Hallo,
nach ersten positiven Erfahrungen mit einem PDI an meinem Erstling möchte ich mir für meine nächsten Selbstschliffprojekte ein Bath-Interferometer zusammenstellen. Geplant sind zunächst ein 14" und später noch ein knapper 17". Dabei peile ich F/4,2 an. Für den 17er wäre auch etwa F/3,5 eine interessante Option.
Nun stehe ich vor der Frage, ob ich ein klassisches Bath-Interferometer oder die 90° Variante bauen sollte.
Nach den bisher gesichteten Quellen sollten beide Versionen gleichermaßen funktionieren.
Wesentliche Merkmale bzw. Unterschiede, so weit ich das bisher finden konnte:
A) klassisch / geradsichtig
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PRO: die Qualität des Auslenkspiegels beeinflusst das Interferogramm nicht (wesentlich)
Der Strahlabstand ist bei symmetrischem Strahlendurchgang entsprechend der originalen Anordnung durch Kantenlänge und Brechzahl des Strahlteilers festgelegt.
Bei N-BK7 mit N=1,515 ergeben sich nach meiner Rechnung:
- bei 20mm Kantenlänge ein Strahlabstand von ca. 6,7mm
- bei 16mm Kantenlänge ein Strahlabstand von ca. 5,3mm
B) Variante in 90° Anordnung
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PRO: Der Strahlabstand ist nicht von der Größe des Strahlteilers abhängig. Daher könnte bereits ein 5mm Strahleiler ausreichend groß sein. Das ist etwas preiswerter zu haben und bei der Justage "flexibler".
CON: die Formfehler des Ablenkspiegels gehen in die Messung ein. Daher muss der Ablenkspiegel von höherer Qualität sein, was den Preisvorteil des kleineren Strahlteilers relativiert.
(CON): sehr enge Strahlabstände scheinen mir schwierig realisierbar, da bei der Justage eine erhöhte Gefahr besteht, dass Strahlteiler und Spiegel in Kontakt kommen und ggf. beschädigt werden.
Bei der Auswertung mit Openfringe und Mittelung der Aufnahmen aus 0° und 90° Spiegelstellung sollte der Bath-Astigmatismus herausgerechnet werden. Der Strahlabstand dürfte also keine Auswirkung auf die Auswertung haben.
Im Moment neige ich zu der klassischen Variante mit einem 20mm Strahlteiler und 6mm Linse mit 9mm Brennweite. Ich denke, das kleinere Strahlteiler mit Linsen <= 5mm für Aufbau und Justage mit Hobbymitteln eher nachteilig sind.
Habt ihr konkrete (bezahlbare) Empfehlungen für Lasermodule?
Welche Strahldurchmesser sind zu empfehlen? (Welchen Einfluss hat der Strahldurchmesser auf Qualität und Kontrast der Interferogramme?)
Ich würde mich über Eure Meinungen und Erfahrungsberichte freuen.
viele Grüße
Harold