Komakorrektor Überkorrektur?

  • Hallo Forengemeinde [:)]


    Zwei Fragen an die Komakorrektor-Besitzer mit Experimentiererfahrung bezüglich des Arbeitsabstandes..


    Wenn die Schweife des Koma mit Komakorrektor zum Zentrum des Bildes zeigen, nennt man das dann Überkorrektur?
    Muss ich bei den Schweifen nach Innen den Korrektor von der Chipebene weiter weg bewegen oder näher ran?



    Viele Grüße,
    Patrick

  • ich sehe du hast ein bild vom m81-82 reingestellt newton 6" f4. könntest du mit deiner eos mal ein bild ohne korrektor machen? also über deinen korrektor habe ich leider echt keine ahnung, ich habe den rcc1 von baader benutzt. da war der abstand 35,5mm backfokus. vielleicht benützt jemand hier den gleichen korrektor wie du, also ich würde es in mm schritten ausprobieren ob dein astigmatismus, coma besser wird

  • Hallo Caspar,


    ist das bei der Beurteilung von der Korrektur des Abstands bei Überkorrektur wirklich wichtig? =) Dachte das ist auf alle Korrektoren übertragbar.
    Erfahrungen gibt es zu der Kombination wohl kaum, weil der Korrektor ziemlich neu am Markt ist. Deshalb dachte ich eher an eine allgemeine "Regel" bei Schweifen zum Bildzentrum hin.


    Kombination:
    6 Zoll f/4 Newton mit 600mm Brennweite
    Skywatcher Aplanatic 4-Element Komakorrektor


    Info:
    Der Komakorrektor hat einen Standard-Arbeitsabstand von 55mm. Der Arbeitsabstand variiert jedoch bei verschiedenen Brennweiten etwas. Ich habe zwei Quellen zu diesen Angaben im Netz gefunden. Welche davon korrekt ist: k.A.! [;)]
    bei 1500mm: 55mm
    bei 1000mm: 55,2mm
    bei 800mm: ca. 54mm
    bei 600mm: ca. 52mm
    Im Moment bin ich mit meinen 600mm bei genau 52mm Arbeitsabstand. Der Wert schwankt bei den zwei Angaben im Netz aber zwischen 51,7mm und 52,2mm...


    Ein Bild mit dem nach innen zeigenden Koma findet ihr hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=148071
    Das Koma kann man unten rechts im Bild gut an den Sternen mit den Spikes sehen. Es zeigt nicht nach außen, sondern nach innen.
    Die linke Bildhälfte ist etwas beschnitten. Dort sieht man das Koma also nicht gut.



    Viele Grüße,
    Patrick

  • Hallo Caspar,


    das liegt daran dass das Bild beschnitten ist. Das Bild zeigt nur die rechten 2/3 des gesamten Bildfeld.
    Ich lade heute Abend mal ein vollständiges Rohbild aus der Kamera hoch. Dort sieht man den Effekt am besten. =)


    Kollimiert ist der Gute ganz passabel. Genauer geht's mit dem (so ziemlich verkippungsfreien) 2" Laser nicht. Einzig die FS-Position stimmt noch nicht 100%, das hat aber mit Dejustierung nichts zu tun, nur mit Ausleuchtung.



    Viele Grüße,
    Patrick

  • Hallo


    beim Paracorr drehen sich die Sterneier von zum Zentrum zeigend auf quer wenn man durch den Fokus geht,
    musst du mal probieren und sie rund einstellen und dann sehen ob sich die Mitte in der schärfe verbessert oder verschlechtert hat.
    Weil dann könnte es falls der Abstand stimmt auch minimaler Defokus sein.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    ah echt? Das ist doch mal ein interessanter Hinweis. Damit habe ich gar nicht gerechnet.
    Den Abend hatte ich enorme Probleme mit Fokusdrift weil ich die Ausrüstung aus einem stark beheizten Raum heraus geholt habe. Ging leider nicht anders, normalerweise lasse ich die Ausrüstung auskühlen. Unter den Umständen war das vorher aber nicht möglich.
    Das könnte der Grund sein.


    Ich lade heute Abend aber dennoch mal ein Rohbild hoch.



    Viele Grüße,
    Patrick

  • Hallo,


    hier nun die Rohbilder in jpg konvertiert.


    Fokussiert (4 MB groß)
    http://uploads.square7.ch/astr…ler/korrektur_rohbild.jpg


    Defokussiert (2 MB groß, hier sieht man die Richtung der Schweife besser)
    http://uploads.square7.ch/astr…er/korrektur_rohbild2.jpg



    Richtig aufschlussreich bezüglich der Richtung des nach innen zeigenden Koma ist eigentlich das zweite, defokussierte Bild.


    Die Frage steht also immernoch im Raum.
    Kann man allgemein sagen, was ein nach innen zeigendes Koma bedeutet?
    Arbeitsabstand erhöhen oder verkleinern?


    Eventuell trifft aber auch der Tipp von Frank zu, dass der Aplanatic/GPU Komakorrektor sich wie der Paracorr verhält und bei ungenauem Fokus komaartige Sterne zeigt. Ich hatte den Abend nämlich tatsächlich Fokusprobleme.



    Viele Grüße,
    Patrick

  • Danke Frank, du rettest mir den Tag! =)
    Ich hab mir wegen den Angaben des Designers des 4-Linsers von ca. 52mm extra einen Adapter mit 8mm Lichtweg statt den üblichen 11mm drehen lassen. Ich dachte schon ich muss den nochmal etwas abdrehen lassen, aber verlängern wird mit Zwischenringen kein Problem sein.
    Ich hoffe das ist auf den Aplanatic 4-Linser Komakorrektor übertragbar.


    Zeigt dein Programm auch wieviel mm ich weiter weg muss?
    Die näcsthöhere Angabe eines Händlers sagt 52,2mm Korrektorabstand. Das scheint mir aber bald ein zu kleiner Sprung zu sein.


    Viele Grüße,
    Patrick

  • Hallo


    ja, zeigt es wenn du mir die Glassorten und Linsenradien genau sagen kannst,
    kleiner Scherz, theoretisch ginge das schon wenn man deine Kometen ausmisst, aber das Desgin des Korrektors wird wohl geheim sein


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    das habe ich schon "befürchtet" ;) Danke für die Aufklärung.
    Dann werde ich mal eins, zwei dünne Zwischenringe bestellen und etwas herum experimentieren.


    Da der Komakorrektor sicherlich auch für andere Fotografen mit 600mm Brennweite interessant ist werde ich hier berichten was sich ergeben hat... Auch wenn der Abstand bei jedem 600mm Teleskop nochmals etwas abweichen sollte.. ist ja keines exakt gleich.


    Grüße,
    Patrick

  • Hi,


    was mich an der Sache etwas wundert- weshalb ändert sich der Abstand mit der Brennweite?


    Wenn schon sollte sich was mit dem Öffnungsverhältnis ändern da dies ja den Winkel des Strahlenganges beeinflusst. Wenn man einen 300/1200 und einen 200/800 oder einen 150/600 nimmt, hat man zwar unterschiedliche Brennweiten, aber jedesmal exakt den gleichen Verlauf hinsichtlich Einfall des Lichtkegels.


    Und andererseits- für z.B. den Paracorr findet sich nur ein fixes Maß als Angabe für den richtigen Abstand- und nichts zu sehen hinsichtlich Abhängigkeit von der Brennweite. Für fotografische Anwendung gibt es einen Adapter dafür, für visuell gibt es die fest zu den TV-Okularen vorgegebenen Positionen und auch hier ändert sich bei unterschiedlicher Brennweite nichts.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    es handelt sich um den 4-linsigen Korrektor von Gyulai - GPU Hungary, der als Skywatcher Aplanatic verkauft wird. Ich weiß nicht ob das auf den Paracorr übertragbar ist.


    Es kann natürlich sein, dass die von mir gefundenen Angaben inkorrekt sind, und es wirklich durchgängig 55mm Arbeitsabstand sind...


    Laut diesen Blog ist es aber nicht so "einfach"...
    http://komakorrektor.blogspot.co.at/


    Deshalb auch meine Bemühungen wegen dem kürzeren Adapter mit 8mm Lichtweg, statt den üblichen 11mm...
    Wäre natürlich wünschenswert wenn das alles Quatsch ist und für f/4 allgemein 55mm gilt. Das kleine Lehrgeld würde ich gerne zahlen, ein anderer Adapter kostet im Verhältnis zum Korrektor nichts viel.


    Ist der Teleskopshop Austria vertrauenswürdig?
    Dort wird von 52,2mm gesprochen, in dem verlinkten Blog von 51,66mm...



    Viele Grüße,
    Patrick

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi,


    was mich an der Sache etwas wundert- weshalb ändert sich der Abstand mit der Brennweite?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Stefan


    ne ne, die Bildfeldkrümmung die ja maßgebend für die Koma verantwortlich ist hängt direkt von der Brennweite ab.


    das Öffnungsverhältnis ist Schnuppe, genau wie bei Okularen, und da vertragen wegen dem stumpfen Lichtkegel auch nicht alle schnelle Öffnungen.


    [:D]beim Paracorr steht von unterschiedlichen Angaben nichts? das kann ich aber aus Erfahrung nicht bestätigen das der Abstand fix ist.
    allein Glasweg dazwichen sollte das schon ändern.
    Ist wohl eine Laborangabe, bei Solltemperatur und Sollteleskop und mit nichts weiter dazwischen[:D]


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    also beim Paracorr werden für Fotografie 57mm angegeben- paracorr- fotogarfische Nutzng.


    Dazu findet sich ein Hinweis für kürzere Brennweite unter 1200- und zwar auf Bildfeldwölbung. <i>For focal lengths shorter than 1200mm, you might find some field curvature. </i>


    Aber das die Koma = Bildfeldwölbung ist und das beides Brennweitenabhängig ist und nicht abhängig vom Öffnungsverhältnis- das stimmt ja auf keinen Fall.


    Wenn es so wäre bräuchte man für die kurzen Newton den Korrektor.


    Der Komakorrektor ist aber in erster Linie dafür gedacht, die Koma zu beseitigen- und die hängt am Öffnungsverhältnis- je schneller der Spiegel des stärker ausgeprägt ist die Koma.


    Und ob das nun ein 150/600 ist oder ein 400/1600 ist dabei völlig egal- die Koma wird beseitigt. Der Paracorr funktioniert auch noch bei Systemen mit f/3 und ebenso bei einem f/6.


    Der Fehler im Denkansatz ist wohl Bildfeldwölbung mit Koma gleichzusetzen. Das ist irgendwie auch das was mich an dem Text aus dem Link von Patrick im ersten Moment iritiert hat- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ein Komakorrektor <font color="orange"> auch</font id="orange"> die Aufgabe hat die Bildfeldkrümmumg eines Newtons zu ebnen, und diese je nach Brennweite unterschiedlich ist, so ist strenggenommen auch der optimale Korrektorabstand je nach Brennweite des Newtons leicht unterschiedlich. Die Bildfeldkrümmung ist nur von der Brennweite, nicht vom Öffnungsverhältnis abhängig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Beim zweiten Mal lesen kam mehr Verständnis. Der Korrektor soll <font face="Arial Black">auch</font id="Arial Black"> die Bildfeldwölbung korrigieren- und da diese nur von der Brennweite abhängt, muss man dafür den Abstand des Korrektors etwas anpassen.


    Die Koma hängt aber trotzdem am Öffnungsverhältnis- und damit muss man Koma und Bildfeldwölbung getrennt betrachten- so jedenfalls verstehe ich den Zusammenhang.


    Gruß
    Stefan

  • *edit*
    Bildfeldwölbung in Google gesucht - nun geklärt
    *edit*


    Hallo Stefan,


    ah so langsam kommt Licht ins Dunkle. Du hast Recht, der verlinkte Artikel hat mich dahingehend tatsächlich verwirrt. Ich las das so wie "Bildfeldwölbung = Koma".
    Ist es so nicht Quatsch diese andere Abstände anzugeben, wenn der eigentliche Sinn des Korrektors - nämlich die Komakorrektur - dort nicht mehr hinreichend funktioniert?



    Also ich hab das nun so verstanden:
    Wenn ich auf 55mm Arbeitsabstand gehe habe ich das Koma zwar korrigiert, aber unebenes Bildfeld (sprich etwas Unschärfe zum Rand?). Wenn ich nun auf 52mm bleibe habe ich zwar etwas Koma, aber dafür ein ebenes Bildfeld.
    Korrekt?


    Dann wäre es ja eventuell möglich einen Kompromiss zu schlagen... Sowas wie 54mm Arbeitsabstand. Der Korrektor kann auch bis Vollformat korrigieren. Bei 54mm könnte also das Koma auf APS-C schon perfekt korrigiert sein, und die Bldfeldwölbung so auch schon wenigstens etwas besser korrigiert als bei 55mm.
    Klingt das sinnvoll? Kompromisslösung realistisch?


    Grüße,
    der im Thema Optik ziemlich hilflose Patrick =)

  • Hallo


    wenn das stark Bildfeld gewölbt ist, steht der Ausschnitt wo der Lichtkegel etwas außerhalb des Focus auftrifft schräg,
    das ergibt vom Abbild einen Kegelschnitt, sieht Koma recht ähnlich. Daher wohl der Irrtum Bildfeldwölbung=Koma, das sieht vielmehr im Bild nur Ähnlich aus.


    fragt sich ob die Bildfeldkrümmung oder die Koma mehr zuschlägt?
    scalierst du den Hensgendobson 1:10 ist das Bildfeld auf der Fläche des Canonchips sehr viel krummer als bei 5m Brennweite


    da einem immer was Fehlt es zu berechnen kann man nur ausprobieren, dann sei doch froh wenn es schon Vorgaben gibt


    der neue Paracor hat 57mm weil von seinem seltsamen Gewinde auf M48 oder T2 schon wieder 2mm drauf gehen.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    ich habe mir vorhin 2 Unterlegscheiben für M48 mit je 1mm Bauhöhe bestellt. Ich werde also dem Rat folgen und es einfach mal mit 53mm und 54mm Arbeitsabstand probieren. =)
    Du hast natürlich Recht, das es "Quatsch" sei es mit anzugeben war etwas forsch, schließlich hilft es sich für einen hinreichend guten Arbeitsabstand zu orientieren.


    Ich bin gespannt was bei Abweichungen von den zwei Idealwerten stärker auffällt, Koma oder Bildfeldwölbung.
    Komakorrektur ideal: ca. 55mm
    Bildfeldwölbung ideal: ca. 52mm
    Mal sehen was das Experiment mit 53mm und 54mm bringt.


    Viele Grüße,
    Patrick

  • Hi Fran, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der neue Paracor hat 57mm weil von seinem seltsamen Gewinde auf M48 oder T2 schon wieder 2mm drauf gehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ähm, sorry, das versteh ich nun garnicht was du damit aussagen willst.


    Die von mir genannten 57mm sind der Abstand über dem Ansatz des Paracorr zur Fokuslage für Fotografie.


    Dieser Abstand mit seinen 57mm hat doch nun überhaupt nichts mit dem Gewinde am Ansatz des Paracorrs zu tun. Das hat eine Größe von 2,4", also irgendwas so knapp 61mm. Da wird dann ein Adapter angeschraubt der eine freie Öffnung von ca. 50mm hat und dann im passenden Abstand auf T2 verengt abschließt.


    Um für verschieden Kameras immer den richtigen Abstand von 57mm zu bekommen sind auch dünne Zwischenringe mit dem Gewinde 2,4" zu bekommen guckst du hier- http://www.televue.com/engine/TV3b_page.asp?id=61&Tab=_acc


    Gruß
    Stefan

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