Montierung für 10" RC?

  • Hallo,
    ich habe nach langer Abstinenz vor knapp einem Jahr wieder mit der Astrofotografie angefangen. Zuerst mit einem 300mm Teleobjektiv, ohne Guiding auf meiner sehr guten EQ6 aus dem Jahr 2004 und seit dem letzten ITV mit einem 80/480mm Meade ED, mit MGen Sucherguiding.
    War wirklich schön und relativ problemlos und ich bin davon ausgegangen, daß ich mit dieser Kombi noch einige Jahre weitermache. [:)]
    Nun bin ich durch Zufall, kurz vor Weihnachten zu einem 10" RC von GSO gekommen. Leider finde ich die Kombi mit meiner EQ6 eher grenzwertig, zumindest sobald etwas Wind geht.
    Deshalb habe ich beschlossen, eine neue Monti muss her.[:D]
    Die Anforderungen an die neue sind eigentlich recht klar, mindestens 20kg fotografische Nutzlast, transportabel.
    Leider gibt es eine große Lücke, zwischen der EQ6 und der 5-6k€ Klasse.
    Zum einen gibt es die G11 und dann noch nich CGEpro. Für die G11 spricht ihr geringes Gewicht, bei ausreichender Nutzlast. Allerdings scheint es doch bei einigen große mechanische Probleme zu geben.
    Über die CGEpro finde ich fast nichts im Netz.
    Alle anderen Montis in dieser Gewichtsklasse, wird mein selbstgesetztes Limit von 5k€, deutlich überschritten.


    Für ein paar Tips wäre ich sehr dankbar, scheinbar habe ich grad einen Knoten im Hirn.
    [:)]


    Gruß
    Peter

  • Hallo


    im Prinzip könnte es die EQ6 bringen, ist aber eben die Windlast, die holt sich das Schneckenspiel.
    Wenn du jetzt Mehrgewicht auf der Ostseite machst, nüssten das bei 10facher Windangriffsfläche ja statt 500g 5kg sein, entsprechend größer die Montierung, das wären dann eher 50kg Tregkraft,
    das ist mobil kaum möglich.
    Als Ausweg käme da etwas ohne Schneckenspiel in Frage, Schnecken mit Federdruck spielfrei oder Direktantrieb... Reibradantriebmal mit drei Fragezeichen.
    Die Alt5 würde es wohl packen, aufgrund der Robustheit, ist dann aber auch schön schwer und mobil möchte die wohl keiner haben. Die ASA? wie ist das mit dem Einrichtungsaufwand, auch bei Montierungen ohne Polsucher wie die Alt nicht ohne.
    jetzt sind wir wohl aus der 5-6k€ Klasse auch raus und haben 8-12k€ erreicht.
    Plan B aller mobilen die ich kenne ist bei Wind ein kleineres Teleskop zu verwenden, das hat ja auch eine andere Brennweite bei zB. ein 6" RC, kleinerer Preis und doppelter Nutzen?


    Gruß Frank

  • Hallo Peter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allerdings scheint es doch bei einigen große mechanische Probleme zu geben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei neueren G11? Hab ich eigentlich nirgendwo was gelesen. Kann ältere betreffen die auch noch unter Celestron liefen. Die neuen haben alle auch die bessere Schnecke verbaut und da liest man doch nichts über mechanische Probleme. Außer das jemand zu dumm ist die bei Anlieferung lose gestellte Schnecke richtig anzustellen.


    Bei uns auf der Warte laufen 2 Stück, eine davon so eine late. Bei der zickt ab und an mal etwas, das ist aber eher mit den alten Motoren in Zusammenhang. Die andere neuere (auch schon einige Jahre alt) liefert prächtige Fotos ab.


    Gruß
    Stefan

  • (==&gt;) Frank, meine EQ6 funzt wunderbar, ihr periodische Fehler liegt unter 10", Belichtungszeiten von 10min mit MGen am Sucher sind bei Windstille kein Problem. Das Problem ist aber nunmal, daß schon bei leichtem Wind der Ausschuss von 0 auf bis zu 100% ansteigt.
    Die von dir in die Diskussion geworfenen Montis, sind bestimmt gut für den stationären Betrieb, aber eher nichts für Astroreisen.


    (==&gt;) Stefan, dann sollte ich mir mal ne neuere G11 ansehen, auch wenn sie nur knapp das Nutzlastkriterium erfüllt.
    Deswegen hatte ich ja die CGEpro ins Auge gefasst, ähnlicher Preis wie die G11, bei etwas höherer Nutzlast und in handliche Teile zerlegbar.


    Gruß
    Peter

  • HAllo Peter,


    ich habe genau die von Dir ins Auge gefasste Kombination im Einsatz...soweit man von Einsatz bei dieser Wetterlage sprechen kann.


    Ich habe den 10"RC von GSO auf der G11 im Feld im Einsatz. Ich guide mit einem aufgesetztem 80/400-Achromat. Leichter Wind ist überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil. Mit der hohen Last des RC läuft die G11 ruhiger und stabiler (soweit man den Ausschägen des Guiders trauen darf), auch bei leichtem Wind, der dann gegen die trägen Massen ankämpfen muss. Alternativ benutze ich oft einen 120/900-ED. Dabei zappelt der Guider erheblich nervöser herum als mit dem RC, allerdings ist Wind auch kein großes Problem. Immer vorrausgesetzt, die Windstöße kommen nicht zu hart.


    Zur G11 gibt es eigentlich nur Eines zu sagen: Bevor ich die abgebe friert die Hölle zu. Belichtungszeiten oberhalb 30min sind kein Problem.
    Mag sein das andere Montis mehr tragen, mag sein das die G11 etwas "klapperig" daherkommt und mag sein, das man den Eindruck hat, diese Monti hat ist nicht wirklcih auf dem Stand der Zeit (kein Plastikgedöns, keine schicken orangen Streifen oder stylische Polblöcke).
    Fakt ist, die Monti macht genau das wofür sie gebaut wurde. Man muss ich erst daran gewöhnen, das einige Sachen etwas schlabberig gebaut wurden. Der Polsucher schlabbert in seiner "Führung" umher. Fakt ist, wenn man auf zwei Sterne die Polarausrichtung hinbekommen hat, ist es egal ob der Polsucher schlabbert, denn nur wenn beide Sterne im Polsucher da sind wo sie hingehören hat man richtig eingenordet (der Polsucher justiert sich quasi automatisch).
    Die Polhöheneinstellung ist etwas merkwürdig ungenau. Ist aber auch egal. Die Klemmschrauben auf Vorspannung und dann die Polhöhe einstellen klappt wunderbar und hält. Hält sie nicht, ist deine Teleskoptarierung etwas für den..naja...
    Die Motoren stehen ab und können abrechen?? Ok, wer das schafft gehört zu den Supergrobmotorikern die Ihre Montis vom 3. Stock ins Auto werfen. Da kann nichts abbrechen, höchtens das die DEC an den Motoren anschlägt. Aber dafür gibt es Spacer (ca. 150.-), die das verhindern.
    Das Stativ besteht aus 4 Teilen - drei Beinen und einem Säulenaufsatz. Menno, das ist aber unpraktisch!! Naja, wie man es nimmt. Es lässt sich leichter verstauen und ist mit ein wenig Übung schneller aufgebaut als die meisten Klappstative. Drei Rohre in den Säulenaufsatz gesteckt, aufgestellt, fertig. Andere fummeln da noch ihre Spreizplatte in das Stativ.
    Aber die Beine, das sind doch nur abgesägte Rohre...!!
    Jau, so ist das! Die stehen aber sowohl auf weicheren Böden ohne während der Beobachtung einzusinken, als auch auf gefrohrenem Grobkies. Da wackelt nichts. Und umgedreht wird aus der flachen Auflagefläche eine Spitze, was auf moosigem Boden manchmal sinnvoll ist. Also auch da hat ein Ingenieur mal nachgedacht!


    Und dann noch die Rutschkupplung in DEC und RA. Wer damit noch nicht gearbeitet hat, weis nicht worum es geht. Ich habe meine so eingestellt, das sie das Teleskop sicher hält, ich aber den ganzen Krempel noch bewegen kann. Kein Gesuche nach Klemmhebeln oder plötzliches blockieren Dieser. Einfach hingehen und schwuppdiewupp steht mein Teleskop auf einem anderen Objekt (ich habe gar kein GOTO...). Telskop loslassen und es steht wie eine Eins. Das Dumme ist nur, wenn man die Montierung nicht auf dem Säulenansatz festgewummert hat, dreht man sich die Monti schon mal aus der Einnordung. Aber das macht man nur 11 mal....ok, ok, ich bin da irgendwie nicht wirklich clecver!
    Aber dreh, schubs und guck, schon ist das Ding wieder eingenordet.
    Also ehrlich, der Lapsus kostet mich zwei Minuten und ich bin guter Hoffnung das irgend eines fernen Tages auch mal zu begreifen...das mit dem rummzerren an Montierungen.


    Achso, da wäre noch das Problem mit der Schnecken-Schneckenrad-Justage. Das ist besonders schwierig und laut Scott Losmandy wie folgt zu erledigen: Andrücken, Schrauben anziehen, freie Drehung kontrollieren fertig. Merkwürdig....aber funzt. Den Rest erledigt der Autoguider. Fetischisten, die eine aalglatte Autoguiderkurve wünschen, kaufen sich für einige hundert Euro sogenannte starre justierbare Polblöcke. Die haben dann zwar glattere Guidingkurven, aber ihre Sterne sind genauso rund wie meine...


    Alles in Allem kenne ich keine praktischere Montierung für den Feldeinsatz. Und ich denke einen 10"RC auf die Monti wuchten ist schon ziemlich das Heftigste was man sich im Feld antun sollte.


    Aber ich warne davor diese Monti überzubewerten. Man neigt dazu bei der Ausgabe eine Wunderwaffe gegen Alles zu erwarten. Die G11 ist eine aus der Praxis heraus entwickelte Montierung auf guten Niveau, die ihre Aufgaben erledigt. Mehr nicht. Ich kann allerdings nicht meckern. Wenn ich Ausschuß produziere, liegt es immer an mir. In der Regel ist es aber eine "Fire and Forget"-Lösung. Einmal eingestellt kann man getrost schlafen gehen...es sei denn Batterien, Kabel oder lose Guidercams vermiesen einem die Nacht! Das berühmte leise "Plopp", gefolgt von einem kaum hörbaren "Piiiiiiep" ist ein sicheres Indiz, das die Guidercam gerade auf einen Grashalm nachführt. Die G11 findet das zu quieken, der Guider spinnt und Windows 7 sagt locker: Dann leckt mich doch am... und der Ulli hüft rum...allerdings sind Äußerungszitate dieser Phase nicht förderlich...so wegen Jugendschutz und so..


    Wirklich ärgerlich ist aber ein Fakt, der mir von anderen Montierung so nicht bekannt ist. Die Schrauben der Gegengewichtklemmung schrumpfen bei stremgem Frost so stark, das sie sich langsam lösen. Plopp, bäng (Volltreffer auf ein Stativbein) und ein dummes Gesicht. Ich hab nämlich die Schraube am Ende der Gegengewichtsstange mit der kleinen Platte verloren. Diese sollte eigentlich verhindern das Gegengewichte von der Stange rutschen..sollte...


    Was solls, CS
    Ulrich


    CS
    Ulrich

  • Hallo Peter,


    Ein Kollege vom Astroverein hat den GSO RC10 auf der AP Mach1. Der hatte vorher auch eine G11 und hat den Umstieg nie bereut. Ist sicher ein Preisunterschied, aber die Teile von AP halten ein Leben. Vielleicht kommt mal eine gebrauche Mach1 vorbei.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Peter ,


    Ich mach´s kurz , das RC-10 und die G11 passen , wenn man noch was Gutes tuen will , der kann sich die Ovisionschnecke kaufen.


    Gruss Gerhard

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!