Buchrezension "Astronomie mit Fernglas und ...

  • <b>Astronomie mit Fernglas und Rich-Field-Teleskopen</b>



    Autor: Alexander Kerste
    Verlag: Alexander Kerste
    300 Seiten
    Preis: Edition Schwarz-Weiß 25,48€ / Edition Color 49,95€
    ISBN: 1480212660


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    © Alexander Kerste
    Mit freundlicher Unterstützung



    <b>Klappentext: </b>
    <i> <center>Alle 88 Sternbilder mit Mythen, Geschichte und
    Beobachtungsobjekten für Fernglas und Teleskope
    Einführung un Himmelsmechanik und Teleskopkunde
    Sternkarten und Tipps zur praktischen Beobachtung</center>
    Ein einfaches Fernglas genügt bereits, um das Universum zu erforschen. Dieses Buch beschreibt alle 88 Sternbilder und die verschiedenen Himmelsobjekte, die in Ferngläsern oder kleineren Teleskopen zu sehen sind. Der Theorieteil gibt einen Überblick über die Auswahl von Ferngläsern oder Teleskopen sowie über die Himmelsmechanik und die verschiedenen Beobachtungsziele.
    </i>



    <b>Rezension: </b>
    Das vorliegende Buch im A4-Format richtet sich in erster Linie an Einsteiger, die gerade erst vom Astrovirus befallen, dem Öffnungsfieber aber noch nicht erlegen sind.
    Es gliedert sich auf in einen theoretischen Teil und den anschließenden größeren Kartenteil.


    Viele Einsteiger fragen nach dem besten Teleskop und bekommen die Antwort: „Versuchs erstmal mit einem Feldstecher!“
    Darauf aufbauend beginnt Alexander Kerste sein Buch mit einer Einführung in die Welt der Feldstecher, schreibt ausführlich über Bauarten, Vergütungen, Kennzeichnungen bis hin zu Hilfen, wie die Qualität zu beurteilen ist. Das Kapitel wird durch Hinweise zur Reinigung und Pflege abgerundet.
    Anschließend kommen die Teleskope dran; auch hier werden die unterschiedlichen Bauarten vorgestellt, man erfährt über Austrittspupille, Vergrößerung und Öffnungsverhältnis. Das ganze Zubehör, das ja oftmals teurer ist als das Rohr selber, wird übersichtlich dargestellt, so daß ein Einsteiger einen groben Überblick bekommt, was es für Möglichkeiten gibt. Auch die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Teleskoptypen und die Vorteile des größeren Gesichtsfeldes bei einem Feldstechers werden herausgearbeitet.
    Weiter mit der Theorie: astronomische Helligkeitsangaben und wie sie zu verstehen sind, Orientierung am Nachthimmel und richtige Kleidung für eine lange Beobachtungsnacht. Es wird eigentlich alles Wichtige angesprochen.
    Die Erklärungen zur Dunkeladaption sind etwas wage gehalten, die Bezeichnung der Sinneszellen (Stäbchen und Zapfen) werden ebenso wie der Blinde Fleck (Ausgang des Sehnerves) nicht erwähnt. Darauf hätte ein wenig genauer eingegangen werden können.
    Es folgen Kapitel zur Astronomie wie Himmelsmechanik, Möglichkeiten der Entfernungsbestimmung; Kapitel zur Sternentwicklung und über das Sonnensystem, wo fast jedem Objekt unseres Sonnensystems eine ganze Seite mit reichlich Informationen gewidmet ist.
    Was dann folgt, sind die Objekte des DeepSky: Sterne, Doppelsterne, Veränderliche, Sternhaufen, Nebel und Galaxien.
    Der Einsteiger, der den theoretischen Teil des Buches durchgelesen hat, hat auf jeden Fall eine Ahnung von dem, was im Feldstecher oder im Teleskop vor seinen Augen auftaucht.
    Eine gute Idee: vor dem Kartenteil ist eine Gesichtsfeldschablone abgedruckt, die man sich leicht auf etwas Folie kopieren kann um dann an den Karten die Entfernungen abzuschätzen.
    Im Kartenteil werden alle Sternbilder in alphabetischer Reihenfolge behandelt, jeweils mit einer Beschreibung und einigen Worten zur Mythologie, dann werden einzelne Objekte vorgestellt, die im Fernglas oder kleinen Teleskop sichtbar sein sollten und auf den Karten extra markiert sind. Es sind nicht immer die bekannten Messier-Objekte sondern auch mal nicht so häufig erwähnte Objekte gekennzeichnet. Dafür erheben die Karten keinen Anspruch auf vollständige Aufzählung der, in dem Bereich vorhanden Objekte, das ist auch nicht möglich. Die Karte nimmt im Querformat jeweils eine ganze Seite ein und, abgesehen von Uma und Her, sind alle Karten im gleichen Maßstab gedruckt.
    Der Kartenteil schließt ab mit einem kleinen Mondatlas mit Karten vom 3. bis 14. Tag (Vollmond) mit den markantesten Oberflächendetails. Dabei nimmt ein Foto mit den Markierungen jeweils eine halbe Seite ein, darunter sind die Beschreibungen der markierten Objekte.
    Am Ende des Buches findet sich noch eine Auflistung der Meteorströme, ein Verzeichnis der Objekte, Literaturhinweise und am Ende eine Übersichtskarte aller Sternbilder.


    Der Text dieses Buches läßt sich gut lesen, ist informativ und klar und ich finde es immer sehr angenehm, wenn sich, wie in diesem Falle, nur wenige Druckfehler breit machen.
    Wer sich bereits länger mit Astronomie beschäftigt hat, wird auch mit den eingestreuten Fremdwörtern keine Probleme haben. Absolute Neueinsteiger könnten aber ein Glossar vermissen, da manche Fremdwörter nicht sofort oder gar nicht erklärt werden.
    Die Literaturhinweise sind für Einsteiger, für die dieses Buch ja gedacht ist, nur bedingt geeignet. Mir fehlen dafür ein paar Weblinks, wo Einsteiger nach Hilfe suchen können.
    Der Text folgt nicht immer einem klaren Konzept, so werden die theoretischen Erklärungen zum Sehen in zwei unterschiedlichen Kapiteln behandelt und auch die Sternentwicklung und Sternfarben wären zusammenhängend besser aufgehoben, gerade wo im Zuge der Sternentwicklung auch auf das Hertzsprung-Russel-Diagramm eingegangen wird.
    Das Buch liegt als Schwarz-Weiß und als Color-Edition vor, wo der Unterschied leider nicht nur in der fehlenden Farbe der Schwarz-Weiß Edition liegt.
    Der Druck der Color-Edition ist deninitiv besser, nicht nur weil die eingestreuten Fotos auch farbig daher kommen, sondern auch weil der Text 100% schwarz ist. In der Schwarz-Weiß-Edition macht die Schrift immer einen leicht grauen Eindruck und ein genauer Blick offenbart eine Schwarzsättigung von weniger als 100%. Dadurch kann man die Schrift bei normalem Lich noch gut lesen, bei den Karten, die alle sehr „zart“ gezeichnet sich, wirkt es sich auf die Lesbarkeit aus.
    Dagegen sind in der Color-Edition auch die Karten farbig und leider wurden sowohl die Sternbildgrenzen als auch die planetarischen Nebel in rot eingezeichnet, so daß sie unter Rotlicht nicht mehr zu erkennen sind.
    Die Karten wurden alle mit Guide 8.0 erstellt und vom Autoren nachbearbeitet, etwas stärkerer Druck wäre der Lesbarkeit der Karten entgegen gekommen.


    <b>Fazit: </b>
    Das Buch „Astronomie mit Fernglas und Rich-Field-Teleskopen“ liefert für Einsteiger eine umfangreiche Einführung in das astronomische Hobby mit vielen interessanten Zielen für viele Beobachtungsnächte. Die Beschreibungen der Sternbilder geben Einblick in die Mythologie, die oftmals hinter ihrer Benennung steht, und beschreiben auch, welche Figuren andere Kulturen in den Sternen erkannt haben. Historische Ausführungen ergänzen die Beschreibungen noch.
    Über die leichten Schwächen im Textfluß kann man sicherlich hinweg sehen, die unterschiedliche Druckqualität ist schon eher ein Ärgernis, gerade wo der Preisunterschied doch sehr groß ist. Entweder man sieht zwar auch im Rotlicht alle eingezeichneten Objekte, dafür aber nur schwach oder verzichtet auf die planetarischen Nebel und Sternbildgrenzen.


    Ach, noch eine Anmerkung, der Caldwell-Katalog wurde nicht von Clyde Caldwell aufgestellt sondern 1995 von Sir Patrick Alfred Caldwell-Moore [;)].

  • Hi!


    Besten Dank für die nette Rezension:-)


    Mit Clyde Caldwell hast du natürlich recht.


    Nur eine Anmerkung muss ich machen: Amazon / Create Space ist nur Druck und Vertrieb, der Verlag bin ich. Der Vorteil beim Book-on-Demand ist nicht nur, dass so Projekte so überhaupt veröffentlicht werden können, sondern auch, dass ich Änderungen vornehmen kann, ohne gleich eine ganz neue Auflage machen zu müssen.


    Ich arbeite gerade daran, die Sternkarten lesbarer zu machen - Deep-Sky-Symbole und Linien werden fetter, damit sollte auch die SW-Ausgabe noch besser nutzbar sein. Und Planetarische Nebel erhalten das selbe Grün wie Sternbildlinien; nur die Sternbildgrenzen bleiben orange - die sieht am Nachthimmel eh keiner, dann können sie bei Rotlicht auch verschwinden[:D] Ich krieg von Amazon leider keine Belegexemplare, sondern muss sie selber auch kaufen. Druck-Experimente sind daher teuer. Den richtigen Caldwell trag ich dann auch gleich ein...


    Gebt mir bis zum nächsten Wochenende, dann müsste es erledigt sein. Bis dahin gibt's auf meiner Homepage eine Leseprobe und die kleinere Version vom Buch (die sich noch mehr an Einsteiger richtet) als Webseite. Irgendwann wird die Webseite mal kurz offline gehen (Providerwechsel), das schreibe ich dann auf meinem Tumblr-Blog und auf Twitter.


    Die EBook-Version dauert noch ein wenig länger, ist aber in Arbeit.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hi Alex!


    Habe deine Anmerkungen schon geändert. Dass du die Ausgaben so schnell und ohne große Umwege ändern kannst hätte ich ja nicht zu hoffen gewagt.
    So ist das natürlich ein großer Vorteil.


    Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Buch.


    Gruß
    Ute

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