Polieren bei 14° Raumtemperatur

  • Hallo


    Was tun, wenn die sich der Werkraum nicht mehr heizen lässt und die Wohnung keine Option darstellt, insbesondere wenn man schwerwiegenden Diskussionen mit der Ehefrau vermeiden will?


    Ich nam diesen Therad zu Rate (siehe Beitrag von Alois): http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=98035&whichpage=15
    Das Pech habe ich mit "schweizer Rapsoel" verdünnt, nach der Zugabe in den Topf dachte ich das dies keine gute Idee war, schwamm das Oel doch obenauf, doch durch kräftiges rühren vermischte sich das ganze und wurde merklich dünnflüssiger.


    Zur Beurteilung der Pechhärte, fand ich bis jetzt noch keine einfache, günstige und nachvollziehbare Methode. Dazu habe ich eine Petflasche mit 1.5l Wasser befüllt, einen 3mm Imbusschlüsssel drangeklebt und 2 Minuten wirken lassen.


    Bei ca 13-14° Raumtemperatur wurde getestet, das Pech ist etwas kälter:
    28° Pech --> die Kannte des Schlüssels konnte sich gerade so einkerben
    23° Pech --> 0.15 mm eindruck
    Tool (Pechhärte unbekannt) --> 0.7mm eindruck


    Mit dem CER-SKX habe ich ca. 1 1/2 Stunden poliert, scheint auspoliert zu sein (8", f5). Das CER-SKX habe ich ca. 1:8 mit Wasser angerührt (3:25 Gramm), davon wurde kaum etwas verbraucht. Interessant, kaum wird das Fläschchen hingestellt trennt sich das Pulver vom Wasser, somit gilt geschüttelt nicht gerührt.


    Jetzt sollte noch eine Sphäre erreicht werden und fertig is.


    Gruss



    <font color="green"><font size="1">Edit: im Titel das "?" entfernt</font id="size1"></font id="green">

  • Hallo Roger,


    ich würde das Tool mit dem 23°-Pech bei 23° testen und die Pechhärte via Zugabe von Terpentinöl so modifizieren (also neu giessen) dass sich der gleiche Abdruck bei deiner Arbeitstemperatur ergibt. Allerdings wirds da trotzdem etwas langsamer polieren da die chemische Reaktion bei den Temperaturen reduziert ist.


    Gruß Roland

  • Hallo Roger,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit dem CER-SKX habe ich ca. 1 1/2 Stunden poliert, scheint auspoliert zu sein (8", f5).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du hast nur 1,5h poliert oder nur noch zum Schluss 1,5h. Denn nur 1,5h polieren scheint mich zuwenig zu sein, um alle Pits auszupolieren.
    Ansonsten Kann man schon auch bei kühleren Raumtemperaturen polieren. Z.B. gibt es auch 17° Pech. Hab das auch bei Piering in Eich bestellt.
    Aber meine Temperaturen gingen wohl nie unter ca. 17°C.
    Viel Erfolg, Andreas

  • Hallo zusammen,


    ich habe das damals mit Alois ausprobiert. Alles soll die Temperatur haben, wie auch die Raumtemperatur beim polieren hat. Grundsätzlich ist es am besten, sich einen Topf mit Wasser in den Raum zu stellen wo man später den Pechabstrich für ca. 1min. eintaucht damit das Pech auch die Raumtemperatur hat, die das Wasser ja nun auch angenommen hat. So kann man recht schnell die passende Härte des Pechs einstellen. Ich hatte beim Polieren auch immer nur um die 14°C im Raum. Teils auch mal drunter. Aber mit dieser Methode und der Neubelegung wurde es dann gut. Als Druck für den Drucktest sagt man, dass man so stark drücken soll, als wenn man mit einem Kugelschreiber schreiben würde.


    Viel Erfolg und CS


    André

  • Als kuriosum hätte ich da noch den einigermassen einfach zu bauenden Balkentest (http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=110649), in Zusammenhang mit den Infos aus dem dort verlinkten PDF ergibt sich ein genaues Bild der Pechhärte. Der Aufwand lohnt sich aber eigentlich nicht, der in einem älteren Thread beschriebene Nagelprobentest von Alois reichte mir letztlich absolut aus und geht vor allem sofort, während man das Pech mischt, im Vergleich zur halben Stunde Warterei bei der exakteren Methode. Auf die ganz exakte Pechhärte kommt es vermutlich auch nicht an.

  • Hallo


    danke allen für eure Inputs.
    Hätte im Titel kein "?" schreiben sollen, war retorisch gemeint.
    Ich stelle fest, das verschiedene Wege zum Ziel führen. Bei tiefen Temperaturen zu polieren ist demnach wirklich kein Problem, das haben andere vor mir auch schon erfolgreich gemacht (habe ich nicht gewusst).
    Sebastian, deine Methode der Pechhärtebestimmung kannte ich nicht, wirst schon recht haben dass es nicht so sehr darauf ankommt.


    Den Spiegel habe ich unterm Mikroskop angeschaut und als auspoliert bewertet. Ich habe kein Logbuch geführt, ev. war die Polierzeit auch 2 Stunden, aber sicherlich nicht mehr. Das erstaunt mich etwas, liest man da und dort von deutlich längeren Zeiten. Dazu wurde gerade mal schätzungsweise ein Gramm Poliermittel benötigte. Vermutlich benötige ich den Rest für die richtige Kurve, mit den übrigen 100 Gramm kann ich ja lange genug üben...


    Gruss

  • Hallo Roger,
    alle Achtung wenn der wirklich in ca. 1,5-2h auspoliert wäre und das mit 1g Poliermittel?!? Ich kann mir das echt nicht vorstellen. Oder ich muss auch im Winter polieren vielleicht sind ja 14° nötig.
    Probier evtl noch den Lasertest. Wenn der im Dunkeln fast nicht auf der Oberfläche zu sehen ist (also eigentlich nicht mehr) dann ist das Teil auspoliert.
    Wenn dem wirklich so ist, wie hast du poliert? Da hab ich wohl immer was falsch gemacht. unter 10h bin ich nie gekommen. Gut meine Pechhäute waren auch kleiner aber wenn man das runter rechnet sind es sicher immer noch 5-7h
    Die Kurve bei 8" f5 sollte dann aber auch nicht wirklich ein Problem werden. Vielleicht noch 1-2g Poliermittel?!?
    Gruß und weiter viel Erfolg, Andreas

  • Hallo


    höre ich da etwa Zweifel?[:D]


    Wie habe ich poliert?
    Das oben gezeigte Fläschchen mit Pipette fasst 30ml. Darin sind 3 Gramm CER-SKX in 25ml Wasser gelösst, auf jede Pechzelle streife ich etwas mit der Pipette ab, sprühe noch Wasser dazu, presse den Spigel drauf, und lege los. Das Tool(100%) hat von anfang an gut gepasst, war ja auch kein Problem, da das Pech schon in handwarme Wasser sehr weich wird. Ich arbeite (TOT und MOT) dabei nicht zaghaft, setze also durchaus etwas druck auf. Das Resultat nach erster Messung ist alles andere als schön, cc = -0.4 und Asti, dafür meiner Meinung nach auspoliert.
    Natürlich kann sein, dass der Spiegel nicht auspoliert ist, wenn andere diesen beurteilen. Der Laserreflex ist kaum/nicht mehr zu sehen, obschon ich diesen Test für nicht sehr ausagekräftig halte. Werde bei gelegenheit mal Bilder mit dem Mikroskop erstellen/reinstellen.
    Wesshalb dies bei mir so schnell ging und bei anderen so lange dauert kann ich nicht beurteilen.


    Gruss

  • Hallo


    zur Zeit sieht die Sphäre so aus (D=204/Roc=1987):

    Gemittelt aus 3 Bildern, geglättet mit Low Pass Filter 0.04


    Ein IF-Bild (PDI), eingestellt mit geraden Streifen:


    Die Bilder mit dem PDI sind schwierig zu erstellen.
    Canon EOS500D, Standartobjektiv 18-55mm, f5.6, Belichtungszeit &gt; 0.5s
    Die Ausleuchtung mit der Diode ist für den Spiegel mit f5 eher knapp, der Rand wird oft dunkel, was die Auswertung erschwert, der Verkehr auf der angrenzenden Strasse macht dies nicht einfacher.


    Die 3 Gramm Poliermittel waren bis jetzt ausreichend. Nach erfolglosen Versuchen mit Minitools kehrte ich zurück zum 100%-Tool mit sternförmigem eindruck in der Mitte. Dies ist das Resultat von über 40 Polierübungen, somit dürfte die Polierzeit weit über 3 Stunden zu liegen kommen. Sinn und Zweck ist ein Prüfsphäre, sollte ich die nun so belassen?


    Gruss

  • Hallo Roger,
    das soll eine Prüfsphäre werden? Aber dann würde ich diese so gut wie möglich machen.
    Ich bin bei meiner Prüfsphäre erst bei k80 und hab gut reden aber mit Iinterferometer und einem guten Foucault sollte schon 0,95 oder besser möglich sein, oder?
    Ein Foucaulttester wirst du aber sicher doch benötigen. Man weiß doch sonst nie ob die Hügel, Hügel sind oder Täler.D.h. ist die CC eher minus oder eher plus?
    Oder wie machst du das?


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas


    besten Dank für deine Antwort.
    Du packst mich da beim sportlichen Ehrgeiz[:)]
    da werd ich wohl noch weiter polieren oder die Messung besser darstellen [:D][:D]


    Selbstverständlich hab ich einen Foucaulttester, ist ja immer die Frage ob Hügel oder Loch. Als grosses Problem stellt sich das aufnehmen von guten, auswertbaren Bildern mit dem PDI. Dazu werde ich ev. einen separates Thema eröffnen.


    Gruss

  • Sali Andreas
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Spiegel wird dadurch nicht besser wenn du die Messung anders aufarbeitest<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    doch, so richtig arg geglättet, und der Strehl wird deutlich besser.
    Mit dem Durchschnitt wird's auch immer besser, so nach dem Motto der Durchschnitt zwischen einem Doppelmillionär und einem Habenichts, ist ein Millionär...


    Gruss

  • Hallo Roger,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sinn und Zweck ist ein Prüfsphäre, sollte ich die nun so belassen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für was willst Du diese Sphäre verwenden?
    Fangspiegel-Test per RC Setup?

    Das Interferogramm sieht fast perfekt aus. Auf den Randbereich würde ich verzichten und mich voll auf das innere konzentrieren.
    Ich nehme für die Politur von solchen Sachen immer eine Oversized-Pechhaut in MOT Modus. Effektiv 20% größer als der Spiegel.

    Habe am Wochenende mit Alois gesprochen, er korrigiert größere Buckel mit Minitools vor und glättet danach ausgiebig mit dem großen Tool. Mit immer dünnerer Ceri Suspension. Es ist ja eine Sphäre, da geht das prima. Konstante Temperatur ist aber wesentlich.


    Frohes Schaffen wünscht
    Kai

  • Hallo Kai


    besten Dank für deine Antwort.
    Ja, soll als Prüfsphäre für die Erstellung eines Fangspiegels zur Anwendung kommen. Habe diese bewusst grösser gewählt, so dass der Randbereich nicht benötigt wird und reserve für spätere Projekte vorhanden ist.


    Gruss

  • Der Vorteil vom Sommer: es ist nicht so kalt in meinem Keller, der Nachteil, es gibt anderes zu tun.


    Nach diversen Versuchen mit Minitools und etlichen(!) Retuschen zur Spurenbeseitigungen, bin ich definitiv erfahrener was der Umgang mit diesen betrifft.
    Nach diversen Unterbrüchen, ist dies der momentane Stand der Referenzsphäre:


    Der Rand ist hoffnungslos tief, ohne grössere Arbeit nicht zu retten.
    Die Auswertung zeigt das Mittel von 5 Bildern, alle in derselben Position, vom Spiegel nur die inneren 180mm (effektiv hat dieser 204mm) in OF zuerst ganz eingefasst, dann den Begrenzungsring entsprechend skaliert, und danach berechnet.



    Auf dem IF-Bild: DM 204mm, Roc 1988mm, Laser rot 652Nm (mit IrfanView den Farbkanal rot eingestellt, OF verarbeitet dies bedeutend besser)



    Ab hier sollte ich wohl vorsichtig ans Werk gehen.


    Gruss

  • so, aus die Maus, habe fertig, jetzt wird's vermutlich nicht mehr besser [:)]
    Foucault, Klinge von rechts, Spiegel 204mm


    PDI, 8 Bilder gemittelt, alle in der selben Position, da die Sphäre ja auch in dieser benutzt wird, nur 180mm Durchmesser.


    Gruss

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