Ein Kometchen aus Heidelberg

  • Nachdem man PANSTARRS gestern von Norddeutschland aus verfolgen konnte, sollte der bedeckte Himmel, der heute Vormittag noch die letzten Schneeflocken ausschüttelte zum späten Nachmittag hin endlich aufreißen. Und tatsächlich, irgendwann schien sie, die Sonne.



    Die Wolkenlücken wurden größer und größer, und so war es an der Zeit, sich mit Spektiv und Kameras bewaffnet einen Platz mit freier Horizontsicht nach Westen zu suchen, bevor die Sonne untergeht. In meinem Fall bietet sich da das Dach des Max-Planck-Instituts für Astronomie auf dem Heidelberger Königstuhl an, von wo aus man einen schönen Blick über die Rheinebene hat.



    Bald tauchte die Mondsichel am Himmel auf, aber der heiß ersehnte (ja, denn es wurde langsam aber sicher verdammt kalt) Komet tat sich offenbar schwer damit, eine imposante Erscheinung abzugeben.


    Die Dämmerung schritt voran, der Mond rückte langsam aber sicher näher an den Horizont und die Dunstschicht der Rheinebene. Und dann, endlich tauchte er auf den ersten Aufnahmen auf



    Nicht wirklich eindrucksvoll, auch im Spektiv machte er nur mäßig etwas her. Und mit bloßem Auge war an der Stelle nicht wirklich was zu erkennen.



    Langsam aber sicher näherte er sich dann dem Dunst und wurde dabei durch die Extinktion bald soweit abgeschwächt, daß man ihn auch im Spektiv nicht mehr erkennen konnte, obwohl er noch über dem Horizont stehen mußte.


    Alles in allem eher enttäuschend, der Komet PANSTARRS. Und das wo das MPIA doch am Pan-STARRS-Teleskop beteiligt ist, mit dem er entdeckt wurde.

  • Na immerhin, besser als Nix liebe Carolin!


    Auch würde mich eine Aufnahme mit ein bisschen mehr Brennweite interessieren, oder zumindest besseres Wetter bei uns. Kann man denn aktuell mit einem kleineren Feldstecher 'was erkennen?


    Habe hier voller Tatendrang mein 60mm Winkelsucher zweckentfremdet im Handgepäck und hoffe auf eine erste Sichtung! [;)]


    Liebe Grüße nach Heidelberg!

  • Hallo Caro,


    da hast Du aber Glück gehabt! In Frankfurter Umgebung war auch ein kristallklarer Sonnenuntergang. Ich bin mit meinem 7x50 Feldstecher befaffnet aufs Feld, aber ich konnte ihn nicht ausfindig machen. Fleißig immer wieder alles unter dem Mond abgescannt. Nix zu sehen, nur Kondensstreifen in der weiten Ferne!


    Gruß,
    Walter

  • Hi Caro,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nicht wirklich eindrucksvoll, auch im Spektiv machte er nur mäßig etwas her. Und mit bloßem Auge war an der Stelle nicht wirklich was zu erkennen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na immerhinque!
    Ich werde mein Glück heute abend auf der anderen Rheinseite versuchen auf dem Grünstadter Berg, da ist dann auf jeden Fall schon mal der Industriedunst der Rheinebene ausgeschlossen.

  • Hallo Caro,


    eine ansprechende Bilderserie präsentierst du hier. Vorgestern war der Komet hier nördlich von Bremen etwa so zu fotografieren wie auf deinen gestrigen Bildern (siehe meinen bescheidenen Beitrag im anderen Thread), aber er war selbst in direkter Horizontnähe noch erkennbar.

    Gestern konnte ich ihn schon deutlich mit dem 10x50 Fernglas zwischen Zweigen und Wolkenlücken aus dem Bodenfenster heraus finden.


    Offensichtlich sind diesmal wohl die Nordlichter ein wenig bevorzugt worden, meistens ist es ja umgekehrt ... [:)]


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Caro,


    deine Enttäuschung kann ich teilen, habe den Kometen gestern auch nur 5 Minuten betrachten können,


    in Trebur bei Rüsselsheim.


    Clear Skies


    Dietmar


    Ps. bin leider bei deinem Vortrag in Rüsselsheim unterwegs.

  • Hallo Caro und an die Anderen,


    ich wäre froh, wenn ich bis jetzt nur ein so ein kleines Bildchen wie ihr sie hier reinstellt, von PanSTARRS hätte.
    Ihr merkt es, von uns aus dem Süden ist es ganz ganz still wenn`s um diesen schönen kleinen Schweifstern geht.
    Am 12.3. anno 2013 habe ich von 17 Uhr 30 bist zum dunkelwerden eine private
    Wolkenlückensuchrallye erfolglos durchgeführt. Gestern ab 17:00 in Lauer- od.
    Bereitschaftsstellung in kompl. "Außeneinsatz-Fotomontour" gewartet, und heute,
    ja, es schneit schon wieder.


    Schade nur, wenn es am Samstag den 16.3. auch so schlechtes Wetter hat. Ich denke an die
    Kinder, die zum Astronomietag auch oft mals ihre kleinen Teleskope mitbringen und dann
    unter unserer Anleitung auf Kometenjagd gehen könnten.


    Petrus, bitte schicke uns über ganz Deutschland, und wenn es geht auch größer,
    am Samstag einen klaren Himmel.


    Viele Grüße


    Marwin

  • Hallo alle,


    heute wars zwar wieder einigermaßen klar, aber da wir am HdA eine Abendveranstaltung haben, konnte ich nicht nach dem Kometen Ausschau halten. Große Hoffnung hab ich ja nicht, daß aus dem Kleinen noch was wird, aber immerhin kommt er die nächsten Tage ja noch etwas besser aus der Dämmerung raus. Schaunmer also mal...


    Viele Grüße
    Caro

  • Hallo zusammen,


    kurze Negativmeldung...


    Gestern abend habe ich wie wie angedacht Stellung am Grünstadter Berg bezogen. Das Wetter zeigte sich ja durchaus durchwachsen, die Wetterprognosen wollten aber zum Zielzeitpunkt hin günstige Bedingungen aufweisen. Tja, Prognosen... Oben angekommen erwartete mich eine komplett geschlossene Wolkendecke mit reichlich Schneefall.


    Nun hieß es warten auf...


    Ah, vom Donnersberg her, der vom Standort aus in WNW liegt, reissen die Wolken langsam auf und der Wind schob diese Lücke nach Süden weg. Wirds reichen? Nein, es reichte nicht, zwar gab es mal um 19:30 eine annähernd durchgängige Wolkenlücke von Mond bis Horizont, eine Suche mit dem 120/600er Skywatcher mit gerade neu angeschafftem 24mm ES Oku mit knapp 3,3° wGF blieb erfolglos.


    Also noch ein paar Bilder geknipst um zu sehen, ob sich der Komet vllt doch 'mit dem Netz fangen lässt', wenn er schon an der Skywatcher-Angel niht angebissen hatte... Toll, die SD-Karte der Kamera....steckt noch zu Hause im Cardreader! Ich könnte *grrrr hmmmpff... [piiieeeeeeep]* Irgendwo im Fotorucksack fand sich dann doch noch eine Ersatzkarte, doch die Wolken schoben sich unbarmherzig weiter. Ich hab geknipst wie der Deibel, zu Hause kam aber sehr schnell die Ernüchterung, PanSTARRS versteckte sich hinter den Wolken.


    Hatte ich an der Stelle schonmal erwähnt, dass Winter mit leichtem Wind, der mit gefühlten -25°C über die Anhöhe streift so gar kein Wetter für mich ist?


    Nun ja, heute Abend -&gt; nächster Versuch...

  • Hallo Toni,


    irgendwie kommt mir das bekannt vor. Machen konnte ich wegen des Vortragsabends ja zwar eh nichts, aber auch bei uns auf dem Königstuhl rieselte zeitweise der Schnee - aber irgendwann lugte die Mondsichel wieder durch.


    Ich werd heute Abend mal vor Vortragsabend Teil 2 um 20 Uhr schauen, ob ich nicht mit dem 50cm-Planewave auf das Ding holze - gehen sollte da was, 3.50m Brennweite sind allerdings eine Hausnummer. Die Wetteraussichten sehen zumindest für Heidelberg ganz gut aus.


    Viele Grüße
    Caro

  • Hi Caro,


    also unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel haben wir heute das gleiche vor ;)
    Ich werde heute Abend in der Sternwarte bleiben und mit Goto stur an der Stelle warten wo er sein sollte, falls wieder ein paar Wölkchen durchgehen. Mal sehen, von der Sternwarte aus hab ich halt einen etwas angehobenen Horizont, muss ich heute Nachmittag mal messen, bisher hatte ich ja noch nie einen Wettlaufkrimi gegen die Uhr auf dieser Seite.


    Ursprünglich wollten wir auch noch höher, auf den Westrücken des Donnersberges bei Falkenstein, da hätten wir auf jeden Fall eine negative Horizontlinie gehabt mit Blick auf die dünner besiedelte Westpfalz und auch gleich mal den neu angedachten Beobachtungslatz testen können. Nun, vielleicht bleibt ja zumindest aus der Aktion jetzt die Idee hängen, im weiteren Verlauf des Jahres dort mal Quartier zu beziehen, das hier aber nur mal nebenbei erwähnt.

  • So, finally... Nach mehreren Tagen heraufziehender Wolkenbänke oder vollkommen bedecktem Himmel hab ich ihn heute endlich mit dem Teleskop erwischt, bevor die Wolken wieder die Überhand gewonnen haben:



    Auch wenn man miteinkalkuliert, daß hier gegen den üblichen Dunst über der Rheinebene gearbeitet werden mußte, ein ziemlich kärgliches Ergebnis für 20 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 400 mit einer Canon EOS 450D an einem 50cm-Planewave. PANSTARRS scheint also wirklich so langsam seine Abschiedsvorstellung zu geben.


    Viele Grüße
    Caro

  • Naja, die Brennweite ist auch ETWAS lang. Addier doch mal 20 davon und mach einen Larson-Sekanina, ev.sieht man dann interessante Feindetails in Kernnähe.


    Hartwig

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