gab's nicht viel, Mathe und Physik eher auf Haupt- oder Realschulniveau. Und selbst das hätte ich im Beruf später nicht mehr gebraucht.
    Mein Ausbildungsbetrieb hat mir dann ein duales Studium angeboten, Mikrosystemtechnik/Optronik, wo ich die Hälfte der Zeit in der Firma Projekte mache und während des Semesters "normal" an der FH studiere. Das war dann optimal, da ich mir viele Wahlfächer selbst aussuchen konnte und die Vorlesungen zwar anspruchsvoll aber nicht auf einem so hohen Niveau wie an der Uni waren.
    In die Uni-Mathematik habe ich auch mal kurz reingeschaut, habe während meiner Feinoptiker-Ausbildung ne Zeitlang mit Unterlagen der Fernuni Hagen gelernt (mir war langweilig^^). War auch Informatik aber im Vergleich zu der FH-Informatik oder meinem jetzigen Studium war das schon ne ganz andere Hausnummer. Im Mathe-Kurs ging alles nur in reiner Beweisform ab. Ne Zeitlang war das ganz interessant und wenn ich nicht das Interesse verloren hätte, hätte ich es vielleicht auch schaffen können, aber ich habe irgendwo nicht mehr den Bezug zum "Alltag" gesehen.
    Verloren habe ich damit zum Glück nichts, im Gegenteil ich war mir dann ganz sicher, dass ein Unistudium für mich sicher nichts ist.
    Besorge dir auf jeden Fall mal Unterlagen zu den Mathe und Physik Veranstaltungen des ersten Semesters, oder setz dich in eine Vorlesung rein. Aber nicht in eine "für die Öffentlichkeit" wo Experimente vorgeführt werden o.ä. sondern in eine ganz regüläre Mathe oder Physikvorlesung. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir da ähnlich wie mir geht.
    Außer durch das Physikstudium habe ich auch keine andere Möglichkeit gefunden auf dem regulären Weg etwas mit Astronomie zu machen. Und wie gesagt hat die Astronomie im Studium mit der an der Sternwarte nicht mehr viel zu tun.
    Für mich ging der "Ausweg" dann wie gesagt über die Optik. Oder du lernst irgendetwas anderes und eröffnest später mal deine eigene Sternwarte, um dir dort mit Vorträgen und Führungen deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wäre dann natürlich ein weiter Weg, aber sonst sehe ich da außer dem Physik Studium leider auch nichts.
    Vielleicht ist es in dem Fall besser die Astronomie lieber als reines Hobby zu behalten. Aber wenn du wissenschaftlich interessiert bist dann würde ich mich an deiner Stelle wirklich mal an der FH umschauen, was da für Studiengänge angeboten werden.


    Grüße
    Florian

  • Hatte an der Schule Chemie, Physik und Astronomie (jeweils Grundkurs). Astronomie konnte ich immer nur jedes 2. Halbjahr belegen, da mir der verschulte Stil ansonsten mein wichtigestes Hobby ruiniert hätte.


    Ich habe u.a. Astronomie NICHT studiert, weil man effektiv gesehen ein Physikstudium absolviert und sich dann auf Astrophysik spezialisiert. Auch hätte ich sehr viel mehr als Du Mathe nachholen müssen, um ein Physikstudium zu belegen. Habe daher mein anderes Hobby - Biologie - zum Beruf gemacht.


    Wenn ich mir aber überlege, für WELCHE biologischen Themen ich mich mit 18 interessierte und für welche heute, dabb muss ich mal sagen, dass es keinerlei Überschneidung gibt. Bin heute als Dozent an einer Uni in Forschung und Lehre unterwegs, aber es gab bis dahin manchen Irrweg. Alle diese Irrwege haben aber eine Menge Input hinterlassen, was mir heute extrem nützt.


    Will sagen: Mit 18 ist man persönlichkeitsmäßig noch nicht fertig, man entwickelt noch seine Neigungen und Interessen, und hierzu ist ein Studium nützlich. Leider nimmt das heutige Bsc/MSc System an den Unis darauf keie nennenswerte Rücksicht mehr (sehr verschult, ständige Benotung), was es schwer macht, mal ein paar Sachen auszuprobieren.


    Also: Informier Dich vorher und geh dann mit offenen Augen durchs Studium. Welches es dann auch immer sein mag: Go into it. Probier (vor allem in der Masterphase) ein paar Sachen aus. Wenn es in 3 Jahren immer noch Richtung Astrophysik gehen soll, und Du Dir nicht klar bist, ob die WISSENSCHAFT (nicht das Hobby) Astronomie was für Dich ist, versuch, Deine Bachelorarbeit dort zu machen. Damit legst Du Deinen Weg noch nicht endgültig fest. Wenn Du dass dann doof findest, hast Du immer noch die Chance, einen (ev. ANDEREN) Master zu machen.


    Hartwig

  • Hallo Matteo,


    man muss nicht zwingend Physik studieren, um zumindest Teilgebiete der Astronomie in das Studium einfließen zu lassen. Ich selbst studiere Landschaftsökologie auf Diplom (letzter Diplom Studiengang in dem Fach[:)]) und hatte als Schwerpunkt in meinem Hauptstudium ein Modul "Planetologie" mit Fächern wie Mineralogie extraterrestrischer Gesteine, Planetenphysik, Einführung in die Astronomie oder Planeten und das frühe Sonnensystem. Landschaftsökologie ist ein Teilgebiet der Geowissenschaften. Einige im Modul der Planetologie studierten selbst Geowissenschaften auf BSc/MSc und legten ihren Schwerpunkt auf Teilbereiche der Astronomie, die meisten in der Meteoritenforschung.


    Soll sagen, im Fachbereich Geowissenschaften gibt es gute Chancen, sich im weiteren Studienverlauf der Astronomie zu widmen. Erforderliche Grundlagen während des Studiums umfassen Fächer wie Physik, Petrologie, Geologie, Mathematik, Paläontologie, Paläobotanik, Mineralogie, Sedimentologie, Chemie, Isotopengeochemie, Biologie, physikalische Chemie, Kristallografie, etc.
    Das was einem bei Physik abverlangt wird, ist nichts im Gegensatz zu einem richtigen Physik Studium. Hierbei handelt es sich lediglich um Grundlagen Physik 1+2. Eins fängt komplett bei Null an (Was ist Temperatur z.B.) geht aber recht zügig voran.


    Auch interessant ist hier der Studiengang Geophysik. Dieser ist allerdings wieder mehr an Physik selbst angelehnt. Geowissenschaften verleiht einem da eher Allround Wissen verschiedener Disziplinen, was später auch für Jobchancen von Vorteil sein kann.

  • Das hört sich ja alles ganz gut an. Ich werde mich jetzt mal für verschiedene Studiengänge bewerben. Als Alternative wäre auch noch Architektur/Fotografie/Design eine Richtung, in die ich gehen würde, da ich auch daran sehr viel Spaß habe. Meine Situation scheint also nicht auswegslos. Danke für eure ganzen Antworten.
    Auch das der Weg von Timo ist sehr interessant.


    Grüße
    Matteo

  • Hallo Matteo,


    Ich werde bald mit meinem Physik Studium in die Niederlande anfangen (ich habe Physik auch in der Oberstufe gemacht). Da ist es so, dass alles was man in der Oberstufe and Mathe und Physik nochmal, in ein sehr hohes Tempo, wiederholt wird. Sollte also kein Problem sein, wenn du kein Physik in der Oberstufe hattest.


    Man kann das Fach Astronomie auch so studieren, nämlich an der Universität Leiden (Niederlande) und ich glaube, dass es in English unterrichtet wird.


    Grüße
    Niels

  • Hallo Matteo
    zu meiner Zeit gab es einen vierwöchigen Mathevorkurs vor dem Sutdium. Da wurde mal der kurz der ganze Abistoff in vier Wochen nochmal durch genommen. Das war bei mir ziemlich notwendig, weil ich nach den zwei Jahren Zivi nicht mehr viel davon musste. Vielleicht wäre das auch ein Einstieg, um die Schulmathematik studienreif zu bekommen.
    Viel Erfolg beim Studium!
    Ulli

  • Hallo Hendr4,


    Vieleicht kannst du ja was auf der DAAD finden. Die haben ihr eigenes Suchfeld fuer alle Faecher https://ssl.daad.de/deutschlan…nangebote/studiengang/de/.


    Falls du Englisch schprichst wuerde ich dir diesen Guide und die Seite der MIT OpenCourseWare (OCW) nahelegen. Mit der OCW kannst du ganz schnell auf dem neuesten Stand sein.
    http://studygermany.mawista.com/
    http://ocw.mit.edu/courses/physics/ (CRT+F Astronomy).


    Viel Glueck mit deinem Traum!

  • Mathe, Mathe, Mathe, dann kommt Physik und ganz am Ende die Astronomie (Mathe+Physik). Ohne Mathe geht gar nichts! Alles sehr theoretisch und trocken in den ersten Semestern. Ich wollte auch mal Astronomie studieren, aber das ganze war mir dann doch zu trocken und wenn du keinen Spitzenabschluß hast (Abi 2,8 deutet nicht darauf hin), brauchst du eine Taxifahrerlizenz ;)

  • Hallo Matteo,
    ich hab Physik studiert - und verkaufe heute Computer, Physik ist (zum Glück) nur noch Hobby...das Leben spielt halt manchmal anders und das sogar oft zum Guten - denn so bleibt der Spass beim Hobby und der unvermeidlich Frust in der Arbeit wirkt sich nicht aufs Hobby aus.
    'Irgendwas mit Astronomie' ist gerne mal sowas wie 'irgendwas mit Medien' - daher ist Andreas' Frage nach dem Berufsziel nicht ganz unberechtigt. Uni-Professor, Astrofotograf, Planetariums- oder Sternwarten-Mitarbeiter, Lehrer, Forscher, VHS-Dozent, Wahrsager,... das sind alles Berufe, die mit Astronomie zu tun haben können, sich aber in grundsätzlichen Eigenschaften aber auch in der Anzahl der verfügbaren Stellen, der zu erwartenden Beschäftigungsform und dem Zielgehalt unterscheiden.
    Wenn Dir Mathe-LK schon nicht ganz leicht gefallen ist, also Du dort Dinge 'nicht verstanden' hast - im Sinne von 'erschienen auch nach Nachdenken nicht einleuchtend' - dann solltest Du Dir allerdings GENAU überlegen, ob ein Physikstudium der richtige Einstieg in einen Astronomieberuf ist. Terme, die über mehrere Heftzeilen gehen, sicher (ohne Fehler) umzuformen, Muster zu erkennen, die Vereinfachungen ermöglichen, und massives Kopfrechnen - einfach, weil es zu lange dauert, wenn man alles hinschreiben wollte, sind keine Seltenheit im Physikstudium. Dieses mathematische Handwerkszeug brauchst Du aber nicht in jedem Astronomieberuf.
    Zu 'meiner Zeit' hatten wir zwei Bücher als Checkpoint für die Leidensfähigkeit in Mathe: Die erste war: Grossmann - "Mathematischer Einführungskurs in die Physik" (ISBN-13: 978-3519330745) und der Anfang 1 von Landau-Lifschitz - Mechanik - (ISBN-13: 978-3055000645). Wenn Du daran etwas interessantes findest - z.B. wie einleuchtend Landau's Herleitungen sind 'Wie man leicht sieht...' oder wie Grossmann mal eben im Vorbeigehen die Oberstufenmathe verallgemeinert, dann 'Go ahead! - Schlimmer kommts kaum noch...'
    DS, Holger

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