Fangspiegel kann kleiner sein bei Komakorrektor

  • Hallo Astrofreunde,


    Bei Verwendung eines Komakorrektor liegt ja die Frontlinse des Komakorrektor meist viel näher am Fangspiegel als wenn man ohne beobachtet. Anders formuliert: Der Komakorrektor ragt sehr weit ins den Auszug rein.


    Nun meine Frage: Kann dann bei Verwendung eines Komakorrektors der Fangspiegel am Newtonteleskop kleiner gewählt werden ?


    Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich sagen nein, da die z.B. die Ausleuchtung am Brennpunkt ja trotzdem benötigt wird.



    Gruß


    Oliva

  • Hallo Oliva,


    man muss die Berechnung auf den Original-Fokus des Spiegels beziehen.
    Also auf den Punkt "F".
    Da "F" bei den üblichen Verdächtigen weiter draussen liegt, als es für die Okulare (solo) nötig wäre, braucht es theoretisch einen (minimal) größeren FS.


    cs Kai

  • Hallo Kai,


    Danke für deine Antwort. Das hätte ich nicht gedacht. Noch ein anderer Aspekt: Die freie Öffnung ist ja bei den meisten Korrektoren echt kleiner als 2 Zoll. Aus deiner Zeichnung entnehme ich 39mm. Theoretisch müsste das ausgeleuchtete Feld doch kleiner sein oder ?


    Gruß


    Oliva

  • Hallo Oliva, Hallo Kai


    meiner Meinung nach sind die wesentlichen Faktoren für die effektive Ausleuchtung die Lage der Eintrittspupille vor dem Originalfokus und der Verlängerungsfaktor. Die Brennpunktlage hinter dem Korrektor hat imho keinen Einfluss.


    Die Ausleuchtung mit Einfluss des Korrektors wird dann ermittelt, indem der Bildort mit Korrektor auf den ohne Korrektor umgerechnet wird. Liegt der Bildort mit Korrektor bei 10mm Abstand von der Achse und beträgt der Verlängerungsfaktor 1,1, dann ist dort die Ausleuchtung wie bei Bildort 10mm/1,1 (~9,1mm) ohne Korrektor. Demnach sollte der Fangspiegel bei Korrektoren, die die effektive Brennweite verlängern, kleiner bleiben können.


    Die Eintrittspupille stellt eine Blende dar, die in gleicher Weise wie auch das OAZ-Rohr behandelt wird. Sie verursacht, insbesondere bei schnellen Spiegeln, einen relatv steilen Helligkeitsabfall am Bildrand (anschaulich mit z.B. dem Programm vignette).


    Wenn meine Betrachtungen korrekt sind, ergibt sich ohne / mit dem von Kai genannten TV-Paracorr 1 folgende Ausleuchtung in%:


    8"F/6-50mm FS
    Radius ohne mit PC1
    0 100 100
    2 100 100
    4 100 100
    6 100 100
    8 100 100
    10 98 100
    12 94 98
    14 89 94
    16 83 89
    18 77 84
    20 70 79
    22 64 67


    16"F/4,5-79mm FS
    Radius ohne mit PC1
    0 100 100
    2 100 100
    4 100 100
    6 99 100
    8 97 98
    10 94 96
    12 91 93
    14 88 91
    16 85 88
    18 82 83
    20 70 71
    22 73 58


    Beim 16er könnte der FS mit PC1 bei nahezu unveränderter Ausleuchtung bis etwa 15mm Bildfeldradius um etwa 1,5mm kleiner bleiben. Für die konkrete Teleskopauslegung ist das wohl eher belanglos.


    CS
    Harold

  • Hallo Leute,


    Ich bin nicht so der theoretische Optiker und Selbstbauer.
    Aber prinzipiell müsste es doch so sein, dass der Strahlengang des Teleskops bis zum Eintritt in den Korrektor unverändert bleibt. Die Brennweitenverlängerung (beim Paracorr) tritt ja erst durch und damit "hinter" dem Korrektor auf. Deshalb müsste der FS eigentlich die gleiche Größe haben wie ohne Korrektor. Es wird ja nach wie vor das gesamte Licht in den nach außen verlagerten Brennpunkt gebracht.


    Anders sieht es aus, wenn der Korrektor den Strahlengang vignettieren sollte. Dann könnte ein kleinerer FS ausreichend sein.


    Bis dann:
    Marcus
    (der mal wieder von Dingen redet, von denen er keine Ahnung hat..)
    [;)]

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ergibt sich nicht die Größe des Fangspiegels aus der Größe und Krümmung des Hauptspiegels und aus der Forderung, dass der Fangspiegel ein kegelförmiges Lichtbündel in den OAZ projezieren muss? Dadurch ergibt sich doch auch die Entfernung des Fangspiegels vom Hauptspiegel und somit die Lage des OAZ, oder hab ich da etwas missverstanden?


    In deinem Fall würde das bedeuten, dass der Fangspiegel zwar kleiner sein kann wenn immer mit Komakorrektor gearbeitet wird und wenn dieser Korrektor aufgrund seiner Öffnung nur ein kleineres Strahlenbündel benötigt, dann muss aber der Fangspiegel weiter vom Hauptspiegel weg positioniert sein und somit auch der OAZ, denn ansonsten wird Licht vom Hauptspiegel am kleineren Fangspiegel vorbei projeziert, oder nicht?


    Viele Grüße und CS


    Ralf[;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..
    Aber prinzipiell müsste es doch so sein, dass der Strahlengang des Teleskops bis zum Eintritt in den Korrektor unverändert bleibt. Die Brennweitenverlängerung (beim Paracorr) tritt ja erst durch und damit "hinter" dem Korrektor auf. Deshalb müsste der FS eigentlich die gleiche Größe haben wie ohne Korrektor....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    stimmt aber in der Praxis nicht ganz, wenn du 20mm 100% ausgeleuchtetes Bildfeld hast und es kommt als Beispiel ein Korrektor der die Brennweite um 1,5 Verlängert hast hinter dem Korrektor auch die Ausleuchtung auf 30mm Durchmesser vergrößert, wenn der Chip kleiner ist braucht man es ja nicht.


    dann gibt es noch die zweite Variante das wie beim Baader Row der Korrektor sehr tief in den OAZ und sehr nah an den FS kommt und selbst schon vignetiert, mehr Licht als in den Korrektor reinpasst braucht der FS ja auch nicht erfassen.


    Gruß Frank

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